Wie geht Ihr mit Konflikten im Klavierunterricht um?

Das ganze Problem entsteht überhaupt nur deshalb, weil es heute zu viele KL im Verhältnis zur Zahl (ernstzunehmender) Interessenten gibt.

Daher sind KL heutzutage "gezwungen", sich auch mit in der ein oder anderen Weise wenig geeigneten Schülern herumzuschlagen, um sich nicht Problemen finanzieller und/oder berufswahlmäßiger Art gegenüberzusehen.

Hinzu kommt die aus musikfremden Bereichen hereingeschwappte Ideologie, dass es wichtiger sei, "allen" Musikmachen zu ermöglichen und primär die "Schwächeren" zu fördern, als den Talentierten und/oder Willigen/Fleißigen das Optimum zu ermöglichen.

Rausschmeißen eines Schülers gilt deswegen zunehmend als 1) voll gemeine, elitistische, ausgrenzende Handlung und 2) Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit, weil man mit dem "schwierigeren Schüler mit besonderen Bedürfnissen nicht klarkommt".

Daher werden aufwendige pädagogisch-psychologische Theoriegebäude gezimmert, um sich diesen merkwürdigen Phänomenen anzupassen und sich den Job, den man da macht und der eigentlich gar nicht das ist, was man mal vorhatte zu machen, als man Musik studierte, schönzureden.
 
@Anna_
mal ganz naiv gefragt: warum tust Du Dir das weiter an und beendest nicht einfach das Elend?
Gute KL werden doch ständig gesucht, da findet sich doch bestimmt ein Schüler, der sowohl Deinen Unterricht als auch die Bemühungen seiner Eltern, ihm das Musizieren zu ermöglichen, wert schätzt.

Da wir erst einige wenige Stunden hatten, habe ich natürlich noch versucht, das Ganze in eine angenehme Richtung zu lenken und den Unterricht möglich zu machen.
Ich habe letztes Mal im Gespräch mit seiner Mutter erfahren, dass er bei der vorherigen Lehrerin Unterricht ausschließlich nach dem Motto "vormachen, nachmachen" erhalten hat. Eigenständig Noten herausfinden oder gar eine vernünftige Hand und Fingerhaltung, geschweige denn einen angemesenen Sitzabstand zum Klavier zu finden, wurde gar nicht behandelt, und das hat man auch gemerkt. Dementsprechend war der kleine auch verwundert und plötzlich sehr lustlos, als er in meinem Unterricht gemerkt hat "Oh, ich muss jetzt etwas tun und an gewissen Dignen arbeiten (z.B Noten selber herausfinden)."
Leider ist es bei meinen pubertierenden Mädels auch die gleiche Geschichte. Sie hatten vorher ca. 10 Jahre lang Klavierunterricht, haben aber keine Kenntnisse über Tonarten, Tonleitern, Dur,Moll, Tonika etc. und wie gesagt, der Anfang des Chopin Nocturne in cis-moll bereitet ihnen große Schwierigkeiten. Sie haben Unterricht vorher anscheinend ganz anders kennengelernt (keine Ahnung, was in der langen Zeit gemacht wurde...) und dementsprechend merkt man, dass sie mit meinem Unterrichtsstil nicht glücklich sind.

@hasenbein Ich stimme dir da zu, dass viele KL (aus der Not heraus) Schüler unterrichten, die an "normalem" Klavierunterricht gar kein Interesse haben. Siehe meine oben geschilderte Erfahrung : KL bringen kaum Kenntnisse und Fertigkeiten bei, sondern huschen schnell von einem Stück zum nächsten
 
Nicht, um die aktive Musik unters Jungvolk zu bringen. Sondern, um das Beste aus dem Spannungsverhältnis der unterschiedlichen Interessen von Schüler*, Eltern* bzw. Arbeitgeber* und Komponist* bzw. der imaginären musikaffinen Öffentlichkeit zu holen.

@tasteur das verstehe ich nun nicht ganz. Erst schreibst du, ein Meteorologe könne/solle ich nicht übers Wetter beschweren, genauso wie ein KL sich eben mit seinem Schüler arrangieren und den besten Mittelweg finden soll. Dann wiederrum stellst du deinen Lehrer in ein positives Licht, der sich eben nicht mit dem Schüler arrangiert, sondern ganz klar voraussetzt, dass der Schüler übt.
Was ist nun die Botschaft ?
 
Daher werden aufwendige pädagogisch-psychologische Theoriegebäude gezimmert, um sich diesen merkwürdigen Phänomenen anzupassen und sich den Job, den man da macht und der eigentlich gar nicht das ist, was man mal vorhatte zu machen, als man Musik studierte, schönzureden.

