Vorschläge für Abendmahlmusik gesucht

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Ich würde mich über Vorschläge freuen für Abendmahlsbegleitung auf der Orgel.

Von Bach habe ich zur Passionszeit "Oh Mensch bewein dein Sünde groß" aus dem Orgelbüchlein parat, ansonsten kürzlich das wunderschöne "Schmücke dich, o liebe Seele". Für das nächste Abendmahl plane ich das Air, für Orgel umgeschrieben. Nun suche ich weitere passende Stücke. Optimal wäre es, wenn Wiederholungen drin sind, die man bei Bedarf weglassen oder hinzunehmen kann, wie bei der Air von Bach, um es anzupassen an die Dauer.

Was haltet ihr vom Derivat von Bach's Air, von Procol Harums ""Whiter Shade of Pale", siehe
http://www.youtube.com/watch?v=Mb3iPP-tHdA ?
Zu gewagt für das Heilige Abendmahl? Mir würde es gefallen, aber selbstverständlich würde ich bei solch eher außergewöhnlichen Stücken natürlich auch den Pfarrer vorher fragen, was er davon hält.

Andere Vorschläge?
 
Ich würde mich über Vorschläge freuen für Abendmahlsbegleitung auf der Orgel.

hallo,

wahrscheinlich müsste man es ausprobieren, wie es wirkt: wenn ich mich richtig erinnere gibt es Abendmahlsmusik in Wagners Parsifal - vielleicht lässt sich ja daraus eine ruhige, melodiöse Orgelbearbeitung machen. Allerdings kenne ich mich in diesem "Bühnenweihfestspiel" (was für eine skurrile Gattung...) nicht sonderlich aus.
bei imslp gibts Liszts Transkription "Feierlicher Marsch aus Parsifal", ich kann mir vorstellen, dass sich daraus was für die Orgel arrangieren ließe (z.B. das Quartenmotiv im Pedal, das Gralsmotiv sehr leise in hohen Registern)
...ok, ob Wagner auf der Orgel gut klingt, da habe ich keine Ahnung - aber Bruckner soll gerne auf der Orgel über Wagnerthemen improvisiert haben.
wie auch immer, aus dem Parsifal (Ouvertüre, Marsch, Karfreitagszauber) könnte man ein feierlich-ruhiges Stück arrangieren, und die beliebte "Leitmotivik" lädt ja geradezu zu Wiederholungen ein :)

Gruß, Rolf
 
Zu Wagner erinnere ich mich düster an Harmoniumtranskriptionen im Netz. Wo war das nur? Vielleicht auf der Seite der Congress Library Washington? Ich finde es so schnell nicht.

Ansonsten bieten sich, wenn Wiederholungen bzw. zeitliche Flexibilität wichtig sind, süddeutsche Arien mit Variationen an. Man kann einfach ein Variatiönchen mehr oder weniger spielen. Ich denke an Pachelbels Hexachordum, an Neufville (bei pro organo) oder Nauss (Coppenrath, oder 2 schöne Arien in "Augsburger Orgelmusik des 16.-19. Jh." bei Böhm) oder Murschhauser (Coppenrath).

Viele Grüße
Axel
 
Ich würde mich über Vorschläge freuen für Abendmahlsbegleitung auf der Orgel.

Von Bach habe ich zur Passionszeit "Oh Mensch bewein dein Sünde groß" aus dem Orgelbüchlein parat, ansonsten kürzlich das wunderschöne "Schmücke dich, o liebe Seele". Für das nächste Abendmahl plane ich das Air, für Orgel umgeschrieben. Nun suche ich weitere passende Stücke. Optimal wäre es, wenn Wiederholungen drin sind, die man bei Bedarf weglassen oder hinzunehmen kann, wie bei der Air von Bach, um es anzupassen an die Dauer.

Was haltet ihr vom Derivat von Bach's Air, von Procol Harums ""Whiter Shade of Pale", siehe
http://www.youtube.com/watch?v=Mb3iPP-tHdA ?
Zu gewagt für das Heilige Abendmahl? Mir würde es gefallen, aber selbstverständlich würde ich bei solch eher außergewöhnlichen Stücken natürlich auch den Pfarrer vorher fragen, was er davon hält.

