Ja. Allerdings ist das eine Aussage, die ich rein aus Erfahrung treffe, über die Ursache(n) bin ich mir nicht sicher.
Ein Erklärungsversuch:
Die Mechanik meines Flügels läßt sich schwerer betätigen als auf dem E- Piano; das statische Tastengewicht sollte sich nicht groß unterscheiden, aber beim schnellen Spielen entscheidet das dynamische Tastengewicht, das beim Flügel wegen der größeren bewegten Masse viel höher ist.
-->also muß ich auf dem Flügel mehr Kraft aufwenden, um den gleichen Ton zu erzeugen. Aufgrund meiner aktuellen Fähigkeiten bin ich in der Lage ein bestimmtes Maß an Kontrolle zu realisieren. Als Zahlenbeispiel: ich kann die Kraft meines Zeigefingers auf +/- 1N genau dosieren, wenn er die Taste drückt.
Bei 10N, die ich auf dem E- Piano benötige macht das eine Genauigkeit von 10%, bei 20N auf dem Flügel sind das schon 5% Genauigkeit.
Natürlich sind die Zahlenwerte gesponnen; nur zur Veranschaulichung.
Die prozentuale Genauigkeit der Kraftdosierung ist verantwortlich für die Fähigkeit zur Akzentuierung, Nuancierung und für ein gleichmäßiges Spiel, ich glaube, das ist der Hauptgrung warum ich mich auf dem Flügel wohler fühle.
Und selbst, wenn ich sage, der Kraftaufwand auf dem E- Piano ist geringer, dann stimmt das nur bedingt:
um die Kontrolle wieder herzustellen verwendet die Hand sofort automatisch wieder mehr die Antagonisten unter den Muskeln um die Bewegung zu stabilisieren; insofern wird wieder Kraft verschleudert. Und schlimmer: Der Übungseffekt ist kontraproduktiv, wenn es darum geht ein entspanntes Spiel zu üben. Die Entspannung gelingt besser, wenn ich ein höheres dynamisches Tastengewicht in der Lage bin, für eine stabile Bewegung zu nutzen. 8)