Lieber hasenbein,

falls du damit Gordon/Rogers meinst: das Modell ist über 50 Jahre alt, die humanistische Psychologie ist noch älter. Rogers hat seine Thesen und Grundsätze aus seinen Erfahrungen entwickelt, Gordon das Modell ebenso. Er hat nach seinem Studium bei Rogers mit Kindern gearbeitet und beschreibt dies in seinem Buch u.a. so:

Sowohl die Eltern als auch die Lehrer bezeichneten diese Kinder als »emotional gestört«, »neurotisch« und »schlecht angepaßt«. Sie befürchteten, daß die Kinder straffällig werden könnten, und glaubten, daß sie auf Beratung und Psychotherapie, also auf irgendeine Art von »Behandlung« angewiesen waren, die ihre »Krankheit« heilen sollte.

Ich hatte nicht damit gerechnet, daß diese jungen Menschen normal und gesund sein könnten, aber sie erschienen mir keinesfalls psychisch gestört. Tatsächlich waren sich die meisten von ihnen sicher, daß ihre Eltern oder Lehrer Probleme hatten und meine Beratung brauchten. Diese Kinder sprachen offen über ihre familiären Streitigkeiten und Konflikte und beschrieben Zwischenfälle, bei denen sie sich ungerecht behandelt gefühlt hatten. Sie beschwerten sich, daß ihre Eltern und Lehrer ihnen nur selten zuhörten oder sie kaum verstünden, und berichteten, daß sie ungerechterweise bestraft würden. Außerdem beschrieben sie Ereignisse, bei denen ihre Eltern oder Lehrer keinerlei Respekt für ihre Bedürfnisse gezeigt hatten. Diese Kinder fühlten sich von autokratischen Erwachsenen beherrscht, die Gehorsam verlangten, und hatten den Eindruck, als Bürger zweiter Klasse behandelt zu werden.

Sie gestanden mir auch, mit welchen Verhaltensweisen sie reagierten, um mit der elterlichen Autorität fertig zu werden. Die Liste war lang: Lügen, Negativismus, Tratsch, Aggression, Betrug, destruktives Verhalten, Schulschwänzerei, Ungehorsam, schlechte schulische Leistungen, sexuelle Promiskuität, Einschüchterung anderer Kinder, Alkohol- und Drogenkonsum, übermäßige Schüchternheit, übertriebene Anpassung, Eßsucht, Depressionen, Krankheiten, sogar Selbstmordgedanken.

Bei meinen späteren Gesprächen mit den Eltern stellte sich heraus, daß auch diese nicht glaubten, auf eine Therapie oder Behandlung angewiesen zu sein. Tatsächlich schienen die meisten von ihnen ziemlich gut mit ihrem Leben zurechtzukommen. Da stand ich nun: Ich war ausgebildet worden, um »neurotische« Menschen zu therapieren, aber weder diese Kinder noch ihre Eltern wollten eine Therapie machen oder schienen sie zu benötigen.

Dann vollzog sich eine plötzliche Wende in meinem Denken. Ich begriff, daß diese Schwierigkeiten zwischen Eltern und Kindern eher zwischenmenschliche Probleme waren als solche der Psychopathologie. Es war offenkundig, daß diese Familien einfach Probleme hatten, harmonisch zusammenzuleben. Nur wenige verfügten über die grundlegenden Fähigkeiten, die bei zwischenmenschlichen Beziehungen unverzichtbar sind: Sie wußten nicht, wie man offen und ehrlich miteinander kommuniziert, zuhört. Konflikte freundschaftlich löst, zu Hause bestimmte Gesetze und Regeln einführt, Respekt für die Bedürfnisse des anderen zeigt oder Beziehungen aufbaut, die sowohl den Eltern als auch den Kindern recht und billig erscheinen.”


Liebe Grüße

chiarina
 
Hinzu kommt die aus musikfremden Bereichen hereingeschwappte Ideologie, dass es wichtiger sei, "allen" Musikmachen zu ermöglichen und primär die "Schwächeren" zu fördern, als den Talentierten und/oder Willigen/Fleißigen das Optimum zu ermöglichen.

Da es hier um EInzelunterricht geht, ist das Argument irgendwie fehl am Platze.

Rausschmeißen eines Schülers gilt deswegen zunehmend als 1) voll gemeine, elitistische, ausgrenzende Handlung und 2) Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit, weil man mit dem "schwierigeren Schüler mit besonderen Bedürfnissen nicht klarkommt".

Bevor ein KL zu viele seiner Schüler rausschmeisst und sich damit selbst der Lebensgrundlage beraubt, sollte er sich da nicht einmal ein wenig Gedanken über seine Unterrichtsansätze machen? Aus reinem Selbsterhaltungstrieb? Er kann sich nunmal die umgebende Gesellschaft nicht aussuchen und muss darin zurechtkommen (es sei denn, er wandert aus; im Zweifelsfalle vom Regen in die Traufe...)
 
