Woher neuen Filz bekommen? (Tasten haben Spiel)

Das ist kein Öl, sondern ein Trockengleitmittel sobald sich die Verdünnung verflüchtigt hat. Sie überzieht das Metall mit einer dünnen Schicht Teflon. Natürlich musst Du es nicht nehmen, und wenn der Stift schön blank ist und gleitet ist das ok. Von Zeit zu Zeit muss man diese Laufeigenschaften überprüfen und gegebenenfalls wieder reinigen, da das blanke Metall eher wieder oxidiert. Mit dem Schutz ist das Intervall größer...

Die Hämmer abziehen gehört zur Intonation. Schön, wenn Du das von einem Profi machen lassen willst.
Ich weiß, die Neugierde ist groß, aber die Hammermethode verrate ich jetzt nicht mehr - sonst klopfen plötzlich alle auf den Garnierungen herum :D

Hast Du an jeder Taste 4 Stück Garnierungen entfernt?

Genau so ein Klavier wie Deines bearbeitete ich übrigens hier.

LG
Michael
 
By the way: Was ist mit Mos?
 
Das ist kein Öl, sondern ein Trockengleitmittel sobald sich die Verdünnung verflüchtigt hat. Sie überzieht das Metall mit einer dünnen Schicht Teflon. Natürlich musst Du es nicht nehmen, und wenn der Stift schön blank ist und gleitet ist das ok. Von Zeit zu Zeit muss man diese Laufeigenschaften überprüfen und gegebenenfalls wieder reinigen, da das blanke Metall eher wieder oxidiert. Mit dem Schutz ist das Intervall größer...

Die Hämmer abziehen gehört zur Intonation. Schön, wenn Du das von einem Profi machen lassen willst.
Ich weiß, die Neugierde ist groß, aber die Hammermethode verrate ich jetzt nicht mehr - sonst klopfen plötzlich alle auf den Garnierungen herum :D

Hast Du an jeder Taste 4 Stück Garnierungen entfernt?

Genau so ein Klavier wie Deines bearbeitete ich übrigens hier.

LG
Michael

Alles klar, das macht Sinn mit der Oxidation, das Zeug ist bestellt ;)

Habe die komplette Garnierung entfernt, also 4 kleine Stücke pro Taste.

Wird das Spielwerk lediglich durch die 3 großen Messingschrauben gehalten?

Wenn es leicht herauszunehmen ist würde das helfen, die Tasten bekommt man sonst relativ mühsam wieder hinein.

Mfg
 
Wird das Spielwerk lediglich durch die 3 großen Messingschrauben gehalten?

Wenn es leicht herauszunehmen ist würde das helfen, die Tasten bekommt man sonst relativ mühsam wieder hinein.

Ja, unten sind Kesselschrauben, da wird die Mechanik schräg eingehängt und nach vor gekippt beim Einbau. Die 3 Messingschrauben oben abnehmen - die Mechanik steht etwas unter Spannung beim raushebeln. An den Mechanikständern oberhalb mit dem Finger ziehen, während man mit dem Daumen am Ende des Gewindes gegen drückt...

Links die Pedalführungen beachten - die muss man eventuell aushängen davor.


LG
Michael
 
... und beim Herausheben [Edit: und späteren Wieder-Einbau] bitte darauf achten, dass die empfindlichen Dämpferpüschel nicht am mittleren der drei Mechanikbolzen anschlagen!

(Alles schon gehabt, deswegen schreibe ich das... :oops: )
 
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Ausbau hat gut geklappt.

Habe den Garnierungsfilz heute bekommen. Er unterscheidet sich von dem Filz der verbaut war (hat keinen festeren gewebten Kern).

Woran erkenne ich, dass es Kasimir ist?
 
Woher hast Du das Kasimir?
...aus China? :|
Garnierkasimir muss gewebt sein, ist relativ fest und nicht zu weich.
Nicht gewebter Filz ist dehnbar in allen Richtungen und ungeeignet für Garnierungen.
Ich weiß leider nicht was Du da hast...

LG
Michael
 
Habe ihn von Meyne Klaviertechnik GmBh.
Garnierungs Streifen 1.1 mm 140 x 0,9 cm

Steht nicht extra dabei, dass es Kasimir ist, aber ich bin davon ausgegangen.
 
Als ich mir gerade mal das Spielwerk näher angesehen habe ist mir aufgefallen, dass einige Dämpferkapseln knarzen.

Was wird in so einem Fall üblicherweise gemacht, kann ich das selber lösen? Hilft hier CLP ?
 
