Was muß man greifen können / ändert sich die Spannweite der Finger??

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Wuschelino

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26. Okt. 2009
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Hallo und guten Abend allerseits,
mir ist aufgefallen, dass mein Mann oft am Anfang seiner Übungen mit jeder Hand extrem weit auseinanderliegende Töne greift. Jetzt hab ich mal probiert wie weit ich komme. Es geht von C zu C. Ändert sich das noch durch Übung??? Und wenn ja, wie weit muß man kommen können um vernünftig spielen zu können (irgendwann später mal)??

Danke schonmal für Eure Antworten

LG
Wuschelino
 
Ich bin zwar kein Fachmann aber ich komm seit ich es das erste mal probiert hab von C zu E und seitdem ist es auch nicht besser geworden, aber das reicht mir auch vollkommen.
Ich hab es bis jetzt nur bei einem Lied erlebt das ich auch soweit greifen musste, ansonsten ist eine Oktave wie du sie greifen kannst ausreichend - aber ich hab auch noch nicht soviele Lieder gespielt ;-)
Wenn du aber mal was nicht greifen kannst kann man die Note im Akkord auch um ne Oktave verschieben oder so, also es hat meiner Meinung nach keine dramatischen auswirkungen.
Alle Angaben ohne gewähr :P
 
Ich glaub bei Erwachsenen ändert sich die Spannweite nur noch minimal. Bei Kindern macht das schon ein sehr viel größeren Unterschied ob sie früh mit Klavier angefangen haben, da die Hände ins Klavierspielen hineinwachsen. Trozdem ist wahrscheinlich der entscheidene Faktor die Gene. Wenn man einfach kleine Hände hat, kann man auch mit zunehmender Dehnbarkeit einfach nicht die fehlenden Zentimeter wett machen.
Eigentlich sollte es aber jeden der eine Oktave greifen kann möglich sein das Meiste proplemlos zu spielen, nur bei aufwendigen Sachen wie z.B. Rachmaninov oder Liszt ,die beide riesige Prangen hatten, und man große Akkorde greifen muss kann es zu Problemen kommen. Da muss man dann als "kleinhändiger" etwas schummeln.
 
(...)nur bei aufwendigen Sachen wie z.B. Rachmaninov oder Liszt ,die beide riesige Prangen hatten, (...)

Rachmaninov konnte sehr weit greifen, Liszt erstaunlicherweise nicht so sehr, gerade noch eine Dezime, mehr nicht. "Das Publikum schreibt mir eine sehr große Hand zu, aber wie Sie sehen, kann ich nur eben diese Dezime ruhig anschlagen" soll Liszt selber gesagt haben (zit. aus Harodl Schonberg "die grossen Pianisten")

eigentlich genügt, wie hier schon gesat wurde, Oktaven greifen zu können, ohne dass es Mühe macht (also nicht "bis zum Anschlag" spreizen und sich anstrengen)

gruß, Rolf
 
Von C bis E komm ich wenn ich die Hand aufleg und spreiz, aber ohne etwas hin und herspringen zu müssen könnte ich sie nicht gescheit spielen, außer wenn ich sie länger halten muss und nicht dauernt wieder anschlagen muss, dann könnte ich es durch aus aushalten, aber ansonsten richtig gut spielen kann ich nur C bis D und eine Oktave wie hier schon erwähnt reicht voll kommen.

Wenn man mal vergleicht, als ich anfgefangen hab kam ich von C bis A und jetzt von C bis D locker und bis E mit etwas Anstrengung:D
Naja gut es liegen paar Jährchen dazwischen:lol:

Keine Gedanken drüber machen, die dehnen sich selbst im Erwachsenen Alter etwas, hat zumindest mein KL gesagt, als mein Vater mal `ne Stunde bei ihn war, als ich krank war ;).
 
Eine Oktave halte ich auch für erforderlich, alles darüber ist schön, muß aber nicht sein.

