wieder einmal Frage Service-Intervalle Saiten/Hämmer

  • Ersteller des Themas kreisleriana
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Wäre wohl besser Du gehst mal zur besagten Firma - selten so einen Käse gehört

Meinst da haben mich S&S Techniker verklappst? Dann ist das aber auch Verarschung: Steinway in Austria | Reparaturempfehlungen , ansonsten wäre es logisch daß man bei einem über 25 Jahre alten S&S einfach die ganze Mechanik austauscht.
Bezüglich Deinem Vergleich Kawai oder Yamaha; die wirfst nach max. 25 Jahren weg, und kaufst n neues :D

Viele Grüße

Styx
 
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Weiß nicht wer Dich alles "verklappst " - aber bei einem Premium-Flügel nach 2 Jahrzehnten standardmäßig die komplette Mechanik mit Klaviatur zu wechseln ist ein Märchen - aber wenn du es glauben willst ist es ja ok.
 
Joeach, Du hast es erkannt! Beim Klavier/Flügel hast Du noch die Wahl!

Ansonsten gilt: Früher wurde der Service vom Verkauf "bezahlt" - heute muss der Service den Verkauf subventionieren; bei Kühlschränken, Herden Autos usw. Erfunden haben das: Die Japaner ;-) Damit wurde der KFZ-Markt in den USA und Europa erobert. Die D-Hersteller haben das dann abgucken müssen. In den 90ern gab es bei Mercedes noch EINZELNE Kühlergrill-Leisten für Pfennigbeträge zu kaufen, Beim Scheibenwischer wurde NUR die Gummilippe getauscht und ein verlorener Tankdeckel schlug mit unter 2,- Mark zu Buche!!!! Zum Vergleich: Der gleiche Tankdeckel, allerdings aus Plastik statt Metall, kostete damals bei Mitsubishi bereits ca. 70,- Emmchen und ein Relais für den Heckscheibenwischer bei Mazda 480,- (weil "Baugruppe;-))

Heute wird nicht mehr repariert - es werden Baugruppen getauscht. Ich kanns den Klavierleuten nicht verdenken, wenn sie das Gleiche probieren. Aber solange nicht Plastik und Carbon Einzug gehalten haben, können wir ja tatsächlich noch REPARIEREN lassen.

Nicht schön finde ich es allerdings, wenn Händler, die sonst gegen das Reparieren durch "fahrende Klavierfachleute" wettern, nun auf einmal die Austauschpolitik von S&S im Profibereich hämisch kommentieren ...
 
Unglaubliche Geschichte!!! Völliger Blödsinn nach 5 Jahren Saiten tauschen. Und nach 18 Jahren find ichs auch noch übertrieben. Ja, das sieht so aus, als ob da jemand übereifrig Geld schneidern will. Und um ehrlich zu sein, hätte ich so ein Verhalten einer S&S Filiale /Service nicht zugetraut. Wieso sollen die Saiten zu alt sein ? Ich produziere und spiele auf einem Yamaha C7 aus dem Jahre 1994, und vermisse rein überhaupt nichts. Das einzige, was dem Instrument bei Dir fehlt, ist jemand, der es gut einspielt, und immer wieder musikalisch daran arbeitet, Leben einhaucht. Aber kein Tastendrescher, sondern ein sensibler Mensch. Ein Instrument wird leblos, schwingt nicht mehr richtig, wenn zu lange nicht darauf musiziert wird. Weiterhin glaube ich nicht,daß es bei gerade mal 20 Konzerten, überhaupt jemals an seiner Leistungsgrenze war, bzw. wirklich eingespielt wurde.

Ich war von 2000-2004, als ich noch in Köln Klavier studierte, regelmässig bei Telos Records in Euskirchen, und konnte auf dem Steinway D aus dem Palast der Republik einige Aufnahmen und Übesessions machen. Die waren froh, daß das Instrument bewegt wird, und wußten um meine Musikalität und meines Anschlags. Und ich hatte Spaß und Studien am schönen Mobby Dick (so wurde dieser Steinway D genannt, weil er weiß war). , der in den Händen meines Klavierstimmerfreundes immer in Top-Zustand gehalten wurde. Soweit ich mich erinnere, waren die Saiten aus dem Herstellungsjahrgang von 1974, und dennoch sind zig Aufnahmen dort darauf entstanden, u.a.Igor Shukov mit Scriabin.

