Was kosten Orchesterinstrumente d. Spitzen-/Weltklasse (neu)?

H

hanspetter

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15. Feb. 2016
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Hallo!
was ein Weltklasseflügel neu kostet wissen wir. Aus gutem Grund möchte ich gerne sammeln, was Orchesterinstrumente (Streicher, Bläser etc.) der Spitzen- oder Weltklasse (neu) kosten:
M. W. eine Querflöte der Weltklasse 12 Tsd. (muss ja nicht vergoldet sein...),
eine Oboe ebenfalls 12 Tsd.,
ein Heckel-Fagott auf Maß angefertigt ca. 45 Tsd.,
ein Saxophon - besser älter?! - 6-10 Tsd.
Bitte um eure Erfahrungen, Korekturen - Danke! h.
 
Das Gehalt der Orchestermusiker ist ja dementsprechend.... was kost' die Welt?
 
sehr gutes Akkordeon, z.B. Hohner oder Borsini, auch so um die 10.000.

( Verwandtschaft spielt in einem Akkordeonorchester. Hohner und Borsini sind da angesagt und halten sich soweit ich mich erinnere die Waage ).

LG, -Rev.-
 
ein Saxophon - besser älter?! - 6-10 Tsd.

Warum sollten alte besser sein!? (und komm' jetzt bitte nicht mit 'Maaksiks') :-)

Mein Sopransaxophon war damals (2004) das Yamahas Spitzenmodell (YSS-875 aka 'Custom' *) ). War von 2.8k€ auf 2.3k€ runtergesetzt.

Mit Altsax, eigentlich das default-Instrument für Klassik, ist man so bei 5k€ dabei, aber dann hat man das Spitzenmoddell von Yamaha oder ein 'normales' SA 80II von Selmer. Es spricht m.E. aber fast nix dagegen, ein Yamaha 62er zu kaufen, knapp über 2k€. Absolut ausreichend für alles.

Für ein Basssax kommt man aber nicht hin mit 10k€, eher 15k€ (Eppelsheim!). Bariton, Yanagisawa B991, knapp 7k€. ich hab das 'Einstiegsmodell' (B901) gekauft, damals 3.5k€. Reicht absolut aus. Das, was ich damitmnicht kann, mliegt am bediener, nicht am Instrument. Wie immer.

Also, Saxophon ist eher billig, wenn es nicht gerade ein Bass oder Kontrabass sein muss.

Auf dem amerikansichen Klarinettenboard hat ein prof. Orchesterspieler gesagt, er würde ohne zu zögern auch mit der Yamaha Plastikhupe (YCL-255 oder so), seinem Mundstück und seiner Birne ein Konzert spielen, 99% der Leute hören keinen Unterschied. Da wäre man unter 1k€. :-)

Geige .... damals, in den End-90ern hat Töchterchen vom Kantor was Neues bekommen. Sie spielte damals auf Landesniveau 'Jugend Musiziert'. Hat damals 10kDM gekoset, der Spaß. Für einen Geigenbogen ... der Bogen war also teurer damals als ein komplettes Sax, hossa!

Grüße
Häretiker

*)
Heißt zwar so, ist aber nix Kundenspezifisches dran. Aber da die 6er-Reihe schon mit der Bezeichnung 'Profiklasse' oder so beaufschlagt war, musste man noch einen Begriff aus dem Arsch ziehen, warum dieses Sax noch besser, noch teurer, noch geiler ist und die Wahrscheinlichkeit auf Geschlechtsverkehr noch stärker erhöht. Marketing, halt.
 
Dazu zwei Aspekte: Zum einen gibt es speziell bei Streichinstrumenten nach oben hin keine Preisgrenze. Zum anderen ist bei Holzblasinstrumenten das eine oder andere Nebeninstrument obligatorisch (Pikkoloflöte, Englischhorn, Bassklarinette, Kontrafagott), handelt es sich um rare Varianten (Bassflöte, Kontrabassklarinette), geht es richtig ins Geld. Beim Schlagzeugapparat macht es die Masse unterschiedlicher Typen, die in allen möglichen Partituren vorkommen.

Reduzieren kann sich der finanzielle Aufwand durch die Ausleihe selten benötigter Nebeninstrumente, steigen kann dieser durch höhere logistische Anforderungen im Hinblick auf Transporte in Fahrzeugen, die dem höheren Platzbedarf Rechnung tragen. Zu beachten ist ferner die intensivere Nutzung mobiler Instrumente - während der Spieler von Tasteninstrumenten wie Klavier und Orgel die Instrumentennutzung auf verschiedene Instrumente an verschiedenen Spielorten verteilt, absolviert der Spieler transportabler Orchesterinstrumente sein gesamtes Arbeitspensum auf ein und demselben Instrument. Bei täglich mehrstündiger Nutzungsdauer vergrößern sich Verschleiß und Wartungsbedarf hinsichtlich des "Handwerkszeugs" zwangsläufig erheblich.

