Waldstein 1. Satz - Quick & Dirty

alibiphysiker

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Hi allerseits,

ich habe beim heutigen Üben gegen Schluss mal den ersten Satz der Waldsteinsonate aufgenommen. Allerdings recht "quick and dirty". Ich habe in einem Raum der hiesigen Musikschule gespielt, in dem ich garnicht spielen durfte, kurz vor Ende der Öffnungszeiten, und habe mich gegen Ende ziemlich beeilt, die Wiederholung weggelassen... um noch rechtzeitig fertig zu werden, das hört man leider. (Habe auch die Ritardandi gegen Ende weggelassen, weil die Öffnungszeiten zu dem Zeitpunkt schon umwaren).

Ich habe lange mit mir gehardert, ob ich das überhaupt hier veröffentlichen soll, mir aber gedacht, auch wenn mir die Aufnahme an manchen Stellen echt peinlich ist, kann man ja nur von der Kritik lernen:




Kritik ist wirklich erwünscht!

Liebe Grüße,

Daniel

P.S. Ich habe mich auf dieser Aufnahme echt oft vergriffen, das passiert mir eigentlich nicht mehr, ich war wohl etwas nervös, aus Angst vor dem Pförtner, der dann auch kam :D Außerdem hab ich vorher 3 h lang ziemlich konzentriert geübt, und war nicht mehr so ganz klar im Kopp
P.P.S. Die Blätterpausen nerven, ich kann es noch nicht perfekt auswendig. Und in einer Blätterpause lagen einige Blätter zwischen den Seiten, so dass ich kurz geflucht hab.
 
...die Wiederholung weggelassen... um noch rechtzeitig fertig zu werden, das hört man leider...
...Ich habe mich auf dieser Aufnahme echt oft vergriffen...
...und war nicht mehr so ganz klar im Kopp...
...Die Blätterpausen nerven, ich kann es noch nicht perfekt auswendig...

Merke: Bei so viel Kritik vorab lässt sich danach keine mehr üben. ;)

So, jetzt höre ich mir erstmal deine Aufnahme an.
 
Genau soviel, dass 10s nach Schluss die Türe aufging und der Pförtner reinkam. Wegen der Selbstkritik: Ich wollte lediglich betonen, dass diese Aufnahme ein Vorabergebnis darstellt, und ich sie hochgeladen habe um Tipps zu bekommen, und nicht um ein fertiges Ergebnis zu präsentieren. Damit sich nicht irgendwelche Leute darüber aufregen...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das ist sicher nicht schlecht gespielt, und das Stück ist ja durchaus keine leichte Nummer. Das Problem ist natürlich, dass die Aufnahme nicht wirklich Rückschlüsse darauf zulässt, wie dein Stand da ist. Wenn du unter ständiger Furcht, dass jemand plötzlich hinter dir stehen und dich im Nacken packen könnte, spielst, klingt es natürlich sehr geeilt. Deswegen kann man tatsächlich nur schwer Kritik üben. Dazu kommt dann auch noch die Aufnahmequalität; die Entfernung zwischen Mikrofon und Instrument war wohl zu groß, sodass man kaum Unterschiede im Anschlag hört. Oder du schlägst immer gleich an, das kann man nicht so genau sagen. ;)

Was ich zu hören meine, ist, dass du noch am Seitenthema arbeiten solltest. Das klingt, vor allem beim zweiten Mal, nicht allzu gesanglich und zu akkordisch.
 
Nach Deinem Eröffnungstext habe ich natürlich angenommen, dass jetzt etwas ganz Grausames kommt, so, wie mein Vorredner anscheinend auch. So war es dann doch nicht, zum Glück.

Zwei Sachen, auf die Schnelle:
Das Tempo ist okay, nicht zu langsam und vor allen Dingen, auch nicht zu schnell. Es schwankt allerdings ab und an etwas, kein allzu deutlicher Fehler.
Bei manchen Akkorden hört man trotz der halligen Aufnahme, dass sie etwas eilig und deswegen etwas unexakt angeschlagen werden. D. h. die
Töne erklingen nicht genau gleichzeitig. Kommt nicht oft vor und ist, wie ich finde, auch ein harmloser Fehler.

Alles in allem fand ich es gut. Das kriegt ja sonst kaum ein Amateur hin.

CW
 
Hallo Daniel,

das sind ja ideale Aufnahmebedingungen für eine Beethovensonate. Der Titel dieser Hurry-Up-Aufnahme ist schon gut gewählt. Bitte das nächste Mal auch eine Kamera mitlaufen lassen, wir wollen den Angstschweiß ob des drohenden Einschlusses durch den Pförtner nicht nur hören sondern auch sehen:D:D.

Ernsthaft: Klar ist da einiges geschludert aber mir gefällt die Aufnahme trotzdem wirklich gut. Danke, dass Du sie hier hochgeladen hast!