Zur Zeit arbeite ich einen Blüthner Modell 6 aus Kostengründen fast ohne Ersatzteile auf, und der Diskant klingt so wunderbar! Dabei sind die Saiten uralt. Bei Baßsaiten merkt mans schon, daß da Obertöne und Höhenglanz fehlen. Wesentlich wichtiger ist m.E. die Entkopplung vom Boden mit Untersetzern. Hab da schon im anderen Post den Namen der Firma genannt, nochmal ist mir zu peinlich.
 
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Eben wegen dieser Empfehlungen fragte ich vor dem Flügelkauf bei Steinway nach,was diese ausufernden Empfehlungen bedeuten sollen- offizielle Antwort:

"diese Empfehlungen auf der website sind ausschließlich für den professionellen Bereich gedacht,also i.1.L. für Konzerthäuser,denn kein Brendel oder dergleichen würde auf einem Flügel mit 5 Jahre alten Hammerköpfen ein Konzert geben"

naja,so jedenfalls die Auskunft,wenn ein neuer Flügel verkauft werden soll,der Techniker vor Ort singt einem dann nach 10 Jahren ein anderes Lied....


So ein dummes Geschwätz, Brendel würde keine Hammerköpfe mehr nutzen, die älter als 5 Jahre sind. Größeren Bockmist hat die Welt noch nicht gehört. Bei Telos Records haben sie ewig darüber anchgedacht, die Hammerköpfe zu wechseln, weil die neuen sich eben erst mal einspielen müssen. Und das dauert dann auch ein Jahr und mehr, bis die wirklich da sind, wo man sie haben will. Jedes nagelneue Instrument, was ich in den Fingern hatte, klingt erst mal nüchtern, auch etwas kühl. Und das liegt nicht zuletzt auch an den frischen Hammerköpfen.
 
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Unglaubliche Geschichte!!! Völliger Blödsinn nach 5 Jahren Saiten tauschen. Und nach 18 Jahren find ichs auch noch übertrieben. Ja, das sieht so aus, als ob da jemand übereifrig Geld schneidern will.

Ganz so sehe ich es jetzt nicht, ich habe sehr oft Instrumente welche sich nicht mehr so richtig sauber stimmen lassen weil einfach die Saiten verzeitet sind - nur nehmen die wenigsten Kunden den Mißklang der Saiten so wirklich wahr, oder empfinden ihn sogar als "charakteristisch und angenehm". Gerade im Diskantbereich fangen die Chore an in sich zu jaulen, was eine saubere Stimmung geradezu unmöglich macht, taube oder klirrende Baßsaiten kann man vielleicht noch mal drehen, aber das ist auch nur eine akustische Zeitbombe.

Viele Grüße

Styx
 
Ganz so sehe ich es jetzt nicht, ich habe sehr oft Instrumente welche sich nicht mehr so richtig sauber stimmen lassen weil einfach die Saiten verzeitet sind - nur nehmen die wenigsten Kunden den Mißklang der Saiten so wirklich wahr, oder empfinden ihn sogar als "charakteristisch und angenehm". Gerade im Diskantbereich fangen die Chore an in sich zu jaulen, was eine saubere Stimmung geradezu unmöglich macht, taube oder klirrende Baßsaiten kann man vielleicht noch mal drehen, aber das ist auch nur eine akustische Zeitbombe.

Viele Grüße



Styx



Ist mir bisher noch nicht vorgekommen. Ich kenne nur den Effekt, wenn ich meinen C7 analytisch durchstimme, finde ich den Diskant manchmal wirklich schwierig, und teilweise grauselig. Wenn ich jedoch ein Tag später als Pianist spiele, ist der so homogen wie sonstwas. Diese Umschalten zwischen analytisch hören und musikalisch hören ist sehr wichtig, und deswegen mach ich die Stimmung /Intonieren immer ein Tag davor. Meine Klavierbaumentor darauf angesprochen meinte, es gäbe sowas wie das lineare, perfekte Klavier, wurde mal in Asien irgendwo gebaut, daber das klänge so grauselig, daß man nur noch wegrennen würde. Diese Glockentöne haben eben ihre ganz eigene Schwingung. Eine Zeitbombe oder ein ernsthaftes Problem mit Saiten kann ich daraus nicht erkennen.
 
