Jazzsession geht einfach.
Ich habe vor ungefähr vierzig Jahren in der Kölner Muho eine Session von zwei Jazzgitarristen aus der DDR erlebt.
Ich war eigentlich bis dahin immer der Meinung, Jazzgitaristen kann es eigentlich in der DDR überhaupt nicht gehen, genauso wenig wie Eisbären in der Sahara....nun ja. Da kam also ein Typ, der erwartungsgemäß nicht Gitarre spielen konnte, mit einem anderen Typ, der auch nicht Gitarre spielen konnte, auf die Bühne und verkündete, dass sie aus der Jazzhochburg DDR kämen. Und schon gab es Beifall. Ich glaube, in den Siebzigern glaubten die meisten Westdeutschen, die DDR wäre einTeil von Sibirien oder so. Der Beifall ermutigte die zwei Vögel, mit dem Malträtieren ihrer Instrumente zu beginnen.
Mutig und schmerzfrei waren die beiden bestimmt. Die Katastrophe nahm ihren Lauf. Das Realbook war damals noch nicht erfunden, aber selbst wenn, ich glaube, es hätte nur gestört. Das Ganze klang, als würde ein Plattenspieler mit 1000 Umdrehungen abgespielt.
CW