Andere Vorschläge?
Ich habe diverse Sammelbände mit geeigneter Musik
u.a. heissen die
Adagio I, II (ich glaub es gibt mittlerweile Band 3). Maximal mittelschwer, mittlere Länge, kann man dann halt mehrere Stücke hinereinander spielen.
Dann habe ich ein Buch, das heisst irgendwie Vesper-Melody - auch eher ruhig, besinnlich, nicht schwer.

Jetzt zu Weihnachten: Immer wieder: Er weidet seine Herde aus dem Messias, die Sinfonia aus dem Weihnachtsoratorium, die Schlaf-Arie aus dem Weihnachtsoratorium, diverse Pastoralen (ich hab so ein paar Weihnachtsbände) oder meditative Choralbearbeitungen von Matthias Nagel (da gibts ein Weihnachtsorgelband, echt geniale Orgelmusik).
Prinzipiell eignen sich Choralbearbeitungen zu Es ist ein Ros entsprungen, Die Nacht ist vorgedrungen, Mit Ernst o Menschenkinder, Es kommt ein Schiff geladen - einfach weil das ruhige Choräle sind (da kann man sich auch mal selber in Improviasation üben, ist gar nicht so schwer).

Ansonsten habe ich in meinen Notensammlungen, oft sind es ja Bücher mit vielen Stücken "für den praktischen Gebrauch". wo immer wieder ruhige, langsame Stücke dabei sind, wo man dann mal eines auswählt.

Im übrigen verausgab ich mich im Normalfall beim Abendmahl nicht so sehr. Es soll angenehm sien, aber auch nicht weiter stören. Ausserdem hören die Leute eh nicht zu, die sind mit essen und trinken beschäftigt :cool:

edit: Habe meinen Mann grade gefragt, was er von Deinem Link als AM-Untermahlung hält... Er meint, du solltest vorher ausreichend Feuerzeuge (oder heutzutage sind es Knicklichter) verteilen.
Ich habe noch nie einen Pfarrer gefragt, ob ich dieses oder jenes spielen darf. Soweit kommts noch. Fragt der mich, was er predigen darf? :D
 
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Zu Wagner erinnere ich mich düster an Harmoniumtranskriptionen im Netz.

Ich denke an Pachelbels Hexachordum

hallo,

Harmoniumtranskriptionen? ... im James Dean Film "Giganten" gibt es sowas von Debussys Claire de Lune... also aus diesem unsachlichen Grund würde ich von den Harmoniumtranskriptionen aus Washington eher abraten... :)

aber Pachelbel - könnte man da nicht variierend über den berühmten "Kanon" improvisieren? da ließen sich bestimmt auch Wiederholungen machen; evtl. gingen auch Bearbeitungen aus manchen langsamen Albinonisätzen.

aber mal abgesehen von der Notwendigkeit, in der Kirche das Abendmahl mit Orgelmusik zu begleiten - was gibt es an spezieller "Abendmahl-Musik"? also mir fällt da wirklich nur der Parsifal ein.

Gruß, Rolf
 
Ich habe noch nie einen Pfarrer gefragt, ob ich dieses oder jenes spielen darf. Soweit kommts noch. Fragt der mich, was er predigen darf? :D

hallo,

eventuell ist dieser Ansatz ein wenig weit von Demut entfernt :D, aber eigentlich auch nicht unplausibel. (dennoch würde ich von z.B. Tangos eher abraten) - gibt es manchmal Streitigkeiten zwischen Paffer und Organist?

Gruß, Rolf
 
Bin zwar katholisch orgelnd, da läufts ja alles etwas anders ab wie bei den Protestanten, aber hier dennoch meine kleine Erfahrung mit der Kommunion (dürfte wohl dem evangelischen Abendmahl entsprechen) in einer katholischen Dorfgemeinde:

Ich habe zur Kommunion schon alle möglichen ruhigeren Sachen durchprobiert. Was bei den Leuten hier irgendwie am besten anzukommen scheint (zumindest wurde ich darauf mittlerweile schon dreimal angesprochen, auf andere Kommunion-Stücke nie) ist das "Ave verum" von Mozart, schön ruhig registriert und gespielt. Danach dann aus dem Schlussakkord ausgehend improvisiere ich dann bei Bedarf gern irgendwie ruhig weiter und leite mit der Improvisation dann zum Danklied ein (welches sich ja im Katholischen direkt an die Kommunion nahtlos anschließt).
 
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hallo,

eventuell ist dieser Ansatz ein wenig weit von Demut entfernt :D, aber eigentlich auch nicht unplausibel. (dennoch würde ich von z.B. Tangos eher abraten) - gibt es manchmal Streitigkeiten zwischen Paffer und Organist?