Es wäre besser, wenn man sich bildungspolitisch endlich dazu durchringen könnte, möglichst früh möglichst homogene Lerngruppen zu schaffen. Dann können die "Guten" sich aneinander abarbeiten, ganz organisch, auf einem angemessenen Niveau.

Deutschland ist eines der ganz wenigen Länder, die genau das machen - mit nicht allzu durchschlagendem Erfolg. Wobei die Resultate nun auch nicht so schlecht sind, wie nach jeder Pisa-Runde wieder behauptet.

Das Gegenteil wird angestrebt. "Gemeinsames Lernen" möglichst bis zur Mittelstufe. Neuerdings "Inklusion". Alle sind gleich. Katastrophe.

Zur Katastrophe wird es allein dann, wenn man den höheren Aufwand beim Lehrpersonal nicht bezahlen will. Du kannst am System ändern was Du willst, solange dabei das Sparen Priorität hat, wird sich an den Resultaten nichts zum Besseren wenden. Interessanterweise wird in Deutschland immer gleich bei jeder Kleinigkeit eine Diskussion ums Schulsystem als solches losgetreten, wo es eigentlich um systemunabhängige Optimierungen gehen sollte. Wie wäre es mit ein wenig mehr Gelassenheit?

Auch wenn nun schon deutlich OT: dass Inklusion keineswegs eine Katastrophe für die Mehrheit der Schüler bedeutet, sehe ich konkret in der Klasse meiner Tochter. Die haben sich trotz (oder vielleicht auch wegen?) des Inklusionsschülers zur vielgelobten Musterklasse entwickelt. Der zusätzliche Aufwand in Form einer dedizierten Betreuungsperson für diesen einen Schüler ist allerdings nicht unerheblich.

Aber es ist fatal, wenn man nicht mehr erkennen darf, dass es gravierende Unterschiede bei der Intelligenz, der Leistungsbereitschaft und im Sozialverhalten gibt, und die pädagogische Begleitung der SuS daraufhin abstimmt.

Was Du bei Deiner ganzen Argumentation nicht berücksichtigst ist, dass diese Unterschiede nicht statisch sind. Kinder entwickeln sich unterschiedlich schnell und jedes Kind selbst hat Phasen, in denen es sich schneller oder langsamer entwickelt. Durch eine feste Aufteilung in Lerngruppen kannst Du dem nicht gerecht werden. Du müsstest die Kinder halbjährlich bis jährlich neu verteilen, mit allen Problemen, die das wieder mit sich bringt.

Diejenigen, die "wollen und können", kämen sich vera***t vor, wenn Eltern ihnen "helfen" wollten.

Das ist ganz direkt gesagt Quatsch. Denn jeder Schüler hat auch schwächere Fächer. Und dort, wo die Lehrer sich die Mühe machen, die stärkeren Schüler besonders zu fördern, brauchen und holen die sich dann auch gelegentlich wieder Hilfe.

Genau diese Kompetenz, sich bei verschiedenen Quellen Hilfe zu holen statt sich allein mit Frust durch etwas durchzuquälen ist doch der wesentliche Grund für die Stärke dieser Schüler (von der extrem seltenen Art der genialischen Überflieger mal abgesehen).
 
Ich will keinen Konflikt darüber anzetteln.

Es ging um Bedürfnisse. Ich behaupte, die Bedürfnisse der "Wollenden und Könnenden" werden nicht angemessen berücksichtigt. Das von @Peter anskizzierte Modell gefällt mir spontan sehr gut.

Auch haben männliche und weibliche Kinder / Heranwachsende gleichen Alters oft unterschiedliche Bedürfnisse.

Denn jeder Schüler hat auch schwächere Fächer.

Eben nicht. Ein guter Schüler ist deshalb ein guter Schüler, weil er eben keine "schwächeren" Fächer hat (allenfalls aus Desinteresse oder um in einem ungünstigen Lernumfeld nicht als "Streber" dazustehen [als sei "streben" etwas Böses]).

brauchen und holen die sich dann auch gelegentlich wieder Hilfe. Genau diese Kompetenz, sich bei verschiedenen Quellen Hilfe zu holen statt sich allein mit Frust durch etwas durchzuquälen ist doch der wesentliche Grund für die Stärke dieser Schüler

Dass sie sich ihre Infos auch woanders als aus dem Schulbuch holen, ist ja wohl selbstverständlich. Auch Professoren schlagen manchmal etwas nach.

Regelmäßige Hausaufgabenbetreuung oder gar "Hilfe" durch die Eltern ist jedoch etwas ganz Anderes! Die currikularischen Anforderungen sind darauf zugeschnitten, dass ein Kind sie ohne die Hilfe von Erwachsenen meistern kann und soll. Während der Grundschulzeit ist der Besuch der Universitätsbibliothek also definitiv nicht erforderlich. Es reicht aufmerksames Zuhören und aktives Mitdenken/Mitmachen.

