Welches Maß an "Körperkontakt" braucht der Klavierunterricht?

Ok, chiarina, ich habe mir deine interessanten Methoden gemerkt! Wenn ich dann mal auf deiner Klavierbank lande, werde ich anonym bleiben :D:D:D
 
...die erste Stadt wird im Alten Testament tatsächlich erwähnt, die zweite wird man im Buch der Bücher vergeblich suchen ;):D

...angesichts des Umstands, dass nur unerheblich wenige neue Erdenbürger aus dem Körperkontakt zwischen Klavierlehrer/in und Schüler/in entstehen, sollte man das alles wohl nicht allzu nonnenhaft oder zölibatär überbewerten :D :D
 
Wat denn nu? Erst knistert die Erotik in den Fingerlein, dann wirds auf einmal deutlicher: ;-). Zapperlot! Sodom und Gonorrhoe!

:D:D
Fisherman, ich glaube es liegt ein Mißverständnis vor: ich hatte ja selbst nie was gegen körpernahen Klavierunterricht. Mir ging es bloß darum, wie das aus der Position einer Frau heraus empfunden werden kann. Deswegen habe ich meine Sorgen bezüglich PP und ihren KL geäußert. Aber so wie es sich nun herausgestellt hat, ist doch alles bestens ;)
 
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Weißt du das echt nicht? Ausladend, rund, eine Formenpracht...
 
Aurelie, der Faden ist etwas abgedriftet, ich hoffe du bekommst keinen falschen Eindruck ;)
Grundsätzlich denke ich, dass wenn dir die körpernahen Aktivitäten deines KLs unangenehm sind und er nicht reagiert, obwohl du es deutlich zeigst, dann ist es natürlich bedenklich und es wäre vielleicht tatsächlich ein Lehrerwechsel angesagt. Wichtig ist natürlich, was er für ein Typ ist. Zum Beispiel ist der KL in dem verlinkten Video weiter oben so dermaßen im Unterrichten versunken, dass ich dort nicht auf die Idee käme, etwas Hinterlistiges zu verdächtigen!
 
Liebe Aurelie,

vielleicht bist du in der Tat hinsichtlich Körperkontakt etwas sensibel oder aber dieser Klavierlehrer vermittelt sein Wissen vor allem auf dem kinästetischen Weg. Möglicherweise hat er aber auch bei dir gravierende Fehlstellungen oder ungünstige Bewegungsabläufe gesehen die er direkt an der Wurzel packen wollte und musste. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus allem.

Jedoch ist es am Ende des Tages relativ egal, denn wenn du dich dabei unwohl fühlst, gehemmt bist und darüber hinaus gegebenenfalls sogar Antipathien gegenüber dem Klavierlehrer entwickelst ist es für dich halt nicht der Weg.

Allerdings würde ich diesen speziellen Klavierlehrer jetzt nicht unbedingt vorverurteilen. Vielleicht ist es eben genau jener Ansatz den seine Schüler bei ihm sehr schätzen, weil es ihnen mehr gibt als nur zu sehen und zu hören.

Den einen "richtigen" Weg gibt es sowieso nicht. Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass in unserem Kulturkreis Körperkontakt im Allgemeinen, ich sag mal vorsichtig, eine eher untergeordnete Rolle spielt und sogar eher sehr schnell eher negativ, denn positiv gewertet wird.
Andere Kulturkreise pflegen wesentlich (!) mehr Körperkontakt, nicht nur bei Freunden und Verwandten, sondern auch gegenüber Fremden. Ich persönlich finde das nicht schlimm, sondern sehr herzlich, natürlich und offen.

Aber auch hier gilt: Es gibt kein richtig oder falsch, sondern es gibt individuelle Vorstellungen über Umgang, Verhalten und Kommunikation die damit konform gehen oder eben nicht.

Viel Erfolg noch bei der KL-Suche!

Herzliche Grüße
Musicus
 
Aurelie, der Faden ist etwas abgedriftet, ich hoffe du bekommst keinen falschen Eindruck ;)

Keine Bange, Humor ist durchaus vorhanden ;)

Für mich waren eure Beiträge sehr interessant, da mir der Unterschied zwischen "Anfassen mit Vertrauensverhältnis und vorher fragen" und "Permanentes Begrabschen ab Minute eins, ohne vorher zu fragen" deutlich geworden ist.

Wenn ein Vertrauensverhältnis gegeben ist und der KL zumindest anfangs vorher ankündigt, dass er meine Handstellung gerne korrigieren möchte, dann hab auch ich kein Problem damit, im Rahmen des Klavierunterrichts angefasst zu werden...

