Toningenieur ist ein harter Job!

Das Video zeigt, wie von einem Duo, von dem der eine nicht Klavier spielen und die andere nicht singen kann, per Technik eine perfekte Aufnahme entsteht. Es bestätigt die Meinung, das man eigentlich musikalisch nichts drauf haben muss, um Kunst zu produzieren. Das stimmt. In Zeiten der digitalen Aufnahme und der digitalen Bearbeitung geht sehr viel, fast alles. Das können jetzt sogar Amateure am Rechner auf dem Schreibtisch mit verblüffender Qualität. Vorbei sind die Zeiten, wo man Tonbänder zerschnippseln und wieder zusammenkleben musste und der größte Gag ein Federhall war.

Fazit: Eine Tonkonserve sagt heute nichts mehr über den Künstler aus. Eine CD kann man abspielen und sie kann einem gefallen. Mit der Wahrheit muss sie nichts zu tun haben, genauso wenig wie ein Titelfoto mit dem realen Aussehen eines Menschen. Das sollte man beim Hörgenuss nie vergessen.

CW
 
Vielleicht ist der Flügel gar kein Flügel, sondern ein tastenloses Requisit aus dem örtlichen Theaterfundus. Der Pianist ist auch keiner, sondern ein Hobbyschauspieler und der Toningenieur ist einfach nur sein Bruder. Der Produzent ist der Ehemann der Sängerin und die ist keine Frau, sondern in Wahrheit eine Transe.

Auf jeden Fall kauf' ich mir den Song.

CW
 
Vielleicht ist der Flügel gar kein Flügel, sondern ein tastenloses Requisit aus dem örtlichen Theaterfundus. Der Pianist ist auch keiner, sondern ein Hobbyschauspieler und der Toningenieur ist einfach nur sein Bruder. Der Produzent ist der Ehemann der Sängerin und die ist keine Frau, sondern in Wahrheit eine Transe.

Auf jeden Fall kauf' ich mir den Song.

CW

Bist Du sicher, dass das politisch korrekt ist ? Schau lieber mal in den neuen Bildungsplan in BW, bevor Du sowas schreibst ! Ich vermute, Du bist so einer, der locker ein Zigeunerschnitzel und danach zum Dessert den Haribo-Skippermix futtert, während er scheinheilig seinen Kindern den kleinen Mohr vorliest !

Gruß
Rubato
 
Vielleicht ist der Flügel gar kein Flügel, sondern ein tastenloses Requisit aus dem örtlichen Theaterfundus. Der Pianist ist auch keiner, sondern ein Hobbyschauspieler und der Toningenieur ist einfach nur sein Bruder. Der Produzent ist der Ehemann der Sängerin und die ist keine Frau, sondern in Wahrheit eine Transe.
Auf jeden Fall ist es bezeichnend, dass weder die Hände des Pianisten (?) noch die Tastatur des (akustischen) Flügels zu sehen sind. Auch ist der E-Baß zwar zu hören, aber nicht zu sehen. Was nicht von der Sängerin an "Tönen" hervorgebracht wird, stammt demnach von der "Konserve" - und das schrille tonhöhenfreie Gekreische der "Sängerin" könnte man nicht in Real Time auf die richtige Tonhöhe bringen. Es fehlt also noch ein Detail in der zitierten Beschreibung: Das Standmikrophon der Sängerin ist ausgeschaltet oder der Regler zu, weil auch die Stimme von der "Konserve" stammt - vorab von einer eingesungen, die singen kann...! Was lernen wir daraus? Bingo!

Dito. Der Song ist nicht ungeil.

LG von Rheinkultur
 
Ey Leute..., das Video ist ein Witz, nicht???

Lohnen unendliche Spekulationen über Hände, Klaviatur, Sichtbarkeit, Stimme, Mann, Frau, Transe, Wahrheit oder Lüge?!

Es ist ein Wiiiiiiiiiiiiiiiitz!

;-)
 
Ich habe schon mehrere Aufnahmen von mir gemacht, solche von einfachen Stücken und solche von schweren. Bei den schweren sind Verspieler - und wenn ich Glück habe, ist es nur einer im ganzen Stück - gewissermaßen gottgegeben, also unvermeidlich. Also spiele ich so ein Stück einmal, zweimal, zehnmal, zwanzigmal ein. Beim dreiundvierzigsten Mal komme ich gut durch, aber leider ist der musikalische Ausdruck verrutscht. Nach dem fünfzigsten Mal - mit ungenau angeschlagenem Schlussakkord - fange ich an, meine Aufnahmesoftware danach durchzustöbern,

Mein Gewissen ist rein. Einen kleinen Fehler pro Stück lasse ich unbearbeitet, wegen der Authentizität.

CW
 
@ cwtoons

Es ist doch auch bei klassischen Klavieraufnahmen nicht verwerflich, etwas aus verschiedenen Takes zusammenzustellen. Es ist selbstverständlich "unnatürlich" in dem Sinn, dass es live dann wahrscheinlich nicht so gut klappt, aber genauso "unnatürlich" ist es doch, das Spiel eines Pianisten zu einem gewissen Zeitpunkt (inklusive Unzulänglichkeiten) mit einem Abspielgerät immer wieder zu wiederholen. Deswegen kann man von einem Pianisten nicht zwangsläufig verlangen, mal eben eine perfekte Aufnahme einzuspielen, die seine künstlerischen Absichten perfekt einfängt. Wohl aber verlangen kann man natürlich, dass ein Pianist ein aufgenommenes Werk live angemessen wiedergeben kann. Dann ist es aber auch in Ordnung, wenn nicht alles perfekt ist. Wenigstens ist dann ja bei jedem Konzert immer eine unterschiedliche Stelle nicht perfekt, sodass nicht ein einzelner Fehler immer wieder wiederholt wird, wie das bei einer Aufnahme der Fall wäre.