Liebe Grüße
Christian
 
Hi alibi ;)

Ja, nun hatte ich mich ja, wie manche wissen, auch früher mal mit dem Ding beschäftigt - und es auch aufgenommen. Daher möchte ich natürlich zur schönen Waldsteinsonate, Satz 1, auch was sagen.

Kritiken wegen "Klang des Flügels", oder "Blätterpausen" sind für mich irrelevant, sowas gibts von mir NIEMALS zu hören.

Hier gehts um Sachdetails, die Leute, die sich mit dem Ding beschäftigt haben, WISSEN.

Daher richten sich meine Anmerkungen auch direkt an Alibi, der den ersten Satz hier vorgestellt hat.

Und dazu fällt mir - aus eigener Erfahrung - folgendes auf:

@ Formales: Meine Einspielung des ersten Satzes als mp3 ist ca. 1.5 MB länger.
Das liegt daran, dass ich einige Stellen langsamer spiele.

Denn an einigen Stellen ist es m.E. nicht gut, wenn man zu gleichförmig oder zu zügig agiert, denn die Waldsteinsonate ist so schwierig, dass man sich - wo immer es geht - durch ein klitzekleines Bisschen speed-Rücknahme RESERVEN schaffen sollte, die man dann später braucht und ausschöpfen muss. -

Nun zu besonderen Stellen in Alibi's Aufnahme, ganz subjektiv und ganz aus meiner Sicht:

***

Bereich ab 1:11: Wenn man da "Gas wegnimmt" , hat das 2 Vorteile:

1. ) man hat Reserven, um später zügiger zu werden, und man kann 2. ) m.E. etwas "langsamer gedachte" Dinge in diesem schönen Bereich besser hervorheben, wie etwa..

..bei: 1: 33: die 3 Terzen...die find ich wichtig, und hervorhebenswert.

ab 1: 39: Die 3er-Gruppen: ebenso: Wenn wir uns das vorstellen als Welle, die sich langsam aufbaut, dann wärs auch nicht ganz verkehrt, oder ? ;)

um 2 min. 20: Schöne Läufe rechts ;) gut gemacht, alibi !

2: 43: speed raus. wieder der "Trick": rückschalten, um neu zu Beginnen,
Reserven, atmen.

ab 2: 55: DIALOG-Stelle! Unbedingt "Frage und Antwort" hervorheben!
nicht gleichförmig spielen !

auch ab 3: 10 Dialog, nur dass die Dialogphrasen jetzt etwas länger sind!
ganz deutlich hervorheben die "Dialogpartner!"

ab 3: 29: Sehr schön die m.E. ENTSCHEIDENDEN Noten der r.H. hervorgetupft!
Auch in der Folge. Und das ist bei dieser "welligen" Stelle ( Pro Gruppierung => an- und Abschwellen !! )nicht ganz einfach, wie ja ALLE HIER wissen, nicht ?? Oder sollte es welche geben, die das NICHT können ? hehe..

bei 3: 42 allerdings Tippfehler, ne, alibi ;) ...ist aber nicht so schlimm.

Bei 4:00 : Wassn da los ? *gg* - macht aber nix.

ab 4: 14: Das berühmte "Getrappse": Ich schlage vor, da WENIG Pedal zu verwenden, und es nicht im "Nebel" einzuhüllen.

Ab 5.00: L.H. "Tupfen" staccato GANZ DEUTLICH hervorheben. Diesen Teil als "gesondert" betrachten, es ist so ein "Einwurf", der aber relevant ist. L.H. also stacc., r.H. bleibt an den Tasten.

Der Punkt bei 5:08 verträgt m.E. ein FORTE! Denn hier wird ja der "Einwurf"-Bereich von 5:00 wieder VERLASSEN !

6:05: Siehe Anm. zu den 3 Terzklängen zu Beginn ! Deutlich und auch tupfend oder singend hervorheben !

ab 6:10: Wieder das Bild einer sich langsam aufbauenden Welle / Woge vorstellen.

7:07: Speed raus, aus diesem Bereich.

ab 7:23:Auch hier ist wieder ein DIALOG vorzufinden: Leise - und LAUT.
Fast wie eine Hommage an das PIANOFORTE, hm ? . Deutlich die Dialogpartner hervorheben. Nichts in zuviel Pedal vernebeln .

ab 7: 40: Ich weiß, dass das eine ganz haarige Stelle ist.
Alibi, versuch trotzdem, die Rhythmisierung zu schaffen, es ist wie eine Synkope,
ganz neumodisch, und das schaffst Du bestimmt !!!


bei 8:10 ungefähr auf den Noten nach den Läufen runter würd ich FERMATE, PAUSE LUFT ATMEN setzen ... nicht schnell aneinander, das.
Vor allem bei 8:27 und 8:29 ( 8: 30: Unbedingt Fermate, oder Pause, oder Luftholen ! )

****************

SOOO far von mir.

Viele Grüße von: Olli !! Und viel Spaß weiterhin, mit diesem "Brecher" !!