Demotivierend und frustrierend jedoch ist es für solche Kinder, wenn Störer dies verhindern, Aufmerksamkeit absorbieren und dadurch "bevorzugt" werden.

Kosten? Intelligente und aufmerksame Kinder machen keinen Ärger und daher auch keine Kosten. Eine Lehrkraft, ein Raum, eine Tafel. Läuft.

Mehrkosten entstehen durch die aufwändigen Maßnahmen, um Problembesitzer zu fördern.

Eine Grundschule ist meistens mehrzügig. Man könnte die "WuKs" in eine Klasse packen, die Problembesitzer + die ganzen Assistenten in eine andere und den normaldurchschnittlichen Rest in die dritte und ggf. vierte (je nach Anzahl der Parallelklassen). Das ist keine Kostenfrage, noch nicht einmal ein besonderer organisatorischer Aufwand, sondern eine ideologische Frage.

Was Du bei Deiner ganzen Argumentation nicht berücksichtigst ist, dass diese Unterschiede nicht statisch sind. Kinder entwickeln sich unterschiedlich schnell und jedes Kind selbst hat Phasen, in denen es sich schneller oder langsamer entwickelt. Durch eine feste Aufteilung in Lerngruppen kannst Du dem nicht gerecht werden. Du müsstest die Kinder halbjährlich bis jährlich neu verteilen, mit allen Problemen, die das wieder mit sich bringt.

Ernüchterung: Die Entwicklung eines Einzelindividuums läuft relativ konstant. Der 90er IQ wird nicht von einem Jahr aufs nächste zum 130er IQ.

Ich hatte das Glück, ein privates katholisches Mädchengymnasium besuchen zu dürfen, staatlich anerkannt. Es muss daher pro Jahrgang ein bestimmter Prozentsatz evangelischer Schülerinnen aufgenommen werden. Von denjenigen evangelischen Schülerinnen, deren Mütter nicht auch schon die Schule besucht hatten, wurden ganz platt diejenigen genommen, die das Abschlusszeugnis der Grundschule voller Einser hatten. Rate mal, wer 9 Jahre später die höchsten Punktezahlen im Abitur erzielte: Ebenjene.
 
Bevor ein KL zu viele seiner Schüler rausschmeisst und sich damit selbst der Lebensgrundlage beraubt, sollte er sich da nicht einmal ein wenig Gedanken über seine Unterrichtsansätze machen?
@Kalivoda ist das ein Argument in Richtung pädagogischer Ansätze? Und wenn ja, womöglich ein gutes? Sofern beides zutrifft, sollte man sofort Mathe, Deutsch etc "privatisieren" und sämtliche ML und DL (Mathe- & Deutschlehrer) vom "Schulgeld" abhängig machen, auf dass sie sich ein wenig Gedanken über ihre Lehransätze machen...;-);-)
 
@Kalivoda
@Barratt
Zu eurer Diskussion ein Bericht aus der Praxis:

1. Auch wenn sich ein IQ im Laufe des Lebens nicht schnell verändert, gibt es dennoch eine oft zügige dynamische Entwicklung auf anderer Ebene. Die zeigt sich z.B. im Kompensieren fehlender Intelligenz bzw. Begabung in manchen Fächern und Bereichen durch größeren Arbeitsaufwand, also Fleiß. Das gibt es häufig, genauso wie Spätentwickler, die überraschende Wendungen ihres (Lern-) Lebens vollbringen.

2. Es gibt, wie @Kalivoda geschrieben hat, wirklich nur ausgesprochen selten Schüler, die in allen Bereichen und Fächern sehr gut sind. Und die werden durch Hochbegabtenförderung unterstützt. Die allermeisten, auch guten Schüler haben in der Regel irgendwo Schwächen: Z.B. sind sehr kluge und schriftlich Leistungsstarke (häufig Mädchen) im Unterricht oft sehr still, während sehr kluge und mündlich Leistungsstarke (häufig Jungen) oft schriftlich schwächer und chaotisch in der Heft- und Hausaufgabenführung sind. Dass jemand in all diesen Bereichen und in allen (wichtigen) Fächern durchweg Einsen und Zweien hat, kommt nur sehr, sehr selten vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Intelligente und aufmerksame Kinder machen keinen Ärger
Du hast eine recht eigenwillige Ansicht, was Kinder, deren Intelligenz und Verhalten betrifft.
Wenn ich da nur an meine Klasse denke....
Der Schlimmste der Jungs war auch der Intelligenteste. Hat die besten Noten gehabt, aber immer den Unterricht gestört. Überall Einsen aber in Fleiß, Betragen, Ordnung, Mitarbeit ne Vier. Bei den Mädels ganz ähnlich.
Die weniger begabten waren....still! Muksmäuschenstill. Die wollten alles, bloß nicht die Aufmerksamkeit des Lehrers. Und dann gab es noch die Fleißigsten, die, die dem Unterricht immer ganz aufmerksam gefolgt sind, in Fleiß, Betragen und Mitarbeit ne Eins hatten...die Streber halt. Aber das waren ganz sicher nicht die Intelligentesten.
 
