Wann muss ich Plattendübel verwenden? Und welche Wirbel?

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Herzlichen Dank für die Erklärungen in Sachen "..Panzer..". :-)
Es ist eben etwas schwierig, wenn man nicht wirklich vom Fach ist. Würde euch sicher auch so gehen, wenn ihr mit Maschinenbau, Oldtimer-Restauration und Software-Entwicklung konfrontiert würdet. ;-)

Besonders freue ich mich über Deine Beschreibung, Michael, und denke, ich werde das auch umsetzen können.

Vermutlich muss ich Deine Anleitung noch etwas anpassen. Wie ganz oben zu Beginn meines ersten Betrags beschrieben,
"Im Diskant sind überwiegend 6,90 x 60er (einige extrem lose) und ein 7,00 x 60 (aber fest)."
werde ich Durchmesser von Bohrern und Wirbeln ändern müssen, da ich eigentlich überall die gleichen Wirbel einsetzen wollte und nur einen Wirbel-Satz kaufen wollte. Oder ist das verkehrt von mir gedacht? :cry:

Werkzeug habe ich für Hausbau, Schiede und KFZ. Was ich nicht habe, stelle ich mir ggf. selbst her, z. B. Setzeisen, Klavierrolli, Rollenböcke, Umlegebock, Klavier-Hebevorrichtung (ist besser für meinen Rücken:-)). Was mir noch fehlt, sind z. B. Drehbank und Saitenspinnmaschine. :-|

Liebe Grüße
Sigi :bye:
 
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Sorry, aber ich find es immer wieder lächerlich und zu gleich auch traurig, wie hier das "deutsche Klavierbauhandwerk" mit dem Verlegen von Gasleitungen oder dergleichen verglichen wird. Es scheint so, dass viele der großen und kleinen ausgebildeten Klavierhandwerker nicht mehr den Respekt und die Anerkennung bekommen, den sie sich vielleicht wünschen bzw. womöglich auch verdient hätten. Anders kann ich mir die vielen Kommentare einiger Klavierhandwerker nicht erklären. Dies alles ist doch in Zeiten des Internets bzw. der leichten Informations- und auch Teilebeschaffung schon lange kein Hexenwerk mehr. Natürlich ist lang jährige Praxiserfahrung durch nichts zu ersetzten und sicherlich zahlt der ein oder andere Anfänger mit absoluter Sicherheit auch Lehrgeld. Aber wenn sich schon jemand die Mühe macht eine alte Gurke von Klavier oder Flügel retten zu wollen, dann verdient das, vorausgesetzt er setzt sich mit der Materie auseinander, mindestens genauso viel Respekt und Anerkennung. Dieses Forum beschäftigt sich mit Klavier/Keyboard kaufen, "reparieren"! Für einige wenige (mich eingeschlossen) ist dieses Handwerk nunmal zu einem Hobby geworden. Ich kann nur jedem raten sich nicht entmutigen zu lassen und im Hinblick auf Reparaturen oder Restaurationen stets Perfektion anzustreben, da ich eins aus eigener Erfahrung gelernt habe: Wenn das Instrument stimmig werden soll, dann gibt es fast Null Toleranzen weder bei der akustischen Anlagen noch bei der mechanischen Ausarbeitung.
 
Die Nennung von "...habe seit zwei Jahren erfolgreich Klaviere restauriert..." scheint mir, Oldtimer-Möger, Schrauber mit Erfahrung an mehr als 80 eigenen KFZ und vielen hunderten LKW, Maschinenbauer und Klavierspieler, etwas vage:

Meine Cousine restauriert auch - Möbel. Erfolgreich, und das schon 30 Jahre lang, Sie beizt sie ab, und lackiert sie neu. Dann, wenn sie kann, verkauft sie sie. Weil sie durchaus schon mehr als einen Tisch und einen Schrank verkaufen konnte, sagt sie auch: "erfolgreich". Vor einem Klavier wäre sie bestimmt nicht bange ... Taffe Maid. Na, Westfälin.
;-)
Da wäre schon mehr von Interesse, was denn (technisch, am Klavier) man sich zugetraut habe. Ich habe hier mein drittes Klavier in 40 Jahren Klavierspiel, das erste gekaufte, die beiden anderen waren Geschenke, habe aber mich noch nicht an eines getraut zum Zerlegen oder Absaiten.

Ich habe allerdings mal - gestärkt durch eine "überzählige" sehr schöne Kaps-Spielmechanik, ein ebay-"Schuss" für weniger als 50 Euro - an den Selbstbau eiens Hammerflügels gedacht, war aber beim genauen Nachdenken bisher noch stets froh, im Keller noch nicht den Platz schaffen gekonnt zu haben, um mit einem 220cm-Selbstbau ernsthaft loszulegen ...

Als Ingenieur würde ich, bei aller "Bastler-Ambition", der Denke "passt scho..." und "kann ich auch..." und v.a. mit Qualitäts-Ambition den Hintergrund nach den wissenstechnischen, theoretisch-praktischen Grundlagen stellen. D.h. was man denn so gelesen und sich aus Büchern an Wissen angeeignet habe. Wenn denn man als Amateur erklärtermaßen keine einschlägige Lehre gemacht hatte. (Die Liste der von mir beschafften und gelesenen Bücher habe ich hier mal vor einiger Zeit geschrieben. >70 Positionen. U.v.a. Reblitz, Junghans, Blüthner-Gretschel...)

