Verschluckte Töne

D

Doc88

Guest
Hallo @ all

Momentan versuche ich die Zahl der beim Spielen "verschluckten " Töne zu vermindern.
Kennt jemand das Phänomen, daß man bestimmte Töne zwar trifft, aber der Anschlagsimpuls plötzlich viel zu gering ist ? Kann man das evtl auf ein übergeordnetes Problem zurückführen und ist dagegen vielleicht auch ein heilsames Kraut gewachsen ?
Bin auf Eure Meinungen sehr gespannt !
Lg Doc
 
Kennt jemand das Phänomen, daß man bestimmte Töne zwar trifft, aber der Anschlagsimpuls plötzlich viel zu gering ist ? Kann man das evtl auf ein übergeordnetes Problem zurückführen und ist dagegen vielleicht auch ein heilsames Kraut gewachsen ?
Bin auf Eure Meinungen sehr gespannt !
Lg Doc

Mir passiert das hin und wieder auf dem Flügel des KLs - sein Rezept:

Die Stelle, wo es passiert, unter Beibehaltung der dynamischen Unterschiede zuerst laut und dann mittellaut spielen - danach normale Dynamik, so wie man das Stück halt spielen möchte.

Funktioniert immer, wenn ich auch nicht weiß warum.

Kannst ja mal probieren, ob das auch bei dir hilft - besonders aufwendig ist es ja nicht. ;)

LG, PP
 
Ich kenne das Phänomen und praktiziere es ausgiebig.
Mein KL: Die (verschluckten) Töne langsam und ganz bewusst spielen, jede einzelne Note als wichtig nehmen.
 
Verschluckte Töne können sogar zum Stilmittel werden: im Funk-und nicht nur dort- sind die sogenannten "Dead notes" entscheidend für den Groove.
 
Könnte es vielleicht auch am Klavier liegen? Bevor meines neu reguliert wurde, bin ich an dem von Dir geschilderten Problem manchmal fast verzweifelt. Bei manchen Tasten hatte sich die Anschlagtiefe völlig verselbständigt.
 
Danke für die Anregungen!

@ lotusblume: eine hochinteressante Vermutung mit dem zu frühen Beginn der Fingerbewegung ! Ich denke auch, daß das Phänomen mehr die Ansteuerung betrifft als daß eine Regulation des Instrumentes vorgenommen werden müsste, wie es bei Barrat der Fall war.
Aber ganz sicher bin ich mir da jetzt noch nicht. Es ist schon so, daß ein ganz leichter Druck ( Yamaha C3) die Taste bis zu einem kleinen Widerstand bringt, den man "überwinden" muß, damit die Taste bis auf den tiefsten Punkt kommt und dann ein Ton erzeugt wird . Bei einem schnelleren Anschlag spürt man diesen Widerstand aber nicht. Bei sehr leisem Spiel kommt es dann auch vor, daß man gar keinen Ton hört. Es muß beim Anschlag also eine Mindestgeschwindigkeit erreicht werden, sonst bleibt der Ton einfach weg. Wenn man diese Stellen langsam und konzentriert übt, wie mehrfach vorgeschlagen wurde, dann kommen die Töne sehr deutlich aber natürlich auch lauter. Bei schnellerem und leiserem Spiel ist die Ansteuerung aber wieder wesentlich schwieriger.
Ich werde sicherheitshalber noch mal unseren Klavierstimmer draufschauen lassen.
Da aber auch bei lauterem Spiel öfter mal Töne nicht ausgelöst werden, sollte vielleicht der Abstand der Hand zur Tastatur minimal verringert werden. Das wollte ich mal ausprobieren.
Vielleicht werde ich aber auch den Dead-note-Doc-Groove als persönliche Note kultivieren. Danke Baxx!
LG Doc
 
mal was ganz anderes dazu:
wenn man ein ppp-glissando spielt - merkt man dann, ob wirklich alle Töne dabei waren?
...laut Horowitz ergänzt das Ohr in raschen Passagen fehlende Töne (ok, wenn es nicht zu viele sind) :)
 
Danke für die Anregungen!

Es ist schon so, daß ein ganz leichter Druck ( Yamaha C3) die Taste bis zu einem kleinen Widerstand bringt, den man "überwinden" muß, damit die Taste bis auf den tiefsten Punkt kommt und dann ein Ton erzeugt wird . Bei einem schnelleren Anschlag spürt man diesen Widerstand aber nicht. Bei sehr leisem Spiel kommt es dann auch vor, daß man gar keinen Ton hört. Es muß beim Anschlag also eine Mindestgeschwindigkeit erreicht werden, sonst bleibt der Ton einfach weg. Wenn man diese Stellen langsam und konzentriert übt, wie mehrfach vorgeschlagen wurde, dann kommen die Töne sehr deutlich aber natürlich auch lauter. Bei schnellerem und leiserem Spiel ist die Ansteuerung aber wieder wesentlich schwieriger.

Lieber Doc

Was Du beschreibst, hatte fürher ich bei meinem Pianino auch festgestellt. Mein Eindruck war allerdings, dass die Frage, ob ein ppp-Ton gerade noch kommt oder nicht, auch von der Länge des Tastenwegs abhing und nicht nur von der gefühlten Geschwindigkeit, mit der ich die Taste bewegte.

Ein bisschen was liegt vielleicht auch an der Regulierung. Es war damals jedenfalls leichter, ganz leise Töne zu spielen, nachdem klaviermacher daran herumgeschraubt hatte.

Wichtiger scheint mir aber, was lotusblume geschrieben hat. Ich habe mir damals immer wieder Zeit genommen, herumzuexperimentieren und Akkorde einfach so, außerhalb von Stücken, möglichst leise zu spielen und ein Gefühl dafür zu kriegen, wie sich verschiedene Lautstärken und Klangfarben sozusagen "produktionsseitig" anfühlen. In der von lotusblume beschriebenen Art hat's meist am besten geklappt.

Liebe Grüße
Gernot
 

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