Was spielt ihr an Heilig Abend? Lieder und Ein- und Auszug

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multimax

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Aaaaahhllle Jahre wieeeder....

Hallo zusammen. Ich darf am Heilig Abend zum ersten Mal den gesamten Gottesdienst an der Orgel begleiten. Die geplanten Lieder sind bei uns:

Mit dem Projektchor aus Männergesangverein und Frauenchor singen wir:
Hört der Engel helle Lieder
Herbei o ihr Gläubgen

An der Orgel darf ich performen:

Ich steh an deiner Krippen
Es ist ein Ros entsprungen
O du Fröhliche
Stille nacht

Wie sieht es bei Euch aus?

Mich interessiert auch, was ihr zum Ein- und Auszug spielt. Da ich noch Anfänger bin, und seitens der Kirche momentan auch keine kompetente Beratung in Sicht ist (Weihnachten ohne Pfarrer...?!) würde ich gerne wissen, was sich da so eignet. Wie gesagt, bin ich noch nicht so firm in den gepflogenheiten und habe auch noch kein großes Repertoire, das ich mal so locker aus der Hose zaubern kann.
Was ich ziemlich sicher spielen kann und mir zutraue wäre:

Sortie solennelle von Louis Niedermeyer:


Ein Prélude von Lefebure-Wely, hier von mir mal eingespielt:


Und noch Tochter Zion als Freestyle-Impro mit leisem Beginn, voix celeste am Anfang, dann Registercrescendo (Schweller haben wir leider nicht) und dann volle Granate Tochter Zion.

Was aber ist denn zu Heilig Abend zum Ein- und Auszug normalerweise angesagt? Festlich dröhnend, besinnlich Nachdenklich?

Würden sich Eurer Meinung nach die Stücke dafür eignen?
 
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May F. Lawrence, Christmas Postlude. In "The Organist" vol. 24 no. 5 bei IMSLP:

Emma Louise Ashford, Christmas Voices. Ebenfalls in "The Organist", vol. 2 no. 5.

Carlotta Ferrari: Pastorale fantasia

Pastoral Präludien von August Zangl

In dulci jubilo BWV 751

Um erstmal nur einiges zu nennen. Ich muss gleich los, Adventskonzert.
 
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Und guck mal hier:

Die Lieder für die Gottesdienste an Heiligabend und Weihnachten hab ich noch nicht. Keine Ahnung, was ich da spiele. O du fröhliche ist sicher dabei.
 
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Was aber ist denn zu Heilig Abend zum Ein- und Auszug normalerweise angesagt?
Weiter oben hab ich ein paar Stücke genannt, die ich bereits gespielt habe und die gut ankommen.

Festlich: ja. Dröhnend: finde ich persönlich nicht so passend, aber zum Ausgang darf es ruhig ein kräftiger Klang sein.
 
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Ich kann mal ganz uneigennützig die Orgelhefte meines Vaters empfehlen, der als Kirchenmusiker für genau solche Zwecke Orgelstücke und Choralvorspiele komponiert, alle im Strube-Verlag veröffentlicht:

S(w)ingt dem Herrn ein neues Lied
https://www.strube.de/produkt/swinget-dem-herrn-ein-neues-lied/ (und Inhaltsverzeichnis https://www.strube.de/wp-content/uploads/2024/08/I3181.pdf)

Frisch, fromm, fröhlich, frei
https://www.strube.de/produkt/frisch-fromm-froehlich-frei/ (und Inhaltsverzeichnis https://www.strube.de/wp-content/uploads/2024/08/I3330_01.pdf)
(Hier ist z.B. O du fröhliche drin)

Originelle Choralvorspiele Band 1-3
https://www.strube.de/produkt/originelle-choralvorspiele-band-1-bis-3/ (Inhaltsverzeichnis kann man ebenfalls jeweils als PDF abrufen)
(Band 1: Stille Nacht, Band 2: Es ist ein Ros entsprungen in zwei Versionen, Band 3: Noch eine Version von Es ist ein Ros entsprungen).

Notenbeispiele gibt's auch online. Die Stücke sind für den Alltagsgebrauch gedacht, natürlich nicht alle gleich schwierig, aber auch für Amateure gedacht. Sie eignen sich auch als Vor- und Nachspiel. Die Charaktere sind sehr verschieden - es gibt auch mal einen Samba, Walzer oder etwas mit lustigem Charakter.

LG und viel Erfolg!
 
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Und noch Tochter Zion als Freestyle-Impro mit leisem Beginn, voix celeste am Anfang, dann Registercrescendo (Schweller haben wir leider nicht) und dann volle Granate Tochter Zion.

