Welches Portable Piano?

M

Mister G

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1. Dez. 2008
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Hallo Klavierfreunde,

ich habe mir in der Zwischenzeit zur Ergänzung meines akustischen Klaviers ein Digital-Piano ausgeschaut und wollte Euch hier an meinen Erfahrungen und Eindrücken teilhaben lassen.

Ich suche ein portables Digitalpiano, welches von der Tastatur her am ehesten meinem akustischen Upright nahe kommt.

Hier meine Gewichtung:

Tastatur: Sehr wichtig, möglichst hart im Anschlag, Hammermechanik
Sound: Nicht sooo wichtig. Schwerpunkt Klavier. Sollte sich nach Klavier anhören, ggf. Sound per Expander upgraden.
Lautsprecher: Nicht wichtig, da ich eh über Kopfhörer spiele, oder für Gig über PA/Amp.
Gewicht: Wichtig. Sollte nicht zu schwer sein. Ca. 20kg oberstes Limit.
Design: Völlig unwichtig.

Ich habe mich zunächst dem Thema von der Tastaturseite genähert und folgende angespielt.

Persönliche Tastatur-Favoriten:

1. Yamaha GH Tastatur (nicht GHS nicht GH3) wie im P 155: Gefällt mir am besten. Hart, präzise. Am ehesten Klavierähnlich. Glatter Kunststoff wie an meinem akustischen Klavier. Kleiner Nachteil: Laute Ploppgeräusche beim Bespielen.

2. Korg RH3 Tastatur wie z.B. im Korg SP-250, SV1, Korg Chrome: Weicher, ermöglicht akzentuiertes dynamisches Spiel, gutes Gefühl, mehr Richtung Flügel, auch lautes Ploppen (nicht ganz so stark wie bei Yamaha GH).

3. Kawai RH Tastatur wie im MP6: Ivory ist mir zu "kratzig". Weicher im Anschlag. Tasten brauchen etwas zu lang um wieder hoch zu kommen.

4. Kawai RH II Tastatur wie im ES7: Ivory nicht mein Geschmack. Etwas indirekt. Zu wenig Tastenhub.

5. Roland PHA III wie im RD-700 NX und FP-7F: Mir persönlich viel zu weich und schwammig, erinnert mich an Keyboard.

6. Roland Ivory Feel G wie im RD-300 NX und FP-4F: zu weich, schwammig, Keyboard.

Ich persönlich mag diese Ivory-Oberflächen überhaupt nicht. Ich muss gestehen, dass ich noch nie Elfenbeintasten unter meinen Fingern hatte. Da mein Klavier glatte Tasten hat, fühle ich mich beim Digi auch auf glatten wohler. Rauhes Plastik fühlt sich immer noch nach Plastik an. Da finde ich eine glatte Oberfläche wertiger und auch hygienischer. Ganz klarer Favorit für mich die Yamaha GH Tastatur. Genau mein Geschmack, sie macht was ich will und kommt meinem Klavier von den getesteten am nächsten. Selbst die GH3 und die NW-Stage mit Holztasten (beide von Yamaha) kommen für meinen Geschmack da nicht ran. Ich mag das so hart.


Sound-Favoriten (alle mit gutem Kopfhörer angespielt):

1. Kawai ES7: Für mich ganz klarer Sound-Favorit. Emotionaler, ausdruckstarker Ton. Sehr dynamisch spielbar. Authentisch. Evtl. die Bässe etwas weich/elektronisch aber jammern auf hohem Niveau. Zu viel Dynamik s.u.

2. Korg Sound: Selbst im SP-250 schon ein ordentlicher Klang. Besser noch in den höherwertigen Geräten. Bin da aber auch voreingenommen, da ich noch eine alte Korg 01W Workstation habe. Wahrscheinlich habe ich mich auch so an den Klang gewöhnt und ihn liebgewonnen.

3. Yamaha P 155: Na ja. Synthetisch. Zu brilliant. Etwas flach, aber noch o.k.

4. Roland: Not my taste. Rock-Pop im Bandkontext bestimmt prima, aber mir zu "elektronisch".


Geräte-Vergleich (Gesamtpaket):

1. Kawai ES7: Ein Gerät, das ziemlich allein im Markt steht: Klasse Klaviersound, gute Drum-Samples (wird nur vom Korg Chrome noch getopt), RELATIV gute Lautsprecher. Portabel. Schönes Design, mit passendem Ständer, Technik up to date etc. etc. Macht man nichts falsch mit. Die Tastatur ist leider nicht mein Ding. Durch den geringen Tastenhub mit dem sehr dynamischen Sound ist mir das einfach too much. Selbst wenn ich die Velocity-Kurve auf "hard" stelle wird schon bei "etwas" härterem Anschlag ein Feuerwerk gezündet.

2. Yamaha P 155: Sehr gutes Gerät. Meine Lieblingstastatur. Sound na ja. Lautsprecher na ja. Aber auch hier macht man nichts falsch. Sound-Dynamik viel besser an die Tastatur angepasst. Das Gerät wirkt auf mich "ehrlicher".

3. Korg SP-250: Mein Tipp an alle Neueinsteiger oder die ein Budget bis 700,- Euro haben. Preisleistungssieger. Gutes Ständerkonzept mit daran befestigtem Pedal. RHIII Tastatur steckt die Yamaha GHS locker in die Tasche. Tolles Ding! Macht Spaß!