Spielen kann man nur die Intervalle, die man einigermaßen bequem greifen kann. Mit etwas Aufwärmgymnastik erreicht man vielleicht statt einer None noch eine Dezime aber im Eifer des Gefechts mitten im Stück wird trotzdem etwas schiefgehen, selbst wenn man das Intervall schafft, klingen die nächsten Töne sonderbar, man kommt raus oder was auch immer, auf solche Methoden kann man sich also nicht verlassen. Stattdessen muß man auf das alte Rezept zurückgreifen, die Töne nacheinander anzuschlagen. Wenn man das lange genug übt, ist es kaum noch zu hören.

Wenn man regelmäßig große Intervalle spielt, die man noch schafft, wird das mit der Zeit leichter. Dann kann man auch versuchen, noch größere Intervalle zu spielen aber die Hand wird natürlich nicht größer. Darauf kann nur hoffen, wer noch nicht ausgewachsen ist oder an Wiedergeburt glaubt. Als ich vor zwei Jahren wieder angefangen hatte, konnte ich eigentlich nur eine Oktave vernünftig greifen, jetzt kleine Dezimen (bzw. von schwarz auf weiß) kein Problem mehr und C-E geht im Prinzip auch, da klappere ich aber meistens lieber. Allerdings spiele ich so große Intervalle fast nie, vielleicht wird die "normale" Dezime auch noch bequemer, wenn ich sie wirklich öfter brauche, die linke Hand ist schon etwas flexibler als die rechte.

Ein bischen spielt auch die Handstellung eine Rolle. Mit flacher Hand kann man vielleicht eine Taste mehr erreichen, aber beim Anschlagen trifft man dann mindestens zwei. Mit etwas höherem Handgelenk trifft man sauberer. Und die Linnie zwischen den Punkten, wo Daumen und kleiner Finger auf die Tasten treffen sollte, wenn man nur weiße oder nur schwarze Tasten anschlägt, parallel zur Klaviatur sein, so kommt man am weitesten. Bei einer schwarzen und einer weißen Taste sollte man das auch versuchen, allerdings kommt der Finger für die weiße Taste dabei schnell zwischen die scharzen Tasten, man sollte also den Finger für die schwarze Taste möglichst weit vorne behalten. Das gilt allerdings nur für große Intervalle.
 
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...vielleicht wird die "normale" Dezime auch noch bequemer, wenn ich sie wirklich öfter brauche, die linke Hand ist schon etwas flexibler als die rechte.

Hi,
gerade im Jazz-Solopiano sind Dezimen eine sehr nützliche Sache, da sie ungemein klangfüllend sind.
Zu unterteilen sind die verschiedenen Dezimen in folgende Größenklasse:

1.) Kleine Dezimen.
Hier gilt von der kleinen bis zur großen Spannweite gelistet Folgendes:
Schwarz - Schwarz
Weiß - Weiß
Weiß - Schwarz
Schwarz - Weiß


2.) große Dezimen.
Hier gilt von der kleinen bis zur großen Spannweite gelistet Folgendes:
Weiß -Weiß
Schwarz -Schwarz
Weiß - Schwarz
Schwarz - Weiß

Wenn man kleiner Finger und Daumen gespreizt an die Tischkante anlehnt, sollte zwischen Daumenansatz und Tischkante keine Luft mehr sein.
Aber nicht übertreiben bei dieser Dehnung! :-))
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Rachmaninov konnte sehr weit greifen, Liszt erstaunlicherweise nicht so sehr, gerade noch eine Dezime, mehr nicht. "Das Publikum schreibt mir eine sehr große Hand zu, aber wie Sie sehen, kann ich nur eben diese Dezime ruhig anschlagen" soll Liszt selber gesagt haben (zit. aus Harodl Schonberg "die grossen Pianisten")

eigentlich genügt, wie hier schon gesat wurde, Oktaven greifen zu können, ohne dass es Mühe macht (also nicht "bis zum Anschlag" spreizen und sich anstrengen)

gruß, Rolf

hihi was ist denn eine dezime? :rolleyes::oops:
 
Dezime = 10
Also 10 Tasten hoch wärts, also von C 10 Tasten hochwärts + das C also macht das dann:

C -- C(1) -- D(2) -- E(3) -- F(4) -- .....E(10)
Also eine Oktave und zwei Tasten halt :D
 
Selbst manche Konzertpianistinnen können nur eine Oktave greifen.
Vor vielen Dehnübungen kann man nur warnen. Schon Schumann hat sich damit seine Hand verdorben.
Ich habe bei mir festgestellt, dass sich die Spannweite schon vergrößert, sei's durch Lockerheit oder Training. Vespannte Hände darf man nicht dehnen, sondern muss sie eher erstmal lockern, glaub ich.