Zum Thema Rausschmiss:

Rausschmeißen eines Schülers gilt deswegen zunehmend als 1) voll gemeine, elitistische, ausgrenzende Handlung und 2) Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit, weil man mit dem "schwierigeren Schüler mit besonderen Bedürfnissen nicht klarkommt".

Das "Rausschmeißen" eines Schülers ist aus meiner Sicht eine extreme Handlung, die nur Ausnahmefällen vorbehalten sollte! Sie hat eine aggressive und machtorientierte Komponente, denn sie beinhaltet, dass der Schüler noch will, der Lehrer aber nicht und deswegen den Schüler gegen seinen Willen "rausschmeißt".

Ein Rausschmiss ist nach meinem Verständnis also eine plötzliche und fristlose Kündigung, die dem Schüler ohne Vorwarnung gegeben wurde. Er bekommt keine Chance auf Wiedergutmachung oder Verhaltensänderung.

Die Aufgabe des Unterrichtsverhältnisses, die im Alltag völlig normal ist, kann auch ganz anders ablaufen. Wenn der Unterricht für Lehrer und/oder Schüler nicht mehr passend ist und sich Bedürfnisse und Prioritäten verschieben, ist es sinnvoll, ihn zu beenden.

Je nachdem, was für die Beendigung ursächlich ist ( Umzug, Veränderung der Lebensumstände, Zeitmangel, mangelndes Interesse, veränderte Zielsetzung, geringere/keine Toleranz bestimmter Dinge .....), wird man ein klärendes Gespräch führen. Ggf. wird man Versuche starten, etwas im Unterricht zu verändern. Wenn man dann sich entscheidet, aufzuhören, ist das kein Rausschmiss.

Wenn ein Schüler nun nicht übt und wenig Interesse zeigt wie auch hier im Faden beschrieben, kann sein Verhalten dazu führen, dass der Lehrer den Schüler nicht mehr unterrichten will. Er könnte ihn dann "rausschmeißen". Es findet dann kein klärendes Gespräch statt, der Schüler bekommt keine Chance auf Verhaltensänderung und keine Warnung, in dem der Lehrer mitteilt, dass die Situation für ihn nicht mehr tolerabel ist, dass er keinen Sinn mehr im Unterricht sieht, wenn sich nicht etwas ändert.

Das ist für MICH nicht tolerabel! Ein solches Verhalten des Schülers kommt nicht von heute auf morgen und als Lehrer hat man viele Möglichkeiten der Intervention. In einem klärenden Gespräch (eine Möglichkeit) könnte auch herauskommen, dass das mangelnde Engagement und Desinteresse des Schülers ganz woanders her kommt als vom Lehrer vermutet. Ein solches Verhalten des Schülers kann sehr verschiedene Ursachen haben, z.B. Probleme mit Unterrichtsinhalten, dem aktuellen Stück, Lücken in den Grundlagen, Probleme zu Hause, in der Schule u.ä..

Gerade Lücken in den Grundlagen sind sehr häufig verantwortlich für eine mangelnde Motivation. Der Schüler weiß nicht, wie er das Stück üben soll, er kann vielleicht Noten nur stockend lesen und hat sich bis jetzt durchschlawinert, er hat motorische Probleme, ihm fällt es schwer, die Hände zu koordinieren u.v.a.m..

Deshalb muss man immer, wenn es Probleme im Unterricht gibt, eine Art Check durchführen: kennt sich der Schüler wirklich auf der Klaviatur aus, kennt er die Namen der weißen und schwarzen Tasten, kann er flüssig Noten lesen und in Stücken auch mittendrin anfangen, wie sind seine rhythmischen und motorischen Fähigkeiten , weiß er, was musikalische Parameter wie forte etc. bedeuten? Erkennt er Strukturen im Notentext, ist sein Gehör entsprechend gut, kennt er Übestrategien? Je nachdem, was beim Check rauskommt, muss man Lücken stopfen.

Es muss also kein Desinteresse sein, wenn der Schüler nicht übt. Das herauszufinden ist Aufgabe des Lehrers. Ich finde es untragbar, wenn man ohne solches Bemühen und ohne jede Warnung jemanden "rausschmeißt". (Vielleicht gibt es hier aber auch unterschiedliche Definitionen dieses Begriffs. Dann frage ich mich aber, warum man den Begriff, der "raus" und "schmeißen" beinhaltet, überhaupt verwendet).

Es gab ja in diesem Faden die Meinung, man dürfe als Lehrer nicht seine Gefühle im Unterricht kommunizieren. Aber rausschmeißen - eine aggressive und sehr emotionale Handlung - dürfe (und solle) man schon. Das widerspricht sich sehr. Ist es dann nicht sinnvoller, schon im Unterricht zu sagen, was einen stört und damit seine Grenzen zu artikulieren?