Ist mir bisher noch nicht vorgekommen. Ich kenne nur den Effekt, wenn ich meinen C7 analytisch durchstimme, finde ich den Diskant manchmal wirklich schwierig, und teilweise grauselig.

so etwas zum Beispiel meine ich - stimm mal die Oktaven da rein, klingt wie ein verotteter alter Geradsaiter dann. Gut, bei den "verstümmelten Instrumenten" spreitzt man ja ohnehin im Diskant reichlich nach oben, da fällt das dann nicht weiter ins Gesicht, diese Besenkammerklaviere unter 1,20m klingen ohnehin nicht sonderlich schön. Allerdings -beim S&S B beispielsweise geht meineserachtens nach sehr viel vom eigentlichen Klang genuß flöten, wenn man ihn aufgrund greisslicher Diskantsaiten zu sehr im Diskant spreizen muß. Eine kreischende Dezime wirkt irgendwie hysterisch und aggressiv ;)

Viele Grüße

Styx
 
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Conterganklavier ist gut. Ich mag zum beispiel keine Stutzflügel stimmen. Die Bässe sind so einfach zu stimmen ab 1,90. Natürlich stimme ich den C7 mit Spreizung (stark 2, TLA Stimmgerät), aber mein Empfinden ist, daß genau das, was ich am Tag davor so nervig fand, das schöne, glockige, strahlende am nächsten Tag ist. Auch auf den Aufnahmen sind keinerlei seltsame Sachen im Diskant zu hören, von daher lass ich den C7 mal so wie er ist. Meine Kunden haben sich auch nie darüber beschwert. Hammerköpfe und Stiele alle 10 Jahre austauschen, ist allerdings schon eine sinnvolle Investition. Bei mir bald mal fällig.
 
Liebe Kollegen,

Bringt bitte keine ihr Leben lang gezeichneten und leidenden Menschen als Vergleich für Euch unsympathisch zu bearbeitende Klaviere. Es gibt auf der anderen Seite genug Menschen, deren einziges geliebtes Klavier eben kein Konzertflügel ist.

In der Sache mögt ihr mitunter recht haben. Alleine der Wortgebrauch ist unnötig und kränkt Betroffene. Das kann man auch anders sagen.

Ich bin gewiss selbst gerne mal witzig, aber so manches hat eben Grenzen...

Wen wundert, dass "Klapperkisten" aus Klavieren werden, wenn man mit der Einstellung, solche zu bearbeiten, ans Werk geht?

LG
Michael
 

. Das einzige, was dem Instrument bei Dir fehlt, ist jemand, der es gut einspielt,sensibler Mensch. Ein Instrument wird leblos, schwingt nicht mehr richtig, wenn zu lange nicht darauf musiziert wird. Weiterhin glaube ich nicht,daß es bei gerade mal 20 Konzerten, überhaupt jemals an seiner Leistungsgrenze war, bzw. wirklich eingespielt wurde.

.

Ja das ist sehr interessant,

Genau das hat mein Techniker nämlich auch gesagt,und er hat immerhin für Leute wie Brendel,Argerich u.co gearbeitet.

Auch Steinway hat das über ihre neuen Instrumente interessanterweise gesagt,als ich wieder mal lästig war und sie damit nervte,dass mir kaum eines der ausgestellten neuen Instrumente wirklich gefiel! Mindestens fünf Jahre -sagten sie- braucht ein Flügel,um zu seinem Charakter zu kommen,um sich voll zu entfalten.

Jetzt würde es ja zu dem Paradoxon kommen,dass ein Flügel,der ja über fünf Jahre braucht bis er eingespielt ist,dann ja gleich wieder zum Saiten und Hammerwechsel fällig wird....
 
Bei "mindestens 5 Jahren" müssen die Saiten und Hammerköpfe schon vorher runter :-)

Schon eigenartig, was es alles gibt

Shigeru

Auch Steinway hat das über ihre neuen Instrumente interessanterweise gesagt,als ich wieder mal lästig war und sie damit nervte,dass mir kaum eines der ausgestellten neuen Instrumente wirklich gefiel! Mindestens fünf Jahre -sagten sie- braucht ein Flügel,um zu seinem Charakter zu kommen,um sich voll zu entfalten.

Jetzt würde es ja zu dem Paradoxon kommen,dass ein Flügel,der ja über fünf Jahre braucht bis er eingespielt ist,dann ja gleich wieder zum Saiten und Hammerwechsel fällig wird....
 