4. Yamaha CP 50: Mein absoluter Favorit. Bin bei dem Gerät gelandet als ich geschaut habe, wo die GH-Tastatur noch verbaut ist. Deutlich besserer Klang als das P 155. Tastatur und Dynamik passen perfekt zusammen. Großer Vorteil noch gegenüber dem P 155: Man kann am Sound rumschrauben. Hat auch noch relativ gute andere Samples drin. Da ich auch ab und zu in einer Band mitspielen werde kommt mir das auch entgegen. Absolut bühnentauglich aber mit 20kg noch gut zu handeln. Das CP 50 ist mein Tipp an alle, die mit dem P 155 liebäugeln, auf die internen Lautsprecher verzichten können und einen besseren Sound haben wollen.

Da stehe ich zurzeit. Ich habe es noch nicht gekauft. Ich wollte gerne noch die Clavia Nords anspielen, wobei (was man so liest) die Tastatur leichtgängiger sein soll. Außerdem habe ich noch das Casio PX 350 auf meiner Liste. Soll in seiner Preisliga eine relativ gute Tastatur haben (angeblich besser als Yamaha GHS) und ist mit 11kg sensationell leicht! Für mich ist der Maßstab jedoch die Yamaha GH Tastatur. Sollten die Nords und das Casio (evtl. noch Kurzweil?) da nicht ranreichen, dann wird es das CP 50!

Viele Grüße

Mister G
 
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Schau Dir mal das hier noch an:

Fatar Numa Piano

Das Ding habe ich kürzlich mal angespielt und es ist wirklich erstaunlich, dass sich eine Tastatur bei einem Gesamtgewicht von 11 kg (und bei dem Preis) so kernig anfühlen kann. Ok, es fühlt sich nicht an wie ein frisch regulierter Premiumkonzertflügel (aber welches Digi erfüllt schon diesen Anspruch) sondern eher wie ein gepflegtes gut abgehangenes größeres Klavier, jedenfalls war das meine spontane Assoziation. Die internen Sounds sind ok, mehr nicht, aber das kann man ja zur Not noch mit einem Softwarepiano aufpimpen.

Ich habe zur Zeit noch ein Roland-Stagepiano-Schlachtschiff, das ich aber nicht mehr zum Üben zuhause brauche sondern nur noch für Gigs und dafür ist es auf Dauer viel zu schwer. Deshalb will ich "abspecken" und das Numa ist gerade mein Favorit.

Antesten lohnt sich, könnte für Dich interessant sein.

LG

TJ
 
Diese 11-12 kg-Dinger interessieren mich auch immer. Im großen Musikhaus mit T... gibt es eine Kundenbewertung "...Jedoch ist die Tastatur überhaupt nicht abgefedert, d.h. sie ist einfach sehr laut...Weil ich eben nachts bei mir in der Wohnung üben möchte, kann ich nicht immer die lieben Nachbarn aufwecken...". Wie war Dein Eindruck?

Gruß
Manfred
 
...das war übrigens bei Session-Music in FFM.

Direkt daneben stand ein Roland RD700NX und die Roland-Tastaturen gelten ja schon als vergleichsweise laut. Im direkten Vgl. war das Fatar wenn überhaupt nur minimal lauter.
Die Repetition war etwas träge, das ist aber auch der einzige Negativ-Punkt, der mir aufgefallen ist. Natürlich ist die Tastatur des Kawai MP 10 oder des NUMA Nero deutlich besser, aber die wiegen eben auch das 2 bis 3-fache. Für unterwegs und selbst zum gelegentlich darauf Üben ist das Numa Nano bestimmt ein sehr vorteilhaftes Gesamtpaket (Kompakte Abmessungen, Nur 11 kg) ohne größeren Pferdefuß. Das perfekte (also in allen Belangen exzellente und dabei höchstens 15 kg schwere) All-in-One Home-Stage-Studio-Digitalpiano gibt es sowieso noch nicht.
 
Danke für den Tip! Hört sich gut an. Da es im Umkreis von mir nicht anspielbar bereit steht, habe ich es mir mit 30 Tage money back Garantie bestellt. Ich werde berichten, insbesondere wie es sich im Vergleich zur GH-Tastatur und meinem Upright verhält. Ich habe im Netz von einem User gelesen, der sein Numa Nano aufgeschraubt und mit Filz ausgekleidet hat. Dadurch konnten die Geräusche stark eingedämmt werden.
 
Wow! Das nenne ich mal spontan !!! Und bin sehr gespannt auf deinen Eindruck !
 

Moin,
ich bin auch sehr gespannt auf die Analyse, denn ich halte es für ausgeschlossen, dass eine Tastatur mit so kurzen Tasten (bitte bedenken: Bei Klavier / Flügel sind die Tasten innerhalb des Instrumentes länger als der Teil, den man außen sieht!) wirklich gut sein kann.
Ich habe selbst eine Doepfer Tastatur, die ja, glaube ich, verwandt mit den Fatar-Tastaturen sind, und wenn man den Weg der Taste beim Herabdrücken mit dem eines echten Klavieres vergleicht, dann ist der Winkel ein ganz anderer!
Dies macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn man in Tonarten mit vielen Vorzeichen spielt und daher recht weit hinten anschlägt.
 