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Ich nehme an, es sind nicht die Dämpferkapseln, sondern die Dämpferfedern...
Federn aushängen und die Rundung reinigen, CLP applizieren und die Führungen mit Teflonpuder ebenfalls. Einhängen, Spannung korrigieren - fertig.
Die Garnierungsfilzstreifen von Meyne kenne ich nicht. Es gibts aber durchaus Qualitätsunterschiede. Es geht schon los...

LG
Michael
 

bevor ich schlechtes Material verwende, hast du eine Quelle für gutes Kasimir, wo ich als Privatperson bestellen kann?

Ist tatsächlich die Feder die knarzt, danke für diesen Hinweis.
 
bevor ich schlechtes Material verwende, hast du eine Quelle für gutes Kasimir, wo ich als Privatperson bestellen kann?

Ist tatsächlich die Feder die knarzt, danke für diesen Hinweis.

Wie fühlt sich denn der Garnierungsfilz an? Lässt sich der Filz "verziehen"? Ich kenne Kasimir von Meyne mit weißem Kern und mit rotem Kern. Die 1,2 mm Stärke hatte bei mir einen roten Kern. Fühlt sich aber beides gleich an.

Liebe Grüße,
Mawima
 
Ich nehme an, es sind nicht die Dämpferkapseln, sondern die Dämpferfedern...
Federn aushängen und die Rundung reinigen, CLP applizieren und die Führungen mit Teflonpuder ebenfalls. Einhängen, Spannung korrigieren - fertig.

Es sei denn, die Führungen sind nicht aus Filz, sondern graphitiert.

Ich habe an meinem Ibach das Dämpfungsknarzen nur wegbekommen, indem ich nicht nur die Rundungen der Federn sondern auch die Führungsfilze gereinigt habe. Es war an beiden, den Federn und den Filzen, verharztes Schmiermittel dran. Die Dämpferfedern laufen jetzt nach der Reinigung bis auf weiteres trocken, aber falls sie mal wieder knarzen sollten, dann werde ich etwas CLP anwenden.

Ciao,
Mark
 
Wie fühlt sich denn der Garnierungsfilz an? Lässt sich der Filz "verziehen"? Ich kenne Kasimir von Meyne mit weißem Kern und mit rotem Kern. Die 1,2 mm Stärke hatte bei mir einen roten Kern. Fühlt sich aber beides gleich an.

Liebe Grüße,
Mawima

Einen Kern kann ich nicht erkennen, der Filz ist aber relativ fest. Bin nur skeptisch, da ein vollkommen anderer Stoff in den Tasten verbaut war.

Wie sind deine Erfahrungen damit, taugt der Stoff?
 
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hab mal wieder eine Frage :D

Und zwar geht es um den "Halbgang" der Dämpfung.

Im jetzigen Zustand bewegen sich Hammer und Dämpfer exakt synchron. (eigentlich wird der Dämpfer schon fast früher als der Hammer bewegt)
So wie ich das verstanden habe müsste es aber doch so sein, dass die Dämpfer erst angehoben werden, wenn der Hammer in etwa die Hälfte der Steighöhe durchquert hat.

Gilt das für absolut jedes Klavier?
Dann müsste sich doch jemand die Mühe gemacht haben, sämtliche Dämpferlöffen so hinzubiegen (aus welchem Grund?), oder ist/war dieser Zustand üblich bei der Auslieferung?
 
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hab mal wieder eine Frage :D

Und zwar geht es um den "Halbgang" der Dämpfung.

Im jetzigen Zustand bewegen sich Hammer und Dämpfer exakt synchron. (eigentlich wird der Dämpfer schon fast früher als der Hammer bewegt)
So wie ich das verstanden habe müsste es aber doch so sein, dass die Dämpfer erst angehoben werden, wenn der Hammer in etwa die Hälfte der Steighöhe durchquert hat.

Du hast recht, die Dämpfung sollte erst nach halbem Weg des Hammers beginnen abzuheben.
Die Mechanik steht aber wieder richtig im Klavier, oder?

Gilt das für absolut jedes Klavier?
Dann müsste sich doch jemand die Mühe gemacht haben, sämtliche Dämpferlöffen so hinzubiegen (aus welchem Grund?), oder ist/war dieser Zustand üblich bei der Auslieferung?
Ja, das gilt für jedes Klavier, manchmal ist es tatsächlich so, dass durch die Abnutzung der Filze der Halbe Gang verstellt. So stark ist allerdings ungewöhnlich.
Wenn die Dämpfung sofort aushebt ist die Spielart wesentlich schwerer.
Manchmal kann man mit einer Manipulation am Halbgang eine schnelle (eigentlich unzulässige) Abhilfe bei Problemen mit der Spielart schaffen.
Ich habe z.B. am Klavier meiner Schwiegermutter den Halbgang sehr spät eingestellt, da sie wegen Schmerzen in den Fingern kaum noch spielen konnte.
 

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