Wilh. Steinberg signature - Eure Meinung?

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Guterkoch

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1. Feb. 2019
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Hallo zusammen,
eigentlich wollte ich einen Flügel kaufen als Ersatz für mein Yamaha - Grund: Besseres Spielgefühl (Triller) und leiseres Pianissimo. Außerdem ein schöneres Gesamtklangbild.
Das Problem, das vermutlich viele Familienväter kennen die mit einem Flügel liebäugeln - wohin mit dem Trumm? Ins Wohnzimmer - klar, wo sonst. Aber dann müssen Sofa und Glotze raus ins ehemalige Gästezimmer. Wenn man dann einen Filmabend macht sitzt die vierköpfige Familie im 15 qm-Zimmer vor dem TV während der Flügel im 32qm-Wohnzimmer sich selbst ne Fuge vorspielt….irgendwie blöd. Andersrum ist aber auch doof - Flügel ins 15 qm-Zimmer, Wohnzimmer bleibt wie es ist, nur dann ohne Klavier (zwei Instrumente brauch ich nicht - wenn ich einen Flügel hab wird das Klavier eh zum reinen Staubfänger). Wenn Besuch da ist und ich mal wieder nach der zweiten Flasche Barolo in Stimmung bin die Appassionata zu Gehör zu bringen gibt's kein Instrument im Wohnzimmer. (Ok, streicht Appassionata ….is leicht übertrieben...;-)

Zur Frage in der Überschrift: Ich war diese Woche beim Pianohaus, hab ein paar Flügel getestet und dann zum Spass auch noch ein 125er Klavier von Wilh. Steinberg aus der Signature-Reihe. Kostenpunkt 12.500 €. Und was soll ich sagen - das war richtig klasse. Sowohl das Klangbild wie auch das Spielgefühl - wirklich schön. Das es hervorragende Klaviere gibt, die auf dem Niveau eines Mittelklasseflügels sind wusste ich - allerdings dachte ich bisher man wäre da immer bei ca 30 T€. Quasi beim Preis eines Flügels. Und für ein Klavier 30 T€ hinzulegen find ich etwas krass - bei einem Flügel ok....aber für ein Klavier...?

Jetzt bin ich echt am überlegen - so ein Wilh. Steinberg, ggf auch das 130er-Modell....eigentlich würde das meine Erwartungen zu 90 % erfüllen. Und das ganze Thema mit der Zimmernutzung hätte sich erledigt,

Was ist von Wilh. Steinberg Signature zu halten? Kann das mit einem Topklavier von z.B. Grotrian Steinweg, oder Bechstein mithalten? Eigentlich kann das nicht sein - kostet es ja nicht mal die Hälfte. Andererseits - Renner-Mechanik, Deutsche Produktion, wobei einige Teile aus China kommen, aber dennoch.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich letztes Jahr im Frühling auf Flügelsuche ging war mein Ergebnis ca. so:

Flügel 170cm~180cm vs gutes 130cm Klavier = Da tat sich klanglich nicht alzu viel oder das Klavier war auch gerne mal der klare Sieger. Aber von der Mechanik konnte ein mittelmäßiger Flügel auch ein premium Klavier das teilweise doppelt soviel gekostet hat hinter sich lassen.

Ab 200cm merkt man aber gerade im Bass Bereich beim Flügel dann aber auch klanglich einen klaren Unterschied. Natürlich kommt das immer auf die einzelnen Instrumente an aber so im Schnitt nach 10+ größere Klavierhäuser und den Instrumenten die sie da hatten war das mein Eindruck.

Die Frage die du dir wahrscheinlich stellen musst: Möchtest du einen schöneren Klang oder eine bessere Mechanik?

Persönlich würde ich die Mechanik wählen aber das muss jeder für sich entscheiden.

(Am Ende gab es dann beides weil ich eh schon länger das Auto loswerden wollte. Habe das Autofahren schon immer gehasst. Der allgemein Streßpegel ohne Stau und andere Autofahrer ging merklich runter und die Menge an gelesenen Büchern während man in der Bahn sitzt ging hoch.)
 
