C
Chopinne
Guest
Hi Leute.
Ich studiere ja Medizin und bin mittlerweile am 1. Staatsexamen...entsprechend viel Zeit habe ich die letzten Monate in der Medizinerbibliothek innerhalb der Uniklinik verbracht. Meist stand ich gegen 10 auf, fuhr sofort hin und lernte dann bis 2 oder 3 Uhr nachts. Tja, blöd fürs Übeverhalten...also fragte ich dort nach, wie es aussähe mit den Klavieren in den Gedenkkapellen. Es gibt 2 Räume, beide schlicht und mit einem kleinen Hoffmann und einem kleinen Sauter. Sind aber anständig spielbar.
So, ich freute mich, als man mir sagte, das sei in Ordnung. Nun bin ich aber unsicher, wie ich reagieren soll, wenn manchmal Leute hereinkommen. Es gibt drei Szenarien:
1. Ich höre auf zu spielen, sie sagen nur "Hallo" und beten dann sehr sehr lange. Das sind eigentlich IMMER Muslime. Ich sage das nur, weil ja diese Gruppe sehr lang, intensiv und oft am Tag betet und dabei auch immer vor sich hin spricht; nicht, weil ich etwas gegen sie hätte! Natürlich haben sie auch Vorrang, es sit schließlich in erster Linie ein Ort des Gebetes...
2. Es kommen andere Leute zum Beten, oder zum Innehalten. Ich höre auf zu spielen, sie meinen aber aus Höflichkeit "spielen Sie ruhig weiter"....wenn ich das mache, irritiert mich aber manchmal, wenn die Leute anfangen zu weinen, während sie beten. :( Ich fühle mich dann immer unbehaglich am Klavier und frage mich, ob sie nur aus Höflichkeit gemeint haben, ich solle weiterspielen. Aufhören mittendrin geht allerdings dann auch schlecht...gerade dann, wenn sie die Fassung verlieren....das würde ja den Fokus auf sie lenken und wäre ihnen sicher unangenehm, wnen sie merken, dass ich deshalb aus dem Konzept komme. :(
3. Es kommen Leute rein, die entweder draußen gedämpft das Spielgeräusch gehört haben oder aber die ursprünglich beten wollten, sich das aber dann anders überlegen. Meist nicht so schwerwiegende Fälle der Angehörigen. Sie ermuntern mich dann, ich solle was vorspielen, sitzen ruhig und aufmerksam da und bedanken sich anschließend bei mir. :) Das finde ich einerseits sehr schön....es bringt mir ein wenig Routine. Andererseits spiele ich meist , vor allem wenn es sehr spät wird, zur ÜBUNG und d.h. ich will auch Stellen mehrfach wiederholen usw...weil ich nicht mehr damit rechne, dass da jemand kommt. Und wenn dann jemand kommt wie letztens, finde ich das störend....habe daher letztens so einer Person (die offensichtlich dort geputzt hat und nicht beten wollte, da nehme ich Rücksicht!) nett gesagt, dass ich eigentlich gerade üben wollte und ich bei Zuhörern das nicht könne. Ob er wann anders wiederkommen könne.
Hmmm....irgendwie ist das doch nicht die "Optimallösung", vor allem wegen Punkt 1 und 2. Fändet ihr es als Angehörige nervig, wenn da jemand spielt? Bin da am Tag 1-2h drin, länger nicht. Allerdings weiß ich nicht , ob ich nicht nur zu höflich wäre, um zu sagen, dass mich das stört... :( Wenn ich wirklich ein trauernder Angehöriger wäre. Trotz meiner Angebote, rauszugehen, aufzuhören usw....
Ist das Üben dort also trotz Erlaubnis pietätlos? Sollte ich daher zB stets nur ab Mitternacht üben, wenn wirklich keiner mehr da ist?
Viele Grüße
Ich studiere ja Medizin und bin mittlerweile am 1. Staatsexamen...entsprechend viel Zeit habe ich die letzten Monate in der Medizinerbibliothek innerhalb der Uniklinik verbracht. Meist stand ich gegen 10 auf, fuhr sofort hin und lernte dann bis 2 oder 3 Uhr nachts. Tja, blöd fürs Übeverhalten...also fragte ich dort nach, wie es aussähe mit den Klavieren in den Gedenkkapellen. Es gibt 2 Räume, beide schlicht und mit einem kleinen Hoffmann und einem kleinen Sauter. Sind aber anständig spielbar.
So, ich freute mich, als man mir sagte, das sei in Ordnung. Nun bin ich aber unsicher, wie ich reagieren soll, wenn manchmal Leute hereinkommen. Es gibt drei Szenarien:
1. Ich höre auf zu spielen, sie sagen nur "Hallo" und beten dann sehr sehr lange. Das sind eigentlich IMMER Muslime. Ich sage das nur, weil ja diese Gruppe sehr lang, intensiv und oft am Tag betet und dabei auch immer vor sich hin spricht; nicht, weil ich etwas gegen sie hätte! Natürlich haben sie auch Vorrang, es sit schließlich in erster Linie ein Ort des Gebetes...
2. Es kommen andere Leute zum Beten, oder zum Innehalten. Ich höre auf zu spielen, sie meinen aber aus Höflichkeit "spielen Sie ruhig weiter"....wenn ich das mache, irritiert mich aber manchmal, wenn die Leute anfangen zu weinen, während sie beten. :( Ich fühle mich dann immer unbehaglich am Klavier und frage mich, ob sie nur aus Höflichkeit gemeint haben, ich solle weiterspielen. Aufhören mittendrin geht allerdings dann auch schlecht...gerade dann, wenn sie die Fassung verlieren....das würde ja den Fokus auf sie lenken und wäre ihnen sicher unangenehm, wnen sie merken, dass ich deshalb aus dem Konzept komme. :(
3. Es kommen Leute rein, die entweder draußen gedämpft das Spielgeräusch gehört haben oder aber die ursprünglich beten wollten, sich das aber dann anders überlegen. Meist nicht so schwerwiegende Fälle der Angehörigen. Sie ermuntern mich dann, ich solle was vorspielen, sitzen ruhig und aufmerksam da und bedanken sich anschließend bei mir. :) Das finde ich einerseits sehr schön....es bringt mir ein wenig Routine. Andererseits spiele ich meist , vor allem wenn es sehr spät wird, zur ÜBUNG und d.h. ich will auch Stellen mehrfach wiederholen usw...weil ich nicht mehr damit rechne, dass da jemand kommt. Und wenn dann jemand kommt wie letztens, finde ich das störend....habe daher letztens so einer Person (die offensichtlich dort geputzt hat und nicht beten wollte, da nehme ich Rücksicht!) nett gesagt, dass ich eigentlich gerade üben wollte und ich bei Zuhörern das nicht könne. Ob er wann anders wiederkommen könne.
Hmmm....irgendwie ist das doch nicht die "Optimallösung", vor allem wegen Punkt 1 und 2. Fändet ihr es als Angehörige nervig, wenn da jemand spielt? Bin da am Tag 1-2h drin, länger nicht. Allerdings weiß ich nicht , ob ich nicht nur zu höflich wäre, um zu sagen, dass mich das stört... :( Wenn ich wirklich ein trauernder Angehöriger wäre. Trotz meiner Angebote, rauszugehen, aufzuhören usw....
Ist das Üben dort also trotz Erlaubnis pietätlos? Sollte ich daher zB stets nur ab Mitternacht üben, wenn wirklich keiner mehr da ist?
Viele Grüße