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Moin,
ich bin auch sehr gespannt auf die Analyse, denn ich halte es für ausgeschlossen, dass eine Tastatur mit so kurzen Tasten (bitte bedenken: Bei Klavier / Flügel sind die Tasten innerhalb des Instrumentes länger als der Teil, den man außen sieht!) wirklich gut sein kann.
Ich habe selbst eine Doepfer Tastatur, die ja, glaube ich, verwandt mit den Fatar-Tastaturen sind, und wenn man den Weg der Taste beim Herabdrücken mit dem eines echten Klavieres vergleicht, dann ist der Winkel ein ganz anderer!
Dies macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn man in Tonarten mit vielen Vorzeichen spielt und daher recht weit hinten anschlägt.

Dazu hier ein sehr interessanter Vergleich:

http://www.pianoworld.com/forum/ubbthreads.php/topics/1555374/1.html

Ich warte auf das Numa und werde dann mal nach meinem Gefühl gehen. Bericht folgt.
 
Ich weiß, eine der Randbedingungen war das Gewicht. Sollte dies aber eine "weiche" Randbedingung sein, so rate ich unbedingt zum KAWAI MP10 oder einem seiner Vorgänger (Gewicht ca. 30 kg). Letztere kann man auch günstig bei EBAY erstehen, wenn man Glück hat.
z.B. hier:

http://www.ebay.de/itm/Kawai-MP8-II...5271?pt=Tasteninstrumente&hash=item1e787a13d7
oder
http://www.ebay.de/itm/KAWAI-MP-8-D...5590?pt=Tasteninstrumente&hash=item1e78a60716

Unter den Stage-Pianos finde ich die -was Anschlag und Sound angeht- am besten. Aber auch das ist natürlich Geschmackssache.

Cheers,

Wolf
 
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Ein möglichst geringes Gewicht ist mir schon wichtig, das Kawai mir daher zu schwer. Das muss dann schon in ein Case und 2 Personen müssen her. Ich habe noch ein 20 Jahre altes Korg 01 W/FD proX. Das wiegt 37 kg und ist für eine Person nicht transportabel. Da möchte ich mich schon wesentlich verbessern.

Heute ist das Numa Piano eingetroffen. Ich konnte es bisher nur mit schlechten Kopfhörern testen, aber, da die Tastatur mir am wichtigsten ist, hier schon mal mein Eindruck:

Nicht schlecht. Sensationell leicht. Schöne schwere Gewichtung der Tastatur. Die Lautstärke der Tastatur ist, wenn überhaupt, nur minimal lauter als die Yamaha GH oder Korg RH3. Vielleicht etwas "ploppiger". Ungewohnt ist einfach, dass beim Runterdrücken ein Plopp kommt (was man mit dem Auftreffen des Hammers auf der Saite assoziieren könnte, dann aber noch ein 2. Plopp beim Loslassen kommt. Dies gibt es beim echten Klavier nicht. Dieses Phänomen ist aber auch bei anderen Digitalpianos, beim Numa fällt es aber etwas mehr auf.

An dem mir zugesandten Gerät sind 2 Tasten fehlerhaft, diese geben ein lautes metallisches Scheppern ab. Qualitätssicherung Fehlanzeige. Alle Tasten haben etwas viel seitliches Spiel und dadurch wirkt die Tastatur beim Bespielen etwas klapperig. Hauptkritikpunkt: Schlägt man die Tasten weiter hinten an braucht man wesentlich mehr Kraft als vorne. Das kann die Yamaha GH wesentlich besser. Insgesamt fühlt sich die Tastatur für mich wie eine klapprigere, schwerer gewichtete Korg RH3 an.

Da würde ich dann die Korg RH3 bevorzugen. Das Korg Krome wiegt auch gerade mal gute 14kg, hat dann aber auch super Steinway D und Bösendorfer Samples drin. Allein die Piano Sounds 1GB Speicherplatz, 7 oder 8 Velocityswichtches etc.

Sound vom Numa Piano checke ich morgen nochmal mit gutem Kopfhörer. Vom ersten Eindruck her fand ich den nicht schlecht. Der Piano-Sound hat was. Warm, anders. Es treten so eine Art Schwebungen auf. Negativ gesehen könnte man meinen, der Flügel war beim sampeln nicht gut gestimmt, aber gerade das macht den Charme des Numa-Sounds aus und verleiht ihm Authentizität. Die Yamahas sind im Vergleich zu perfekt, flach, metallisch, brilliant.

Wer mit der Fatar TP100LR klarkommt und eh einen externen Sound ansteuern möchte, der sollte sich nicht nur das Numa Nano, sondern noch das Numa Accuna anschauen. Wiegt 14,6 kg und hat direkt einen Halter fürs Ipad eingebaut. Straßenpreis 499,- Euro.

Ich favorisiere die Yamaha GH-Tastatur. Das Numa Piano geht (allein schon wg. der 2 besagten Tasten) zurück, obwohl mich die 11kg sehr sehr reizen. Wahrscheinlich wird es ein Yamaha CP 50, 20kg geht so gerade noch. Eine Tasche mit Rollen wäre bestimmt vorteilhaft. Ich lasse mal alles sacken.

Alles in allem Luxusprobleme. Ich habe auf Kuba einen Jazzer erleben dürfen, der auf einem uralten Yamaha Keyboard mit 61 ungewichteten Tasten mit der linken Hand Bass, rechte Hand Klavier (in einem Trio zusammen mit Schlagzeug und E-Gitarre) spielte und Soli darauf hingelegt hat, dass mir die Spucke wegblieb. Das Keyboardgehäuse war liebevoll mit Paketband geflickt und als Ständer fungierte ein einfacher Tisch mit einem Handtuch unter dem Keyboard. Bei uns würde wahrscheinlich noch nicht mal ein Anfänger auf so einem "Schätzchen" spielen.

