Üben auf dem E-Pianino

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Forminx

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Hallo alle zusammen,

ich habe leider nur ein E-Pianino und nur selten die Möglichkeit auf einem "echten" Klavier zu spielen. Meine Frage ist nun, ob es destruktiv sein kann auf dem E-Pianino ist zu üben, da der Anschlag ganz anders ist, abgesehen von allem Klanglichen?
 
Also, wenn Du an ein Musikstudium denkst, ist das E-Piano natürlich keine Lösung (würde auch kein Lehrer durchgehen lassen). Man kann zwar bis zu einem gewissen Grad drauf üben, aber eben nur bis zu einem gewissen Grad. Ein E-Piano ist niemals ein vollständiger Klavier-Ersatz.
Dass es jetzt regelrecht "destruktiv" ist, würde ich jetzt auch wieder nicht sagen, da die heutigen E-Pianos ja schon einen recht guten Anschlag haben.
Die Gefahr ist aber, dass Du mit einem richtigen Klavier nicht mehr zurecht kommst, wenn Du nur auf einem E-Piano spielst.
 
Danke für die Auskunft. Ich spiele eben nur beim Klavierunterricht auf einem richtigen. (Ich kann mir keines finanzieren...)
 
Hi!
Mir gehts so wie dir. Spiel auch nur im Unterricht auf einem echten Klavier und zu Hause dann aufm E-Piano. Also wenn du jetzt nicht Konzertpianist werden möchtest, reicht das mal denk ich. So zum Vorspielen für Bekannte oder hat es bei mir bis jetzt immer gereicht ;)
 
Meine Erfahrung:

ich hatte längere Zeit nur ein E- Piano; das hat mich anfangs aus verschiedenen Gründen sehr fasziniert:

- immer perfekt gestimmt
- du kannst bis spät in die Nacht mit Kopfhörer spielen
- du kannst aufnehmen (zum Beispiel die Hände einzeln, dann abspielen und die andere dazu spielen, dann ist es weniger langweilig :wink: )
- relativ preisgünstig

Wenn du ein ordentliches hast (ich habe schon miserable No- Name- Dinger gespielt, die machen dir definitiv das Gefühl kaputt), dann lässt sich damit gut arbeiten. Die Nuancen, die Akzentuierung und auch das letztendliche Spielgefühl geht dann aber nur am natürlichen Instrument, selbst gegenüber sehr hochwertigen E- Pianos. Früher oder später würde ich mir auf jeden Fall zusätzlich eines holen; gebraucht sollte ein günstiges zu finden sein...
 
ich schließ mich hartmut an und geb noch meinen senf dazu:

ich habe auch jahrelang auf einem e-piano gespielt und das ging prinzipiell auch. vorallem abends nach 22:00... :D

aber was man dabei definitiv nicht lernt oder verlernt, ist die arbeit mit dem pedal und die nuancierung beim anschlag. ein e-piano klingt immer gleich - immer glatt und gefällig, aber immer auch charakterlos. laut- und leise ist da einfach nicht so fein hinzubekommen und zumindest bei meinem konnte man das pedal durchdrücken und es schwamm ein bischen - kein vergleich zum klavier.
das heisst, sobald du an ein richtiges klavier kommst, klingts miserabel!! holperig, verschwommen, wie ein trampelnder elefant.... einfach weil man viel mehr einfluss auf den ton hat und wenn man das nicht mitübt - was sonst eher nebenbei geschieht, weil man ja "schön" spielen will - ist es dann ungewohnt. das hat mich immer masslos frustriert..

auch habe ich auf dem e-piano immer viel leiser gespielt, als es ein richtiges klavier tun würde. und das machte mir dann auch wieder schwierigkeiten bei anderen...

also, begreife es als notlösung bis du dir ein richtiges leisten kannst.
ausserdem entgeht dir wirklich viel. es ist ein unterschied, ob die töne aus der konserve kommen oder der ganze holzkorpus vor dir mitschwingt!!
:D
 
Ich hab genau das selbe problem wie baba, zu hause übe ich immer mit einem e-piano und bei meinem lehrer dann auf einem flügel. Das haut mich dann immer ziemlich um ^^ weil die tasten 3 mal so schwer sind und das pedal sich ganz anders auf die noten auswirkt. Ich brauch dann erstmal ne gewisse einspielzeit um mich ans klavier zu gewöhnen. Ärgert mich im endeffekt dann auch immer ziemlich weil ich meinem lehrer nich das selbe auf dem klavier wie aufm e-piano bieten kann... ^^
 
Windir,

ich glaube, das stellt sich für dich nur momentan durch deine E- Piano- Brille so dar, weil du Klang und Spielweise so gewohnt bist; deinem Lehrer würde es höchstwahrscheinlich weniger geben als dir, dich auf dem E- Piano zu hören :wink:
Der springende Punkt ist, dass man wirklich erstaunliche Dinge mit einem natürlichen Instrument anstellen kann; eine unglaubliche Klangvielfalt läßt sich da erzeugen. Da das E- Piano das nicht bietet, kommst du normalerweise nicht in die Lage das zu erfahren und zu üben (damit muss man ja erst mal klar kommen und es beherrschen...wie sagte der Professor in "Shine" so schön: "Das Klavier ist ein wildes Tier - du mußt es zähmen, sonst läuft es dir weg!"). Das sind eben die Nuancen, die elektronisch (noch) nicht zu simulieren sind.

