Wenn die erwachsene Schülerin kündigt

Wie viel Begründung bei einem KL-Kündigungsschreiben sollte es sein?

  • Keine Begründung

    Stimmen: 10 52,6%
  • Ein zusammenfassender Satz

    Stimmen: 2 10,5%
  • Wenige Sätze

    Stimmen: 5 26,3%
  • Absatz

    Stimmen: 0 0,0%
  • Roman?

    Stimmen: 2 10,5%

  • Umfrageteilnehmer
    19
  • Umfrage geschlossen .
Man sollte bei einer Kündigung keine schmutzige Wäsche waschen. Meist engagiert sich ein Klavierlehrer sehr für den Unterricht.

Ein Arbeitnehmer freut sich über das Lob des Vorgesetzten und das Engagement des Mitarbeiters ist auch nicht mit dem Gehalt allein abgegolten.

Ebenso sollte man als Schüler anerkennen, dass der Lehrer mit Engagement und Können unterrichtet hat.

Also ich denke auch: schriftlich kündigen und mündlich eine kurze Begründung abgeben.

Die Begründung sollte schon nahe an der Wahrheit bleiben, aber eben nicht verletzen.

Jedenfalls falls von Seite des Lehrers keine wirkliche Verfehlung passiert ist
 
Meine Schlussbemerkung @HbMuth :
Du kannst Dir jetzt zig Szenarien ausmalen, was alles passieren wird, wenn Du persönlich kündigst.
Aber ich prophezeie Dir: es wird garantiert viel weniger schlimm, als Du Dir ausmalst. Vielleicht wird es sogar richtig produktiv.
;-)
 
Kündigen ist total unangenehm für alle Seiten. Aber ich habe die Erfahrung gemacht: Man sieht sich immer zweimal! Deswegen würde ich NIE auf eine Weise kündigen, dass man sich nicht mehr freundlich grüßen und miteinander reden kann, wenn man sich zufällig auf der nächsten Party wieder trifft.

Immerhin halten wir uns ja für erwachsen und dazu gehört der Mut, so ehrlich wie möglich zu sein (ohne die andere Seite zu verletzen!). Finde ich.
Sich Ausreden murmelnd zu verdrücken oder jedem Dialog aus dem Weg zu gehen, hätte ich als Jugendliche gemacht. Jetzt geht's mir gegen mein Erwachsenen-Selbstbild und deswegen ringe ich mich zu dem echt unangenehmen Schritt des persönlichen Gesprächs durch.

Wenn man sich lieber schriftlich erklärt, könnte man auch damit beginnen, dass man dem KL sagt, was man gelernt hat, was einem gefallen hat... und dann ist es durchaus eine Begründung zu sagen, ich möchte jetzt von anderen noch anderes lernen, um mal was anderes zu sehen, andere Impulse zu erhalten, sich wieder neu zu fordern. Und vielleicht auch den Unterricht (des bisherigen KL) neu schätzen zu lernen..

Ich habe so gekündigt. Ich habe ehrlich gesagt, was genau mein Problem ist und was ich nicht bei ihr lerne (es waren Feinheiten der Handhaltung, ich hatte schnell Schmerzen bei zu viel üben, immer wieder angemerkt, keine Lösung gefunden). Meine Kinder sind auf eigenen Wunsch immer noch bei der KL. Wir sind sehr nett miteinander und ich würde mich jederzeit freuen, sie zu treffen.
Und ich könnte jederzeit wieder fragen, ob sie wieder einen Zeitslot für mich hat.
Aber ich habe mich zu diesem Kündigungsgespräch auch echt überwinden müssen. Aber es lohnt sich, finde ich.
 