Rein von der Papierform her ist es gegenüber dem Yamaha keine Verbesserung, aber wenn es dir besser gefällt, ist das alleiniges Kriterium. Ich würde vielleicht noch klären, wie alt es ist. Bis vor wenigen Jahren war die Fabrikation der teuersten Linien in Eisenberg ja noch weitgehend autark, wogegen man heute Halbfertigware aus Fernost zusammensteckt (und es wegen der Wertschöpfung dennoch als "Made in Germany" bezeichnen darf). Wenn dir das egal ist, solltest du aber wenigstens den direkten Vergleich mit Wilh. Grotrian machen, denn das ist im Prinzip dasselbe, es könnte aber einen Unterschied in der Ausarbeitung geben. Aber wenn das Budget ohnehin für einen Flügel reichen würde, würde ich wenigstens einmal eine Runde bei der "Prominenz" probespielen, also z.B. Blüthner, Bechstein, Bösendorfer, Steingräber. Das Hörerlebnis könnte doch markant unterschiedlich sein. Und zwischen den Extremen gibt es ja auch allerlei Beachtliches: August Förster, Schimmel, Grotrian, Seiler... Lass dir Zeit: das WS läuft dir garantiert nicht so schnell weg.
 
Merci für die Einschätzung. Genau das hab ich vor. Nochmals kleinere Flügel testen und die Topklaviere wie Grotrian Steinweg, Seiler oder A.Förster. und dann mal schauen....
 
Für meine Ohren ist die Länge der Saiten nicht dass einzige Maß, für mich klingen offene Flügel auch wegen der Klangabstrahlung besser als Klaviere.
 
Es ist auch ein beachtlicher Unterschied, ob man gegen die Wand/Holz glotzt und spielt (Klavier) oder in den Raum hinein, bzw. gar aus dem Fenster hinaus (Flügel).
 
Nun stehe ich vor der Entscheidung entweder das Seiler 132 Konzert oder das Steinberg 130 Signature. Der Preis ist identisch.
Gibt es da einen klaren Unterschied? Sprich, ist das Seiler die bessere Wahl? Das Problem ist, ich kann sie nicht parallel testen. Genau genommen kann. Ich das Seiler garnicht testen, sondern nur das Seiler 122. Daher ist es schwierig... Das Steinberg fand ich sehr gut...
Hat jemand eine Idee?
 
Ich will dir das nicht ausreden, aber ich wundere mich, daß die genannten Klaviere sich so viel besser anfühlen als das Yamaha. Ich dachte immer, die YU-Reihe wäre durchaus was Feines. Bist du sicher, daß dem YU nicht vielleicht einfach eine Regulierung oder sonstige Pflege, Überarbeitung fehlt?
 
Irgendwo wird sich doch ein Seiler testen lassen. Meinen mag ich ganz gerne. Hält die Stimmung ziemlich gut, mechanisch gut, klingt sehr brilliant, vielleicht etwas hart. Wer etwas weicher haben will, sollte auch mal einen Sauter testen.
 
Ich will dir das nicht ausreden, aber ich wundere mich, daß die genannten Klaviere sich so viel besser anfühlen als das Yamaha. Ich dachte immer, die YU-Reihe wäre durchaus was Feines. Bist du sicher, daß dem YU nicht vielleicht einfach eine Regulierung oder sonstige Pflege, Überarbeitung fehlt?
Das sagte mir heute der Händler für das Seiter Klavier auch schon. Aber kann mit einer Regulierung so viel rausholen? Ich hab eben echt. Schwierigkeiten Pianissimo zu spielen. Meine Klavierlehrerin sagt das gleiche. Das Klavier sei nicht leicht zu spielen.
 