Wenn ich aber auf jemanden Treffe, der nicht nur aus erläuterungstechnischen Gründen mal meine Hand beim Spielen korrigiert sondern mir auch permanent im Gespräch viel zu nahe kommt und ungefragt Hand an mich und meine Hüften anlegt :D , dann ist da meine Schmerzgrenze wirklich erreicht. Naja, dass der gute Herr nicht mein künftiger Klavierlehrer werden wird ist ja klar. Eigentlich schade, dass er im Fach Nähe & Distanz nicht besser aufgepasst hat, da ich seine Unterrichtsmethode an sich gar nicht so schlecht fand.

Eine neue Probestunde ist schon vereinbart. Diesmal bei einer Frau, auch wenn es stimmt: Hier vermutet man bei evtl. Zunahekommen einfach keine Hintergedanken. Wenn mich die Dame aber auch wieder ohne Vorwarnung - quasi noch in der Tür - anfängt zu begrabschen, dann muss ich langsam meine Zweifel an der Zunft der Klavierlehrer kriegen. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass Klavierlehrer prinzipiell "Alles-und-jeden-Angrabschende-Monster" sind :D
 
Also ich habe bisher meine Klavierschüler selten angefasst, weil ICH nicht wollte und ich bisher auch die Notwendigkeit nicht gesehen habe. Wenn man möchte, kann man alle Bewegungen, Haltungen usw. durch 1. Vormachen, 2. Beobachten lassen (!) und 3. verbale Hinweise sehr gut vermitteln.
 

Wenn man möchte, kann man alle Bewegungen, Haltungen usw. durch 1. Vormachen, 2. Beobachten lassen (!) und 3. verbale Hinweise sehr gut vermitteln.
Stilblüte, heute geraten wir aber öfter auf Kollisionskurs ;-). Auch hier - heftiger Widerspruch meinerseits!!!! Es gibt Haltungselemente, die sich so gut wie gar nicht über Deine "Methode" vermitteln lassen. Da muss angefasst und der Körper/das Körperteil in die richtige Position gezogen/gestellt werden - erst dann kann man über Nachempfinden diese Position selbst einnehmen. Kopf, Hals, Schultern sind z.B. solche Bereiche, evtl auch die Lendenwirbelsäule, Hüfte, usw.

Ich bin gerade in einer Therapie und könnte noch heute meinen Kopf nicht entspannt auf dem Hals balancieren, wenn man mir den nicht 10 mal beherzt "zurecht gerückt hätte". Ich wünschte, mein KL würde das machen (bin allerdings vermutlich selbst dran schuld, weil ich ihr ganz am Anfang den Udo Lindenberg-Link geschickt habe. Ei, was war ich witzisch ...):D

Also ich habe bisher meine Klavierschüler selten angefasst, weil ICH nicht wollte
M.E. musst das dringend überdenken. Wenn Du Klavierunterricht gibst, ist es völlig wurscht, was DU willst - es geht um die Optimierung des Lernens! Nix für ungut.
 
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fisherman, da muss ich Dir widersprechen. Bewegungen lassen sich sehr wohl erklären. Nach meiner Erfahrung sogar beim Tanzen. Wobei zeigen mit Sicherheit einfacher ist. Und wahrscheinlich gibt es auch Menschen die so wenig Körpergefühl haben, dass sie Bewegungen nicht verstehen können, wenn man sie nicht nicht zurecht rückt. Aber ein Dogma kann man daraus nicht machen.
 
Aber ein Dogma kann man daraus nicht machen.

Ich kann da kein Dogma erkennen. Wichtig ist es doch alle Möglichkeiten auszuschöpfen und nichts von vornherein auszuschließen. Wenn man den Lernprozess durch geführte Bewegungen oder durch die eine oder andere Berührung beschleunigen kann, warum sollte dann darauf verzichtet werden?

LG, PP
 
Hey Babyette ;-), ich habe attestiert ein sehr gutes Körpergefühl, aber z.B. richtige Kopfhaltung oder Hüftwinkelung kriegst Du übers Erklären, wenn überhaupt, dann nur in der zehnfachen Zeit. Es hat seinen guten Grund, weshalb in fast allen Sportarten "anfassend" korrigiert wird. Das haben wohl etliche tausend Jahre Menschheitsgeschichte bewiesen. Wenn jetzt die amerikanische Homophobie um sich greift, ist das lächerlich. Ich weil auch kein Dogma erklären - es funzt einfach besser.
 