***
 
kommt mal erst so weit wie alibipysiker :D sicher gibt es da einige Einwände, die er in den Griff bekommen wird. Mach weiter so! mir gefällt so was und auch deinen Mut :D:D dies hier vorzustellen ;)
 
Hallöchen,

danke für eure Rückmeldungen,
ich werde eure Kritik mal in den nächsten Tagen/Wochen versuchen zu berücksichtigen.
Es ist echt erhellend, sich mal selbst spielen zu hören. Ich werde mich denke ich mal von nun an häufiger aufnehmen.
Mein erster Vorsatz ist es, das Stück weniger brutal zu spielen :D
Mal schauen, wann ich wieder einen guten Flügel zur Verfügung habe, das war jetzt das erste mal seid 3 Jahren, dass ich an einem guten Flügel saß. Wenn es mal wieder eine Gelegenheit geben sollte, werde ich versuchen eine neue Aufnahme zu machen.

Liebe Grüße,

Daniel
 
ich find es sehr interessant die Gallensteinsonate mal auf einem Honky Tonk Piano zu hören - aber sag mal Ali...futterst Du zwischendrinn Bonbons - des Papierrascheln will sich ned so recht in die Sonate einfügen :D :D :D :D

Viele Grüße

Styx
 

Hee Styx...

( schnell umschau - ah - keiner weiter da, also kann ich schnell dazwischenrufen.. :D .. )

Den Lichtungskieselstein auf so einem..Honky Tonk Dings ? :D Sind das die die so metallisch scheppern ?

Du hättest früher inner Schule dabeisein sollen, war aber schon ne höhere Klasse, glaube so 11., da hab ich n paar Takte ( darunter auch die ersten ) auf dem Schulcembalo mal angetestet.. .

Lehrer kam, und meinte: "Jungejungejunge..... :D Lass heile, die Kiste :D "

LG, Olli !

PS.: Blättern, wenn man selbst blättert, kann unangenehm sein, bei der Waldundwiesensonate, aber bei der Schott Einzelausgabe mit dem zartrosa / zartorangenen Rand gehts sehr gut bis auf 1 oder 2 Stellen. Blätter-Klamotten können immer mal passieren, auch bei Ali, und Ali => Gutt.

Gut ist aber außerdem bzw. trotzdem, wenn man einen devoten Blättersklaven / sklavin hat, oder noch besser, wenn man das Konstrukt auswendig erzuckelt. *gg* ( sry: erarbeitet. )
 
LOL..das ist ja schön, es sieht genauso aus wie mein altes Klavier, von innen. Aber das im Video klingt etwas schepperiger ;) . Passt gut zum gespielten Stück!

Aber auch die o.g. Sonate klingt bestimmt spannend und witzig, darauf. Zumindest auf meinem alten Klavier hab ich sie oft gehört. Styx, Du hast doch manchmal so ein Piano zur Hand: Kannst ja auch mal testen, wie sich das anhört, mit dem Beethovenzeug. Du hattest ja auch schnonmal die A-Dur-Polonaise von Chopin auf so einem Klavier getestet, das Du grad stimmen wolltest, oder ?? Das war auch erbaulich - man sollte die alten Dinger nicht unterschätzen! Und: Wer weiß schon, wie die alten Dinger zu Beethovens und Chopins Zeiten geklungen haben, als sie in Gebrauch waren. Vielleicht würde man heute sagen: Gar nicht mal so gut.

Findet, mit LG, Olli !
 
Hi styx, das sind ja interessante Dokumente, die Du da gefunden hast ;)

Beim ersten; Klar, das Lied ist schön, aber der Erard ist m.E. zu schwach, falls man größere Räume in Erwägung ziehen würde. Die Carnegie Hall kriegt man damit glaub ich nicht "in den Griff" . Aus dem Erard lässt sich einfach nicht mehr rausholen, glaub ich, und auch Pianisten, denen es bereits damals auf Powervolle Instrumente ankam, wie Gottschalk etwa, haben irgendwann gesagt: "ciaoo , Erard!" und sich für andere Marken entschieden. Aber auch das ist nicht allgemeingültig, und für einen Salon oder kleines Konzert, wie im Video, reicht er ja.

Zur Hammerklaviersonate: Da gefällt mir das Hammerklavier sehr gut ;) - allerdings was mir nicht gefällt, ist der Terminus "sped up recording" in der Beschreibung.
Ich nehme an, da wurde eine eigtl. etwas langsamere Aufnahme etwas schneller wiedergegeben ? Hmm. Auch der 1. Satz der Hammerklaviersonate ist m.E. so, dass man sich , wo IMMER es geht, Reserven lassen sollte, und demzufolge..lieber n Gang zurückschalten, an manchen Stellen. Und vor allem: Realistisch und unverändert aufnehmen und wiedergeben. Eingriffe finde ich nicht gut und würd ich auch selbst nie machen, es sei denn zum NUR DAHEIM Testen von Bearbeitungssoftware. Was meinste ?

Aber thxx für die Links, und LG, von Olli !
 

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