Wann muss ich Plattendübel verwenden? Und welche Wirbel?

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In meinem 125 Jahre sehr schönen alten Klavier sind im Bassbereich viele sehr lose Wirbel der Grösse 6.75 x 52 mm (extrem lose) drin. Es befinden sich hier auch schon zwei Stück der Grösse 7.10 x 60 (auch extrem lose) darunter.
Im Diskant sind überwiegend 6,90 x 60er (einige extrem lose) und ein 7,00 x 60 (aber fest).
Wie soll ich am Besten Vorgehen?
Überall jetzt 7.10 x 60er einschlagen? Falls das ausreicht!
Oder besser 7.15 x 60er? Sprenge ich evtl. den Stimmstock mit zu grossen Wirbeln?
Oder soll ich Plattendübel oder Stimmstockdübel einbauen?
Welchen Bohrern verwendet man für Dübel Ø 10 mm und welchen Leim?
Für welche Wirbel muss man welche Bohrern verwenden?
Ich hoffe hier sehr auf Hilfe :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Willkommen im Forum.
Bau einen neuen Stimmstock ein, das ist die sauberste Lösung!

Grüße

Toni
 
Zunächst musst Du heraus finden, ob der Stimmstock nicht eh schon gesprengt ist. Wenn bereits einige größere Wirbel drinnen sind und auch diese locker sind, ist er wahrscheinlich kaputt.

LG
Michael
 
Beauftrage einen Klavierbauer, das ist die sicherste Lösung!
(es sei denn Du willst das Klavier eh verschrotten, dann pfusch ruhig daran rum)
Viele Grüße

Styx
 
@agraffentoni
Danke für das "Willkommen" heißen.
Sicher ist ein neuer Stimmstock die sauberste Lösung, doch wohl auch der größte Aufwand.
Der alte Stimmstock ist aber aber wohl nicht defekt; er weißt keine Risse auf.
Ich restauriere seit 2 Jahren erfolgreich Klaviere. Einen Stimmstock habe ich noch nicht ersetzt.
Ist das mit den Dübeln kein gängiges Verfahren?

@klaviermacher
Woran erkenne ich, ob der Stimmstock defekt ist? Risse kann ich an der Oberfläche nicht finden.

@Styx
Danke für den gutgemeinten Hinweis, aber einen Auftrag will ich nicht erteilen.
Pfuschen möchte ich auf keinen Fall.
Ist es Pfusch, die z. B. bei Jahn, Meyne .. angebotenen Dübel zu verbauen, wenn man es fachgerecht macht?

Leider ist bisher niemand auf meine Fragen eingegangen. Ich hatte mehr erwartet.
Oder muss ich durch "zahlen von Lehrgeld" alles selbst herausfinden? Bei Hausbau durch alle Gewerke und Oldtimer-Restaurierung habe ich das hinter mir. Ich glaubte, mir das hier ersparen zu können und hoffe auf mehr Hilfestellung

Viele liebe Grüße
Sigi
 
Oder muss ich durch "zahlen von Lehrgeld" alles selbst herausfinden? Bei Hausbau durch alle Gewerke und Oldtimer-Restaurierung habe ich das hinter mir. Ich glaubte, mir das hier ersparen zu können und hoffe auf mehr Hilfestellung
Hallo Sigi,
vielleicht wäre es hilfreich gewesen eine kurze Vorstellung zu posten.
Dein erster Beitrag kam etwa so rüber:
"Hi, Leute, ich hab ein altes Klavier bei welchem die Stimmung nicht mehr so recht hält.
Ich hab schonmal die lockeren Wirbel rausgedreht.
Wie krieg ich das jetzt in Griff..."

Grüße

Toni
 
Hat das Klavier eine Fensterpanzerkonstruktion, kannst Du den Stimmstock sehen. Da baut man aber auch keine Plattendübel ein sondern Stimmstockdübel. Gibts extra zu kaufen und mit Anleitung, wie man vorzugehen hat. Wichtig ist, dass die Dübel stramm sitzen und nach dem Verleimen mindestens ein paar Stunden, besser einen Tag warten, bis man weiter arbeitet.

LG
Michael
 
@agraffentoni
Hallo Toni, damit hast Du wohl recht. :konfus:

@klaviermacher
Hallo Michael,
wenn die Metallplatte, die oberhalb der Gußplatte den Stimmstock abdeckt "Fensterpanzer" heißt, ja dann hat dieses Klavier eine Fensterpanzerkonstruktion. Die Löcher für die Wirbel sind alle kreisrund, also nicht ausgerissen.

Du schreibst, die Dübel sollen stramm sitzen?
hier steht nix von stramm, eher das Gegenteil.
Stimmstock-Dübel, Ø 12,8 x 25-35 mm
Art.Nr. 101630

Ahorn
25 Stück

(https://www.pianoteile.com/DesktopModules/WebShop/shopexd.aspx?productid=4519&id=333)
steht:
"Produktbeschreibung
Aufbohren mit 13 mm. Nach Trocknung Plattendübel einleimen, da die Platte beim Aufbohren leicht aufgeweitet wird.
Bohren wie normal, Wirbel eher mit leichten Schlägen eintreiben."

Welche Dübel sollte ich nehmen?
Ahorn (Art.Nr. 101630) oder Delignit (Art.Nr. 101625), welchen Bohrer und welchen Leim?
Und welchen Bohrer in abhängigkeit von der Wirbelstärke?

Liebe Grüße un höchster Erwartung:love:
Sigi
 
Hallo Sigi,
Mit der Beschreibung Metallplatte oberhalb Gussrahmen fange ich nichts an. Mach ein Foto vom Stimmstock!