LG
violapiano
 

Dankeschön für die Antworten. Dann werde ich mal abwarten, ob sich meine "Spannweite" noch ändert und wenn nicht, dann eben nicht. die Oktave kann ich absolut bequem greifen und vielleicht schaffe ich auch irgendwann eine Taste mehr...

LG
Wuschelino
 
Ich habe auch im Moment Probleme mit Spannweite. Eher gesagt nicht mit der Spannweite, sondern mit dem Anschlag. Ich habe mich an Chopins op.28 No. 20 versucht, das ja eigentlich recht einfach ist. Naja, das gilt aber nicht für meine rechte Hand :(

Hat da jemand Tipps?
 
Hi ILLumination,
wo liegen denn da speziell deine Probleme? Also bei welchen Stellen?
_________________________________________________________
Zur Spannweite kann ich auch was sagen ;):
Ich kann bis jetzt auch keine Dezime greifen.. Bei Stücken wie beispielsweise der "Träumerei" von Schumann muss ich die größeren Intervalle halt arpeggieren. (Also nacheinander anschlagen, wie Guendola schon geschrieben hat.)

Nonen können schon öfters mal vorkommen, mach dir da aber keine großen Gedanken, wichtiger ist beim Klavierspiele der Geist, denke ich :)

Liebe Grüße und ein schönen Start ins neue Jahr!
 
...Ich habe mich an Chopins op.28 No. 20 versucht, das ja eigentlich recht einfach ist. Naja, das gilt aber nicht für meine rechte Hand :(

Kannst Du auch nicht bei den "Nonenakkorden" die beiden unteren Töne zusammen mit dem Daumen spielen? Da ist die Hand nicht so gespreizt als bei einer reinen None auf weißen Außentasten. Schwarze Tasten sind natürlich leichter zu treffen.

Gruss
Manfred
 
interessiert ja vll. wen, ich kann 12 tasten greifen :D
da wo zu arpeggieren ist, klatsch ich einfach ganz faul meine pranke drauf ...
 
interessiert ja vll. wen, ich kann 12 tasten greifen :D
da wo zu arpeggieren ist, klatsch ich einfach ganz faul meine pranke drauf ...
dann bist Du sowas, wie ein zweiter Rubinstein :D, er konnte mühelos vom C bis zum G der nächsten Oktave greifen, was ihn wohl dazu veranlaßte mehr faul in seiner Jugend gewesen zu sein. Interessant ist noch, was witziges: sein Klavierlehrer konnte mit dem jungen Rubinstein nichts anfangen, da Rubinstein fortwährend eingeschlafen ist, sobald er irgendwelche Übungen spielen sollte (*Auszug aus wikipedia)

Faulenzer
 
sein Klavierlehrer konnte mit dem jungen Rubinstein nichts anfangen, da Rubinstein fortwährend eingeschlafen ist, sobald er irgendwelche Übungen spielen sollte (*Auszug aus wikipedia)

welcher Rubinstein war das?

Artur Rubinstein hatte ziemlich strengen Unterricht in Berlin bei Prof. Barth - da ist zumindest der Artur nicht eingeschlafen (vgl. seine Autobiografie "meine jungen Jahre")

Gruß, Rolf
 
hallo Faulenzer,

das war wohl noch in Lodz mit dem ganz kleinen Artur - übrigens steht in Lodz ein großes Artur Rubinstein Denkmal.

Ich hab aus seiner Autobiografie in Erinnerung, dass er den Unterricht bei Barth als sehr streng empfand - na ja, preussische Professoren... :)

Gruß, Rolf
 

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