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:

Doch, es ist Desinteresse.

Zwar mag der Schüler ein Interesse daran haben, bestimmte Klänge zu hören, und auch an der Vorstellung, diese selber hervorbringen zu können - aber er hat (aus welchem Grund auch immer) kein Interesse, sich mit bestimmten Dingen in der nötigen Intensität zu beschäftigen, die nun mal für das Erlangen dieser Fähigkeiten nötig sind.

Wer Bock hat, Fußball zu spielen, weil es ihn so reizt, Tore zu schießen und dafür gefeiert zu werden, jedoch keinen Bock, Ausdauer, Schnelligkeit und Geschicklichkeit zu trainieren, der wird nicht nur kein guter Fußballer, sondern auch von Trainer und den anderen Spielern entsprechende Rückmeldungen bekommen, dass er da fehl am Platze ist.

Chiarina, Du betest hier wieder die üblichen politisch korrekten Narrative nach, dass "eigentlich jeder Interesse hat", nur die pöhse Gesellschaft, der pöhse Lehrer oder die pöhse falsche Pädagogik ihn daran hindern, dies auch zum Ausdruck zu bringen und auszuleben.

Sorry, das ist Bullll - Shit. Menschen haben unterschiedliche Interessen und Präferenzen, und manchmal stellt man halt fest, dass man sich etwas, was einen zuerst scheinbar gereizt hat, offenbar falsch vorgestellt hat. That's life.
 
Chiarina, Du betest hier wieder die üblichen politisch korrekten Narrative nach, dass "eigentlich jeder Interesse hat", nur die pöhse Gesellschaft, der pöhse Lehrer oder die pöhse falsche Pädagogik ihn daran hindern, dies auch zum Ausdruck zu bringen und auszuleben.

Lieber hasenbein,

mir ist ein Rätsel, wie du diese Aussage aus meinem Beitrag entnehmen konntest!

Je nachdem, was für die Beendigung ursächlich ist ( Umzug, Veränderung der Lebensumstände, Zeitmangel, mangelndes Interesse, veränderte Zielsetzung, geringere/keine Toleranz bestimmter Dinge .....), wird man ein klärendes Gespräch führen. (...)
Es muss also kein Desinteresse sein, wenn der Schüler nicht übt.

Selbstverständlich kann Desinteresse ein (absolut legitimer) Grund sein, mit dem Unterricht aufzuhören, und ist es auch oft. Natürlich haben Menschen unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse - davon rede ich doch die ganze Zeit!

Ich habe darauf hingewiesen, dass das Verhalten des Schülers im Unterricht (nicht geübt, Langeweile...) nicht zwangsläufig auf Desinteresse am Instrument oder Klavierspielen zurückzuführen ist. Sondern dass es Gründe wie mangelnde pianistische und musikalische Grundlagen oder persönliche Schwierigkeiten geben kann und auch oft gibt.

Außerdem habe ich deinen Begriff "Rausschmiss" thematisiert. Auf beides hast du nicht geantwortet.

Liebe Grüße

chiarina
 
@chiarina "Rausschmiss" könnte man auch als Synonym für "das Unterrichtsverhältnis beenden" verstehen; je nach Vertragslage kann das zügig erfolgen.
Betrachtet man das so, erspart man sich viele Worte über das Kompositum "Rausschmiss".
Ich vermute, @hasenbein u.a . haben das als Synonym, nicht als 'Aggression' gemeint.
 
Sehe ich auch so. Ein normaler "Rausschmiss" beinhaltet selbstverständlich vorhergehende Gespräche. Hier geht es wieder mal um missverständliche Begrifflichkeiten.
 
Genau das ist (für mich) das Spannende an der Kommunikation. Ich als Sender einer Botschaft habe Kenntnis über die Absicht, der Empfänger jedoch bestimmt die Bedeutung.

Wenn also nun "Rausschmiss" für den einen einfach "nur" bedeutet, dass ein Unterrichtsverhältnis beendet wird, und für einen anderen bedeutet es, dass man sich "streitend trennt", und für den einen geht dem Ganzen ein Lösungsversuch (oder mehrere) voraus und für den anderen impliziert das Wort, dass es keine Lösungsversuche gab, dann hat weder der eine noch der andere grundsätzlich und immer recht, sondern man muss (oder könnte) sich drüber verständigen, was die Absicht der Wortwahl war und wie sie angekommen ist (Bedeutung).
Und dann auch (wieder einmal) feststellen, dass eben nicht alles so
ist.
 