In wem es "brennt" Musik zu machen, der macht dies in letzter Konsequenz nicht vom Instrument abhängig. Ich bin dankbar dafür solche o.g. Optionen überhaupt haben zu dürfen und höre auch mein akustisches Klavier seitdem wieder mit anderen Ohren.
 

Gestern konnte ich in einem großen Musikgeschäft nochmal alle gängigen Modelle anspielen. Meine Eindrücke:

Die Kawai-Tastaturen haben objektiv gesehen keinen zu geringen Tastenhub, wie ich ursprünglich schrieb. Ich habe nachgemessen. Mein subjektiver Eindruck kommt daher, dass die Kawai Tastaturen weich abgepuffert sind. Man hat das Gefühl auf Filz durchzudrücken, es fehlt das "harte" Anschlaggefühl eines Hammeraufpralls.

Ivory-Belag: Wie von mir befürchtet, waren einige Tastaturen "knösig" und klebrig vor Schmutz. Kriegt man bestimmt sauber, aber sie sind einfach "dreckaufnahmefähiger".

Korg SP 280: ist der Nachfolger vom SP 250. Der Sound ist besser geworden, leider wird aber nun die einfachere Tastatur vom SP 170 verbaut. Die RH3-Tastatur ist deutlich besser. Wem das 250 gefällt, sollte daher jetzt noch zuschlagen. Vermutlich wird das 250 nur noch abverkauft, wissen tue ich es aber nicht.

Casio px150 und px350: Ivory mag ich zwar nicht, aber die Tastatur finde ich, für ihr Gewicht, erstklassig! Deutlich besser als die TP100LR wie im Numa Nano oder Numa Piano. Sound ist aber nix. Wer nur auf der Suche nach einer leichten Hammermechanik-Tastatur ist (11kg) könnte hier fündig werden.

Studiologic SL990, VMK188, Doepfer: haben alle die Fatar TP40GH-Tastatur. Diese ist mir zu leichtgängig.

Numa Nero: Die Tastatur find ich vom Spielgefühl richtig klasse. Schönes Hammergefühl. Einzig die Verarbeitungsqualität ist nicht gut. Extrem schwankende Spaltmaße zwischen den Tasten. Gehäuse durchgebogen. Nicht wertig.

Yamaha CP 50: Komplizierte Bedienung.

Mein derzeitiger Favorit ist doch das P155: Leichte Bedienung, erinnert insgesamt mehr an Klavier. Eingebaute Lautsprecher reichen für einen kleinen Gig ( z.B. wenn ich im Kindergarten mal was spiele). Der Yamaha-Sound ist nicht so mein Ding, aber alles andere stimmt für meinen Geschmack und ich kann mit dem Sound erst mal leben. Den kann man ja ggf. noch upgraden.

Bei meiner Suche bin ich noch auf eine interessante Sache gestoßen:
Die IGrand Piano App! Die klingt richtig gut! Da sehr oft ein Smartphone oder Tablet schon vorhanden ist, bekommt man für 18 Euro (App) plus 45 Euro für das IRig Midi-Interface ein günstiges Soundmodul, das klanglich die meisten Digitalpianos in den Schatten stellt. Ein vorhandenes Gerät könnte man damit klanglich aufwerten oder für Neueinsteiger evtl. das Studiologic SL 990 für 350,- Euro dazu und man hat eine sehr gute Low-Budget-Klavierlösung. Was ich nicht sagen kann ist, ob das von den Velocity-Einstellungen her hinkommt. Das Studiologic hat 4 verschiedene Kurven und in der App kann man auch die Velocity einstellen.

Ich habe mir zunächst die Gratisversion (eingeschränkt auf 4 Oktaven und nur 1 Instrument) runtergeladen. Zur Gehörbildung und mal eine Melodie raushören am Pad reicht mir schon diese Version. Sogar ein gutes Metronom ist integriert. Volle Empfehlung von mir!

Hier könnt ihr Euch auch einen Eindruck verschaffen:

www.youtube.com/watch?v=VRm9sFxnw48

www.youtube.com/watch?v=UEZR9t4VaQc

Hat jemand Erfahrungen damit gemacht und schon mal per Midi über Tastatur angespielt?

Viele Grüße

Mister G
 
Studiologic SL990, VMK188, Doepfer: haben alle die Fatar TP40GH-Tastatur. Diese ist mir zu leichtgängig.

Danke für die ausführliche Darstellung!
Du hast doch auch das Numa Piano getestet, oder?! WIe beurteilst Du dessen Tastatur im Vergleich zu den Fatar TP40GH-Geräten?
Ich habe das Doepfer PK88 GH im Auge, konnte es noch nie testen, finde es aber total stylisch und praktisch. Kannst Du dazu was sagen?
Vielen Dank im Voraus!