Man sollte bei einer Kündigung keine schmutzige Wäsche waschen. Meist engagiert sich ein Klavierlehrer sehr für den Unterricht.
Ja, aber grundsätzlich sollte der Grund für die Kündigung vorher im Unterricht mal Thema gewesen sein:
"Wir ziehen morgen völlig überraschend nach Spanien um! Tschüss, machen Sie's gut!"
oder:
"Ich habe gestern durch eine göttliche Eingebung aus heiterem Himmel erkannt, dass Sie ein KKL sind und kann daher mit Ihnen nicht mehr reden!!"
Diese Situationen dürften ja wohl eher selten sein!:chr02::013:
 
Ego versucht mich zu überreden, dass ich angeben sollte, dass unsere (KLs und meine) Wellenlängen eine fiese kleine Sekunde auseinander liegen und es ständig übel quietscht, als würde man mit ner c'''''-Saite ner Ratte den Kopf ... Ich, geduldig, so von Vernunft zu Kind: danke, geh wieder spielen.

Nein, bleib ich mal besser sachlich. Tatsächlich baue ich gerade alle meine längerfristigen ortsgebundenen Verbindlichkeiten ab zwecks avisierter Umorientierung gen Heimat. Die, unter uns, schiebe ich zwar vor mir her, taxiere auch noch hoffnungslos eine letzte, die sich ziert, aber wenn ich da sein will, bevor es mit der Welt zum Letzten kommt ...
 
als Lehrerin wünsche ich mir, dass eine Kündigung egal aus welchem Grund erst einmal mündlich mit mir besprochen wird. Ich würde also deinem Lehrer dies zunächst mündlich mitteilen. Evtl. hast du die schriftliche Kündigung ohne Angabe von Gründen zur Übergabe bereits in der Tasche.

Aus der Mitteilung, dass der Schüler den Unterricht kündigen möchte, ergibt sich oft ein Gespräch über die Gründe. Wenn die Gründe im Unterricht selbst liegen (Schüler fühlt sich nicht wohl, ist unzufrieden ...), hängt es von den Beteiligten ab, ob und wie darüber gesprochen wird. Wenn du nicht darüber sprechen willst, mach es nicht. Aber gib deinem Lehrer die Chance auf ein Gespräch, eine Reaktion, auf ein Feedback deinerseits!
(...)
Eine schriftliche Kündigung jedenfalls immer ohne Angabe von Gründen!
Es ist sinnvoll, genau so zu verfahren.

Ich habe mich unlängst von einem meiner Chöre getrennt, bei dem ich die Arbeitsbedingungen schon seit geraumer Zeit als indiskutabel empfunden habe. Dazu darf ich anmerken, dass ich seit vielen Jahren Chöre unterschiedlicher Ausrichtungen, Gattungen und Qualitätsstandards leite, auf die ich mich individuell und flexibel einstelle - folgerichtig kooperiere ich mit vielen dieser Partner und Ensembles teilweise seit zwanzig Jahren oder länger erfolgreich und zu beiderseitiger Zufriedenheit, ohne dass ich also bei auftretenden Konflikten schnell die Brocken hinschmeisse und/oder die Schuld grundsätzlich immer nur bei anderen suche. Bei dem genannten Verein dominiert allerdings höchstgradige Disziplinlosigkeit und fehlender Leistungswille von Vereinsführung und Mitgliedern bei zugleich hochaggressiver Forderungshaltung an den Dirigenten, was bereits bei meinen Vorgängern zum Wechsel des musikalischen Leiters führte. Immerhin war ich achteinhalb Jahre für den Verein tätig und habe mich durchaus engagiert und erfolgreich betätigt - aber es ging einfach nicht im gewünschten Sinne weiter.