Yamaha B3 und U3 kenne ich gut und hatte jüngst Gelegenheit, sie mit einer Auswahl von Flügeln zu vergleichen. Die Mechanik ist beim Klavier bauweisebedingt etwas schwergängiger (z.B. die von dir erwähnten Triller), aber keinesfalls schlecht, und um auf diesen Klavieren an die Grenzen zu kommen, muß man schon ganz schön arbeiten. Das sind sehr verbreitete, gerne gekaufte Instrumente.
Die YU-Reihe kenne ich nicht, aber im Yamaha-Portfolio ist sie noch eine Qualitätsstufe höher eingeordnet.
Es ist also möglich, daß dein Exemplar ein Problem hat. Oder daß es einfach nicht reguliert ist (ja, bei der Regulierung wird die Mechanik eingestellt, sodaß alles wieder flutscht). Oder daß dir die anderen Klaviere einfach vom Bauch her besser gefallen.
Falls du dich nicht entscheiden kannst, würde ich einen Klavierbauer aus deiner Nähe auf das YU schauen und eine Einschätzung geben lassen, ob es mit einer Regulierung dahin zu bringen ist, wo du es haben möchtest. Falls dem etwas entgegenstünde, würde er es entdecken und benennen.
 

Du musst auf jeden Fall das Seiler-Modell anspielen, das du auch kaufst. Seiler ist ja keine seltene Marke, und mit etwas Suchen wirst du rasch eines finden. Ggf. In Kitzingen nach entsprechenden Händlern fragen. Bei aller Sympathie für das WS könnte es im direkten Vergleich mit dem großen Seiler es nicht leicht haben. Ist es weit von dir nach Kitzingen? Du könntest u U. eines direkt aus der Produktion herauskaufen und über deinen Händler ausliefern lassen.
 
The YU3 is essentially a super version of the popular U3 with an enhanced sound projection, broader dynamic range, concert grade hammers and a refined action that is effortless to play.

Also wenn es nicht um einen Flügel geht, bin ich ganz bei Felix und würde jedenfalls erst einmal versuchen, das Beste aus dem Yamaha zu machen.

Wie alt ist denn das Yamaha? Wer hat denn das Yamaha die letzten Jahre betreut? Ist es regelmäßig gestimmt worden? Kennst Du das Instrument schon länger, warst Du immer schon unzufrieden? Mißfällt Dir der Grundklang des Instruments?
 
Wie alt ist denn das Yamaha? Wer hat denn das Yamaha die letzten Jahre betreut? Ist es regelmäßig gestimmt worden? Kennst Du das Instrument schon länger, warst Du immer schon unzufrieden? Mißfällt Dir der Grundklang des Instruments?
Es ist BJ 2000. Mit Silence ( Silenceklang ist ok, aber ich lass es eh über das IPad laufen)
Gekauft 2017 Vom Klavierhändler hier in München, der es einmal im Jahr stimmt. Das Klavier wurde ca 2016 im Yamaha-Werk Vollständig überholt. Wenn man reinschaut denkt man es wäre 3 Jahre alt. Am Anfang war ich zufrieden, aber schon mein erster Klavierlehrer meinte es sei nicht leicht zu spielen. Der Grundklang gefällt mir aber nach wie vor: Recht strahlend und prägnant mit satten Bässen. Ich bin kein Freund von sehr warmen, molligen Klavieren. Da denk ich immer, ich hab Watte in den Ohren.
Beim W.Steinberg fiel mir eben sehr positiv auf dass Triller Wesentlich leichte Gelingen und dass ich sehr viel leiser spielen kann. Und beides vermisse ich beim Yamaha. Ich würde vermuten, dass ich das Yamaha verlustfrei verkaufen kann. Hat ja auch noch zwei Jahre Händlergarantie. Aber klar: Für ein neues Seiler oder W.Steinberg mit Silence muss ich ca. 10 T€ drauflegen.
 
Wenn es bei Yamaha war, sollte die Mechanik natürlich einwandfrei eingestellt worden sein. Das Einzige, was ich mir jetzt vorstellen kann, ist, dass das Klavier bei Yamaha neue Hämmer bekommen hat und kaum intoniert worden ist. Mit den Trillern hat das allerdings nichts zu tun. Aber wenn Du es verlustfrei wieder verkaufen kannst...
Ich würde allerdings nur ein Klavier kaufen auf dem ich schon gespielt habe (also auf genau diesem Einzelstück).
 
Das Klavier ist Baujahr 2000 und wurde wann und wo verkauft?
In Japan?
2016 wurde es im Yamaha Werk überholt: Das müsste dann in Kakegawa gewesen sein?
Ich glaube nicht, dass die in Kakegawa Klaviere, die 16 Jahre alt sind, überholen

Kann es sein, dass sich dein Händler ab und zu einen Container aus China mit gebrauchten Yamaha Klavieren schicken lässt und diese dann mit guten Margen verkloppt?