LG

TJ
 
Das PK88 ist super verarbeitet. Wenn ich mir die TP40GH kaufen würde, dann nur im Doepfer. Präzise, knackig, solide, gut verarbeitet. Ich habe das Gefühl Doepfer holt das nach, was Studiologic/Numa versäumt: Nämlich Qualitätskontrolle! Beim Doepfer klappert und knarzt gar nix! Der Aufpreis gegenüberStudiologic ist also mehr als gerechtfertigt. Das Case wäre ja auch schon inklusive. Zur "Leichtgängigkeit": Im Nachhinein bin ich mir gar nicht mehr sooo sicher, ob die so leichtgängig sind. Ich habe die Masterkeyboards nämlich mehr im Stehen probiert. Außerdem war kein Sound angeschlossen und das macht für das Gefühl auch ne Menge aus. Das Kawai ES 7 habe ich im Sitzen probiert und beim letzten Mal als schwergängiger empfunden als beim ersten Mal. Das runterdrücken der Tasten war noch relativ leicht, aber wenn ich Akkorde liegengelassen habe, hatte ich das Gefühl, dass die Tasten mit hoher Kraft wieder nach oben wollen. Das Gerät war aber zu hoch montiert und ich hatte keine optimale Spielposition. Am Nord Piano 2 saß ich aber optimal und die Tastatur, die auch auf der TP40GH basieren soll, war mir dort definitiv zu leichtgängig. Aber um auf die Frage von Dir zurückzukommen: Ich würde die TP40GH im Doepfer klar vor der TP100LR im Numa Piano bevorzugen. Letztere war "wobbeliger", "ploppiger" im Vergleich und mit der Dynamik kam ich nicht zu Recht. Pianissimo war schwierig rauszubekommen, etwas stärker gedrückt schon ein harter Lautstärkesprung. Ob das an den Sample-Switches lag, oder sich dann auch in den Velocity-Werten ausdrücken würde, kann ich nicht sagen. Aber die Tastatur war auch ohne Sound für mich schwierig zu kontrollieren. Das kann das PK88 alles besser und da stimmt dann auch die Verarbeitungsqualität. Das Mehrgewicht würde ich in Kauf nehmen und relativiert sich auch, wenn man bedenkt, dass das Case ja schon drum ist.

Was man beachten sollte: Das PK88 hat keine Möglichkeit die Velocitykurve zu ändern, da muss man also schauen, ob das passt. LMK2 und LMK4 können das, sind dafür aber auch etwas breiter.

Wenn Du eh eine externe Soundquelle anschließen möchtest und Dir Image egal ist, dann schau Dir ruhig noch das Casio PX 350 an. (Das PX 150 habe ich mal ausgeklammert, da es keine Klinken Line Outs hat.) Ja ich habe mit Casio-Musikinstrumenten auch immer Kinderspielzeug assoziiert, aber die Tastatur ist für ihr Gewicht wirklich richtig gut. Wobei es mit Sicherheit mehr Style hat und professioneller wirkt mit nem PK 88 auf die Bühne zu kommen, keine Frage. Mir persönlich wäre es aber egal.

Ich bin von der Lösung Expander, Software erst mal abgerückt, da ich z.B. im Kindergarten nicht noch Laptop mitschleppen möchte. Verkabeln, hochfahren, zwingend auf Verstärker angewiesen. Fummelei bis das mit der Velocity klappt etc.

Übrigens hatte ich auch Gelegenheit den GEM RP-X Expander anzuspielen. Für meinen Geschmack, selbst zum Üben: inakzeptabel!!!! Meine gut 20 Jahre alte Korg-Workstation klingt tausendmal besser, als das Teil. Vielleicht im Sound-Mix noch gerade brauchbar, aber Solo: Hatte mehr was von Piepen als von Klavier.

Das Kawai VPC1 hatte ich auch unter meinen Fingern. Super Verarbeitung, auch die Kawai-typische filzartige Abdämpfung, wenn die Taste aufkommt. Aber eh ich mir diesen schweren Brocken hole, würde ich das MP10 (oder Vorgänger wie hier im Thread erwähnt) mit eingebauter Soundquelle deutlich bevorzugen. Das klang nämlich richtig, richtig gut. Tastatur und Sounddynamik toll aufeinander abgestimmt.

Ich bin im Moment bei Portable mit eingebauten Lautsprechern (praktisch für kleinere Gigs) und interner Soundgenerierung gelandet. Wenn es dann auch nicht zu schwer sein soll, ist die Auswahl überschaubar:

Yamaha P 155
Kawai ES 7
Roland FP4F (scheidet für mich wg. zu leichtgängiger keyboardähnlicher Tastatur aus)
Casio PX 350 (scheidet für mich wg. Soundqualität aus)

Bleiben nur P 155 und ES 7 übrig. Ja, das hätte ich auch einfacher haben können! :-) Hahahaaaa. Aber das Ausprobieren macht halt auch Spaß... Eine wesentliche Erkenntnis für mich ist auch wie unglaublich subjektiv die Eindrücke sind. Im Netz liest man schwergängig, man selbst empfindet es als leichtgängig etc. Gestern habe ich das W. Hoffmann Klavier gespielt, auf dem ich vor 20 Jahren immer geübt habe. Ich war überrascht wie leichtgängig die Mechanik ist und die Tasten hatten mehr seitliches Spiel als viele Digitalpianos. Mein eigenes akustisches Klavier ist deutlich schwergängiger, aber vielleicht entsteht der Eindruck auch nur, weil so tierisch viel Wumms rauskommt. Also alles relativ...