Ansonsten: interessanter Neuzugang! Weiter so, viel Erfolg! Das Sich-Halten-Wollen an den Klaviermacher Michael ist schon mal eine gute Wahl. ;-) Er ist auch der Fachmann meines Vertrauens in den Stimmhammer etc.
 
Aber wenn sich schon jemand die Mühe macht eine alte Gurke von Klavier oder Flügel retten zu wollen, dann verdient das, vorausgesetzt er setzt sich mit der Materie auseinander, mindestens genauso viel Respekt und Anerkennung. Dieses Forum beschäftigt sich mit Klavier/Keyboard kaufen, "reparieren"!

Ich würde auch keinem abraten wollen, sein Klavier selber zu reparieren, wenn er denn Spaß daran hat. Allerdings sollte er sich vorab mit einigen Büchern dazu beschäftigen, denn alles kann man in so einem Forum nicht erklären. Ich halte mich auch mit Erklärungen zurück, weil ich weiß, dass das ein Fass ohne Boden ist. Und wenn ich erst mal angefangen hätte, einem Laien mit Erklärungen zu helfen, dann hätte ich auch ein schlechtes Gewissen, mittendrin damit aufzuhören. Denn eins ist klar: eine Antwort zieht jede Menge weitere Fragen nach sich.
 
Zum "Klavierbau" kam ich (geb. 1951) dadurch meine Tochter. Sie wollte ein altes Jugendstil-Klavier in Nußbaum. Weil meine Tochter glaubt, der Vater könne alles reparieren, fing ich an, mich damit zu beschäftigen. Sehr schnell stellte ich fest, dass - wie immer - der Teufel im Detail steckt. Meinen Namen "Piano-Amateur" habe ich sicher richtig gewählt.

Ich habe Hochachtung vor denen, die sogar schon im 19. Jahrhundert solche Klaviere gebaut haben. Aus diesem Grund beschäftige ich mich vorwiegend mit alten Instrumenten, ich halte sie für erhaltenswert.

Offensichtlich gibt es auch in diesem Forum Leute, die an Ernsthaftigkeit nicht wirklich interessiert sind. Das ist schon traurig. Aber sicher haben solche Leute die gesamte Literatur einschließlich "Piano- und Flügelreparatur von Carl-Johan Forss studiert. Meine Frage nach dem richtigen Leim ist leider mit "Haferleim" nicht beantwortet.

Ich habe versucht, meine Fragen so kurz und präzise wie möglich zu stellen und bin für die hilfreichen Antworten dankbar.

Das ich hier eine Mine lostrete, habe ich nicht geahnt. Ich bin gespannt auf die Antworten meiner nächsten Frage(n)

Die Klavierbauer hier haben es ja schön einfach, sie haben nur einen Beruf.
 
Ja was erwartest Du? Da will wer einen völlig intakten Stimmstock kaputt bohren um sich mit dem dübeln selbst zu verwirklichen, wer soll den so was ernst nehmen?

Ich z.B. nehme das ernst. Denn von völlig intakt kann keine Rede sein, wenn einzelne Wirbel sehr locker sind und dann auch noch bereits verschiedene Wirbelstärken drin sind.

Ansonsten kann ich nichts weiter dazu beitragen. Der Grund: ich weiß es ehrlich gesagt nicht, da ich noch nie gedübelt habe.
 
Ansonsten kann ich nichts weiter dazu beitragen. Der Grund: ich weiß es ehrlich gesagt nicht, da ich noch nie gedübelt habe.

Nun ja, im Grunde genommen ist ja dübeln auch pfuscherei, machst ja auch nur bei Instrumenten wo sich größerer Aufwand wie neuer Stimmstock nimmer lohnt, aber man trotzalledem noch eine einigermaßene Stimmhaltung hinbekommen will.
Aber bittschön, verschiedene Wirbelstärken, und einige Wirbel locker - ja da werden schon mehr Wirbel vorher schon locker gewesen sein, und ein Kollege hat dann mal einzelne Wirbel ausgetauscht - kommt ja häufiger vor. Nur waren ja wohl die stärksten Wirbel 7,10...mei, wo ist da des Problem? Macht man eben durchgehend 7,25iger rein. Ich könnt es ja verstehen wenn bereits 7,50 und 7,80iger Wirbel verwendet wurden - ja, da hast nach oben hin nimmer viel Spielraum.
Auch ist es ja nicht falsch mal einzelne Dübel zu verwenden wenn an nur einer Stelle tiefgehende Risse oder dramatische Ausbeulung des Stimmstockes vorliegt, nur hier hast Du 2 Haarrisse welche auch nur oberflächlich sind und lediglich optische Probleme bereiten könnten. Ich hab auch schon Stimmstöcke einfach nur stärker bewirbelt welche wesentlich häßlichere Risse im Stimmstockfurnier hatten, und es hält bombenfest. So schön fest kriegt man die Wirbel im Dübel nimmer.
Ich hab ja bei meiner ABSK auch ein wenig gedübelt da die Wirbellöcher oval ausgeschlagen waren - Verbesserung ist es nicht unbedingt, durch das Aufbohren wurde der Stimmstock an dieser Stelle weiter geschwächt, so daß nun die Dübel den Stimmstock zusammenknautschen.

Viele Grüße

Styx
 

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