Woher neuen Filz bekommen? (Tasten haben Spiel)

Hallo Sasparilla,

Die Stifte reinigst Du am besten mit Spiritus und einem Tuch.

Hier eine Liste für Dich:
Knochen- bzw. Perlleim für die Verbindungen (nicht zu flüssig - eher zäh anrühren)
Achstuch und Zulagen für Vorder- und Waagegarnierungen
Protek CLP-flüssiges Gleitmittel für die Stifte
Klaviaturdruckzange zum Einstellen eines gleichmäßigen seitlichen Tastenspiels
Waagebalkenscheiben aus Papier zur Korrektur der Tastenebene (Geradelegen)
Vorderdruckscheiben zur Korrektur des Tastentiefgangs

LG
Michael

Danke dir! Kann man dort auch als Privatmensch bestellen?
 
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Ist zwar ein anderes Thema, aber vielleicht hat einer von euch Fachkundigen eine Idee:

Mir ist aufgefallen, dass Tasten etwas Spiel haben wenn ich sie mit dem linken Pedal spiele (das, welches die Hämmer näher an die Saiten bringt).
D.h. jede Taste bewegt sich beim Betätigen zu Anfang erstmal ca 1 mm ohne Gegenspieler, bevor sie die Mechanik in Bewegung setzt.
Da dies über die ganze Klaviatur verteilt so ist gehe ich hierbei von einer Einstellungssache aus, hat da jemand eine Idee ?

Desweiteren möchte ich gleich den langen Filz an der Tastatur austauschen (ist etwas abgeranzt und ausserdem gefällt mir die 70er Jahre-Braun nicht)
Weiss jemand wie dieser genannt wird?

Außerdem ist der Filz für das mittlere Dämpferpedal an der Kante auf der rechten Seite etwas abgenutzt, was für Lautstärkeschwankungen über die rechte Tastaturhälfte sorgt.
Muss der ganze Filz erneuert werden oder kann man die ausgefranste Kante abschneiden und das "Gestell", welches den Filz zwischen Hammer und Saiten schiebt neu justieren?

Eine letzte Sache: die schwarzen Tasten sind gegenüber den weißen relativ matt. Ist das von Schimmel so gewollt? War schon kurz davor sie zu polieren :)

Gruß
 
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Ich bin zwar kein Fachleut, aber das Spiel zwischen Stoßzunge und Hammernuss (sog. "Schnabelluft") bei getretenem linken Pedal ist konstruktionsbedingt und normal.

Wenn du mit "langem Filz an der Tastatur" den Streifen meinst, auf dem die hinteren Enden der Tasten liegen: das ist der Hinterdruckfilz.

Zum Moderatorfilz und schwarzen Tasten bei Schimmel weiß ich nicht genug.
 
Hallo Sasparilla,

Mir ist aufgefallen, dass Tasten etwas Spiel haben wenn ich sie mit dem linken Pedal spiele (das, welches die Hämmer näher an die Saiten bringt).
D.h. jede Taste bewegt sich beim Betätigen zu Anfang erstmal ca 1 mm ohne Gegenspieler, bevor sie die Mechanik in Bewegung setzt.
Da dies über die ganze Klaviatur verteilt so ist gehe ich hierbei von einer Einstellungssache aus, hat da jemand eine Idee ?
Wie Mark bereits sagte, das ist konstruktionsbedingt und normal.

Desweiteren möchte ich gleich den langen Filz an der Tastatur austauschen (ist etwas abgeranzt und ausserdem gefällt mir die 70er Jahre-Braun nicht)
Weiss jemand wie dieser genannt wird?
Zierleistenfilz oder Tastenendfilz - beides kann man sagen

Außerdem ist der Filz für das mittlere Dämpferpedal an der Kante auf der rechten Seite etwas abgenutzt, was für Lautstärkeschwankungen über die rechte Tastaturhälfte sorgt.
Muss der ganze Filz erneuert werden oder kann man die ausgefranste Kante abschneiden und das "Gestell", welches den Filz zwischen Hammer und Saiten schiebt neu justieren?
Neu justieren! Wenn genügend Platz bleibt muss man ihn auch nicht abschneiden.

Eine letzte Sache: die schwarzen Tasten sind gegenüber den weißen relativ matt. Ist das von Schimmel so gewollt? War schon kurz davor sie zu polieren :)
Fühlt sich doch griffiger an, wenn er matt ist ;-)
Das gehört so!

LG
Michael

P.S.: Hast Du schon einen Lieferanten für die Materialien?
 
Ist es eigentlich wichtig, dass der Garniturfilz geölt wird?
Kann ich da auch normales Maschinenöl nehmen anstatt des CLP Zeugs?

Desweiteren habe ich Probleme neuen Filz für das Notenbrett zu finden, dachte da an etwas rotes...
 