@Anna_ s Beispiel mit der 7 Jährigen kann man so auch abkürzen:

a) Falls es vorher die Regel gab, täglich Hausnummer mindestens 15 Minuten zu üben und dies auch klar kommuniziert wurde (Eltern+Schülerin), dann hat die 7 jährige einen Regelverstoß begangen (denn sie hat ja nicht geübt).
b) War dies nicht der Fall hat die 7 jährige wenig verbrochen, denn als 7 jährige muss ihr noch nicht klar sein das nur regelmäßiges Üben ein Verbesserung des Klavierspiels mit sich bringt.

Im Fall a) wird dieser mehrmalige Regelverstoß irgendwann dann auch irgendwelche Sanktionen, welcher Art auch immer, nach sich ziehen. Dies ist grundsätzlich völlig losgelöst von den Bedürfnissen des Schülers!

Ich sehe es nicht die Aufgabe des Klavierlehrers die Gründe zu hinterfragen, wenn jemand nicht übt. Man kann dies natürlich tun und man wird das ansprechen, aber letztendlich ist es die Aufgabe des Schülers und der Eltern sich so „anzustrengen“ dass regelmäßig geübt wird. Alles andere ist ja eine Respektlosigkeit gegenüber dem Unterricht.

Eine Klavierstunde sollte keine Therapiesitzung sein, das ist nicht ihr Auftrag.

VLV
 
@Anna_ s Beispiel mit der 7 Jährigen kann man so auch abkürzen:

a) Falls es vorher die Regel gab, täglich Hausnummer mindestens 15 Minuten zu üben und dies auch klar kommuniziert wurde (Eltern+Schülerin), dann hat die 7 jährige einen Regelverstoß begangen (denn sie hat ja nicht geübt).
b) War dies nicht der Fall hat die 7 jährige wenig verbrochen, denn als 7 jährige muss ihr noch nicht klar sein das nur regelmäßiges Üben ein Verbesserung des Klavierspiels mit sich bringt.

Lieber Viva La Vida,

die Übezeit als einziges Kriterium zu betrachten, haut leider nicht hin. Du glaubst nicht, wie brav man am Klavier sitzen kann und wie absolut nichts dabei herauskommen kann, wenn man keine Lust hat, das Üben auch mit Inhalt zu füllen.

Ich sehe es nicht die Aufgabe des Klavierlehrers die Gründe zu hinterfragen, wenn jemand nicht übt. Man kann dies natürlich tun und man wird das ansprechen, aber letztendlich ist es die Aufgabe des Schülers und der Eltern sich so „anzustrengen“ dass regelmäßig geübt wird. Alles andere ist ja eine Respektlosigkeit gegenüber dem Unterricht.

Eine Klavierstunde sollte keine Therapiesitzung sein, das ist nicht ihr Auftrag.

Ich begreife nicht, dass es eine Therapiesitzung sein soll, wenn man mit dem Schüler mangelndes Üben bespricht. Wir sind schließlich auch Pädagogen und was machen die? Wahrscheinlich was mit Bildung und Erziehung! :chr03:

Dazu gehört auch der Umgang mit Krisen. Ich sehe es selbstverständlich als Aufgabe des Lehrers, den Schüler bei einer Krise nicht sofort rauszuschmeißen, sondern ihn zu lehren, Krisen als Chancen zu begreifen. Eben nicht sofort das Handtuch zu werfen, sondern an sich zu arbeiten!

Krisen gibt es fast immer! Eine kritische Zeit ist der Übertritt, also die Zeit nach der Grundschule (Aufbauschule). Eine weitere die Pubertät. Dann kann es sein, dass der Lehrer Fehler im Unterricht macht und zum Beispiel ein zu schweres Stück aufgibt oder neue musikalische Elemente nicht sinnvoll einführt, so dass der Schüler das einfach nicht verstanden hat. Hier werden KL dauernd als Kack-Klavierlehrer bezeichnet und plötzlich sollen sie noch nicht einmal ihren Unterricht hinterfragen, wenn der Schüler mal eine Krise hat?

Bei einem gut geführten Konfliktgespräch kommt man fast immer schnell auf den Punkt, sieht, wo es hakt und kann handeln (man verändert etwas im Unterricht, handelt Absprachen aus, beendet den Unterricht, wenn sich herausstellt, dass der Schüler tatsächlich das Interesse verloren hat .....). Das ist doch viel besser, als ohne Gespräch entweder zu warten, ob es besser wird (wird es meistens nicht) oder den Schüler rauszuschmeißen!

Ich finde höchst erstaunlich, was für eine Vorstellung in der Arbeit mit Kindern hier manchmal zutage kommt. Im Job werden Mitarbeitergespräche als sehr wichtig angesehen, oft gibt es bei Konflikten Supervision. Da redet keiner von Therapie oder betrachtet das als Therapiesitzung.

Erwachsene Klavierschüler würden erst gar keinen Unterricht bei jemandem nehmen, der nicht auf sie und ihre Lebensumstände eingeht. Es kommt im Unterricht mit Erwachsenen durchaus vor, dass man sich über Zielsetzung, Bedürfnisse und Wünsche der Schüler unterhält, sogar schon gleich in der ersten Stunde. Ist das dann auch eine Therapiesitzung?