Hinsichtlich der Schriftform präsentierte mir der Vorsitzende per Mail einen Aufhebungsvertrag, der zwei Paragraphen enthielt. Im ersten war die Beendigung der Zusammenarbeit im beiderseitigen Einvernehmen zu einem bestimmten Datum fixiert, im zweiten erfolgte die Klarstellung, dass alle wechselseitigen Ansprüche aneinander mit dieser Vereinbarung abgegolten seien. In der nächsten Woche treffe ich mich mit dem Vorsitzenden an einem neutralen Ort, wo wir noch die der Gegenseite zur Verfügung gestellten Gegenstände austauschen und uns beim Käffchen auch über Zwischenmenschliches und Atmosphärisches unterhalten werden. Sicherlich müssen die verantwortlichen Personen bei dem Verein damit rechnen, bei der Wiederholung diverser Fehler unter neuer musikalischer Leitung dieselben Probleme erneut zu bekommen. Das ist wie mit einem Arzt, den man als Patient konsultiert mit der kategorischen Weigerung, irgendetwas an der bisherigen Lebensführung zu verändern, die einen gewichtigen Anteil am aktuellen Krankheitsbild hat. Alle Empfehlungen, Verordnungen und Denkanstöße des Gesundheitsexperten sind Mist und mit Ablehnung und Widerspruch zu beantworten - Motto: Doktor, mach mich gefälligst gesund, aber dalli - und ohne die Empfehlung, künftig beim Saufen, Rauchen und Fressen etwas zu ändern. Ähnlich wie ein Therapeut ist auch ein Trainer nun mal kein Automat, bei dem unten nach Geldeinwurf das fertige Produkt rauskommt. Vielmehr wird unter fachkundiger Anleitung die Dienstleistung durch den Kunden aktiv gestaltet und entwickelt - was in besonderem Maße für das Gestalten beispielsweise von Musik gilt. Wer auf keinen Fall ins Schwitzen gebracht werden will, ist nun mal in einem Sportverein einfach an der falschen Stelle, da Sporttreiben untrennbar mit hochgehendem Pulsschlag und Schwitzen verbunden ist.

Bei der Schriftform genügen die Fakten und das Stellen und Beantworten etwaiger Schuldfragen ist überflüssig. Da atmosphärische Störungen und Konfliktpotenzial wohl schon im Vorfeld der Entscheidung für das Beenden eines Unterrichtsverhältnisses präsent gewesen sein dürften, kann und soll man zu diesem Zeitpunkt dazu verbal Stellung beziehen und das Schriftstück zeitnah auf den Weg bringen. Es dürfte klar sein, dass eine solche Unterredung mit einem angemessenen Umgangston stattfinden sollte - fast immer läuft man sich später doch nochmal über den Weg oder es stellt sich heraus, dass es gemeinsame Bekannte gibt. Da ist die berühmte verbrannte Erde niemals eine gute Option.

LG von Rheinkultur
 
Ich glaube, nach einer Weile der Zusammenarbeit bringt eine Kündigung immer so ein bisschen ein schlechtes Gewissen mit sich, als würde man den Gegenüber damit abstempeln aus untauglich oder was auch immer. Geht bei einer Kündigung im Job ähnlich. Am Ende ist es aber dann doch für beide Seiten Routine, man geht per Vertrag eine Dienstleistungsbeziehung auf Zein ein und irgendwann ist die wieder zu Ende. Bestenfalls hat man eine halbwegs freundschaftliche Atmosphäre geschaffen in der sich beide Seiten viel Mühe gegeben haben. Da will man dann auf keinen Fall die Botschaft übermitteln "Ich habe auf Sie persönlich und auf ihren Unterricht keine Lust mehr", auch wenn das in vielen Fällen die ehrliche Antwort wäre.

Ich habe meine Kündigungen bisher immer erstmal mündlich angekündigt. Im Job kann man schon mal deutlich sagen, was einem da alles nicht passt, beim KL ist das nicht so einfach, das betrifft ja gleich alles den KL persönlich. Bei mir waren es bei der Kündigung des KL neutrale, reale Gründe, aber die Defizite, die mich lange gestört haben, habe ich für mich behalten. Die schriftliche Kündigung dann kurz und knapp, "wie angekündigt...".
 
Es heißt korrekt "Peng, aus" und nicht "Peng! Aus!"
So viel Ordnung muss sein.
Nein.
Es heißt "Kündigung" im Kopf oder Betreff.

Und im Fließtext "Ich kündige das bestehende..." Ausbildungs, blaa blabla.
Unbeschadet weiterer Erklärungen oder oder.

Denn wenn die Worte "Kündigung" oder "ich kündige..." fehlen, dann kann uU. der betreffende das so auffassen, dass das irgendwie nicht gelte. Dass das gar keine Kündigung sei, denn das hätte drin oder drüber zu stehen ...

