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Orgelpapa

Orgelpapa

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10. März 2019
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Mahlzeit.

Ich bin neu hier und schon viel interessantes gelesen.
Meine 14jährige Tochter hat an der Kirchenorgel angefangen mit Unterrichz bei einem A-Kirchenmusiker. Sie hat wahnsinnig viel Spaß und anscheinend auch Talent, weswegen wir im Laufe des Jahres wohl unserm Fender Rhodes Piano ein Flügelupgrade verpassen wollen.
Bisher hat sie nur zwei Steinways und unser Rhodes gespielt, da werden wir noch ein paar Flügel probieren müssen, bis wir wissen, was uns gefällt.

Nun zu meiner Frage. Beim Kauf meiner letzten Gitarre habe ich diverse Modelle im Laden probiert. Der Verkaufsraum hatte eine Akustik, so dass dort alles toll klang, auch meine alte Gitarre, die ich als Referenz mit hatte. Der Besuch war letzendlich für die Katz, meine Gitarre habe ich bei privat gefunden, wo der Klang eindeutig differenzierbar war.

Muss ich diesen Effekt auch beim Klavierhändler befürchten? Was nützt mir ein Probespielen, wenn die Unterschiede im Laden gar nicht so deutlich werden?`Ich hoffe, meine Frage ist nachvollziehbar gestellt und würde gerne Eure Meinung hören.
 
Die Frage ist nachvollziehbar. Die Antwort ist auch ganz einfach: Du bist einfach ein Gitarren-Experte und kein Klavier-Experte und kannst darum die (durchaus vorhandenen) Unterschiede nicht ausreichend wahrnehmen. Man stellt sie nämlich nicht nur hörend fest, sondern vor allem auch spielend. Deine Tochter ist als 14-jährige Anfängerin da auch nicht ausreichend geschult. Wenn du nicht auf den Verkäufer vertrauen willst, brauchst du einen Mann / Frau vom Fach (Klavierlehrer, Pianist, oder auch evtl. der Orgellehrer).

Flügel und Orgel sind übrigens zwei durchaus verschiedene Instrumente. Einen Flügel zu kaufen ist immer eine tolle Idee, aber Orgelüben lässt sich darauf nur schwer :005:
 
Für die Orgel hat sie einen Kirchenschlüssel. Wir wollen nur an beiden Instrumenten bleiben, da wohl die Muskulaturan Orgel allein leidet.
Als Qualifikationshürde, bevor sie an die Orgel durfte, hatte der Lehrer die Inventio Nr 8 von Bach gesetzt. Bevor es zum Kauf kommt, werden wir natürlich den Lehrer mitnehmen. Aber für ein Meinungsbild können wir ihn nicht immer mitschleppen.

Der Flügel muß ihr vor allem emotional gefallen. Wenn sie ihn als besonders empfindet, übt es sich leichter. Ich möchte nur vermeiden, dass sie im Laden denkt Bechstein oder Bösi ist toll und zuhause alles anders klingt
 
Wir wollen nur an beiden Instrumenten bleiben, da wohl die Muskulaturan Orgel allein leidet.
Wer hat euch denn dieses Märchen erzählt? Davon habe ich noch nie gehört. Das Orgelspielen selbst ist genausowenig schädlich wie das Klavierspielen.

Es kann höchstens lokale bzw. persönliche Einschränkungen geben: Wenn z.B. die Orgelbank nicht verstellbar ist und der Spieler suboptimal sitzt, kann das eine ungünstige Haltung begünstigen. Auch ein extrem schweres Tastengewicht, wie es hin und wieder bei Orgeln vorkommt, könnte schädlich sein, wenn man mehrere Stunden pro Tag übt.
Und natürlich kann man sich immer schaden, wenn man noch keine funktionierende Technik hat. Dasselbe gilt im Prinzip aber auch für jedes andere Instrument.
 
Nicht "Leiden" im Sinne von schädlich, sondern im Sinne von schwächeln. Zum Klavierspielen braucht man mehr Muskulatur, als für die Orgel, also baue sie ab, wenn man nur Orgel spielt und das eigene Niveau am Klavier sinkt.
 
Achso. Wenn man beides machen will, sollte man natürlich auch beides üben, das ist klar. Die Spieltechnik ist eine ganz andere. Liebe Organisten, korrigiert mich - aber an der Orgel spielt man doch vornehmlich aus den Fingern, oder? Beim Klavier braucht man natürlich auch Fingerarbeit, aber mindestens 50% kommen woanders her (Handgelenk, Arm, Schultern, Rücken etc.)

Es gibt übrigens Leute, die sagen, die beiden Instrumente vertrügen sich nicht (aus ebendiesem Grund). Allerdings gibt es ein paar Gegenbeispiele unter Profimusikern - wenn auch nicht so viele. Markus Bellheim zum Beispiel. Der ist aber auch eher Pianist.
 
Achso. Wenn man beides machen will, sollte man natürlich auch beides üben, das ist klar. Die Spieltechnik ist eine ganz andere. Liebe Organisten, korrigiert mich - aber an der Orgel spielt man doch vornehmlich aus den Fingern, oder? Beim Klavier braucht man natürlich auch Fingerarbeit, aber mindestens 50% kommen woanders her (Handgelenk, Arm, Schultern, Rücken etc.)

Es gibt übrigens Leute, die sagen, die beiden Instrumente vertrügen sich nicht (aus ebendiesem Grund). Allerdings gibt es ein paar Gegenbeispiele unter Profimusikern - wenn auch nicht so viele. Markus Bellheim zum Beispiel. Der ist aber auch eher Pianist.

Manche mechanische Traktur erfordert schon ein gewisses Zupacken. Es gibt alte Orgeln, wo man bei gekoppelten Werken ein Niederdruckgewicht von 500 Gramm pro Taste stemmen muss. Das kann man nicht aus dem Finger heraus stemmen. @agraffentoni wird es bestätigen oder mir Unsinn bescheinigen.

Gauf! :017:
 

Es gibt alte Orgeln, wo man bei gekoppelten Werken ein Niederdruckgewicht von 500 Gramm pro Taste stemmen muss.
Sofern bei diesen Instrumenten der Denkmalschutz die Finger draufhält, muß man damit leben.
Eine Reinigung und Überarbeitung bei 'modernen' Orgeln bietet die Chance, Übersetzungsverhältnisse in der Mechanik zu ändern und unnötige Reibepunkte zu beseitigen. Man trifft immer wieder Instrumente an, bei denen die Mechanik halt so geworden ist, wie sie ist, weil größtenteils ohne Sachverstand Teile aus dem Katalog verbaut wurden. Bei meinem letzten Projekt habe ich mit Erfolg ab Unterkante Windlade alles erneuert.
 
Dann war die Ausgangsfrage so ohne Belang, dass sie nur eine on-topic Antwort bekam? Darf ich daraus schließen, dass es den Vorführraumeffekt so bei Flügeln nicht gibt?
 
Doch, das gibt es schon und ein gutes Klavierhaus wird sich nicht lumpen lassen eine erste Stimmung mit Anpassung der Intonierung an den häuslichen Aufstellungsort als Gesamtpacket (Transport, Hocker) anzubieten.
 

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