Es ist BJ 2000. Mit Silence ( Silenceklang ist ok, aber ich lass es eh über das IPad laufen)
Gekauft 2017 Vom Klavierhändler hier in München, der es einmal im Jahr stimmt. Das Klavier wurde ca 2016 im Yamaha-Werk Vollständig überholt. Wenn man reinschaut denkt man es wäre 3 Jahre alt. Am Anfang war ich zufrieden, aber schon mein erster Klavierlehrer meinte es sei nicht leicht zu spielen. Der Grundklang gefällt mir aber nach wie vor: Recht strahlend und prägnant mit satten Bässen. Ich bin kein Freund von sehr warmen, molligen Klavieren. Da denk ich immer, ich hab Watte in den Ohren.
Beim W.Steinberg fiel mir eben sehr positiv auf dass Triller Wesentlich leichte Gelingen und dass ich sehr viel leiser spielen kann. Und beides vermisse ich beim Yamaha. Ich würde vermuten, dass ich das Yamaha verlustfrei verkaufen kann. Hat ja auch noch zwei Jahre Händlergarantie. Aber klar: Für ein neues Seiler oder W.Steinberg mit Silence muss ich ca. 10 T€ drauflegen.
 
Es ist BJ 2000. Mit Silence ( Silenceklang ist ok, aber ich lass es eh über das IPad laufen)
Das Klavier wurde ca 2016 im Yamaha-Werk Vollständig überholt. Wenn man reinschaut denkt man es wäre 3 Jahre alt.

Das höre ich zum ersten mal daß YAMAHA in Japan gebrauchte Klaviere überholt ... hört sich halt gut an um das Klavier hier in Deutschland verkauft zu bekommen.
YU-Modelle gab es in Europa auch noch nie als Neuinstrumente zu kaufen, das ist ein typischer Gebraucht-Reimport.
Probier mal die aktuellen Yamaha U-1/3 oder YUS-1/3/5 Serien mit SH2 SILENT-System ...
 
Nun stehe ich vor der Entscheidung entweder das Seiler 132 Konzert oder das Steinberg 130 Signature. Der Preis ist identisch.
Gibt es da einen klaren Unterschied? Sprich, ist das Seiler die bessere Wahl? Das Problem ist, ich kann sie nicht parallel testen. Genau genommen kann. Ich das Seiler garnicht testen, sondern nur das Seiler 122. Daher ist es schwierig... Das Steinberg fand ich sehr gut...
Hat jemand eine Idee?

Einen Tipp habe ich: Niemals ein Instrument kaufen, das man nicht vorher gespielt hat. Auch dann nicht, wenn es das gleiche Modell wie ein bereits probiertes Instrument ist. Das Frustrationspotential ist sonst sehr groß. Und bevor du 10.000€ drauflegst, würde ich auch erst noch einmal einen Klavierbauer auf das jetzige Klavier schauen lassen.
In deinem Budget wären auch schon Flügel möglich. Wäre das eine Option für dich?

Viele Grüße,
Bluesman
 
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Probiere auch mal ein Pfeiffer-Klavier der Serie 122 bzw. 124 aus. Die bauen eine Flügelklaviatur ein. Meiner Meinung nach mit das Beste, was es bei Klavieren gibt. Nach längerer Suche habe ich mich für ein Pfeiffer entschieden und diese Entscheidung bis heute nicht bereut. Aber in diesem Bereich ist vieles Geschmacksache.
 
In deinem Budget wären auch schon Flügel möglich. Wäre das eine Option für dich?

Siehe den ersten Beitrag in diesem Thread. Ich hab über einen Flügel nachgedacht - aber in der Gesamtsituation mit 2 Kindern ist ein sehr gutes Klavier letzlich doch vernünftiger. Wenn ich Single wäre, dann wär es was anderes.....dann würd ich mir einen Flügel ins Wohnzimmer stellen... und vermutlich irgendwann dem Suff verfallen oder mich erschießen.
Nene - lieber Kinder und kein Flügel!
Man bräucht halt ne Villa......so mit 300 qm......ach was - forget it!
 

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