Wer sind eure Lieblingspianist*innen und warum?

  • Ersteller Ersteller Viva la musica
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Für mich bedeutet Interpretation die Wiedergabe eines feststehenden Notentextes, möglichst im Sinne des Komponisten (darin liegt die Interpretation), welches ja i.d.R. schon einiges an Spielräumen beinhaltet. Wenn ich ein mehrere hundert Jahre altes Volkslied wie von dir verlinkt als Grundlage nehme, dann schaffe ich etwas Eigenes. Wenn also Jazzer z.B. einen der vielen grandiosen Songs von George Gershwin nehmen, die er für seine Musicals komponiert hat, dann sind diese nur der Ausgangspunkt für ihre ganz eigene musikalische Auseinandersetzung mit diesem musikalischen Material. Und das ist für mich das Spannende, dass man einen Standard wie But Not for Me aus Girl Crazy z.B. als traurige Ballade oder als swingende Up-Tempo Nummer spielen kann, es funktioniert.
Es wäre irgendwie schön, wenn man sich auf ein neues Wort für das, was klassische Musiker gemeinhin im späten 20. Jahrhundert gemacht haben, einigen würde. "Interpretation" müsste heißen, eine Aussage für Gegenwärtige verständlich zu machen. Das ist vielleicht eher das, was Busoni mit Schönbergs Op. 11 versuchte. Oder was Bernstein fürs Fernsehen machte. Oder wie Schweitzer über Bach schrieb. "Wiedergabe" trifft nicht wirklich zu, denn die Noten und die Aufführungspraxis geben zusammen noch bei weitem nicht alles vor, und es wird dementsprechend viel Wesentliches neu erfunden. Für mich ist "Spiel" noch das treffendste, im Sinne dessen, was Schauspieler an einem Theater aus Texten machen. Leider ist es ein mit bereits zu vielen Bedeutungen überladenes Wort. "Repräsentation" finde ich nicht schlecht, sowohl etymologisch als auch angesichts der aktuellen Konnotationen.
 
Horowitz und Buniatishvili. Dann Sokolov. Und dann lange nix. Dann ich :)
 
Buniatishvili und Sokolov in einem Satz? Das Auge hört mit?
 
Nun, optischen Unterhaltungswert haben beide. Was andere über meinen Geschmack denken, war mir schon immer wurscht.
 
Tiffanny Poon. Für mich einfach genial.
 
Tiffanny Poon. Für mich einfach genial.
Widerspruch. ... :007::010:
Die süße Tiffy ist mir medial allzu sehr self promotional unterwegs. Andauernd läuft sie mir auf Fakkeboke hinterher, scheint mir.

Außerdem scheint ihr - mangels eigenem Lesenwollen - wohl noch keiner beigebracht zu haben, dass es in D außer Berlin, Hamburg, Köln und München noch ein paar Städtchen mehr gibt.

Wenn der Tourenplan von Pianokünstlern das Ruhrgebiet stet umfährt - weil sie selber zu dusselig oder ungebildet sind, weil sie nicht wissen, wo hier die Menschen leben, oder ihr Management, oder das Tourmanagement kennt oder weiß das nicht - nee, nicht meine Welt.
Dann gehe ich auch nicht zu deren Konzerten hin.

Man wisse einfach mal, das Ruhrgebiet ist DIE Kulturregion in D. Sechs Millionen Menschen. Und in jeder Ecke was los. Da mögen die Berliner, die Hamburger, die Frankfurter, die Stuttgarter oder Kölner oder Münchener oder Leipziger oder Dresdener noch so heulen - Big Pott ist die Town-to-be. Doch das Tiffchen weiß das anscheinend nicht.

... außerdem dürfte sie sich - WIMNRE - Tiffany schreiben - ein N.
 

Die Frau Poon kann offensichtlich sehr gut Klavier spielen - auf professionellem Niveau. Dazu kommt ein gefälliges Aussehen. Das Wichtigste: sie weiß sich zu vermarkten.

Mit diesen drei Faktoren ist sie jedem hier - Ausnahme: @kitium - weit voraus. Das Geldverdienen kann beginnen, gut so.

Um den Fortgang der abendländischen Kultur im Ruhrgebiet kann sie sich später, in zwanzig Jahren, wenn sie ihr Schäfchen im Trockenen hat, immer noch kümmern. Bis dahin macht das Herbert Grönemeyer.

Vielleicht will sie sich auch später lieber um ihr Heimatland China anstatt um Essen-Steele kümmern. Ich könnt 's verstehen.

CW
 
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