Sind Berufsmusiker auf selbständiger Basis tätig, müssen sie wie in anderen freien und gewerblichen Berufsfeldern erhebliche Investitionen tätigen, bevor sie ihren Beruf in adäquater Weise ausüben können. Die einen richten sich eine Kanzlei, eine Praxis oder eine Werkstatt ein - und die anderen investieren als Berufsmusiker in durchaus vergleichbarem Umfang.

LG von Rheinkultur
 
Für Tastenspieler von Interesse: Seit dem späten 19. Jahrhundert taucht im Orchesterapparat immer wieder ein Celesta-Part auf (Debussy, Schönberg, Ravel, Strawinsky...), auch mit solistischen Aufgaben (Bartók, Holst...) und in Kammerensembles unterschiedlicher Art (Ligeti, Feldman...). Preislich sind diese Instrumente in einer Größenordnung anzusiedeln, für die man sich auch einen kleineren Flügel leisten könnte. So etwas stellt sich kaum einer in sein privates Wohnzimmer.



Aufgrund seiner Verwendung wäre das Instrument seit Jahrzehnten bereits als ein typisches Orchesterinstrument anzusehen - eine der eher seltenen Mitwirkungsmöglichkeiten für Pianisten innerhalb des Orchesterapparats und einmal nicht als Solist mit Orchester.

LG von Rheinkultur
 
Gegenüber einer guten Konzertharfe ist eine Celesta noch relativ günstig zu haben - dafür kann man nämlich leicht 50.000 € und mehr ausgeben.
Stimmt - allerdings ist die Konzertharfe für ihre(n) Spieler(in) das Hauptinstrument, während die Celesta normalerweise ein Nebeninstrument ist. Mit 30-40.000 € für ein Neuinstrument ist man allerdings von der genannten Preiskategorie nicht allzu weit entfernt.

Während man im großen Opern- und Konzertorchester in der Regel ein entsprechendes Instrument vor Ort hat, wird man mit großen Projekten beispielsweise in Kirchen oder ähnlichen Aufführungsstätten eine durch die Besetzung vorgeschriebene Celesta meist leihweise besorgen müssen. Das ist ähnlich kostspielig und logistisch aufwändig wie das Leihen eines Flügels. An anderer Stelle habe ich mal meine eigenen Erfahrungen bei der Aufführung der Vier letzten Lieder von Richard Strauss geschildert, deren Celesta-Part auf einige Akkorde in Nummer Drei beschränkt ist. Wenn keine Celesta verfügbar ist, bekommt man da ein Problem... .

LG von Rheinkultur
 
Schon mehrfach habe ich "meine" Orgel in Konzerten für Orgel und Orchester gespielt. Die Orgel hat 23 klingende Register, ist relativ jung und hat einen Zeitwert von ca. 500000 €.

Gruß altermann
 

Schon mehrfach habe ich "meine" Orgel in Konzerten für Orgel und Orchester gespielt. Die Orgel hat 23 klingende Register, ist relativ jung und hat einen Zeitwert von ca. 500000 €.
Zum Teil des Orchesterapparats wie bei Gustav Mahler oder Richard Strauss wird sie allerdings in dieser Konstellation nicht. Um 1900 entstanden auch einige Werke mit einem Harmonium-Part im Orchester.

LG von Rheinkultur
 
Zu diesem bekloppten Thread fällt mir nur dies ein.

Zitat aus einer Zeitung;
Zwei Musikhändler aus Berlin verkauften eine Querflöte und eine Klarinette nach Nordkorea. Um ein Haar brachte ihnen das fünf Jahre Gefängnis ein.


Sowas ist ein Weltklasse-Embargo Unsinn!
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Preis und Klang oft gar nicht unbedingt zusammenhängen.
Mein Mann hat z.B. eine sehr gut klingende französische Geige von ca. 1800. Darauf könnte jeder Profi-Orchestermusiker spielen. Der Wert beträgt vielleicht 5000 Euro.
Andere Instrumente kosten 20000 oder 30000 und klingen auch nicht besser.
Bei Streichinstrumenten ist die Preispolitik undurchschaubarer als bei Flügeln. Das liegt an den vielen kleinen Betrieben.
LG,
NaMu
 
Dazu fällt mir gerade noch was ein:
Wir hatten einmal Klaviertrio mit einem Orchesterkollegen (hohes Tier bei einem Stuttgarter Unternehmen) gespielt. Der stellte uns ganz stolz sein neues Cello für 500.000 vor....
Die Geige meines Mannes klang definitiv nicht schlechter.
Er berichtete dann noch von seinem Managerorchester, wo es wohl einige Cellisten mit Instrumenten im Wert von 1-2 Millionen gibt.
:angst:
 
Mensch, ist das alles teuer. :müde:
 
Mir bleibt die Spucke weg.
Was für ein teurer Thread :angst:
 
Habe gerade meine Blockflöte aus den frühen 60igern hervorgeholt. Sie wurde unter der Knechtschaft der DDR unter schwersten Entbehrungen gefertigt. Ich biete sie euch für den Preis von lächerlichen 62000 € an. Die von mir auf dem Hölzel erspielten Auszeichnungen in Form von Urkunden mit den zertifizierten Unterschriften von Walter Ulbricht sind im Kaufpreis inbegriffen.

Gruß altermann
 

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