Was spielt man nun mit welcher Hand?

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fetox

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Hallo zusammen,

bin neu hier angemeldet weil ich als 34-jähriger Neuling mit wenig Hintergundwissen ("Ich kannte mal wen der konnte..") versuche mir ein wenig Klavierspielen beizubiegen.. Klappt auch für meine Ansprüche an mich selbst ganz gut, ich komm damit klar hier und da was im Netz nachzuschlagen und hab auch mal ein wenig hier im Forum quergelesen, was im Moment aber ein Problem für mich rauszufinden ist:

Ich lerne nach Noten auswendig und stolperte jüngst in dem Liedchen was ich grad lerne über 2 Noten im Bassschlüssel per vertikaler Linie verbunden, die 11(!) Töne abstand haben (also 10 weisse Tasten liegen dazwischen).. Ich kann mich dunkel Erinnern das mir mal jemand sagte Bassschlüssel wird üblicherweise links und Violinenschlüssel rechs gespielt und auch das so ne None in etwa das ist was man greifen können müsste als Normalsterblicher.. Ich bilde mir ein ich hätte schon recht große Hände und ich kann meinen Daumen und kleinen Finger von Natur aus 180 Grad spreizen, aber meine Handspanne reicht gerade mal aus um die beiden geforderten Töne gaaaanz außen zu berühren, also auch mit Tricks wie von vorne greifen absolut nix zu machen, nun frag ich mich: Was wollte mir der Author damit sagen, wie soll das gespielt werden? Macht man's schnell hintereinander? Ist das der Grund warum man sagt "üblicherweise" mit links oder rechts, wenn ja warum notiert er das überhaupt so, der Komponiste? Fragen über Fragen..

Hab mal als Bild angehängt, beim ersten (markierten) wäre die Rechte Hand ja eh frei falls man Sie "missbraucht".. Beim nächsten müsste man in dem Fall kombinieren, naja, ich halt mich mal zurück und warte auf die Expertenaussagen, also, wann wird nun was genau mit welcher Hand gespielt?

Danke und Grüße,
Olli
 

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Vergiß es - die Noten stammen wahrscheinlich von irgendeinem MIDI-File, und kein A... hat sich Gedanken gemacht, ob man das nun auf dem Klavier realisieren kann oder nicht. Du wirst irgendeinen Ton weglassen oder den unteren eine Oktav nach oben (bzw. den oberen eine Oktave nach unten) verlegen müssen.
 
Ich hätte da jetzt weniger Skrupel und würde die beiden h in die rechte Hand hochnehmen, bzw. in der folgenden Stelle die beiden a.

Ich glaube nicht, dass man das dem Komponisten in diesem Falle ankreiden kann, sondern eher dem Notensetzer ;)

In der Regel ist es in einem guten Notensatz schon so, dass die Noten im Bassschlüssel mit der linken und die im Violinschlüssel mit der rechten Hand gespielt werden. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, gerade z.B. bei polyphonen Stücken. Dort markiert manchmal auch die Richtung der Notenhälse eine sinnvolle Trennung der rechten und linken Hand.

Aber ich gehe mal wie koelnklavier davon aus, dass die Noten eher nicht von einem Profi gesetzt wurden.
 
Aber ich gehe mal wie koelnklavier davon aus, dass die Noten eher nicht von einem Profi gesetzt wurden.

Wie es auch sei - im Grunde muß man einfach eine praktikable Lösung finden. Was die eine Hand nicht greifen kann, spielt eben die andere. Egal welcher Hand die Töne im Notenbild zugeteilt sind.

Und wenn weder die rechte noch die linke Hand den Ton greifen können - auch sowas kommt vor - dann muß man eben arpeggieren.
 
Was die eine Hand nicht greifen kann, spielt eben die andere. Egal welcher Hand die Töne im Notenbild zugeteilt sind.
Natürlich hast Du Recht. Nur ...:

weil ich als 34-jähriger Neuling mit wenig Hintergundwissen [...] versuche mir ein wenig Klavierspielen beizubiegen.
Und dann kann es schon mal heikel werden, Begleitung und Melodie in eine Hand zu legen. Aber vielleicht bin ich nur zu pragmatisch veranlagt.
 
Wo ist das Problem? Das muß man doch andauernd machen!
Klaro - aber damit wandert die Dynamik der linken in einen Teil der rechten Hand. Somit sind wir fingertechnisch bei dreistimmigem Spiel und diese Schwierigkeit wollte KK wohl andeuten. Wobei es für Anfänger zunächst wohl wurscht ist, wie sich der Ausdruck entwickelt - Hauptsache, der Ton ist erst mal da.
 