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Ist es eigentlich wichtig, dass der Garniturfilz geölt wird?
Kann ich da auch normales Maschinenöl nehmen anstatt des CLP Zeugs?

Desweiteren habe ich Probleme neuen Filz für das Notenbrett zu finden, dachte da an etwas rotes...

Und den Garniturfilz ölt man auch nicht! Das CLP wendet man auf den Stiften nur rein homöopathisch an.

Da würde ich nur CLP nehmen, alles andere verharzt. CLP ist quasi flüssiges Teflon und kein Fett. Aber zu der Diskussion gab es auch mal einen eigenen Thread...

Notenpultfilz: Pianofeintuch also dünnen Filz zurechtschneiden.

LG
Patrick
 
Das CLP wird laut Bücher nur zum Oberflächenschutz aufgetragen und soll nur sehr sparsam verwendet werden. An Deiner Stelle würde ich mir das CLP auf alle Fälle kaufen. Das kann man an sehr vielen Stellen im Klavier benutzen. Z.B. auch zum gängig machen von Achsen, zum Entquietschen und und ....

Liebe Grüße,
Mawima
 

hab ich öfter mal gelesen...
 
Hallo sasparilla,

Mit homöopathisch ist nicht gemeint, dass CLP nur als Placebo im Kopf des Anwenders wirkt, sondern schon bei Anwendung in homöopathischen Mengen, sprich hauchdünn.

Mich würde allerdings interessieren, wo du öfter mal gelesen hast, dass Garnierungen geölt werden sollen. Öl verharzt nur, wird klebrig und zäh, und wenn's dumm läuft, imprägniert es auch noch das Holz, so dass ggf. später der Leim beim Neugarnieren nicht gescheit haftet.
 
Sasparilla, du könntest uberhaupt alles sparen...
Nimm einen Hammer und klopfe die Garnierungen... fertig ;-)
Dabeu entsteht am wenigsten Schaden fürs Klavier im Vergleich zu dem was du vor hast.

Nächster Tipp: nimm auf alle Fälle gewebtes Tuch fürs Notenpult oder willst du alle paar Monate eine andere Farbe :lol:

LG
Michael
 
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Danke für den Tipp mit dem gewebten Tuch. Hast du dafür eine Bezugs-Quelle? Womit wird das üblicherweise geklebt?

Also ich habe die komplette Garnierung nun von den Tasten runter und habe sämtliche Stifte hochglänzend poliert (waren etwas blind)
Reibung kann da m.E. nicht mehr entstehen.

Was meinst du mit "Garnierung klopfen"? Welchen Schaden am Klavier meinst du ?

Ich glaube ich brauche dieses CLP-Teflon nicht. An den Mechaniken quietscht nichts und auch sonst habe ich keine Probleme gehabt (bis auf die Tasten halt)

Danke Dir ;)
 
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Hallo Sasparilla,

Ich bekomme alles aus dem Klavierfachhandel.
Geklebt wird mit Warmleim und nicht zu flüssig arbeiten...
Das Tuch ist auch nicht allzu dick und dünner Leim kommt durch.

Der Hammer erübrigt sich, wenn Du keine Garnierungen mehr drinnen hast.
Ja, die Köpfe hätten auch eine Bearbeitung notwendig. Vermutlich klingt das Klavier recht schrill.

Eine Durchführung durch einen Fachmann wäre wohl das Beste was Du machen kannst und bleibst dem Klavier nichts schuldig. Das ist ja kein alter Esel, den Du da herrichtest und den kein Fachmann mehr anrührt. Das heißt Du kämest mit ungefähr 10% des Anschaffungswerts aus und hast für die nächsten 10, 20 Jahre ein Top Klavier. Wenn Du aber schon an Kleinigkeiten von 18 Euro sparst, weiß ich nicht was ich Dir raten kann... Vielleicht gibts einen Klavierbauerwerkzeugverleih - ich weiß es nicht...

Mach uns für die Beratung, die Du eh nur als vage Empfehlung betrachtest wenigstens eine schöne Fotoshow, damit wir die Arbeit bewundern können. :cool:

LG
Michael
 
Mich würde aus Neugierde schon interessieren was du mir dieser "Hammer-Methode" meinst.

Was das Öl angeht: Mir geht es nicht darum möglichst wenig Geld auszugeben. Wenn du mir jetzt als jemand mit fundiertem Fachwissen dazu rätst das für die Stifte zu nehmen wird es gekauft.
Möchte einfach soviel ich kann selber machen an dem Klavier.

Die Intonation der Hammerköpfe lasse ich machen, da habe ich zu wenig Erfahrung.

Hätte da noch eine Frage zu den Tastenpiloten. Die sind etwas angelaufen, empfiehlt es sich diese ebenfalls zu polieren Zwecks geringerer Reibung?

Hier mal ein Foto des Klaviers ohne Tasten mit polierten Stäben:
 
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