Was lässt sich mit Pianosamples reißen?

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Das Monster mit 88 Zähnen

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30. Nov. 2016
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Hallo hollo,
Ich bin Das Monster mit 88 Zähnen, aber ihr dürft mich der Einfachheit halber gerne Monsti nennen ;-)

Ich suche momentan nach einem brauchbaren Digitalpiano mit einem Budget von 500-700€
Ich weis ich weis, bei dem Budget kann man nicht viel erwarten.
Allerdings habe ich im Geschäft inzwischen viele Geräte dieser Preisklasse ausprobiert und schwanke jetzt zwischen folgenden Kandidaten:

- Privia PX-160
- Roland FP 30

Das Problem:
Das Roland FP 30 hat wie ich finde einen Großartigen Anschlag und lässt sich so dynamisch extrem gut "kontrollieren" da selbst feinste Anschläge noch endsprechend übersetzt werden, leider sind die vorinstallierten Pianosamples eher unschön, besonders die mittleren und oberen Oktaven klingen eher synthetisch, außerdem geben die Tasten nur sehr kurze Klänge von sich so das kaum ein richtiges Gefühl von Resonanz aufkommt (die Töne klingen eher abgehackt statt ausklingend).

Beim Privia PX-160 finde ich den klang schon erheblich überzeugender, dafür ist der Anschlag relativ grob (in der Beschreibung steht es handele sich um eine Tri-Sensor skalierte Hammermechanik, was auch immer das heissen mag).
Jedenfalls wirken die dynamischen Abstufungen beim Anschlag ziemlich grob und sehr feine Anschläge werden kaum abgenommen.

So und jetzt zur Frage:
Lässt sich der Klang über das installieren besserer Pianosamples (und falls nötig noch über das anschließen besserer externer Boxen) erheblich beeinflussen ,oder ist das was man bei den Installierten Samples hört schon das Maximum dessen, was das Gerät hergeben kann?

Vielleicht gibt es hier ja ein paar FP30 Besitzer die wissen ob man das gerät wie beschrieben Modifizieren kann...
Ansonsten ist eine allgemeine Beantwortung der Frage zur "Aufwertung durch bessere Samples" natürlich genauso interessant.

Achso, das ist übrigens mein erster Pianokauf, ich bin ansonsten im Bereich Digitalpianos also ein völliger Anfänger und habe bisher nur auf "echten" Klavieren gespielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klänge kannst Du in so einem Digi nicht nachinstallieren.
Sowas gibt es durchaus, z.B. Nord Stage - aber das ist eine ganz andere Preislage.

Wenn Du einen PC/gutes Notebook hast, dann kannst Du vom FP30 die Tastenanschläge an den PC übertragen (MIDI über USB) und dort mit einem sogenannten Software-Instrument (Piano in Deinem Fall) die Klänge erzeugen lassen und dann z.B. über Kopfhörer vom PC aus hören.
Das geht in Echtzeit.

Dazu gibt es verschiedene Software-Pianos, z.B. Pianoteq oder Garritan CFX etc.


Ansonsten kann man bei Digis meist diverse Resonanz/Hallstärken etc. anpassen, aber das muss dann ein FP30 Besitzer sagen.
 
Wow, danke für die schnelle Antwort.
Ja das Nord Stage Piano ist mein eigentlicher Favorit (hatte mich im Laden in das Nord Stage 2 regelrecht verliebt, allerdings müsste ich erstmal im Lotto gewinnen oder ein Jahr sparen um mir das leisten zu können...).

Cool das mit dem Software instrument klingt für mich nach einer echten Option, zumal ich über einen StandPC verfüge (Imac) der endsprechende Eingänge hat!
Solange die Anschläge präzise übermittelt werden und das Software-Instrument einen überzeugenden Klang liefert, währe das für mich ne echte Lösung, danke!
 
Das wird jetzt ein bißchen länger.

Ich bin zwar noch neu bei Clavio, habe aber bei meinem Silent System bereits mit Software-Pianos experimentiert und in anderen Foren einiges über Erfahrungen anderer User damit gelesen. Mein Fazit: ob man damit ein brauchbares Ergebnis erzielt, hängt einerseits von der Qualität der MIDI-Daten, die das Masterkeyboard/Digitalpiano liefert, ab, andererseits von der Rechenleistung des Notebooks/PCs.

Beispielsweise habe ich mir die Software Galaxy Vintage D gekauft, die mit dem Programm "Kontakt Player" läuft. Leider mußte ich im Nachhinein feststellen, daß aufgrund zu geringer Rechenleistung meines Notebooks (299 €) die Latenz nicht unter 20 ms zu bekommen ist und somit jeder Ton mit kurzer Verzögerung zum Tastenanschlag kommt. Mit dem kleineren Programm Pianoteq, das ohne Kontakt Player auskommt, konnte ich kleinere Latenzen einstellen, bekam aber entweder nur einen guten Klavierklang mit wenig Dynamik oder gute Dynamik bei "verbogenem" Klavierklang. Ich denke aber, daß das eher an den MIDI-Daten der Tastensensorleiste meines Silent Systems liegt, die nicht mehr Stand der Technik ist (mechanisch statt optisch). Ein anderes Manko des Kontakt Players: man kann damit nicht aufnehmen, es ist nur ein Player, kein Recorder. Pianoteq zeichnet dagegen standardmäßig alles auf, was gespielt wird.

Grundsätzlich ist das A und O beim Software-Piano die Abstimmung auf das Keyboard über eine sogenannte Velocitykurve. Wenn die nicht stimmt, kann man es gleich vergessen. Im Forum PianoWorld stellte kürzlich jemand die Frage, ob es überhaupt möglich wäre, klassische Musik auf einem Digitalpiano zu spielen. Nach ca. 3 Seiten kontroverser Antworten aller möglicher Mitglieder stellte sich heraus, daß sein eigentliches Problem in der Abstimmung von Pianoteq bestand und nach Änderung der Velocitykurve war sein Problem auf einmal gelöst (die anderen Leute haben sich dann trotzdem noch viele Seiten weiter "gefetzt"). Im Pianoteq-Forum gibt es für die gängigsten Digitalpianos von Usern erstellte Empfehlungen.

Das Gute an Pianoteq ist, daß es davon eine kostenlose Testversion gibt, mit der du ausprobieren könntest, ob das deinen Ansprüchen genügt und was man überhaupt mit einem Softwarepiano erreichen kann:

https://www.pianoteq.com/try

Andere Softwarepianos funktionieren ähnlich. Für Ivory II brauchst du aber einen sehr leistungsfähigen Rechner, da müssen 12 CDs installiert werden und die Menge an Daten, die in kurzer Zeit hin- und hergeschaufelt werden, ist enorm.

Schlußendlich kann man nicht genau vorhersagen, was für ein Ergebnis man mit einer bestimmten Kombination Digitalpiano/Softwarepiano bekommen kann. Da hilft nur ausprobieren (und nicht ärgern, wenn es dann doch nicht so gut ist, wie erhofft).
 
Natürlich bringen auch externe Boxen bei der Wiedergabe der internen Samples deutlich mehr als die im FP30 verbauten Lautsprecher.
 

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