Ich bestelle diese Dübel bei Baumgärtel und sie sind vorgebohrt. Bei dieser Beschreibung wie verlinkt werden die Dübel auf alle Fälle stramm sitzen. Richte Dir einen Hammer her beim einleimen.

LG
Michael
 

Stimmstock_20141028_1.JPG Stimmstock_20141028_2.JPG Stimmstock_20141028_3_A1.JPG

Im 3. Bild habe ich zwei Risse entdeckt. :-D
Sind die bedenklich?;-)

Kann ich das mit Stimmstockdübeln reparieren?
Und mit welchem Leim?
 
Zuletzt bearbeitet:
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Im 3. Bild habe ich drei Risse entdeckt. :-D
Sind die bedenklich?;-)

Kann ich das mit Stimmstockdübeln reparieren?
Und mit welchem Leim?

mei, wegen den kloanen oberflächlichen Rissen willst den ganzen Stimmstock dübeln? (da fiele mir was besseres ein was ich dübeln könnt :-D ). Da klebst n Zahnstocher nei und guad ist. Ansonsten 7,25 x 64 Wirbel rein ( aber aufpassen daß die Wirbellöcher tief genug sind).

Viele Grüße

Styx
 
.. und das ist kein Pusch? Klar, kann man alles machen.

Ich bin wirklich sehr verwundert. Für solche Antworten habe ich hier meine Fragen nicht gestellt. Pusch könnte ich auch wirklich allein machen. Als Ingenieur, Software-Entwickler und Handwerker wäre es kein Problem für mich; will ich aber nicht. Ich gehöre noch zu denen vom alten Schlag, die meinen, Qualität abliefern zu wollen und zu können, auch wenn es vielleicht nicht mehr in die heutige Zeit paßt.

Also noch ein Versuch mit meiner letzten Frage:

Kann ich das mit Stimmstockdübeln reparieren?
Und mit welchem Leim?

Viele Grüße, ich liebe euch alle :bye:
Sigi
 
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Im 3. Bild habe ich zwei Risse entdeckt. :-D
Sind die bedenklich?;-)

Kann ich das mit Stimmstockdübeln reparieren?
Und mit welchem Leim?
Solche Risse im Deckfurnier sind sehr häufig und meist unbedenklich. Das Ausdübeln kannst Du dir wirklich sparen. Es handelt sich um eine sog. Vollpanzer-Gußplatte (keine Fenster).
Wichtig ist, dass der Stimmstock darunter intakt ist. Das kann man jedoch mit bloßem Auge nicht sehen. Der erfahrene Fachmann fühlt sowas beim Stimmen. Meist sind dann einzelne Reihen lose ... glaube ich in Deinem Falle aber nicht.
Ich würde wie Styx schreibt auch Wirbel mit 64 mm Länge verwenden (wegen dem Vollpanzer), ggf. die Wirbellöcher tiefer bohren. Vorsicht, der Bohrer muss sehr scharf sein, sonst wird er zu heiss. Öfter mal Prüfen und ggf. abkühlen lassen, oder gleich einen gescheiten Bohrer verwenden, z.B. von FAMAG mit Vorschneidern. Es gibt auch spezielle Stimmstock-Bohrer bei Meyne, Jahn und co.
 
Vielen Dank für die Antworten.

Frage zu den Wirbel mit 64 mm Länge verwenden (wegen dem Vollpanzer). Ich frage, weil ich die Begrifflichkeiten leider (noch) nicht kenne und keine Erklärungen im Internet finden konnte.

Was ist Vollpanzer-Konstruktion?
Was ist Fensterpanzer-Konstruktion?

Bei diesem Klavier reicht die Graußplatte nicht bis oben an der Oberkante des Stimmstocks, sie endet im unteren Auflagebereich des Stimmstocks, also unterhalb der Stimmwirbel. Ein dünnes Blech (mit den Löcher für die Wirbel) deckt den Stimmstock ab.
 
Hallo Sigi,

Achso Du hast alles schon abgesaitet. Wenn der Gussrahmen nicht das Wirbelfeld umschließt nennt man es Halbpanzer. Geht die Platte bis zur Oberkante ist es ein Vollpanzer. Wird nur das Wirbelfeld vom Gussrahmen ausgespart, nennt man es Fensterpanzer.

Also schlimm sieht das wirklich nicht aus, aber ich würde jene Wirbellöcher dübeln, die Risse zeigen und jene, wo zu starke Wirbel drinn waren. Dann um 0,5 mm dünner bohren als die neue Wirbelstärke. Da waren 6,75 x 52 und ich würde 6,90x 55 hinein machen. Zunächst alle Löcher genügend tief nachbohren mit 6,50 und danach mit einem 6,70er vorsichtig etwa so tief wie die Wirbel sitzen müssen, putzen. Nicht verkanten, damit alle Löcher schön rund bleiben bzw. werden. Am Ende nehme ich dann einen 6,90er Bohrer und bohre nicht mehr als ungefähr 8mm max. 1cm tief, so dass man den Stimmstock beim neu besaiten nicht sprengt. Die gedübelten Löcher muss man aber durchgehend bei 6,40 bzw 6,50 belassen nur den ersten Zentimeter würde ich mit einem 6,70er oder 6,80er vorbohren. Die Stimmnägel werden dann alle mit Kolophonium eingerieben beim besaiten und nur mit schwachen Schlägen einsetzen. Ich nehme an, du hast ein Setzeisen und jede Menge Werkzeug für die Arbeit.

LG
Michael
 

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