So ist schlicht das deutsche Privatvertragsrecht.

Ist meinem Bruder mal in Frankfurt mti einer Wohnung passiert.
Er schrieb einen Brief an seine Vermieter, dass er zu dem-und-dem Termin ausziehen werde - jedoch ohne ... diese Worte.

... und die ignorierten das. Gepflegt, geflissentlich...

Er ... absolut kein konfrontativer Typ ... hatte ihre Nerven schonen wollen, indem er das hässliche Wort "Kündigung" nicht benutzte.

Dann kamen die Mahnungen auf Mietzahlung. Er musste noch ein weiteres Jahr löhnen, bevor er aus der Nummer raus war.
Böse.
Bitter.
 
Denn wenn die Worte "Kündigung" oder "ich kündige..." fehlen, dann kann uU. der betreffende das so auffassen, dass das irgendwie nicht gelte. Dass das gar keine Kündigung sei, denn das hätte drin oder drüber zu stehen ...

So ist schlicht das deutsche Privatvertragsrecht.
Na ja, ganz so schlicht ist es dann meines Wissens wohl doch nicht. Eine rechtswirksame Kündigung kann durchaus ohne die Worte "Kündigung" oder "ich kündige" ausgesprochen werden. Aber sicherer dürfte es in jedem Fall sein, unmissverständlich zu formulieren. Wie bei allen juristischen Formulierungen. Da geht Eindeutigkeit vor Schönheit und Freundlichkeit.

Zudem sollte man sich eine Kündigung nach Möglichkeit immer bestätigen lassen.
 

Ich glaube, nach einer Weile der Zusammenarbeit bringt eine Kündigung immer so ein bisschen ein schlechtes Gewissen mit sich, als würde man den Gegenüber damit abstempeln aus untauglich oder was auch immer. Geht bei einer Kündigung im Job ähnlich.
Trotzdem ist es der Unmissverständlichkeit wegen wichtig, das Kind beim Namen zu nennen. Das Resultat bleibt dasselbe: die Lehrkraft hat einen Vertragspartner weniger und der der Unterweisung bedürftige Schüler (m/w/d) muss sich wieder auf die Suche begeben, soweit keine Alternative sofort zur Verfügung steht. Das ist wie mit dem Vorstandsmitglied eines anderen Vereins, das sich nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit dem genannten Chor bei mir erkundigt hat, ob die mich rausgeschmissen hätten oder ob ich wirklich selber die Brocken hingeworfen habe. Man hat eben Angst vor Gesichtsverlust, wenn man einräumen muss, das Feld auf Wunsch der Gegenseite geräumt zu haben, könnte man annehmen. In Wirklichkeit ist das gar nicht so wichtig im Vergleich zu einer unangenehmeren Tatsache: ein Amateurchor ohne feste musikalische Leitung ist in der fatalen Situation, sich musikalisch nicht befriedigend weiterentwickeln zu können und bereits nach kurzer Zeit Mitglieder zu verlieren, die sich beispielsweise nicht (mehr) an eine neue Chorleitung gewöhnen wollen oder sich ohnehin mit dem Gedanken getragen haben, den Verein zu verlassen. Es passiert angesichts der Schwierigkeit der Rekrutierung neuer Chormitglieder inzwischen immer häufiger, dass sich Vereine nach dem Rückzug eines Chorleiters sogar aufgelöst haben. Während ich einen weiteren Chor am gleichen Probeabend annehmen konnte, mit dem es musikalisch und persönlich bestens läuft, räumte mir der Vorsitzende des nunmehr ehemaligen Vereins gegenüber frei heraus ein, man sei darauf eingestellt, niemals wieder einen Dirigenten meiner Qualität bekommen zu können und man hätte ein großes Bedürfnis zu erfahren, ob ich nicht doch irgendeinen professionellen Kollegen im Bekanntenkreis benennen könnte, der vielleicht noch Kapazitäten verfügbar hat? Dazu hätte ich aber zwei Anmerkungen: erstens sollte eigentlich jeder ersetzbar sein und zweitens macht es eine solche Aussage über meine "Qualität" einem Nachfolger unnötig schwer. Aber das ist ein klassisches Symptom der sogenannten "Vereinsmeierei": die Entscheidung für mich als Chorleiter hat damals geschlagene vier Monate gedauert. Hingegen leite ich die Chöre am längsten, die sich seinerzeit beherzt und mit Mut in der Chorleiterfrage zügig entschieden haben, statt monatelang unschlüssig herumzutaktieren und die Gegenseite hinzuhalten.