Liebe Kollegen,

Bringt bitte keine ihr Leben lang gezeichneten und leidenden Menschen als Vergleich für Euch unsympathisch zu bearbeitende Klaviere. Es gibt auf der anderen Seite genug Menschen, deren einziges geliebtes Klavier eben kein Konzertflügel ist.

In der Sache mögt ihr mitunter recht haben. Alleine der Wortgebrauch ist unnötig und kränkt Betroffene. Das kann man auch anders sagen.

Ich bin gewiss selbst gerne mal witzig, aber so manches hat eben Grenzen...

Wen wundert, dass "Klapperkisten" aus Klavieren werden, wenn man mit der Einstellung, solche zu bearbeiten, ans Werk geht?

LG
Michael


Ja, Recht hast Du. Das ist wirklich keine tolle Beschreibung. Klapperkiste oder Klimperkasten geht ja auch.Sorry!
 
Ja das ist sehr interessant,

Genau das hat mein Techniker nämlich auch gesagt,und er hat immerhin für Leute wie Brendel,Argerich u.co gearbeitet.

Auch Steinway hat das über ihre neuen Instrumente interessanterweise gesagt,als ich wieder mal lästig war und sie damit nervte,dass mir kaum eines der ausgestellten neuen Instrumente wirklich gefiel! Mindestens fünf Jahre -sagten sie- braucht ein Flügel,um zu seinem Charakter zu kommen,um sich voll zu entfalten.

Jetzt würde es ja zu dem Paradoxon kommen,dass ein Flügel,der ja über fünf Jahre braucht bis er eingespielt ist,dann ja gleich wieder zum Saiten und Hammerwechsel fällig wird....



Eben! Ich hatte mal einen Steinway B in Köln bei Piano Sauer angespielt, ein wirklich wunderbares Gebraucht-Instrument, aber noch recht neu. Auf die Frage, warum der Besitzer verkauft hat, meinte der Verkäufer, er hätte Geldbprobleme gehabt. Ich dachte nur, armer Kerl, der tut mir echt leid. Damals hatte ich leider keine 82.000 Euro einstecken ;-)

Bei Telos Records hat der Techniker/Stimmer von Pollini vorher den Flügel bearbeitet, und mit meinem Mentor als Nachfolger waren die auch vollends zufrieden.Von dem habe ich den ganzen Krams gelernt. Gerade gestern hab ich meinen Ibach "Richard Strauss" wieder gestimmt, intoniert, reguliert. Ein soooooo schönes Instrument, welches im Jan kurz nach dem Kauf noch sehr statisch und abgedroschen klang. Der Vorbesitzer hat mir ihn für einen Appel und ein Ei überlassen, wußte nicht mit dem Gerät umzugehen obwohl Musiklehrer (!!!).
Jetzt schwingt es wundervoll und ich habe auch den Mitnutzer so ausgesucht und vorspielen lassen, damit das Instrument nicht gedroschen wird. Einen asiatischen Kampfpianisten o.ä. hätte ich abgelehnt, aber dieser Kollege hat mit dazu beigetragen, daß der Ibach nun ganz zauberhaft klingt. Übrigens ein guter Low Budget Tipp für alle , die einen Steinway B wollen, aber das nötige Kleingeld nicht haben. Ist sehr ähnlich im Ton. Mechanik will ich allerdings schwergängiger machen, das ist allerdings kein großes Problem, da man die Piloten gut verschieben kann, das ist schon so gut konstruiert. Nur ausrechnen müsste ich das mal, aber das könnte doch eigentlich mein Mentor machen ;-) , der kann das besser.
 
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Ibach "Richard Strauss" wäre denke ich mein Zweitflügel....
 
Kein Blüthner Modell 4 (210cm) ? Naja, immerhin willst Du ja ne andere Klangfarbe, und da bieten sich die Ibachs unbedingt an. Gerade weil eben bezahlbar, und nicht so überteuert wie S&S. Bei mir ist erst mal gut mit Flügel, in diesem Leben allerdings noch ein 280er S&S und ein Bösendorfer 225 wäre irgendwann mal nett. Aber gejammert auf höchstem Niveau.
 
Naja, Blüthner mit Aliquot vwäre auch was feines. Ibach Richard Strauss aber ein bisschen abgefahrener. Steinway müsste ich mir überlegen, was ich wollte. Aber auch hier: Jammern auf hohem Niveau, außerdem => Platz und Geld?
 
Halt: Ibach Richard Wagner wäre mein Zweitflügel! Wenn schon, dann den großen. ist aber auch nicht billig....
 

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