Dennoch würde ich aus den genannten Gründen mein E- Piano als Zweitinstrument nie mehr hergeben :)
 
Und Beschwerden bitte an den Hartmut, der schon wieder ungewollt ausgeloggt wurde...
 
Du hast das falsch verstanden hartmut, das ein Klavier besser als ein E-Piano ist weiß ich selber. Es ging jetz darum das ich das Stück welches ich aufm E-Piano geübt habe dann im Unterricht mit mehr Fehlern als sonst spiele weil es auf einem Flügel nunmal schwieriger ist.
 
Tschuldige, war auch nicht bös gemeint.

Ich finde übrigens, dass das Spielen auf dem Flügel nicht schwieriger ist, ganz im Gegenteil - auf dem Flügel gelingt es mir weit besser, die Kombination aus Geschwindigkeit und Kontrolle hinzubekommen. Ich bin mir nicht sicher, woran das liegt; zum Teil bestimmt an der schwereren Mechanik, aber ich glaube es gibt noch andere Gründe.
 

Auf dem flügel gelingt es dir besser als auf einem e-piano? Klingt für mich unlogisch weil die anschlagsdynamik viel schwerer ist. Um da ein ordentliches forte und cresc. zu machen muss ich schon ziemlich ackern... anders als beim E-piano.
 
Ja. Allerdings ist das eine Aussage, die ich rein aus Erfahrung treffe, über die Ursache(n) bin ich mir nicht sicher.
Ein Erklärungsversuch:

Die Mechanik meines Flügels läßt sich schwerer betätigen als auf dem E- Piano; das statische Tastengewicht sollte sich nicht groß unterscheiden, aber beim schnellen Spielen entscheidet das dynamische Tastengewicht, das beim Flügel wegen der größeren bewegten Masse viel höher ist.

-->also muß ich auf dem Flügel mehr Kraft aufwenden, um den gleichen Ton zu erzeugen. Aufgrund meiner aktuellen Fähigkeiten bin ich in der Lage ein bestimmtes Maß an Kontrolle zu realisieren. Als Zahlenbeispiel: ich kann die Kraft meines Zeigefingers auf +/- 1N genau dosieren, wenn er die Taste drückt.
Bei 10N, die ich auf dem E- Piano benötige macht das eine Genauigkeit von 10%, bei 20N auf dem Flügel sind das schon 5% Genauigkeit.

Natürlich sind die Zahlenwerte gesponnen; nur zur Veranschaulichung.
Die prozentuale Genauigkeit der Kraftdosierung ist verantwortlich für die Fähigkeit zur Akzentuierung, Nuancierung und für ein gleichmäßiges Spiel, ich glaube, das ist der Hauptgrung warum ich mich auf dem Flügel wohler fühle.

Und selbst, wenn ich sage, der Kraftaufwand auf dem E- Piano ist geringer, dann stimmt das nur bedingt:
um die Kontrolle wieder herzustellen verwendet die Hand sofort automatisch wieder mehr die Antagonisten unter den Muskeln um die Bewegung zu stabilisieren; insofern wird wieder Kraft verschleudert. Und schlimmer: Der Übungseffekt ist kontraproduktiv, wenn es darum geht ein entspanntes Spiel zu üben. Die Entspannung gelingt besser, wenn ich ein höheres dynamisches Tastengewicht in der Lage bin, für eine stabile Bewegung zu nutzen. 8)
 
p.s.
Der Hartmut
 
alle achtung hartmut!!!
so ein beitrag im musikforum ist doch mal ne abwechslung!!!! 8)
 
Ja das stimmt schon, wenn man sich erstmal eingespielt hat lässt es sich auch wirklich besser auf einem echten klavier/flügel spielen. Aber wenn du wie ich nur ein mal pro woche unterricht beim lehrer hast und du nur in dieser stunde mal kurz an den flügel musst dann geht das nur schwierig sofort da die selbe leistung wie zu hause aufm e-piano zu bringen.
 
Respekt @Hartmut, klingt alles sehr logisch und ist mal eine völlig andere Sichtweise.
 
Hallo
@ Hartmut: gefallen mir, deine Berechnungen!

Ich habe jetzt zumindest eine vorübergehende Lösung:
(Meine E-Pianino geb ich dennoch nie her)
Ich kann in meiner Schule im Musiksaal auf dem Flügel üben! Es macht doch einen großen Unterschied.

Was den Kraftaufwand betrifft, habe ich (denk ich) beim E-pianino oft mehr Kraft (UMSONST) aufgebracht, wenn ich leise spielen wollte. ich hab total lange gebraucht, bis ich das wirklich konnte, weil ich die Arme und Schlutern so verkrampft hab, um ja nicht zu fest "draufzuhauen". beim e-pianino ist der Tastenwiderstand ja so gering.
 
Komisch, bei mir isses genau umgekehrt: Mein Clavinova bietet selbst in der Light-Einstellung spürbar mehr Widerstand als das akustische Klavier.

Tosca :?
 
:?
mein E-pianino hat kaum einen, man spürt auch fast keinen "Haltepunkt". Der Flügel auf dem ich spiele hat einen großen Widerstand und ich benötige auch beim leise spielen etwas Gewicht. und der Flügel meines Klavierlehrers hat weniger also letzterer.
 

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