Yamaha SU-118

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franknfurter

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Hallo Clavio-Gemeinde,
da meine Frau und ich absolute Ahnungslose sind, was Klaviere betrifft, wende ich mich mal an euch ( alles wegen meiner Tochter ;) ) .

Ich hole mal ein bischen aus:
Meine Tochter (nun 8 Jahre alt, bald 9 ) hat letztes Jahr mit dem Klavierspielen angefangen. -Da wir nicht die Katze im Sack kaufen wollten , haben wir ein Klavier gemietet, mit Kaufoption . -Es ist ein 50 Jahre alter Rippen.
-Der Mietvertrag läuft bald aus , die Tochter ist inzwischen sehr ambitioniert (Klavierlehrerin sagt, sie hätte Talent) . -Das Rippen wollen wir aber nicht behalten .

Das Pianohaus bietet uns nun u.a. ein Yamaha SU-118 an (BJ 83 glaube ich, in nußbaum) für 3900€ (sehr gut erhalten). Abzüglich den Raten für das Rippen wären das 3500€ .
Der Tochter hat der Klang und das Spielen darauf gut gefallen.

Sind die 3500€ (incl. Klavierbank und Transport) für das Yamaha SU-118 in Ordnung ?
(3500€ ist für uns kein Pappenstiel)

Über 1-2 Einschätzungen wäre ich euch sehr dankbar .


Grüsse
franknfurter
 
Der Tochter hat der Klang und das Spielen darauf gut gefallen.
Das ist schon mal gut. Gefällt Euch Zwangs-Zuhörern der Klang auch? Die SU-Reihe wird abseits der normalen Produktionsstraßen - ähnlich wie gute deutsche Klaviere - mit einem deutlich erhöhten Handwerksanteil sowie höherwertigen Materialien gefertigt und stellt somit die Oberklasse der Yamaha-Klaviere dar, die sich generell durch ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis auszeichnen. Für eine Anfängerin ist das auf jeden Fall ein Top-Klavier (was den Typ angeht!).

Klaviere sind aber Individuen und es gibt immer wieder "Ausreißer" in beide Richtungen. Ebenso kann ein Klavier mit Baujahr X quasi neuwertig sein oder völlig abgenudelt. Hier müsst Ihr notgedrungen auf Euer Bauchgefühl gegenüber dem Händler hören und auch den Garantie-Umfang genau prüfen.

Der derzeitige Neupreis (bei Klavieren wird immer mit dem AKTUELLEN Neupreis verglichen) liegt bei rund 12.000,- Somit ist der Preis erst einmal als völlig ok einzustufen - eher sogar recht günstig, wenn das Klavier wirklich im sehr gutem Zustand (vor allem in technischer Hinsicht!!!) ist. Dann wäre vermutlich auch das einzige "Manko" eingepreist: Nußbaum. Solche Klaviere sind derzeit (!!!!) nur mit Preisabschlägen verkäuflich, weil alle, alle schwarz (oder weiß) wollen. Moden aber ändern sich und es kann durchaus sein, dass sich das in fünf bis 10 Jahren wieder ändert. ICH persönlich würde übrigens lieber auf Nußbaum schauen als auf einen schwarzen Spiegel! Wenn Euch also der Nußbaum gefällt - ran an den Speck!

Unter der Prämisse, dass dieses Klavier wirklich in sehr gutem Zustand ist (Vertrauen...?) bekommt Deine Tochter damit ein Instrument, das sie auf jeden Fall lange, lange begleiten kann. Erst ein hochwertiges deutsches Klavier oder ein Flügel könnten besseres bieten. Da reden wir aber bei diesem Baujahr schon von Preisen, die mindestens beim Doppelten liegen.

Falls Ihr Vertrauen habt - schlagt zu. Falls der Bauch grummelt, dann sucht Ihr einen Klaviertechniker in der Nähe und beauftragt den mit einer Begutachtung. Kostet - je nach Anfahrt - 50-150,- Euro. Verwehrt der Händler das, ist ein Wurm im Apfel. Hat er nichts zu verbergen, wird er das akzeptieren. Es gibt allerdings einen kleinen "Unsicherheitsbereich": Wenn der Händler einer von der ganz ehrlichen, introvertierten Sorte ist und beleidigt ist, weil Ihr ihm nicht blind vertraut. Dann könnte das nach hinten losgehen. Aber ich nehme mal an, dass Ihr den Händler einschätzen könnt. Man muss es ja auch nicht übertreiben. Wenn Ihr Euch eine alte Blechkutsche für 3.000,- kauft, macht Ihr bestimmt auch keinen Lügendetektortest ;-)

Im Preis sollte noch die erste Stimmung nach Lieferung bei Euch zuhause inkl. sein. Die lasst Ihr aber bitte erst nach 8-12 Wochen durchführen. Solange braucht das Klavier, bis es "zur Ruhe kommt".

Weitere Fragen? Gerne.