Deshalb kann man nur Mut zu klaren Aussagen und verbindlichen Entscheidungen wünschen. Ich behaupte mal, dass das bei Unterrichtsverhältnissen vermutlich nicht anders ist.

LG von Rheinkultur

P.S.: Das Treffen mit dem Vorsitzenden meines nunmehr Ex-Chores kam in der vergangenen Woche nicht zustande. Einmal darf man raten, warum nicht! Bingo: Corona trotz viermaliger Impfung. Der Chor nahm als letzter meiner Vereine seine Proben wieder auf - nicht zuletzt, weil gerade der Vorsitzende zu den Personen mit der extremsten Ansteckungsangst gehörte, was aber kein Hindernis war, sich frühzeitig wieder zum kollektiven Biertrinken im Vereinslokal statt Probe einzufinden: keine Maske, kein Abstand und mit zehn Mann an einem Tisch...!
 
Es heißt korrekt "Peng, aus" und nicht "Peng! Aus!"
So viel Ordnung muss sein.

Nein.
Es heißt "Kündigung" im Kopf oder Betreff.

Und im Fließtext "Ich kündige das bestehende..." Ausbildungs, blaa blabla.
Unbeschadet weiterer Erklärungen oder oder.
Denn wenn die Worte "Kündigung" oder "ich kündige..." fehlen, dann kann uU. der betreffende das so auffassen, dass das irgendwie nicht gelte. Dass das gar keine Kündigung sei, denn das hätte drin oder drüber zu stehen ...

So ist schlicht das deutsche Privatvertragsrecht.

Aber die Kündigung fand doch ihre Erwähnung direkt im Satz vor dem hasenbeinschen kategorischen basta-Superlativ "Peng, aus", welches ich in freier Improvisation in ein "Peng! Aus!" abgewandelt hatte.
Quasi, um dem unliebsamen KL im Abgang noch eins reinzuwürgen.

Man könnte seiner Erleichterung ob des beendeten Vertragsverhältnisses eventuell auch noch mit einem dem bereits angeführten "Bam!" hinterher gereichten "In your face" Nachdruck verleihen.
 
Ego versucht mich zu überreden, dass ich angeben sollte, dass unsere (KLs und meine) Wellenlängen eine fiese kleine Sekunde auseinander liegen und es ständig übel quietscht, als würde man mit ner c'''''-Saite ner Ratte den Kopf ... Ich, geduldig, so von Vernunft zu Kind: danke, geh wieder spielen.

Nein, bleib ich mal besser sachlich. Tatsächlich baue ich gerade alle meine längerfristigen ortsgebundenen Verbindlichkeiten ab zwecks avisierter Umorientierung gen Heimat.
Da hast Du doch einen ganz objektiven Grund. Warum hast Du den nicht genannt? Gegen so etwas ist doch absolut nichts zu sagen.

Aber was mir auffällt, ist, dass Du Dir enorm viele überflüssige Gedanken machst und überflüssige Szenarien durchspielst. Erinnert ein bisschen an Paul Watzlawicks "Anleitung zum Unglücklichsein". :-)
"Was wäre, wenn ..." er das oder das sagt, denkt, fühlt? Warum nicht einfach die Wahrheit sagen - Ich ziehe weg und breche deshalb hier meine Zelte ab - und abwarten, wie er reagiert, statt sich tausend Sachen zu überlegen, die einen unglücklich machen, obwohl sie gar nicht passiert sind? Wie bei Watzlawick, wo der Nachbar zum Schluss an den Kopf geknallt kriegt "Ich brauche Ihren dämlichen Hammer nicht!", bevor er überhaupt nach seinem Hammer gefragt worden ist. ;-)
 
