Überzogene Preise für Lautlos-Systeme

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Guest
Ich vergleiche nun schon seit Wochen die Lautlos-Systeme der verschiedenen Klavierhersteller und wundere mich über die zusätzlichen Preise, die für diese Systeme aufgerufen werden. Ich hätte schon längst das eine oder andere schöne Klavier gefunden, aber die jeweiligen Aufpreise schrecken mich ab. Im Vergleich dazu bekommt man schon qualitativ hochwertige E-Pianos mit Holztastatur wie VPC1 oder KAWAI MP-11. Klanglich sind die Systeme - bis auf das SH-System von Yamaha - auch nicht so der Brüller, wenn man sie insbesondere mit den modernen virtuellen Pianos wie Pianoteq oder Ravenscroft 475 vergleicht.

Kennt jemand die Argumente für die Preisgestaltung der Klavieranbieter? Eine Sensorleiste, ein kleines Kästchen unter der Klaviatur und mittelmäßiger Klang kann doch nicht genauso viel kosten wie ein vollwertiges MP-11 oder VPC1? Selbst mein Kawai CN34 bietet mehr Material und Bauaufwand als diese Zusatzsysteme und ist in den meisten Fällen noch unter deren Preisen.

So ein System muss ja nicht 200 Euro kosten, aber 1200-2490 Euro sind übertrieben und halten mich derzeit prinzipiell davon ab, ein Klavier zu kaufen. Es ist verflixt, so ein Klavierkauf ist deutlich schwieriger als ein Autokauf :dizzy:
 
Umlage der Entwicklungskosten?
Es werden vermutlich allein schon mehr Kawai MP-11 verkauft als alle nachträglich eingebauten Silent-Systeme zusammengenommen?!
Das ist möglicherweise der Nischenmarkt unter den Nischenmärkten, aber zumindest mit zahlungskräftiger Kundschaft.
 
Ich weiß nicht, wie viel Aufwand der Einbau bereitet, aber mir erscheinen die Preise auch recht hoch und wenn kein Platzproblem vorherrscht, würde ich das Geld auch eher in ein Digi als in den Aufpreis für eine Silenteinrichtung investieren. Noch krasser ist der Aufpreis bei den Flügeln! Allerdings finde ich, dass das ATX2 von Kawai mit SH von Yamaha mithalten kann und es kostet meist auch 500 Euro weniger; außerdem kostet der Aufpreis für einen Resonator bei Kawai nur einen Bruchteil dessen, was man bei Yamaha hinlegen muss.
LG
BP
 
Ich weiß nicht, wie viel Aufwand der Einbau bereitet, aber mir erscheinen die Preise auch recht hoch und wenn kein Platzproblem vorherrscht, würde ich das Geld auch eher in ein Digi als in den Aufpreis für eine Silenteinrichtung investieren. Noch krasser ist der Aufpreis bei den Flügeln! Allerdings finde ich, dass das ATX2 von Kawai mit SH von Yamaha mithalten kann und es kostet meist auch 500 Euro weniger; außerdem kostet der Aufpreis für einen Resonator bei Kawai nur einen Bruchteil dessen, was man bei Yamaha hinlegen muss.
LG
BP

Der "Resonator" von Kawai ist ein anderes System als das TransAcoustic von Yamaha und benötigt im Gegensatz zu Yamaha zusätzliche Lautsprecher.

Solange jeder 2. hier im Forum mit einem 700 € Handy seine Beiträge schreibt brauchen sich die Hersteller von Silent-Systemen wohl keine Gedanken über ihre Aufpreis-Gestaltung machen...
 
Hallo Klavierbauermeister,
Danke für den Hinweis zu den Unterschieden beim "Resonator".

LG
BP
 
Dennoch verkaufen sich Smartphones wie geschnitten Brot und streng genommen kann ich beispielsweise mit meinem iPhone auch Klavier und andere Instrumente spielen (sogar Stumm über Kopfhörer), aufnehmen, Songs arrangieren, Websites surfen und Noten lernen, Videos von Clavio-Starpianisten anschauen und - ganz am Ende - telefonieren :super:

Mit einem Lautlossystem kann ich leise spielen. Und dennoch kostet es viel mehr als ein Smartphone. Man könnte den Preis senken, wenn man es häufiger verkaufen würde. Das geht aber nur, wenn man Interessenten findet, die einen annehmbaren Aufpreis akzeptieren. So beißt sich die Katze in den Schwanz. Das kaufmännische Dilemma muss ich als Kunde zum Glück nicht lösen. Ich muss mich lediglich nach Alternativen auf dem Markt umsehen.
 
