Welche Sonate...?

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punkt 1 verstehe ich nicht,2 Stunden pro Tag ist kein sehr ehrgeiziger Übungsaufwand und sollte keine Grenze für das Einstudieren schwieriger Werke sein,da kann man-verfügbare Zeit vorausgesetzt-ruhig auch 6 Stunden täglich oder mehr investieren,wenn es dann in vernünftiger Zeit klappt.(kein Student würde mit 2 Stunden tgl.das Klavierstudium je schaffen,also müssen wohl auch Amateure mehr Zeit opfern,wenn es um schwierigere Literatur geht,alles andere wäre ja unlogisch)

punkt 2 stimmt,2 Jahre an einem Stück ist kaum vertretbar(mein persönlicher "Rekord" war ein knappes Jahr -allerdings mit vielen Unterbrechungen wegen Zeitmangels-nur Goldberg Variationen)


Also ich übe dann natürlich nicht nur an der Sonate, sondern noch an viiiielen anderen Stücken, Etüden, Tonleitern, etc. Im ersten Jahr würde ich die ersten 2 Sätze üben und im zweiten den 3 Satz und die anderen wiederholen. Ich muss die Stücke auf meinem Klavierexamen spielen (so ähnlich wie das RCM- Piano Exam in Nordamerika...). RCM Examinations | The finest instrument is the mind.®
 
Im ersten Jahr würde ich die ersten 2 Sätze üben und im zweiten den 3 Satz und die anderen wiederholen.

ein Jahr für 2 Sätze??????? das ist aber jetzt nicht dein Ernst :confused:

Deine Bescheidenheit in Ehren,aber das würde ich nicht aushalten und ich bin ein seeehr geduldiger Mensch ;)

Klar ,dass man nebenbei auch Etuden übt,aber wenn man soooo lang für 2 Sätze braucht( 2-4 Stunden üben pro Tag vorausgesetzt) ist das Werk dann eben noch viel zu schwer und man sollte erst mal eine leichtere Sonate einstudieren.

So als Richtlinie gab ich mir als Amateur 2-3 Monate für große Sonaten wie Apassionata oder op.110 vor,was dann auch meist realisierbar war.Zuvor hatte ich aber natürlich etliche kleine Beethoven Sonaten,danach "mittelschwere" wie Mondschein,Pathetique,Sturm etc. schon einstudiert.

Mein persönlicher (negativ)Rekord waren wie gesagt die Goldbergvariationen,das hat dann wirklich fast ein Jahr gedauert(mit Unterbrechungen)-Rosalyn Tureck hat sie als "Studentin" angeblich in 3 Wochen eingespielt und nebenbei pro Woche ein Präludium+Fuge aus dem WTK auswendig bis sie beide Bände drauf hatte....

Auf einer Hochschule geht's also in der Regel natürlich weniger gemütlich zu.

Apropos Hammerklaviersonate:

Heinrich Neuhaus brauchte vom ersten "Notenkontakt" bis auswendig spielen eine WOCHE dafür!!! :eek:
(nach eigenen Angaben allerdings ca 20 Stunden üben pro Tag)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es hat meiner Meinung nach wenig Sinn ein Stück über einen derart langen Zeitraum zu üben. Irgendwann kommt man nämlich an eine Punkt (nach 2-3 Monaten), wo es eher immer schlechter als besser geht. Es bilden sich gewissermaßen Pawlosche Reflexbögen die kontraproduktiv sind. Es ist klüger das Stück eine zeitlang ruhen zu lassen (zB ein Jahr) um das Fingergedächtnis daran komplett auszulöschen (Desensibilisierung) Wenn man dann das Stück wieder aufgreift, wird man merken, dass ehemals unüberwindbare Schwierigkeiten plötzlich keine mehr sind, die haptische Rückkopplungsschleife ist durchbrochen, der Fortschtritt ist da.
 
kommt man nämlich an eine Punkt (nach 2-3 Monaten), wo es eher immer schlechter als besser geht. Es bilden sich gewissermaßen Pawlosche Reflexbögen die kontraproduktiv sind. Es ist klüger das Stück eine zeitlang ruhen zu lassen (zB ein Jahr) um das Fingergedächtnis daran komplett auszulöschen (Desensibilisierung) Wenn man dann das Stück wieder aufgreift, wird man merken, dass ehemals unüberwindbare Schwierigkeiten plötzlich keine mehr sind, die haptische Rückkopplungsschleife ist durchbrochen, der Fortschtritt ist da.

stimmt genau,die Theorie mit den Pawlowschen Reflexbögen klingt recht interessant.

100% löschen kann man das Fingergedächtnis aber nicht,also die Gefahr, in alte Fehler wieder hinein zu stolpern ist trotzdem auch nach längerer Zeit groß,daher die alte Erkenntnis ,dass einmal "verdorbene" also falsch einstudierte Stücke nur sehr schwer wieder korrekt einlernbar sind.
 
Mit den eingeschliffenen Fehlern hast du recht. Die lassen sich, wenn überhaupt, nur durch großen zeitlichen Abstand wieder ausmerzen (mehrere Jahre), und auch dann nur, wenn in der Zwischenzeit das "musikalische Bewußtsein" gewachsen ist
 

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