Gruß, Rolf
Na ja, ich bin lange genug im Geschäft, dass ich mittlerweile einzuschätzen weiß, was geht und was nicht. Und wir haben hier so einige Pfarrer, die haben nicht wirklich Ahnung bzw. eine etwas abstruse Vorstellung von Musik. Die behelligt man besser nicht mit sowas...

Und einen Walzer habe ich schon mal gebracht, sogar einen beschwingten. Das Publikum war angenehm überrascht. Aber sowas ist mal gut und originell. Dauerhaft nervt es dann nur.
 
B
Ich habe zur Kommunion schon alle möglichen ruhigeren Sachen durchprobiert. Was bei den Leuten hier irgendwie am besten anzukommen scheint (zumindest wurde ich darauf mittlerweile schon dreimal angesprochen, auf andere Kommunion-Stücke nie) ist das "Ave verum" von Mozart, schön ruhig registriert und gespielt. Danach dann aus dem Schlussakkord ausgehend improvisiere ich dann bei Bedarf gern irgendwie ruhig weiter und leite mit der Improvisation dann zum Danklied ein (welches sich ja im Katholischen direkt an die Kommunion nahtlos anschließt).
Ave Verum ist aber in sehr traditionellen evangelischen Gemeinden ein absolutes No Go, ebenso wie Ave Maria. Bevor ich das in einem evangelischen Gottesdienst spielen würde, würde ich in der Tat Rücksprache mit dem Pfarrer halten (obwohl ich sonst autark entscheide, wwas ich spiele).
 

Vielen Dank für Eure Tips! Werde mir speziell die genannte Schlaf-Arie und Sinfonia aus dem Weihnachtsoratorium von Bach ansehen, vielleicht werde ich da für mich fündig.

edit: Habe meinen Mann grade gefragt, was er von Deinem Link als AM-Untermahlung hält... Er meint, du solltest vorher ausreichend Feuerzeuge (oder heutzutage sind es Knicklichter) verteilen.
Ich habe noch nie einen Pfarrer gefragt, ob ich dieses oder jenes spielen darf. Soweit kommts noch. Fragt der mich, was er predigen darf? :D

D.h. also, deinem Mann würde "A whiter shade of pale" gefallen als AM-Musik. Ein Kollege meinte, es wäre wohl eher Barmusik als sakrale Musik, aber irgendwie - mir könnte es auch gefallen zur Abendmahluntermalung.

Ich habe zu den beiden Pfarrern in unserer Gemeinde und in einer anderen, wo ich ab und an vertrete, ein sehr gutes Verhältnis und überhaupt kein Problem damit, diese um ihre Meinung zu befragen. Ich möchte vor allem eine entspannte Atmosphäre haben, sonst macht mir die Angelegenheit keinen Spaß. Ich mag auch gerne eine Absprache, um z.B. als Eingangsstück was aus dem Orgelbüchlein zu nehmen, was zum Eingangslied passt. Für ein neues Stück daraus brauche ich meine Vorbereitungszeit, ich liebe daher Absprachen. Also, ich nehme den Vertretungsdienst schon ziemlich ernst und versuche, die Sache möglichst gut zu machen. Eine vergiftete "Arbeitsatmosphäre" ist das letzte, was ich bei dem Job gebrauchen kann.

Ave Verum von Mozart würde in unserer Gemeinde gehen, auch guter Tip!; die Kantorei singt das schließlich auch sehr gerne. Kann gar nicht verstehen, warum solche göttliche Musik nicht gehen soll. Latein versteht sowieso keiner. :D
Schließlich singen wir ja auch Messen in unserer evangelischen Kirche. Wären ja schön blöd, uns solche Edelsteine wie die h-moll-Messe entgehen zu lassen...
 