Die Aufschläge für die integrierte Digitaltechnik richten sich neben den Stückzahlen wohl in erster Linie nach der Zahlungskraft und -willigkeit der Kundschaft. Gerade bei neuen Digital-Flügeln kann man dann eben kräftig zulangen.

Eigenständige Digitalpianos sind auch deshalb erheblich günstiger, weil ein Großteil der Zielgruppe sich ansonsten gar kein Klavier kaufen würde. Davon abgesehen steht man bei den kompakten Bühneninstrumenten wie dem MP11 auch im Wettbewerb. Bei Clavia Nord sieht man, daß da preislich durchaus noch Luft nach oben ist.

Persönlich würde ich wenn überhaupt nur einen Aufpreis eine Sensorleiste mit MIDI-Out akzeptieren und damit dann einfach ein separates Digi ansteuern. Das muß dafür nicht mal im gleichen Raum stehen. Die Tonerzeugungs-Technik veraltet zu schnell als daß man diese fest ins Klavier integrieren müßte.
 
Warum so teuer? Weil sie es sich erlauben können. Es wird ja scheinbar gekauft.
Wundert mich sowieso, warum die Leute sich jedes Jahr ein neues Handy für 500€+ holen..
 
Solange jeder 2. hier im Forum mit einem 700 € Handy seine Beiträge schreibt brauchen sich die Hersteller von Silent-Systemen wohl keine Gedanken über ihre Aufpreis-Gestaltung machen...
Ich würde solche Vergleiche vermeiden. Einerseits ist bei Mobiltelefonen ist die Preisspanne seit weit (beginnend bei ungefähr 30 €), weil dort anders als bei Klavieren harter Wettbewerb herrscht, und andererseits buhlen in der heutigen Zeit sehr viel mehr Konsumgüterhersteller um ein seit den 1980ern nicht wesentlich vergrößertes Budget.

Irgendeinen Branchenvertreter muß deshalb den Kürzeren ziehen. So kann beispielsweise ein Hersteller von Foto-Objektiven die heutigen Preise damit rechtfertigen, daß jemand ja auch Klaviere für 10000 € kauft. Es kann aber auch bedeuten, daß jemand zugunsten des Klaviers auf den Erwerbung einer Foto-Ausrüstung komplett verzichtet. Das Smartphone macht schließlich auch Bilder. ;-)
 
Was bringt ein Silent-System im Vgl. Zum zusätzlichen Digitalpiano? Das Gesamtspielerlebnis wird beim Silent Streng genommen nicht substanziell besser als beim Digi. Man spart aber Platz, kann sitzen bleiben und muss keine Noten hin- und hertragen. Luxus... Und Luxus ist eben teuer....
 
Dennoch verkaufen sich Smartphones wie geschnitten Brot und streng genommen kann ich beispielsweise mit meinem iPhone auch Klavier und andere Instrumente spielen (sogar Stumm über Kopfhörer), aufnehmen, Songs arrangieren, Websites surfen und Noten lernen, Videos von Clavio-Starpianisten anschauen und - ganz am Ende - telefonieren :super:

Mit einem Lautlossystem kann ich leise spielen. Und dennoch kostet es viel mehr als ein Smartphone. Man könnte den Preis senken, wenn man es häufiger verkaufen würde. Das geht aber nur, wenn man Interessenten findet, die einen annehmbaren Aufpreis akzeptieren. So beißt sich die Katze in den Schwanz. Das kaufmännische Dilemma muss ich als Kunde zum Glück nicht lösen. Ich muss mich lediglich nach Alternativen auf dem Markt umsehen.

Es werden genug Interessenten gefunden und deswegen gibt es auch kein kaufmännisches Dilemma zu lösen - jedes 2 Yamaha-Klavier/Flügel z.B. wird mit werkseingebautem SILENT-System gekauft.
 