Ich kann mich echt nur über wundern über soviel Weicheier-Getue! Als würde sich der verlassene KL weinend im Bett wälzen und anschließend entleiben ...
"Ich kündige hiermit fristgerecht den Klavierunterricht aus privaten Gründen."
Die wahren Kündigungsgründe interessieren niemanden, auch den KL nicht. Denn liegt es an seiner Unterrichtsqualität, wird er entsprechende Einlassungen eines Ex-Schülers nicht annehmen wollen oder können.
 
Als ich noch unterrichtete, hat es von meiner Seite aus keine Begründung für eine Kündigung gebraucht.

Wenn ein Schüler kündigte, war des für mich so in Ordnung, da brauch ich koa Rechtfertigungen ned warum und wie so.
 
Kündigung ist raus. Hab die eigentliche Kündigung im ersten Absatz nicht begründet, und nur ganz vage im zweiten ("aus persönlichen Gründen") den meinerseitigen Verzicht auf Inanspruchnahme der Gegenleistung bis zum Vertragsende. Das hab ich gut abgewägt, keine Bange, und finanziell kann ich das noch unter Lehrgeld buchen.

Eingeflochten habe ich auch Andeutungen in einen kurzen Absatz des Danks und einen der guten Wünsche. Andeutungen reichen.
 
Da hast Du doch einen ganz objektiven Grund. Warum hast Du den nicht genannt?
Weil ich mich erstens der Wahrheit verpflichtet fühle, konkret und sachlich bleiben möchte und der in Ungnade gefallenen Vertragspartei meine Lebenspläne nichts angehen. Es wäre ja auch absurd zu schreiben: "Ich kündige, da ich mich für mein neues Hobby Kunstkettensägenmassakrie zunehmend begeistere, aber Bedienfehler des Geräts jederzeit meine pianistischen Träume zu nichte machen könnten."

Zudem sind in Zeiten der Gewöhnung an Online-Unterricht Umzüge kein triftiger Grund mehr.

Danke für eure Beiträge. Wenn auch ich zuweilen etwas daraus lese, was so nicht zutrifft, von wegen mir zu viele Gedanken zu machen. Aber gut, subjektive versus objektive Bewertungsmaßstäbe entsprechen sich selten. Für einen Säufer wäre auch ein Flachmann nicht "zu viel".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich echt nur über wundern über soviel Weicheier-Getue! Als würde sich der verlassene KL weinend im Bett wälzen und anschließend entleiben ...
"Ich kündige hiermit fristgerecht den Klavierunterricht aus privaten Gründen."
Die wahren Kündigungsgründe interessieren niemanden, auch den KL nicht. Denn liegt es an seiner Unterrichtsqualität, wird er entsprechende Einlassungen eines Ex-Schülers nicht annehmen wollen oder können.
Lieber schmickus,

das nenne ich mal eine steile These! Ein Klavierlehrer, dessen Unterrichtsqualität für einen Schüler nicht passt, soll demnach nicht kritikfähig und auch nicht interessiert an Kritik sein?

Dabei gibt es Klavierlehrer, die

1. frischgebacken von der Hochschule noch nicht viel Unterrichtserfahrung besitzen, aber methodisch-didaktisch etwas drauf haben
2. frischgebacken von der Hochschule noch nicht viel Unterrichtserfahrung besitzen, aber methodisch-didaktisch deutliche Mängel aufweisen
3. Erfahrene Klavierlehrer, die sich fortbilden und ihren Unterricht zu verbessern suchen
4. Erfahrene Klavierlehrer, die sich auf einen 0815-Stiefel eingestellt haben
5. Klavierlehrer, die gut sind, deren Methodik aber nicht jedem passt
6. Klavierlehrer, die menschlich passen, aber fachlich nicht
7. Klavierlehrer, die fachlich passen, aber menschlich nicht
8. Klavierlehrer, die auch beim besten Bemühen eine mangelnde Unterrichtsqualität zeigen
9. Klavierlehrer, die bei wenig Bemühen eine mangelnde Unterrichtsqualität zeigen
......