Klaro - aber damit wandert die Dynamik der linken in einen Teil der rechten Hand. Somit sind wir fingertechnisch bei dreistimmigem Spiel und diese Schwierigkeit wollte KK wohl andeuten. Wobei es für Anfänger zunächst wohl wurscht ist, wie sich der Ausdruck entwickelt - Hauptsache, der Ton ist erst mal da.

So ganz wurscht ist es wohl nicht, aber irgendwann muß man auch damit anfangen. Mal anders gesagt: Was man hört, verbessert man, was man nicht hört, ist noch nicht wichtig.

Noch was zum spielen von großen Intervallen: Es ist absolut nicht die Regel, daß jeder Nonen und Dezimen spielen kann. Greifen können sie zwar viele, aber deswegen können sie sie trotzdem nicht vernünftig anschlagen. Das größte spielbare Intervall, daß man von fast allen Erwachsenen erwarten kann ist eine Oktave. Man kann die Handspanne auch ein bischen erweitern, das geht aber am sichersten durch Spielpraxis. Dadurch werden die Muskeln elastischer und dehnbarer (Sehnen sind zwar auch dehnbar aber nicht elastisch, die bleiben also nach der Dehnung lang).

Übergroße Intervalle spielt man also entweder mit Hilfe der anderen Hand oder als "appreggio", erst den einen Ton und dann den anderen. Den wichtigeren Ton spielt man da, wo das ganze Intervall erklingen müßte.
 
Hallo,

vielen dank für die zahlreichen Antworten, die mir auf jeden Fall einen wesentlich besseren Überblick verschafft haben (solche Meinungen findet man dann ja doch eher nicht auf irgendwelchen Theorieseiten). Ich denke ich kann ganz gut mit dem Übernehmen der oberen Töne in die rechte Hand leben, da ich sowieso aus irgendwelchen Gründen das spielen beider Hände nicht so richtig ünabhängig betrachte(n kann). Für mich ist das so more or less so das ich den Takt im Kopf in die zeitliche Minimalauflösung (16tel oder 32stel je nachdem) zerlege und dann pro Zeiteinheit entweder was soundsovielen Fingern der einen oder mit der anderen oder mit halt beiden mache in dem Moment, ich hab da nie das Gefühl die eine Hand spielt Melodie und die andere Begleitung oder so, ich übe auch die Hände immer nur ganz kurz am Anfang eines neu auswendiggelernten Taktes mal allein, dann eigentlich immer gleich zusammen als eine Abfolge von Bewegungen an der alles einschliesslich des Pedalfuss beteiligt ist, klappt ganz gut für mich, 3 Tage später ist das im Gehirn festgebrannt und wird zu einem Fluss den man dann immer weiter Trainieren muss. Hab schonmal gehört das ich das wohl eher anders betrachte als "gelernte" Klavierspieler, aber was solls..

Jedenfalls hab ich das für mich jetzt gelöst, also Danke und bis zum nächsten Problem ;P

Grüße,
Olli
 
Da es ja schon angesprochen wurde: Du könntest mal anfangen, die Musik in Bass, Begleitung und Melodie zu zerlegen und versuchen, diese rollengerecht zu spielen. Das ist zwar nicht einfach, macht aber sehr viel aus, wenn man es so langsam hinbekommt. Du solltest dich aber vorher mal aufnehmen und (erst hinterher!) darauf achten, ob du das vielleicht automatisch schon so machst.

Melodie ist am deutlichsten (im Durchschnitt auch am lautesten)
Bass als tragendes Element muß auch präsent sein, aber die Melodie geht vor.
Die Begleitung macht den Gesamtklang mit aus und komplettiert und beeinflußt die Richtung der Harmonien. Sie kann ziemlich im Hintergrund bleiben. Man spielt also eigentlich drei Instrumente. Es gibt in der Musik natürlich noch mehr Stimmen und diese drei "Instrumente" können jeweils mehrstimmig sein, aber man muß ja nicht gleich übertreiben ;)

Das ist eigentlich die Grundvoraussetzung für ausdrucksvolles Spielen, denn Ausdruck findet in jeder Stimme einzeln statt, natürlich nicht, ohne die anderen zu beeinflussen, aber erstmal muß man trennen. Und diese Trennung erfolgt erstmal im Kopf, sonst kann man sie überhaupt nicht umsetzen.
 
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