Körperkontakt zwischen Menschen, die sich zum ersten Mal begegnen, erfordert eine Absprache. Ich halte es im sozialen Umgang miteinander für gut, Körperkontakte wie Handschütteln zu pflegen und bin auch kein distanzierter Typ, doch das, was Du hier beschreibst, geht einfach zu weit. Dieser Klavierlehrer ist unhöflich und überschreitet die Grenzen des guten Geschmacks und der höflichen Umgangsformen. Ich selbst unterrichte auch Klavier und mache mit den Schülern Yogaübungen, bei denen ich Korrekturen der Körperergonomie mit meinen Händen vornehmen muss. Es ist so ähnlich wie ein Fitnesstraining fürs Klavier. Dabei frage ich die Schüler immer, ob das okay ist, wenn ich anfasse oder etwas am Körper direkt zeige. Ich gebe jedem Schüler am Anfang die Chance mir zu sagen, was ihm gefällt und was er nicht mag. Auch mache ich Vorschläge mit Worten, wie derjenige die Körperhaltung verändern könnte und bitte die Person, dies doch mal auszuprobieren. Bei dem beschriebenen Lehrer würde ich auch keine Stunden nehmen, da kann ich Deine Reaktion gut verstehen. Davon abgesehen, spielt bei jedem Unterricht die Chemie zwischen Lehrer und Schüler eine riesige Rolle.

Übrigens kannst Du die Körperhaltung sehr gut bei großen Pianisten auf youtube abgucken: - Horowitz ist ein Muster an Ergonomie, doch es gibt auch andere, die sehr körperbewusst spielen.
 
fisherman, da muss ich Dir widersprechen. Bewegungen lassen sich sehr wohl erklären. Nach meiner Erfahrung sogar beim Tanzen. Wobei zeigen mit Sicherheit einfacher ist. Und wahrscheinlich gibt es auch Menschen die so wenig Körpergefühl haben, dass sie Bewegungen nicht verstehen können, wenn man sie nicht nicht zurecht rückt. Aber ein Dogma kann man daraus nicht machen.

Vermutlich stimmt insbesondere das mit dem "zurecht rücken". Und trotzdem führt genau dies oft zur Festigung der Abneigung beim so "Zurechtgerückten". Das ist wohl wirklich ein Thema mit dem man sich als Musikpädagoge auf wissenschaftlich fortgeschrittenem Niveau beschäftigen kann.
 
Ohh, ich merke gerade, dass manche meine Auslassungen so lesen, als würde ich das Verhalten des KL's der Fadenerstellerin gutheißen. KEINESFALLS!!!!! Das ist ein ekliger Grabscher - da bin ganz entschiedener Meinung! Meine Bemerkung zur Homophobie zielten darauf ab, dass es einer Minderheit von fehlgeleiteten Individuen gelungen ist, mit Ihrem Missbrauch die Masse der Menschen zu einer Scheu vor körperlicher Berührung zu bringen - was Unterricht in bewegungs/haltungsrelevanten Bereichen (Sport/Hobbies/Therapie) ziemlich erschwert. Früher hat kein Sporttrainer gefragt, ob er jemanden anfassen darf. Und einige wenige habens ausgenutzt...

Verstärkt wird diese Entwicklung durch die noch wie vor vorhanden Leader-Funktion Amerikas. Ich liebe Amerika, aber ich hass den verlogenen Puritanismus, der Eltern verbietet, ihr Baby im Sommer mal nackt im nicht einsehbaren Garten krabbeln zu lassen, der aber gleichzeitig die grösste Porno-Industrie der Welt beheimatet.

Wer in meinem Alter (50+) ist, wird bestätigen können, wie dramatisch sich unsere Wahrnehmung geändert hat. Mitte der 70er gab es einen Film: "Bilitis". In den sind wir alle (mit Freundinnen) reingerannt und haben uns der erotisch aufgeladenen Atmosphäre erfreut. Würde ich heute diesen Film sehen (ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist?), so würde ich mich mit Schaudern und Ekel abwenden und den Film als übles Machwerk für greise Päderasten bezeichnen. Damals hat kein Mensch daran gedacht!!!

Minderheiten dominieren und verändern die Mehrheit - das ist es, was mich ärgert. So haben z.B. die Terroristen bereits GEWONNEN - sie haben unser Leben verändert und verschlechtert. Früher ist man einfach ins Flugzeug gestiegen ...
 
...die erste Stadt wird im Alten Testament tatsächlich erwähnt, die zweite wird man im Buch der Bücher vergeblich suchen

...angesichts des Umstands, dass nur unerheblich wenige neue Erdenbürger aus dem Körperkontakt zwischen Klavierlehrer/in und Schüler/in entstehen, sollte man das alles wohl nicht allzu nonnenhaft oder zölibatär überbewerten

ich glaube, dieses "Bewertungskriterium" für Klavierunterricht ist mit ziemlicher Sicherheit noch weitgehend unbekannt :D:D:D:D
 

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