Es gibt also so viele unterschiedliche Klavierlehrer wie es unterschiedliche Schüler gibt. Die von dir hergeleitete Korrelation schlechte Unterrichtsqualität - keine Kritikfähigkeit ist eine sicherlich vorhandene, aber keine ausschließliche.

Wo ich aber mit dir (fast) einer Meinung bin: ich bin etwas erschüttert darüber, wie schwer es offensichtlich fällt, zu kündigen und die wahren Gründe zu benennen. Feedback ist doch etwas völlig normales und wenn das ein Klavierlehrer nicht aushält, sollte er seine Lehrertätigkeit hinterfragen. Die Effektivität und Evaluation von Unterricht ist immer schwierig und Feedback ein sehr wichtiges Instrument. Der Lehrer kann immer noch selbst entscheiden, ob er das Feedback annimmt oder nicht.

Ich möchte außerdem ausdrücklich dazu ermuntern, dem Lehrer während des Unterrichtsverhältnisses schon zu sagen, wenn etwas ernsthaft stört. Wie soll denn ein gemeinsames Arbeiten möglich sein, wenn man sich nicht vertraut, wenn man mit Dingen, die einem wichtig sind, hinter dem Berg hält? Für mich ist das vollkommen unvorstellbar. Es ist sehr bedauerlich, wenn, wie hier geschildert, dieser Mut zum Gespräch vom Schüler gefasst wird und der Lehrer nichts ändert.

Ich wünsche mir, dass grundsätzlich mit Konflikten in einer offenen und empathischen Haltung umgegangen wird. Ich wünschte, dass Konflikte als normal angesehen werden - dann würden sie auch nicht mit so vielen Ängsten und Bedenken belegt. Ich verstehe, dass ein Schüler keine Lust hat, mit einem Lehrer, mit dem er sowieso ein Problem hat, auch noch konfliktbeladene persönliche Gespräche zu führen. Bei ernsthaften fachlichen Mängeln kann man außerdem sowieso wenig/nichts machen.

Aber wie schön wäre es, wenn man einfach sagen könnte, was man denkt, auf Interesse stößt, das Problem ruckzuck gelöst wird und man sich den schönen Dingen des Lebens, weswegen man ja Unterricht nimmt, frohgemut zuwendet!

:026:

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich möchte außerdem ausdrücklich dazu ermuntern, dem Lehrer während des Unterrichtsverhältnisses schon zu sagen, wenn etwas ernsthaft stört.
Das sollte selbstverständlich sein in einem vertrauensvollen Unterrichtsverhältnis.

Bis zu meinem Versuch, ihm zu erklären, was mir bei seinem Online-Unterricht fehlt, was mich stört, war unser Unterrichtsverhältnis auch relativ vertrauensvoll, und Lob und sachliche Kritik floss in Strömen, Lernfortschritt in Gegenrichtung nicht minder.

Danach ging es leider steil bergab, am Ende hab ich mich sogar gefragt, ob das hier ne Klavierschule ist oder ein Psychokampfklub. Seine Verletzungsversuche konnte ich alle soweit parieren, dass ich halbwegs gut spielen konnte, wenn er mit seinen Ausfällen fertig war.

Ob das nun an mir lag oder an mir, und bei wem zu welchen Anteilen, wenn man das überhaupt so sagen darf: mangels Aufzeichnung könnte die eine Seite eh behaupten, dass die Schuld allein bei der anderen liege, darauf das hier zu erörtern, lasse ich mich nicht ein, dass sei meine Privatsache.

Die Erfahrungen zeigen, dass zu Zerwürfnisse zwischen Menschen eh immer beide gehören. Das ihnen beizubringen, gibts im Notfall Mediatoren. Hier kann man das bei einer Kündigung mit hälftigem Verzicht auf Gegenleistung belassen, da ich nicht auch noch ein Fass auf machen will wegen grob fahrlässiger Vertragsverletzung.
 

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