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Ich habe zu den beiden Pfarrern in unserer Gemeinde und in einer anderen, wo ich ab und an vertrete, ein sehr gutes Verhältnis und überhaupt kein Problem damit, diese um ihre Meinung zu befragen. Ich möchte vor allem eine entspannte Atmosphäre haben, sonst macht mir die Angelegenheit keinen Spaß. Ich mag auch gerne eine Absprache, um z.B. als Eingangsstück was aus dem Orgelbüchlein zu nehmen, was zum Eingangslied passt. Für ein neues Stück daraus brauche ich meine Vorbereitungszeit, ich liebe daher Absprachen. Also, ich nehme den Vertretungsdienst schon ziemlich ernst und versuche, die Sache möglichst gut zu machen. Eine vergiftete "Arbeitsatmosphäre" ist das letzte, was ich bei dem Job gebrauchen kann.
Ok, bei Vertretung wenn man nur ab und an spielt, dann braucht es vielleicht mehr Absprachen.
Ich habe jede Woche 5-7 Gottesdienste an verschiedenen Predigtstätten - da käme ich vor lauter Absprachen gar nicht mehr hinterher. Ich bekomme die Lieder da auch immer erst unmittelbar vor dem Gottesdienst. Das hat auch nix mit vergifteter Arbeitsatmosphäre zu tun, es ist einfach bei uns nciht üblich, dass man ständig neu absprciht, was eigentlich schon seit Jahren klar ist (mit neuen Pfarrern sprech ich mich schon ab, aber nciht mit alten Hasen, die wie ich seit Jahren das machen und man sich eh in- und auswendig kennt).

Da werden auch Stücke mehrmals gespielt, sind ja verschiedene Zuhörer. Kann ja nicht jede Woche 10 neue Stücke präsentieren.
Orgelbüchlein spiel ich so gut wie nie, für Gottesdienstvor- und nachspiel bevorzuge ich eigentlich freie Stücke. Ausserdem sind beim Orgelbüchlein die meisten Sachen viel zu kurz, als dass sie für ein Gottesdienstvorspiel taugen.
 
Orgelbüchlein spiel ich so gut wie nie, für Gottesdienstvor- und nachspiel bevorzuge ich eigentlich freie Stücke. Ausserdem sind beim Orgelbüchlein die meisten Sachen viel zu kurz, als dass sie für ein Gottesdienstvorspiel taugen.

Viele Stücke aus dem Orgelbüchlein sind ziemlich kurz, einige davon taugen jedoch sehr wohl für ein Gottesdienstvor- oder nachspiel (bei dem die Leute seit letztem Jahr bei uns sitzenbleiben, erst danach werden die Glocken geläutet). Meiner Erfahrung nach sind Stücke, die über 3-4 Minuten dauern, weder für Vor- noch für Nachspiel besonders gut geeignet. Viele Präludien und Fugen von Bach sind daher normalerweise zu lang.
Ich bevorzuge daher eher kürzere Stücke (halte auch und gerade die Intonationen eher kurz!), aber dafür mit hohem musikalischen Gehalt, wie es z.B. beim Orgelbüchlein zweifellos der Fall ist, als dass ich "Organistenzwirn" beim Vor- oder Nachspiel oder beim Abendmahl abliefere. Neben den Orgelbüchlein-Stücken gibt es ja noch reichlich andere Choralvorspiele von Bach, die etwas länger sind, aber noch nicht die Länge von den großen Präludien und Fugen haben, z.B. die Schübler-Choräle, 18 Leipziger Choräle usw.
 
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Noch mehr Abendmahlsmusik und mehr

Hallo Mindenblues,

geeingnete Musik für das Abendmahl und den Gottesdienst?
Da fällt mir Alexandre Guilmant ein:

L'Organiste Liturgiste, Op.65
L'Organiste Pratique
(darunter mehrere explizit mit Communion übertitelt)

und ausserdem César Franck:
L'Organiste

und nicht zu vergessen Max Regers' kleine Choralvorspiele op. 135a.

Für einen Amateur ist das in der Regel nicht vom Blatt zu spielen, aber überwiegend schnell zu lernen. Besonders bei Guilmant gefällt mir, das er immer wieder originelle Ideen hat, ohne überbordende technische Schwierigkeiten zu verlangen. Viele Sachen können lt. Notentext mit Pedal, aber auch manualiter gespielt werden. Mühe könnte allerdings die Auswahl bereiten. Allein die hier genannten Werke von Guilmant fassen ungefähr 100 Seiten. Dafür versiegt die Quelle nicht so schnell.:cool:

Und das alles gibt es umsonst in der imslp.

Gruss LA
 
Viele Stücke aus dem Orgelbüchlein sind ziemlich kurz, einige davon taugen jedoch sehr wohl für ein Gottesdienstvor- oder nachspiel (bei dem die Leute seit letztem Jahr bei uns sitzenbleiben, erst danach werden die Glocken geläutet). Meiner Erfahrung nach sind Stücke, die über 3-4 Minuten dauern, weder für Vor- noch für Nachspiel besonders gut geeignet. Viele Präludien und Fugen von Bach sind daher normalerweise zu lang.
*hüstel* Bei mir ist die Mindestlänge schon 3-4 Minuten, drunter uninteressant. Nachspiel darf gerne auch 8-10 Minuten dauern. Mein Kollege ist da noch ausführlicher (ist aber auch ein A-Musiker).
 
