was kostet Klavierunterricht?

Nein bitte nicht.

Du bist ein freier selbständiger Unternehmer. Was du bisher geleistet hast, um in diesem Beruf arbeiten zu können und leistest, soll auch dein Verdienst sein.
Es kommt nachher noch soweit, daß du dich noch entschuldigen mußt für deine Unterrichtskosten.

Erfahrene Schüler geben hier schon eine gute Bandbreite an.

Ich finde die Frage von Anfang an sehr anmaßend. Wie ies auch ganz keß ist, so nonchalance mal einen Link hinsetzten, wo man gratis Noten herunterladen kann. Kein Gefühl für Sensibilität - nicht mal für Clavio (Shop).
 
Kulimanauke, warum denn?
Preise variieren im Unterrichtssegment, das Spektrum ist groß, das ist doch nicht neu?
Manche nehmen auch 100 Euro pro Stunde...
 
Natürlich variieren Preise, aber das ist doch wieder was ganz anderes.

Die Frage lautet doch, was kostet Klavierunterricht? Auf diese Frage möchte man als Antwort haben/hören/lesen PREISE. Es geht um statische Antworten.
Wer hat die Frage gestellt? Ein Klavierlehrer oder ein Schüler? Ich denke ein Schüler. Aber man hat ja schon Pferde vor der Apotheke ....gesehen.

Einige Preise sind bereits mitgeteilt worden und ich finde, die müßten genügen, um sich ein Bild von den Kosten machen zu können.

Wenn man gefälligerweise von einem unsichtbaren Kl Preisinformationen bekommt, ist das schon mehr als nur eine Information. Der Mensch neigt dazu, diese Informationen in seiner Lebensvorstellung zu bewerten,, obwohl er keine Ahnung hat, warum und wie es zu diesem Preis kommt. Eben, das ist ja auch nicht die Frage. Die Frage lautet: Was kostet es.

Eigentlich meint der Mensch es gar nicht so, aber er äußert es trotzdem so. Das ist paradox. OH, ist der aber teuer oder zu billig oder was sonst noch da im Hinterkopf des Lesers passiert.

Selbständige Klavierlehrer sind Unterhnehmer und als Unternehmer haben sie die Möglichkeit frei zu entscheiden, für welchen Preis sie ihr Wissen (Produkt) anbieten. (Das ist nicht in jedem Handel so.)

Um diesen Beruf ausüben zu können, ist einiges im Vorfeld geschehen. Dem Kl-Lehrer fällt nämlich auch nicht vom Himmel: Detailarbeit, Wissen, Fleiß, Ausdrucksfähigkeit, Disziplin und noch viel, viel mehr hat sich verdichtet zu dieser Entscheidung, selbständiger Kl zu sein. Und wir als Schüler fordern alles ganz selbstverständlich von ihm: Er soll uns ... Er muß uns ... Er weiß doch ...Er sieht doch ... Er kennt mich ...
.
Wenn ein Kl 100 €/Stunde für seinen Unterricht nimmt, stehen da auch ganz andere Voraussetzungen vom Lehrer und Schüler im Fordergrund. Wenn nicht, na und - ich kann mir ja auch ein hübsches Unterhemdchen für 100 € kaufen, worüber sich die Freundin dann mukiert: "100 € hast du dafür ausgegeben. Ist doch nichts dran." Hm ..., wenn sie das meint.

Die Frage, was Kl-Unterricht kostet, ist doch beantwortet.
 
Sorry, dieses Herumgeheimnissen wegen der Preise kann ich nicht verstehen. Eben WEIL KL auch Unternehmer sind, finde ich diese Fragen nach den Preisen absolut legitim. Ich habe nach meiner Zeit in meinem ersten Beruf und einem zweiten Studium jahrelang als freiberuflicher Therapeut gearbeitet und es war für mich selbstverständlich, meine Stundensätze zu nennen, wenn ich danach gefragt wurde. Warum also diese Aufregung? Genauso wie der Psychotherapeut kein "Gott" ist, dessen Preise sakrosankt sind, dürfte das auch der KL nicht sein.

Fragende Grüsse

YAN
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Honorare von thepianist73 halte ich durchaus für gerechtfertigt. Wenn die Nachfrage besteht, kann ich nur gratulieren. In Köln sieht es "ein wenig" anders aus. Hier herrscht die "Geiz ist geil"-Mentalität (Saturn ist ja ursprünglich auch ein Kölner Unternehmen).

Das Thema hatten wir übrigens schon mal. Und ich hatte spaßeshalber mal eine Kostenrechnung aufgestellt, nach der ich dann ernsthaft überlegt habe, ob es ökonomisch nicht sinnvoller ist, im Supermarkt Bierkästen zu stapeln.

