Xavier Pironet - Understatement extrem?

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Ups
kleiner Rechtschreibfehler
schon behoben
 
Gutes Beispiel, mir bringt Zuschauen eh rein gar nichts. Manchmal wundert man sich, wie "trotzdem" anständige Musik rauskommen kann.
Ja, viele sehen das anders, diese nervigen Leinwände bei Konzerten sprechen Bände...
 
Bei diesen Stilus phantasticus-Sachen […]
Ein Begriff, auf den ich im Handbuch der musikalischen Gattungen (Laaber-Verlag) heute zum ersten Mal gestoßen bin. Meine Recherche hat ergeben, dass im Stilus phantasticus offenbar Regeln des Kontrapunkts verletzt werden (dürfen) durch extrem freie Improvisationen z.B. über einem Ostinato. Ist das so pauschal wirklich richtig? Oder gibt es doch irgendwelche Regeln und Konventionen, die beachtet werden müssen bzw. beachtet wurden?
 
@Stefan379
Das liest sich alles so, als wenn wirklich seeehr frei improvisiert wurde. Allerdings ist es ja mit der „Brille“ der Zeitgenossen beurteilt. Wir wissen ja, wie dissonant z.B. Beethoven von seinen Zeitgenossen empfunden wurde.

Ich konkretisiere die Frage mal; Wie würde jemand heutzutage im Sinne der historisch informierten Aufführungspraxis im stilus phantasticus improvisieren? Das können vielleicht neben dir, @Stefan379, und @St. Francois de Paola auch @Axel oder @pianovirus beantworten (und bestimmt noch einige andere).
 
Ich konkretisiere die Frage mal; Wie würde jemand heutzutage im Sinne der historisch informierten Aufführungspraxis im stilus phantasticus improvisieren?
Gute Frage, irgendwie macht das ja nicht so oft jemand. Kennt da jemand wen? Gefühlt hört man bei Improvisation nur atonale Avantgarde, virtuose Choralimprovisation oder Gebrauchsmusik (Abendmahl, Choralvorspiel...).
Vielleicht kommen Leute häufiger in den Genuss von Improvisation im Sinne der historischen Aufführungspraxis, die z.B. in den Niederlanden, Hamburg oder Ostfriesland leben, wo zeitgenössischen Instrumente stehen.

Ein Begriff, auf den ich im Handbuch der musikalischen Gattungen (Laaber-Verlag) heute zum ersten Mal gestoßen bin. Meine Recherche hat ergeben, dass im Stilus phantasticus offenbar Regeln des Kontrapunkts verletzt werden (dürfen)
Die nimmt man auf jeden Falle nicht so ganz genau wie in der Kunst der Fuge. Es gab ja einen sehr bedeutenden Komponist im späten Barockzeitalter, der sich sehr deutlich von verschiedenen zeitgenössischen oder etwas älteren Stilen inspirieren ließ.
Wenn man das hier mit dem zeitnah entstandenen Wohltemperierten Clavier vergleicht, stellt man fest, dass auch Bach bei vom Stilus phantasticus stark inspirierten Stücken den Fokus nicht ganz so auf den strengen Satz legt wie bei der Kunst der Fuge oder so:



Und das lädt natürlich auch zu mehr Agogik als z.B. BWV 538 ein. Die Fantasie aus BWV 542 wäre auch ein Exempel.
 
Gute Frage, irgendwie macht das ja nicht so oft jemand. Kennt da jemand wen? Gefühlt hört man bei Improvisation nur atonale Avantgarde, virtuose Choralimprovisation oder Gebrauchsmusik (Abendmahl, Choralvorspiel...).
Vielleicht kommen Leute häufiger in den Genuss von Improvisation im Sinne der historischen Aufführungspraxis, die z.B. in den Niederlanden, Hamburg oder Ostfriesland leben, wo zeitgenössischen Instrumente stehen.
Z. B. Sietze de Vries, um einen der Bekanntesten zu nennen, allerdings improvisiert er meistens in gebundenen Stilen.
 
Was haltet ihr von ihm? Ich hab ihn in Tübingen improvisieren gehört und fand's ziemlich cool. (Subjektive- Absolute- keine-Ahnung- Haberinnen- Meinung)

 

@Stefan379
Das liest sich alles so, als wenn wirklich seeehr frei improvisiert wurde. Allerdings ist es ja mit der „Brille“ der Zeitgenossen beurteilt. Wir wissen ja, wie dissonant z.B. Beethoven von seinen Zeitgenossen empfunden wurde.

Ich konkretisiere die Frage mal; Wie würde jemand heutzutage im Sinne der historisch informierten Aufführungspraxis im stilus phantasticus improvisieren? Das können vielleicht neben dir, @Stefan379, und @St. Francois de Paola auch @Axel oder @pianovirus beantworten (und bestimmt noch einige andere).
Das sollte eigentlich jeder professionelle Kirchenmusiker können.
 
Ich finde die Einspielung auch ganz schrecklich, ich musste spontan an einen Ententanz denken, das wirkt für mich alles zu sehr gewollt und von daher unorganisch. Da gefällt mir die Variante von Leon Berben deutlich besser, obwohl sie ein Wahnsinnstempo hat, aber die Agogik etc ist super und die Orgel der Einspielung ist einfach ne Wucht...

View: https://youtu.be/eVBMfk1F3fE

Bei allem Respekt vor einem verdienten Kollegen: so richtig warm werde ich damit nicht. Diese penetranten 2er Bindungen am Anfang sind nicht so meins. Im Pedal klappt es dann ja auch nicht mehr. Die Manualakkorde über dem Pedal sind auch komisch und suggerieren eine merkwürdige Betonung auf dem auftaktigen Achtel.
 
Anfänger: Ja. Ich könnte Ihnen nicht mehr zustimmern. Xavier Pironet ist ein Meister. Würde gerne mehr Meinungen zu dem Thema hören.
 

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