*hüstel* Bei mir ist die Mindestlänge schon 3-4 Minuten, drunter uninteressant. Nachspiel darf gerne auch 8-10 Minuten dauern. Mein Kollege ist da noch ausführlicher (ist aber auch ein A-Musiker).

Das *hüstel* wird man bei solchen Längen wohl auch bei den Gottesdienstbesuchern hörenl. :rolleyes: :D

Ob A-Musiker oder nicht, ist für die Länge egal; die Qualität würde ich auch nicht unbedingt nur daran festmachen wollen, ob A-B-C oder D.

Wie gesagt, bis vor einem Jahr war bei uns die Sache noch anders, da wurden nach dem Amen die Glocken geläutet und man spielte unter Glockengeläut. Die Dauer kann dann stundenlang sein, irgendwann ist eh die Kirche leer, meist nach 2 Minuten.
Seit einem Jahr ist die Sachlage anders geregelt. Nach dem Amen bleiben die Leute sitzen für das Nachspiel. 10 Minuten sind daher unrealistisch für einen normalen Gottesdienst als Nachspiel, die Omis wollen schließlich Mittag kochen. Mag sein, dass es nur so der Fall ist in der ostwestfälischen Provinz.
 
die Qualität würde ich auch nicht unbedingt nur daran festmachen wollen, ob A-B-C oder D.
Wenn Du dich unbeliebt machen willst, dann erzähle das mal einem gestandenen A-Musiker, am besten noch einem mit Konzertexamen. Die sind erfahrungsgemäß diesbezüglich ziemlich empfindlich....
Und ich finde man hört schon, ob der Vertretungsorganist spielt oder der A-Musiker eine virtuose Toccata von Widor oder einen großen Reger beispielsweise zum besten gibt.
 
Abendmahl...

das nutze ich imemr dazu meine Improvisationskünste zu verbessern. Meist nehme ich mir einen Choral und improvisiere über ihn, bis die Leute fertig sind.
Meist verbinde ich den Choral mit einem passenden ähnlichen. Hab auch schon Choräle mit herr der Ringe Motiven verbunden :D
 
Ich nutze das Abendmahl, um einige von den unglaublich schönen Stücken von Bach unter das Volk zu bringen, die aufgrund des Charakters sonst als Vor- oder Nachspiel nicht so geeignet sind.
Zum Beispiel "Schmücke dich, o liebe Seele", oder das "Air" in Orgelbearbeitung, oder "O Mensch, bewein dein Sünde groß", oder die beiden Choralvorspiele "Liebster Jesu, wir sind hier" (BWV730 und BWV731, als 2 Strophen hintereinandergespielt, wie ich es bei Koopman in seiner Bach-Gesamteinspielung abgeguckt habe), oder "Jesu, meine Freude" oder ähnliche Stücke vom Charakter her.

Und ich finde man hört schon, ob der Vertretungsorganist spielt oder der A-Musiker eine virtuose Toccata von Widor oder einen großen Reger beispielsweise zum besten gibt.

Alle A-Musiker, die ich kenne, heben sich "´eine virtuose Toccata von Widor oder einen großer Reger" für Konzerte auf, spielen sowas aber nicht im Gottesdienst. Und ein Stück von 8-10 Minuten als Nachspiel zum Gottesdienst, wo die Leute in unserer Gegend sitzenbleiben sollen, grenzt an Zumutung. Es ist jedenfalls in unserer Gegend in evang. Kirchen schlichtweg nicht üblich. Früher war es den Leuten freigestellt, und sie sind meist unter Glockengeläut aus der Kirche gegangen, unter gleichzeitiger Orgelmusik. Heute sollen sie sitzenbleiben, es erfolgt das Nachspiel, danach läuten die Glocken, und die Leute gehen nach Hause. 8-10 Minuten als Nachspiel ist zuviel - wobei ich nicht in Abrede stellen möchte, dass man in Ausnahmefällen, z.B. auch durch den Pfarrer dann extra angekündigt, sowas mal machen kann. Aber ist keinesfalls der Regelfall.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

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