"Tochter Zion" so wie "Heilige Nacht" sollte eigentlich auf jeden Fall vorkommen.

Möglicherweise werd ich allerdings wohl die Weihnachtszeit in der Klinik verbringen müssen, da weiß ich nicht, ob ich überhaupt diese Lieder genießen kann.
 
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Vielen Dank für eure Vorschläge. Sie sind nicht all zu schwierig für mich. Ich werde auf jeden Fall noch ein weiteres Stück üben und schauen, ob ich dieses bis Heilig Abend bis zur Aufführungsreife schaffe.

Ansonsten muss ich mich wohl auf mein Improvisationstalent verlassen, denn dort bin ich etwas freier und muss mich nicht durch etwas hangeln, bei dem die Gefahr besteht, dass ich rausfliege. Oder ich nehme eines der bereits gekonnten Stücke, nach dem Motto lieber etwas nicht ganz passendes, als etwas passendes schlecht gespielt.

Letzten Endes bin ich wohl mit der Entscheidung total frei, denn die Gemeinde ist froh, dass sich überhaupt jemand für die Orgel begeistert und bereit ist, Gottesdienste zu begleiten.

Im neuen Jahr werde ich wohl auch noch Unterricht nehmen, denn was die Liturgie angeht, bin ich völlig ahungslos und habe auch sonst bis jetzt rein autodidaktisch gearbeitet, was ja immer auch ein gewisses Fehlerpotential hat, was Technik angeht.
 
Würden sich Eurer Meinung nach die Stücke dafür eignen?
Das Prelude von Lefebure-Wely, das Du eingespielt hast, finde ich in der Form zu getragen. Entweder Du arbeitest da noch am Tempo oder Du nimmst ein anderes Stück
:-)
Sortie solennelle von Louis Niedermeyer:
Würde ich an Heiligabend auch nicht unbedingt spielen.

Aber klar, Du musst Dich mit dem, was Du spielst, wohl fühlen.
 
Als Eingangsstück bieten sich aus meiner Sicht pastorale Stücke im wiegenden 3/4 Takt (oder verwandte Taktart 12/8 Takt) an ("Schunkelrhythmus", um das Baby zu wiegen).

Meist spiele ich da von Corelli die Pastorale aus Concerto Grosso op.8 (Christmas Concerto) in Bearbeitung für Orgel, und zwar in dieser Bearbeitung.
Oder auch den Eingangsteil aus der Pastorella von Bach (BWV590) - und ändere den Schluss etwas, um in F-Dur zu landen.
Aber die Corelli-Pastorale gefällt mir hierfür besser und lässt sich auch auf einer 2-manualigen Orgel gut darstellen, um Tutti- und Solostellen zu trennen.

Als Ausgangsstück geht es bei mir vom letzten Lied "O du Fröhliche", was bei uns im Stehen gesungen wird, direkt non stop per kleiner Tonartenmodulation über in entweder "Hark the Herald Angels sing" von Mendelssohn oder "Tollite Hostias" aus dem Oratoria de Noel von Saint-Saens, beides ist kurz und die Leute bleiben solange stehen.
 
  • #10
Wenn auf der Orgel französische Barockmusik möglich ist, sind auch die Noëls von Daquin eine Überlegung wert. Man muss nicht immer alle Variationen spielen, sondern kann die beliebig abkürzen. Und schwierig sind die ganz sicher nicht; ein wenig Stilsicherheit vorausgesetzt.
 
  • #11
Jedenfalls nehme ich bald Unterricht, weil ich echt vom Orgelvirus infiziert bin.

Im neuen Jahr werde ich wohl auch noch Unterricht nehmen

Schon letztes Jahr angekündigt wird es nächstes Jahr ja hoffentlich klappen
:-)

Wobei sich das hier
was die Liturgie angeht, bin ich völlig ahungslos
zumindest teilweise auch im Selbststudium aneignen lässt. Klar, du weißt vielleicht nicht von alleine, wie du einzelne liturgische Gesänge harmonisieren kannst, aber welche es in deiner Gemeinde gibt, findest du auch ohne Unterricht heraus. Wäre schon mal ein Startpunkt.
 
  • #12
Wenn ich Krawall will, spiele ich gerne Buxtehude. Wenn es eine Gemeinde ist, die es kurz will, gerne Toccata und Fuge in F-Dur zum Ein- und Auszug. Wenn man ein etwas längeres Vorspiel machen kann, passt gut Präludium, Fuge und Chaconne in C-Dur.
Grundsätzlich ist auch Bach Präludium und Fuge in G-Dur für sowas gut.

Als besinnlichere Variante finde ich auch Mendelssohn Präludium in G-Dur Op. 37 Nr. 2 gut.
 

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