Ich befürchte, daß sehr viele Silent-Instrumente aus dem Mißverständnis heraus gekauft werden, daß man dann das Instrument über Kopfhörer hört. Meistens von Leuten, die den Unterschied sowieso nicht hören, für die das Klavier dann eher Deko- und Statusobjekt ist.
 
Was bringt ein Silent-System im Vgl. Zum zusätzlichen Digitalpiano? Das Gesamtspielerlebnis wird beim Silent Streng genommen nicht substanziell besser als beim Digi. Man spart aber Platz, kann sitzen bleiben und muss keine Noten hin- und hertragen. Luxus... Und Luxus ist eben teuer....
Das geht mit separatem Digi auch alles. MIDI-Sensorleiste + Pedalsensor am Klavier genügt. Dann muß man nur noch ein oder zwei Kabel zum Digi ziehen (oder ein Drahtlossystem nutzen) und das war's.

Wer also schon beides hat, braucht nicht unbedingt ein neues Klavier mit Silent zu kaufen, um es bequemer zu haben.
 
Es geht doch nicht darum, was so ein System betriebswirtschaftlich kosten muss sondern darum, was der Kunde zu zahlen bereit ist. Und da es sich so gut verkauft, ist es wohl nicht zu teuer.
 
..........Einerseits ist bei Mobiltelefonen ist die Preisspanne seit weit (beginnend bei ungefähr 30 €), weil dort anders als bei Klavieren harter Wettbewerb herrscht, und andererseits buhlen .........

Auch auf dem Klaviermarkt herrscht ein harter Wettbewerb! Viele deutsche Hersteller sind deshalb schon vom Markt verschwunden (z.B. Feurich, Ibach usw.). Einige der verbliebenen deutschen Hersteller wurden in der letzten Zeit von ausländischen Konzernen übernommen (z.B. Schimmel, Grotrian Steinweg, Steinberg).

Der Markt bestimmt die Preise. Wer da nicht mithalten kann, der verschwindet.
Zurzeit sind die Kunden offensichtlich bereit viel Geld für die Silent-Systeme auszugeben.
Daraus kann man jedoch nicht schließen, dass auf dem Klaviermarkt kein Wettbewerb herrscht.


Viele Grüße


Reiner
 
Ich befürchte, daß sehr viele Silent-Instrumente aus dem Mißverständnis heraus gekauft werden, daß man dann das Instrument über Kopfhörer hört. Meistens von Leuten, die den Unterschied sowieso nicht hören, für die das Klavier dann eher Deko- und Statusobjekt ist.


Anscheinend kauft man bei dir nur Yamaha?

Interessant und süffisant, was man sich da jetzt zusammenreimen kann.

LG acoustico
 
Auch auf dem Klaviermarkt herrscht ein harter Wettbewerb!
Sagen wir mal so: Auf dem europäischen Klaviermarkt findet gerade eine Bereinigung statt, welche mit dem Niedergang der europäischen Rundfunkgeräte- und Unterhaltungselektronikindustrie vergleichbar ist.

Nur bezog sich die Aussage ausschließlich auf konkurrenzfähige Digital-Systeme und die beinahe fest in japanischer Hand und beiden Hersteller von Silent-Klavieren ohne extern zugekaufte Komponenten treten sich da gegenseitig nicht besonders auf den Füße.

In Europa gibt es bei Digitalpianos nur Clavia, allerdings ohne Klavierproduktion, ohne Silent-Produkt und mit exquisiten Preisen, und ansonsten nur noch Blüthner mit ersten, viel zu späten Gehversuchen auf dem Digitalpiano-Markt.
 
Ich finde, dass Material und Arbeitsaufwand keinen so hohen Preis rechtfertigen, wenn ich mir dieses Video von Yamaha anschaue. Die nervige Fummelarbeit übernimmt sowieso ein Roboter.


Dass ein Klavier mit allen Bauteilen nicht preisgünstig herzustellen ist, kann ich ja verstehen, aber warum mehr als 1/5 des Preises für die Vario-Stummschaltung bei einem 10000 Euro Bechsteinklavier zahlen? Das halte ich nicht für gerechtfertigt. Aber gut, wenn bei anderen das Geld so locker sitzt. Ich horte es lieber und spiele ein gutes E-Piano zum Silentsystem-Preis.
 

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