Ich habe beschlossen nun erst Mal eine Weile alles so zu lassen, wie es ist. Der Hauptgrund, warum ich mich überhaupt umschaue ist, dass ich am akustischen Klavier nicht genug zum Üben komme und mein Korg keine Hammermechanik hat, nur eine etwas schwerer gewichtete Keyboard Tastatur. Abends schlafen halt die Kinder und wenn ich dann ausnahmsweise tagsüber mal dazu komme am Upright zu spielen, hängt der Haussegen teilweise schief. "Nicht schon wieder das Lied!" Kinder kommen angerannt und wollen mitspielen. "Ich möchte mal Ruhe haben!" etc.. Silent nachträglich will ich auf keinen Fall einbauen lassen. Hab sogar schon überlegt mein Klavier gegen ein Yamaha mit dem neuen Silent System einzutauschen, aber da müsste ich wahrscheinlich Schläge kriegen.

Daher meine Idee ein digitales zu finden, auf dem man auch vernünftig üben kann. Und wenn ich dann eh schon was neues kaufen würde, dann soll es auch mir noch den Mehrnutzen, es mit normalem Aufwand transportieren zu können, bringen. Combo-, Bandprojekte sind von mir angestrebt.

Fällt jemandem für diese Bedürfnisse noch ein Instrument oder eine Lösung ein?
 
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Das Kawai VPC1 hatte ich auch unter meinen Fingern. Super Verarbeitung, auch die Kawai-typische filzartige Abdämpfung, wenn die Taste aufkommt. Aber eh ich mir diesen schweren Brocken hole, würde ich das MP10 (oder Vorgänger wie hier im Thread erwähnt) mit eingebauter Soundquelle deutlich bevorzugen. Das klang nämlich richtig, richtig gut. Tastatur und Sounddynamik toll aufeinander abgestimmt.

Du sagst es... Wenn es nur für zuhause zum Üben mit Kopfhörern wäre, hätten die Kawai-Boliden wahrscheinlich längst gewonnen. aber für Gigs ist > 20 kg schon arg grenzwertig und > 25 kg geht auf Dauergar nicht.

Silent nachträglich will ich auf keinen Fall einbauen lassen.

davon würde ich auch abraten...


Hab sogar schon überlegt mein Klavier gegen ein Yamaha mit dem neuen Silent System einzutauschen, aber da müsste ich wahrscheinlich Schläge kriegen.

Das wäre natürlich teuer und aufwändig. Ich persönlich kann Yamaha-Silent nur empfehlen. Der große Vorteil ist das Tastaturgefühl (ist ja auch ne "echte" Tastatur), das kann kein Masterkeyboard/Stagepiano so realistisch. Der Nachteil: Klang und Steuerbarkeit des Klangs sind nicht optimal. Mit sehr guten Kopfhörern geht es aber in Ordnung. Seit ich mein Silent habe übe ich nicht mehr am Roland-Stagepiano, obwohl es klanglich im Vergleich die Nase vorn hat, tastaturmäßig aber überhaupt nicht mithalten kann (wiegt 25 kg, deswegen schaue ich mich ja gerade auch nach was leichterem um).

Das Doepfer pk88 hat eigentlich durchweg gute Kritiken. Mit den 20 kg könnte ich gerade so leben. Masterkeyboard plus Software-Piano ist für den Live-Einsatz natürlich viel Kabelage und Stöpselei, und das Risiko eines "Systemabsturzes" dürfte trotz allem doch etwas größer sein als mit einem all-in-one-system. Wenn's aber funktioniert, ist es aber klanglich super. Das Numa Piano hat eben den Vorteil, das die internen Sounds als Backup sehr praktisch wären.

Ich muss auch einfach mal sagen, dass man bei Gigs gar nicht so hohe Ansprüche an den Sound haben sollte. Idealbedingungen hat man da sowieso fast nie (zumindest in meiner Liga). Entweder hört man sich selbst nicht gut oder das Publikum hört mich unzureichend oder die Bude ist generell schwierig zu beschallen und und und. Ein ideales Klangsetup mag es schon geben, aber das ist dann so teuer, aufwendig und schwer, dass es die Mühe wohl nicht wert ist (zumindest ist das mein Fazit nach ca. 20 Jahren mit diversem Equipment im Amateur-Live-Geschäft).

Unter anderem deswegen liebäugele ich mit dem Numa Piano, weil es eine sehr leicht all-in-one-Lösung ist. Ob ich mit den Nachteilen (Sounds und Tastatur nichts besonderes sondern "nur" ok) leben kann muss ich mir noch überlegen...

... und außerdem mal das pk88 testen.


Gruß

TJ
 
Also, wenn man ein leichtes Gerät nur für Gigs sucht, dann ist das Numa Piano klasse. Als Übungsinstrument schließe ich es für mich aus.

Übrigens kommt jetzt noch ein Numa Concert. Tastatur wie Numa Nero (plus Ivorite), also Echtholzeinlage in den Tasten. Klang in der Demo und von den technischen Daten besser als das Numa Piano. Gewicht nicht bekannt, ich befürchte aber Richtung Mitte 20 kg.

www.youtube.com/watch?v=3kuk5jGKLUg

Das Yamaha-Silent finde ich auch klasse. Mein Kommentar "Schläge kriegen" bezog sich nicht auf den finanziellen Aspekt, sondern darauf, dass ich ein sorgsam ausgewähltes S&S V 125 zu Hause stehen habe. Ich sag ja: Luxusprobleme. Und ich beherzige jetzt gleich was Du, Tastenjunkie, so schön in einem anderen Thread geschrieben hast. Nämlich, dass man sinngemäß "seine Energie lieber ins ordentliche Üben investieren sollte". Ich fahre nämlich jetzt nach Hause und habe ca. 15min. zum Spielen, eh ich die Kinder vom Kindergarten abhole.