Also nicht Umsatz mit Gewinn verwechseln! ;)

PS: Wer an meinen Honoraren interessiert ist, kann sie auf meiner Website erfahren.
 
für mich ist weit wichtiger als die summe, die ich für die unterrichtsstunde zahle, was ich dafür bekomme. ich behaupte damit nicht, dass "billige" lehrer unbedingt die schlechteren sind, aber ich kann mir schon vorstellen, dass das zusammenhängt. und dann ist es meine entscheidung, was mir der unterricht wert ist.

beispiel: als ich bei meinem klavierhaus nach lehrern gefragt habe, habe ich vier telefonnummern bekommen. die habe ich dann angefangen durchzutelefonieren und mich nach diesen telefonaten entschieden.

kandidat eins: musiklehrerin, 20 euro die stunde, angebot einer kostenlosen probestunde, kommt auf wunsch ins haus. redet, erklärt, während sie mit mir über den unterricht spricht ihrem sohn, dass die milch im kühlschrank noch gut ist. ich frage, wie alt der sohn ist (bei einem kleinen kind hätte ich verständnis gehabt). der sohn ist 16. anhand dieses telefonates habe ich festgemacht, wie ernst sie den unterricht mit mir nehmen wird. nicht sehr. ausgeschieden.

kandidat zwei: musiklehrer, 30 euro die stunde, kommt auf wunsch ins haus. angebot einer kostenlosen probestunde. kocht, als ich anrufe. ich frage, ob wir später telefonieren sollen. nein, jetzt ist schon ok. im hintergrund höre ich das gezische der bratpfanne und töpfeklappern. sorry. ko-kriterium. ich will die gesamte aufmerksamkeit eines lehrers.

kandidat drei: klavierlehrer, 35 euro. keine kostenlose probestunde. macht unterricht nur an einem bestimmten ort. fragt, wer ich bin, was ich will, warum, wie ich mir das vorstelle. erzählt von sich, seinen methoden, wie der unterricht aussieht. 20 minuten gespräch. für den habe ich mich entschieden.

was ich damit sagen will: es kommt für meine begriffe nicht in erster linie auf den preis an. was nutzt mir ein billiger, dafür unengagierter unterricht? das ist im zweifelsfall dann herausgeworfenes geld. also hab ich lieber was gutes und bezahle mehr dafür - eben nicht geiz ist geil.

lavendel
 
Die Honorare von thepianist73 halte ich durchaus für gerechtfertigt. Wenn die Nachfrage besteht, kann ich nur gratulieren. In Köln sieht es "ein wenig" anders aus. Hier herrscht die "Geiz ist geil"-Mentalität (Saturn ist ja ursprünglich auch ein Kölner Unternehmen).

Das Thema hatten wir übrigens schon mal. Und ich hatte spaßeshalber mal eine Kostenrechnung aufgestellt, nach der ich dann ernsthaft überlegt habe, ob es ökonomisch nicht sinnvoller ist, im Supermarkt Bierkästen zu stapeln.

Also nicht Umsatz mit Gewinn verwechseln! ;)

PS: Wer an meinen Honoraren interessiert ist, kann sie auf meiner Website erfahren.

Man muss dazu noch bedenken, dass sowohl die Lebenskosten als auch das allgemeine Lohngefälle in der Schweiz deutlich höher ist!

Man vergleiche die Löhne eines 30jährigen gelernten Kaufmanns, eines KFZ-Mechanikers, einer Krankenschwester, eines Gymnasiallehrers, Arztes etc.
Deshalb kamen und kommen ja so viele hochqualifizierte Leute von D nach CH.

Ich finde mein Honorar (auch verglichen mit den Richttarifen des Berufsverbandes) noch eher durchschnittlich. Wenn man bedenkt, dass ich eher zu viel als zu wenig Schüler und ein gutes Renommee habe. ;)

Mir gehts gut, also kann ich mir auch guten Gewissens leisten, einer alleinerziehenden Mutter, deren 2 Töchter und sie selber zu mir kommen, einen Familienrabatt zu geben. Dafür habe ich auch über 40jährige sehr wohlhabende Schüler (Unternehmer, Akademiker), da kassier ich voll ab. :D

Ich sehe da keine Ungerechtigkeit. Bekommen tun sie ja alle denselben guten Dienst, aber es ist mE schon ein Unterschied, ob jemand fast 10% seines Monatseinkommens für Klavierunterricht (inkl Kinder) aufwendet oder "nur" knapp 2%.

PS: Das mit dem Getränkekisten stapeln habe ich früher tatsächlich (während der Schulferien) über längere Zeit gemacht. Resultat: Rücken kaputt! Klavierunterrichten ist da doch minim gesünder ;-)
 
Ich finde, man kann ruhig Preise diskutieren.
Der Klavierlehrerberuf ist auch ein Beruf zum Geldwerb. Und jeder möchte ordentlich verdienen.

