Welche Qualitäten muss ein(e) gute(r) KL haben...?

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Dreiklang

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Hallo zusammen,

als Spin-Off einer anderen Diskussion möchte ich hier die Frage "Welche Qualitäten muss ein(e) gute(r) KL haben...?" in dem Raum stellen.

Falls das nicht schon hinreichend diskutiert wurde.

Ich habe nur einen Faden gefunden, der in etwa in diese Richtung geht:
Was macht einen guten KL aus der Sicht eines Schülers aus?

Frohes Diskutieren
Dreiklang
 
Zuletzt bearbeitet:
Spielst du auch die Var. 5,14,20,23,26 auf dem Flügel?

Nein, noch nicht. :-)Ich gehe zunächst die einmanualigen Variationen durch. Die Bach´sche Tonsprache ist etwas, mit dem ich mich erst vertraut machen muss. Aktuell widme ich mich Nr. 12, Canone alla Quarta. :herz:


Ich bin mir dessen bewusst, dass das Schmunzeln erweckt, habe diese Etüdchen aber gleichwohl zu achten gelernt. Mir bringt das was: Sightreading, Basics aufpolieren, Transponieren ohne dass völlige Entmutigung droht, verschiedene Arten, ein hohes Tempo zu entwickeln ... und sie machen gute Laune. :blume:

Meiner Lehrerin mahnte bei der Strategiebesprechung, ihr wäre es lieber, wenn ich wieder bei den (deutlichst schwereren) 32 Beethoven-Variationen weitermachen würde. Die hatte ich begonnen, sie aber sind vor einiger Zeit mittendrin im Sande verlaufen, als ich wegen ihrer beruflichen Veränderung monatelang ohne Unterricht war. Wir haben uns auf einen Kompromiss geeinigt, ein Block Czerny, ein Block zusammenhängender Variationen. Mir leuchtet ihre Argumentation ein, dass ich mich niedrigschwellig an Beethovens Tonsprache annähern sollte, bevor ich mich (das steht auch auf dem Fahrplan) an eine Sonate heranwage.

Zurück zur Überschrift: Mir ist eine strukturierte Roadmap wichtig. Planlos von Stück zu Stück zu taumeln und sich zu verzetteln oder zumindest den roten Faden aus dem Auge zu verlieren, das fände ich nicht zufriedenstellend. Dazu bin ich nicht mehr jung genug. :teufel:
 
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Goldbergvariationen sind nun auch nicht grade leichter als die c-Moll-Dinger! Immerhin hat man da außer dem motorischen noch den Denkapparat zu trainieren.
Wenn du den Beethoven "hast", dann hast du ihn. Bei Bach dagegen raucht es immer... bei mir jedenfalls.
 
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Mir leuchtet ihre Argumentation ein, dass ich mich niedrigschwellig an Beethovens Tonsprache annähern sollte, bevor ich mich (das steht auch auf dem Fahrplan) an eine Sonate heranwage.

Mal eine Frage an die KL hier: Ist das heute so üblich? Ich hatte keinen guten Lehrer während meines Unterrichtszeit im Kindes- bzw. Jugendalter, aber es wurde als 1. Werk von Beethoven die Sonate op. 2.1 und später auch die üblichen Verdächtigen op. 13 und 27.2 in Angriff genommen, ohne sonstige Klavierstücke von Beethoven vorher gespielt zu haben, selbst die Elise nicht.
 

Mal eine Frage an die KL hier: Ist das heute so üblich? Ich hatte keinen guten Lehrer während meines Unterrichtszeit im Kindes- bzw. Jugendalter, aber es wurde als 1. Werk von Beethoven die Sonate op. 2.1 und später auch die üblichen Verdächtigen op. 13 und 27.2 in Angriff genommen, ohne sonstige Klavierstücke von Beethoven vorher gespielt zu haben, selbst die Elise nicht.

Lieber pianochris,

in der Regel hat man vor einer Beethovensonate schon Sonatinen gespielt, die es ja auch von Beethoven gibt. Es ist sinnvoll, sich über Sonatinen erstmal mit der "kleineren Form" der Sonate vertraut zu machen.

Dann ist es sinnvoll, sich z.B. mit den (leichteren) Bagatellen von Beethoven zu beschäftigen. Oder Variationen, die Beethoven auch in reicher Zahl geschrieben hat. Oder dem Rondo C-Dur... .

Bei den Sonaten fängt man auch gern erstmal leichter an, z.B. mit op. 49,2..

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Aber allgemeingültige Regeln gibt es nicht! :)
 
Mal eine Frage an die KL hier: Ist das heute so üblich? Ich hatte keinen guten Lehrer während meines Unterrichtszeit im Kindes- bzw. Jugendalter, aber es wurde als 1. Werk von Beethoven die Sonate op. 2.1 und später auch die üblichen Verdächtigen op. 13 und 27.2 in Angriff genommen, ohne sonstige Klavierstücke von Beethoven vorher gespielt zu haben, selbst die Elise nicht.
Ich bin zwar kein Klavierlehrer, aber mir ging es "lustigerweise" genau gleich. In meiner Unterrichtszeit (1993-2006) hab ich auch insgesamt nur 4 Werke von Beethoven gespielt, in dieser Reihenfolge: op. 27,2 (1. und 2. Satz), op. 13, op. 2,1 und op. 27,1. Davor oder danach keine andere Werke von Beethoven. Also keine Elisen, Bagatellen etc. Entsprechend unsauber waren die Beethoven-Sonaten dann auch (bzw. entsprechend unlocker meine linke Hand im 1. Satz der Pathetique). :-D

Die gute Frau, die mich unterrichtet hat, war definitiv nicht die beste Klavierlehrerin, die ich hätte haben können. Aber dafür war sie unglaublich motivierend über all die Jahre hinweg und hatte definitiv auch viele Stärken. Man hat ihr immer angemerkt, dass einer ihrer Hauptschwerpunkte an der Musikschule die Musikalische-Früherziehungs-Klassen für kleine Kinder waren - das meine ich allerdings jetzt im positiven Sinne. Sie hat über Jahre hinweg das Vierhändigspiel (mit einem festen Klavierpartner - einem ihrer anderen Schüler in gleichem Alter und ähnlichem Niveau) als festen Bestandteil mit einbezogen. In meinen letzten Unterrichtsjahren hat sie mich dann auch teilweise zu ihrem ehemaligen Professor (quasi-blind und damals auch schon fast 80 Jahre alt) mitgenommen, den sie regelmäßig besucht hat, und mich stundenweise von ihm unterrichten lassen - der Qualitätsunterschied war dann aber schon offensichtlich.

Mein persönlich erlebtes Fazit: Wenn die Klavierlehrerin es schafft, dass die Motivation beim Schüler über viele Jahre durchgehend hoch bleibt (und der Schüler dann fast täglich Lust aufs Üben hat), dann ist das sehr viel wert. Selbst wenn die Klavierlehrerin musikalisch-technisch manchmal zu viel durchgehen lässt, was sie definitiv nicht tun sollte. Viel besser wäre es aber selbstverständlich, wenn die Klavierlehrerin beide Qualitäten mitbringt. Einige Grundlagen (insbesondere das richtige, bewusste Einbeziehen der Arme) wurden nämlich leider doch nur unvollständig vermittelt. (Andere elementare Dinge, wie sauberes rhythmisches Spiel, Hervorheben von Melodien bzw. allgemein Abstufen verschiedener Töne/Stimmen, Verständnis der Struktur von Stücken, zielführende Agogik etc. habe ich bei ihr aber sehr wohl gelernt.)
 

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