In diesem Sinne: Bis später!

LG

Mr. G
 
... Der Hauptgrund, warum ich mich überhaupt umschaue ist, dass ich am akustischen Klavier nicht genug zum Üben komme ... Abends schlafen halt die Kinder und wenn ich dann ausnahmsweise tagsüber mal dazu komme am Upright zu spielen, hängt der Haussegen teilweise schief. "Nicht schon wieder das Lied!" Kinder kommen angerannt und wollen mitspielen. "Ich möchte mal Ruhe haben!" etc..

Daher meine Idee ein digitales zu finden, auf dem man auch vernünftig üben kann. Und wenn ich dann eh schon was neues kaufen würde, dann soll es auch mir noch den Mehrnutzen, es mit normalem Aufwand transportieren zu können, bringen. Combo-, Bandprojekte sind von mir angestrebt.


Jawoll, genau das ist das Problem und es ist ein vielschichtiges. Mein Töchterchen ist gerade 1 Jahr und was Du da schreibst erlebe ich so fast jeden Tag. Und das wird auch noch mindestens 5 Jahre lang so bleiben. Das ist bei mir auch der Grund, warum ich mich beim Klavierkauf letztes Jahr für ein Nutzwert-Instrument (sprich: eins von ordentlicher Qualität, auf dem ich aber auch über ein (gutes) Silent-System mit Kopfhörern spielen kann) entschieden habe. Man muss sich in dieser Situation einfach die ketzerische Frage stellen: Was habe ich von einem Top-Klavier oder Flügel ohne Silent, wenn ich bedingt durch die Lebenssituation meistens nur mal kurz drauf klimpern kann und fast nie in Ruhe und konzentriert darauf spielen/üben kann? Für mich war das jedenfalls der Hauptgrund, die Anschaffung eines Flügels auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Ob man sich dann für ein Silent-Instrument (da muss es dann eigentlich ein Yamaha oder ein Kawai sein, weil alle anderen Silent-Systeme nicht viel taugen) oder für ein zusätzliches Digital-Piano (das dann aber eben eine in meinen Augen immer minderwertige Tastatur bietet) entscheidet ist natürlich Ansichtssache. Wenn man dann aber auch noch was gut tragbares für unterwegs braucht wird es richtig schwierig.

Ich hatte in dem Faden https://www.clavio.de/forum/klavier...tale-eierlegende-wollmilchh-sau-reloaded.html eine Baukasten-Lösung zur Diskussion gestellt:

...
- Eine aktuelle Piano-Software (z.B. Pianoteq): je nach Version 90 bis 300 Euro.
- Ein leichtes Master-Keyboard für unterwegs z.B. Studiologic Numa Nano (11 kg), Roland A88 (18 kg): 700 bis 900 Euro.
- Ein Top-Masterkeyboard mit High-End-Tastatur für zuhause (wenn man das zuhause auch braucht) z.B. Studiologic Numa Nero (26 kg)oder das neue Kawai VPC1 (30 kg). Von letzterem gibt es noch kaum Erfahrungsberichte. Preise: 1000 bis 1300 Euro

Bei der Rechnung ist dann evtl. sogar noch Luft für ein kleines Notebook mit dem man dann exklusiv die Piano-Software betreiben kann. Ich habe mit Software lange gefremdelt (wegen der Frickelei), aber seit den guten Kritiken für die aktuelle Pianoteq-Version und weil es sich so flexibel einsetzen lässt, wird mir das Konzept immer sympatischer.
...

Ich persönlich brauche, solange ich mein Silent-Klavier habe für zuhause kein zusätzliches Digi oder Stage-Piano sondern nur was leichtes für unterwegs. Wenn ich dann aber doch irgendwann Wohn- und Familienbedingungen haben sollte, die einen Flügel ermöglichen, dann müsste ich entweder das Silent-Klavier behalten oder bräuchte fürs Kopfhörer-Üben zur Unzeit doch wieder eine sehr gute (und schwere) externe Tastatur.

Manchmal beneide ich die Saxophonisten und Trompeter. Aber für die gibts wieder nichts digitales oder sie müssen zum Üben in den Keller...
 
Du sprichst mir aus der Seele.

Das beste Instrument ist immer noch das, an dem man am häufigsten spielen kann. Das mit den "mindestens 5 Jahre" halte ich für sehr optimistisch. Vielleicht wollen die Kinder nämlich später auch mal dran klimpern und selbst wenn sie aus dem Haus sind, will die bessere Hälfte vielleicht auch nicht wirklich gerne eine Übungsstelle zigmal hintereinander hören.

Bei uns kommt erschwerend hinzu, dass wir einen komplett offenen Wohn-/Essbereich haben.

Ich werde locker mal folgende Optionen weiterverfolgen:

1. Alles so lassen wie es ist.

2. Statt Korg-Workstation ein neues digitales Piano, vorzugsweise gut portabel, mit einer Tastatur, die auch zum Üben taugt.