Musikunterricht war immer schon teuer. Als Kind hatte ich mit der Bratsche Unterricht bei einem Hochschullehrer, das kostete damals 150 D-Mark mit Ferienbezahlung.

Ich weiß von einem Prof., der nimmt pro Stunde 100 Euro bei Studienvorbereitung.

Aus meiner Sicht: ich bin gewiss froh, wenn ich nicht so rasend viel zahlen muss, obwohl es auch gerechtfertigt ist, denn man muss ja sehr lange lernen, bis man unterrichten darf-kann.

Wenn man auch vergleicht, was andere Hochschulabsolventen verdienen, wenngleich das ebenfalls rückläufig ist, so ist es keine Frage, das man auch bestimmte Preise je nach Renommee veranschlagen kann.

Ich könnte keine 100 Euro zahlen pro Stunde. Das ist die andere Seite.
 
Das mit dem Getränkekisten stapeln habe ich früher tatsächlich (während der Schulferien) über längere Zeit gemacht. Resultat: Rücken kaputt!
Hallo Leidensgenosse! Gleiche Ursache, gleiche Wirkung. Trotzdem würde ich es wahrscheinlich wieder so machen, denn dadurch habe ich schon sehr früh meine eigenen Wertmaßtstäbe entwickelt und das Geld nicht irgendwelchen Trends hinterhergeworfen.
 
Meine Lehrerin nimmt ca. 25 Euro für 45 Minuten. Sie hat Klavier studiert, unterrichtet Klavier an der Musikhochschule Hannover (die übrigens einen weitweit sehr guten Ruf hat) und hat zwei Konzertexamen, eines aus Russland, eines aus Deutschland.
Natürlich sind 25 Euro viel Geld für 45 Minuten, aber wenn man bedenkt was man bezahlt, wenn man sich einen Handwerker kommen lässt, den Schlüsseldienst oder einen Klempner ... dann relativiert sich das alles.
 
Hallo Leidensgenosse! Gleiche Ursache, gleiche Wirkung. Trotzdem würde ich es wahrscheinlich wieder so machen, denn dadurch habe ich schon sehr früh meine eigenen Wertmaßtstäbe entwickelt und das Geld nicht irgendwelchen Trends hinterhergeworfen.

Eindeutig. Das stimmt bei mir auch. Wie ich andernorts beschrieben habe, ist zB mein Handy fast älter als manche meiner Schüler... :D
 

Meine Lehrerin nimmt ca. 25 Euro für 45 Minuten. Sie hat Klavier studiert, unterrichtet Klavier an der Musikhochschule Hannover (die übrigens einen weitweit sehr guten Ruf hat) und hat zwei Konzertexamen, eines aus Russland, eines aus Deutschland.
Natürlich sind 25 Euro viel Geld für 45 Minuten, aber wenn man bedenkt was man bezahlt, wenn man sich einen Handwerker kommen lässt, den Schlüsseldienst oder einen Klempner ... dann relativiert sich das alles.

Das ist nicht viel für eine Professorin.
Ich kenne Professoren von der HMT, die 60€ für 60min nehmen.
 
Nicht vergessen, dass es Lehrer gibt, die einem einen Vertrag und Quittungen geben, und dafür MwSt, Einkommenssteuer und was weiß ich nicht ausweisen, und solche, denen man halt 20 Euro bar in die Hand drückt...
 
Ich zahle 90 Euro monatlich für 45 Min. Unterricht pro Woche. In den Ferien ist kein Unterricht. Das ist der Preis, den man bei mir in der Gegend in etwa bezahlt wenn man Musikunterricht nimmt. In der Musikschule sind es glaube ich 80 Euro, einige Lehrer nehmen auch 95 Euro.
Als ich noch Geigenunterricht hatte, habe ich zeitweise 120 Euro (anfangs noch 200 DM) für eine Stunde bezahlt. Dann aber nur für die Stunden die ich hatte. Teilweise waren das zwei Stunden pro Woche. Vor allem vor Prüfungen. Auch heute noch tut es mir um keinen Cent leid, den ich diesem Prof. bezahlt habe. Meine Fortschritte waren so enorm wie noch nie vorher. Das Geld war sehr gut investiert.
Ich denke die Frage ist immer was genau ich erreichen möchte. Jeder Lehrer hat seine Preise und ich als Schüler muss entscheiden ob ich mir diesen Unterricht leisten kann und möchte. Dabei sollte man auch immer bedenken, dass die meisten Lehrer ja auch davon leben müssen.
 

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