PS. Zum Vergleich: 2003 oder 04 stand ich vor dem gleichen Dilemma. Habe damals dem Händler vertraut und für 4.000,- ein Yamaha U-1 (das liegt ein bis zwei gute Klassen "tiefer") aus den 70ern gekauft. Das Klavier war - obwohl Grauimport - 1a und musste erst nach 5 Jahren weichen, als auch ich "süchtig" wurde und Papa eben "Luxus" wollte (das blüht Euch auch noch ;-)). Der damals beauftragte Sachverständige bewertete das Klavier mit 3.500,- bis 3.800,- Euro. Ich habe es - der Schnelligkeit wegen - deutlich günstiger hergegeben, aber auch so war der Wertverlust für dieses schöne Hobby eher Peanuts.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Tja, das ist so ne Sache .Es ist eins der ältesten Klavier/Piano-Häuser der Stadt . Mit dem Rippen sind wir nicht ganz glücklich . Auch der Klavierstimmer sagte, dass es sehr schwer wäre dieses Klavier zu stimmen , was der Verkäufer verschwieg.-Letztendlich will der Verkäufer verkaufen .
- Was könnte das sein bei einem solch hochpreisigen Klavier ?
...das einzige "Manko" eingepreist: Nußbaum...
Für uns absolut kein Manko. Ein hochglanzpoliertes Schwarzes würde gar nicht zum Inventar passen.
Was ist denn so schlecht an einem Grauimport? Und wie stelle ich fest, ob es ein Grauimport ist?

franknfurter
 
Also eine Lanze muß ich mal FÜR Rippen brechen; wenn ich den von 438 Hz auf 442 Hz hochziehe, bleibt der recht gut auf der Höhe, und ich muß nur noch nachstimmen. Ein derart abgestürztes Yamhaha hingegen muß ich erst einmal hochziehen und vorstimmen bevor ich an die Feinstimmung gehen kann.

Der angegebene Preis für das SU 118 allerdings erscheint mir als angemessen...gut, bei Yamaha zahlt man halt auch immer noch a bisserl was für den Namen drauf - warum auch immer ? :D :D :D


Viele Grüße

Styx
 
Grauimporte: Man sagt, diese Klaviere kämen samt und sonders aus asiatischen Musikschulen, werden von deutschen Händlern en gros importiert und schnell aufgehübscht und verkauft. Ich kann das in dieser Absolutheit nicht glauben. Mein U-1 war ein Grauimport und das war wirklich gut. Aber bei einem Nussbaum SU würde ich mir da generell keine Gedanken machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sowas aus asiatischen Musikschulen kommt.

Tja, das ist so ne Sache .Es ist eins der ältesten Klavier/Piano-Häuser der Stadt . Mit dem Rippen sind wir nicht ganz glücklich . Auch der Klavierstimmer sagte, dass es sehr schwer wäre dieses Klavier zu stimmen , was der Verkäufer verschwieg.-Letztendlich will der Verkäufer verkaufen .
Der Verkäufer hat zunächst mal nicht unbedingt das Wissen des Stimmers. Außerdem ist "schwierig zu stimmen" erst mal kein absolutes Problem - kann auch einfach nur Gelaber des Stimmers sein ;-) Und letztendlich ist es auch immer eine Preisfrage...

Was könnte das sein bei einem solch hochpreisigen Klavier ?
Sorry, das ist FÜR EUCH hochpreisig, aber absolut gesehen ist das Klavier nicht hochpreisig. Und das Angebot ist eher günstig! Lass Dich von Styx nicht verunsichern, der Yamaha-Aufpreis ist nur in Relation zu anderen asiatischen Klavieren zu sehen und DA ist er absolut berechtigt. Rippen und Yamaha sind zwei Paar Stiefel.
 
Der Verkäufer hat zunächst mal nicht unbedingt das Wissen des Stimmers. Außerdem ist "schwierig zu stimmen" erst mal kein absolutes Problem - kann auch einfach nur Gelaber des Stimmers sein ;-) Und letztendlich ist es auch immer eine Preisfrage...

Wenn ich zum Kunden sage "es ließ sich besonders schwer stimmen" will ich bloß Trinkgeld rausschlagen (ich vertrau mal meinen Kunden auch so bezüglich Trinkgeld, auch wenn ich nicht sage das war eine besonders schwere Arbeit - wenn sie eben keines geben ist es immer noch so...die merk ich mir dann nur.....:D )
Ich für meinen Teil jedenfalls habe nur Klaviere erlebt welche stimmbar, fast nicht mehr stimmbar oder völlig unstimmbar waren ;)
Lass Dich von Styx nicht verunsichern, der Yamaha-Aufpreis ist nur in Relation zu anderen asiatischen Klavieren zu sehen und DA ist er absolut berechtigt.

Ich hab da nichts Gegenteiliges behauptet...ist ähnlich wie bei S&S, nur da kann ich es persönlich besser nachvollziehen - die lassen ja auch ned in Indonesien, China und so weiter fertigen :D

Viele Grüße

Styx
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Dann steht aber Essex drauf und nicht S&S, während man bei Yamaha eben Fachwissen bezügl. der Verteilung der Bautypen braucht. Trotzdem hat Yamaha den Aufschlag (ich persönlich sehe keinen) ab U / YUS / SU verdient. Da wird schon ordentlich Qualität geboten - für vergleichsweise moderate Preise.
 
Dann steht aber Essex drauf und nicht S&S, während man bei Yamaha eben Fachwissen bezügl. der Verteilung der Bautypen braucht. Trotzdem hat Yamaha den Aufschlag (ich persönlich sehe keinen) ab U / YUS / SU verdient. Da wird schon ordentlich Qualität geboten - für vergleichsweise moderate Preise.

Es ging mir ja nur darum, dass die Behauptung "S&S läßt nicht in China fertigen" definitiv falsch ist.

Styx hätte das meiner Meinung nach detalierter formulieren müssen

Wo die B Serie und Boston&Essex etc. hergestellt wird wissen ja hier 90% aller Claviomitglieder mittlerweile :-)
 

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