3. Silent System in mein S&S V 125, wenn mir jemand verspricht das irgendwann mal RÜCKSTANDSLOS wieder rauszukriegen. Aber wenn ich überlege, dass allein dieses Bedienungsteil von unten angeschraubt werden soll, krieg ich die Krise. Andererseits wäre das Instrument bei Option 4. ganz weg.

4. Eintausch meines V 125 gegen ein akustisches Yamaha mit neuem SH Silentsystem.

We' ll see...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zu Option 3: No way !!! Und zwar weil:
a) nachträglich eingebaute Silent-Systeme Schrott sind. Im Ernst, geh mal in ein paar Klavier-Läden, meistens steht da mindestens ein Klavier mit nachträglich eingebautem Silent rum. Spiel solche mal mit Kopfhörern an! Alle, die ich bisher versucht habe, waren zum Davonlaufen. Es ist wirklich so, das die einzigen brauchbaren die ab Werk verbauten Systeme von Yamaha und Kawai sind (Und selbst die sind "nur" brauchbar, (perfekt oder ideal geht nochmal ganz ganz anders...)

b) man in ein S&S-Klavier kein Silent-System ein baut!!! Nutzwert hin oder her, es gibt Grenzen des moralisch Vertretbaren ;-)

Zu Option 4: Kommt natürlich darauf an, wie verliebt Du in das S&S bist. Wenn Du die Nutzwert-Schiene zu Ende denkst und konsequent durchziehst, müsstest Du es streng genommen gegen ein Silent eintauschen (vorausgesetzt Du findest ein Silent-Klavier, mit dem Du sehr gut zurecht kommst). Ob ich das machen würde... schwer zu sagen. Es wäre mir auf jedenfall auch ein Riesendilemma und es haben eben beide Möglichkeiten (Silent oder No-Silent + Digi) ihre Vor- und Nachteile.

Noch eine Alternative: Wenn Du einen netten, beheizbaren Kellerraum hast, stell das S&S doch da rein. Das ist irgendwie auch ziemlich uncool, aber Du willst schließlich möglichst oft darauf spielen und es nicht nur im Wohnzimmer anschmachten.

Für Deine jetzige Situation scheint das ES7 tatsächlich ein ordentlicher Kompromiss zu sein. Allerdings musst Du bedenken: Wenn Du anfängst konsequent abends oder wann auch immer über Kopfhörer zu üben, dann wirst Du das wahrscheinlich bald jeden Tag machen. Und ob Dir dann die 2.- oder 3.-beste Kawai-Tastatur ausreicht? Auftritte hast Du dagegen wahrscheinlich höchstens alle paar Wochen mal.

Außerdem: Du strebst das Ensemble-Spiel an. Vielleicht hast Du Glück und findest eine Combo, in deren Proberaum ein brauchbares Klavier oder Digi steht. Vielleicht musst Du aber auch zu jeder Probe ALLES ranschleppen (Instrument, Ständer, wenns dumm läuft sogar noch einen Keyboard-Verstärker). In diesem Fall würden Dir auch die 22kg des ES7 auf Dauer Kraft und Nerven rauben.

Obwohl ich das Doepfer pk88 extrem sexy finde, damit hätte ich am Ende wieder eine Tastatur, die zwar gut, aber zum regelmäßig darauf üben nicht gut genug ist, und hätte unterwegs doch 20 kg an der Backe, die mir eigentlich zu schwer sind. An dieser Stelle kommt wieder mein Baukasten ins Spiel (für den ich übrigens nicht werben will, habe ihn schließlich selbst noch nicht ausprobiert, ich denke eben laut darüber nach und freue mich, wenn jemand dazu Stellung nimmt).

In Deinem Fall (und langfristig vielleicht auch in meinem) muss man tatsächlich in Betracht ziehen:
1. Akustisches Instrument für zuhause-laut
2. Digi mit bestmöglicher Tastatur für zuhause-über-Kopfhörer
3. Leichtes Stage-Piano oder Masterkeyboard für unterwegs mit vertretbaren Abstrichen bei Klang und Tastatur.

Mir wird schlecht beim Gedanken an die Tüdelei oder gar einen Umzug mit den ganzen Gerätschaften, aber eigentlich wäre das die konsequente Lösung aller Luxusprobleme...
 
Nachdem ich mit meiner Frau gesprochen und eine Nacht drüber geschlafen habe, steht fest, dass ich mein V125 weder eintauschen noch mit einem Silent schänden werde.

Erst mal bleibt es wie es ist. Wenn meine Übungsmotivation auch in Zukunft so hoch wie derzeit bleibt, werde ich mir ein Portable Piano mit besserer Tastatur als mein jetziges Korg gönnen. Nach jetzigem Stand würde ich mich zwischen Yamaha P155 und Kawai ES7 entscheiden. Diese Geräte stellen für meine Anforderungen den besten Kompromiss dar, wobei die Tendenz zum P155 gehen würde, da die härter gewichtete Tastatur mir besser gefällt. Dass es nochmal ca. 3,5 kg leichter ist als das ES7, ist auch nicht zu verachten. Ein gebrauchtes Vorgängermodell der genannten Geräte schließe ich aber auch nicht aus.

Ich nehme mich selbst beim Wort und werde meine Klavierleidenschaft nicht vom Instrument abhängig machen. (Abgesehen davon bin ich ja auch jetzt schon fürstlich versorgt...)

Meine Energie stecke ich jetzt erst mal wieder ins Üben.

;-)

LG

Mr. G
 

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