Man kann natürlich seinen Unterricht so gestalten, dass man vorab sagt: jeder, der nicht Leistung bringt und regelmäßig übt, fliegt. Hatten wir alles schon und gibt es manchmal auch heute noch. MEIN Ding ist das aber nicht. Ich bin der Meinung, dass ich den Schüler durch meine Arbeitsweise und meine Haltung deutlich mehr herausfordere, Stellung zu beziehen und sein Verhalten (im Falle von Nicht-Üben) zu verändern. Ich vermute sogar, dass es an dieser Haltung und der damit verbundenen Kommunikation liegt, dass ich solche Probleme wie hier im Faden nicht habe.

Neben der musikalischen und pianistischen Entwicklung sind weitere Ziele für den Klavierunterricht Selbständigkeit, Persönlichkeitsentwicklung, Selbstbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein.... Der Schüler soll auf diese Weise zu einem persönlichen und charaktervollen Spiel gelangen - musikalische Reife ist nicht denkbar ohne persönliche Reife.

Aber wie erlangt man Selbstkontrolle, Problemlösekompetenz, Verantwortungsbewusstsein, Charakterstärke? Indem alle Lehrer, denen dieses Kind begegnet, sich auf ihr Fach berufen und sagen, mit der Herausbildung der Persönlichkeit haben sie nichts zu tun?

Ich bin nicht dieser Meinung! Ich begleite den Schüler einen Stück weit auf seinem Lebensweg und werde ihn selbstverständlich dabei auch persönlich begleiten und bei Krisen nicht gleich das Handtuch werfen.

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Was den "Rausschmiss" angeht: klar kann man Begriffe unterschiedlich definieren. Ich verstehe ihn halt so, wie er oft in der Politik und Wirtschaft verwendet wird. Ich kenne Musiker, die rausgeschmissen wurden - das lief genauso ab, wie ich das oben beschrieben habe. Ich sehe es wie Dorforganistin:

Wenn also nun "Rausschmiss" für den einen einfach "nur" bedeutet, dass ein Unterrichtsverhältnis beendet wird, und für einen anderen bedeutet es, dass man sich "streitend trennt", und für den einen geht dem Ganzen ein Lösungsversuch (oder mehrere) voraus und für den anderen impliziert das Wort, dass es keine Lösungsversuche gab, dann hat weder der eine noch der andere grundsätzlich und immer recht, sondern man muss (oder könnte) sich drüber verständigen, was die Absicht der Wortwahl war und wie sie angekommen ist (Bedeutung).
Und dann auch (wieder einmal) feststellen, dass eben nicht alles so ist.
 
Auch haben männliche und weibliche Kinder / Heranwachsende gleichen Alters oft unterschiedliche Bedürfnisse.

Und schon hast Du die Schultypen wieder verdoppelt, wenn Du den Bedürfnissen gerecht werden willst. Wo soll das hinführen? :konfus:

Eben nicht. Ein guter Schüler ist deshalb ein guter Schüler, weil er eben keine "schwächeren" Fächer hat (allenfalls aus Desinteresse oder um in einem ungünstigen Lernumfeld nicht als "Streber" dazustehen [als sei "streben" etwas Böses]).

Irgendwie leben wir in verschiedenen Welten? :denken:

Regelmäßige Hausaufgabenbetreuung oder gar "Hilfe" durch die Eltern ist jedoch etwas ganz Anderes!

Von regelmässig (wie auch immer definiert) habe ich ja auch garnichts geschrieben.

Kosten? Intelligente und aufmerksame Kinder machen keinen Ärger und daher auch keine Kosten.

Wenn Du den Unterricht auf eine Gruppe fokussierst, macht genau diese Gruppe natürlich keinen Ärger. Aber alle anderen.

Mehrkosten entstehen durch die aufwändigen Maßnahmen, um Problembesitzer zu fördern.

Hochintelligente Kinder sind dann eben auch nur Problembesitzer in Deinem Sinne genau wie lernbehinderte.

Eine Grundschule ist meistens mehrzügig. Man könnte die "WuKs" in eine Klasse packen, die Problembesitzer + die ganzen Assistenten in eine andere und den normaldurchschnittlichen Rest in die dritte und ggf. vierte (je nach Anzahl der Parallelklassen). Das ist keine Kostenfrage, noch nicht einmal ein besonderer organisatorischer Aufwand, sondern eine ideologische Frage.

Kinder lernen sehr viel voneinander, vielleicht manchmal sogar mehr als vom Lehrer direkt. Je homogener die Gruppen, desto weniger kannst Du das nutzen. Und glaubst Du ernsthaft, dass es vorteilhaft wäre, das soziale Gefüge in den Klassen regelmässig zu zerreissen, weil Du die Klassen wieder umsortierst?
 

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