Du hast gleichzeitig aber unrecht, wenn du meinst, dass heutzutage jede Lüge im Studio möglich ist. Mir zumindest ist bisher keine Anwendung von Auto-Tune untergekommen, bei der aus einem Piepmatz ein fantastischer Sänger gemacht wurde, ohne dass man das nicht hören würde. Der digitale Effekt ist üblicherweise doch gut hörbar – übrigens oft auch absichtlich, um einen gewünschten Effekt zu erzielen.
 
Naja.., es ist schon sehr viel im Studio möglich.

Was ich selbst, bei schwierigen Licks an der Gitarre, abgeliefert habe, war unter aller Sau. Was danach entstanden ist, als der Mischer die Takes zusammengeschnitten, gedoppelt, gecleant und mit Klängen aus Aufnahmen eines anderen Gitarristen gemischt hat, hatte mit meinem Spiel nichts mehr zu tun.

Das wäre live überhaupt nicht nachzubilden.

Fakt ist: ein guter Produzent kann zaubern!
 

Du hast gleichzeitig aber unrecht, wenn du meinst, dass heutzutage jede Lüge im Studio möglich ist. Mir zumindest ist bisher keine Anwendung von Auto-Tune untergekommen, bei der aus einem Piepmatz ein fantastischer Sänger gemacht wurde, ohne dass man das nicht hören würde. Der digitale Effekt ist üblicherweise doch gut hörbar – übrigens oft auch absichtlich, um einen gewünschten Effekt zu erzielen.
Kann ich so nicht unterschreiben. Ich bin kein Toningenieur, aber: Wenn ich mit einer Software auf jede einzelne tausendstel Sekunde eines Audiofile zugreifen kann, kann ich auch jedes einzelne Tausendstel bearbeiten. Diese Möglichkeit bringt die Digitalisierung heutzutage eben mit sich.

Die Motivation hinter einer Bearbeitung ist es, auf die es ankommt. Die reicht von dem harmlosen Wunsch nach etwas Klangverbesserung bis zur völligen Verfälschung dessen, was ursprünglich aufgenommen wurde. Und mit Fotos ist das auch nicht anders.

CW
 
Es ist doch auch bei klassischen Klavieraufnahmen nicht verwerflich, etwas aus verschiedenen Takes zusammenzustellen. Es ist selbstverständlich "unnatürlich" in dem Sinn, dass es live dann wahrscheinlich nicht so gut klappt, aber genauso "unnatürlich" ist es doch, das Spiel eines Pianisten zu einem gewissen Zeitpunkt (inklusive Unzulänglichkeiten) mit einem Abspielgerät immer wieder zu wiederholen. Deswegen kann man von einem Pianisten nicht zwangsläufig verlangen, mal eben eine perfekte Aufnahme einzuspielen, die seine künstlerischen Absichten perfekt einfängt. Wohl aber verlangen kann man natürlich, dass ein Pianist ein aufgenommenes Werk live angemessen wiedergeben kann. Dann ist es aber auch in Ordnung, wenn nicht alles perfekt ist. Wenigstens ist dann ja bei jedem Konzert immer eine unterschiedliche Stelle nicht perfekt, sodass nicht ein einzelner Fehler immer wieder wiederholt wird, wie das bei einer Aufnahme der Fall wäre.
Die Nachbearbeitung der vorliegenden Studio-Takes dient der Optimierung des vorliegenden Potenzials, nicht aber dem zweifelhaften Vorsatz, aus einem Nichtskönner einen Alleskönner zu machen. Aus nichts die Welt erschaffen, das gelang vermutlich nur Gott, egal, ob man an ihn glaubt oder nicht. Wer bei einer Studioproduktion eine schwierige Stelle wiederholt in den Sand setzt, vernimmt aus dem Off irgendwann die süffisante Bemerkung des Aufnahmeleiters/Tonmeisters, dass man doch wenigstens eine richtige Version innerhalb der begrenzten Aufnahmezeit zustandebringen möge, um diese beim Schnitt einfügen zu können.

Du hast gleichzeitig aber unrecht, wenn du meinst, dass heutzutage jede Lüge im Studio möglich ist. Mir zumindest ist bisher keine Anwendung von Auto-Tune untergekommen, bei der aus einem Piepmatz ein fantastischer Sänger gemacht wurde, ohne dass man das nicht hören würde.
Zum technischen Aspekt kommen die Beschränkungen der Praxis: Jeder zusätzliche Schnitt oder sonstige Eingriff kostet Zeit und Nerven - erstere muss bezahlt werden und die Strapazierfähigkeit von letzteren ist relevant bei der Entscheidung, ob der Künstler für Folgeproduktionen engagiert wird. Gerade unter Pianisten gibt es so viele gute und leistungsfähige Kandidaten zur Auswahl, dass man auf die Kooperation mit schlechten und unfähigen getrost verzichten kann und wird.

Dass das eingangs verlinkte Video satirisch gemeint war und man sich über das seltsame Geschehen köstlich amüsieren kann, das ist natürlich auch klar. Zur Abrundung noch der obligatorische gespielte Witzzzz, viel Vergnügen!:

Geht ein Mann zum Arzt und hat einen Stöpsel im Arsch stecken. "Sagen Sie mal, wozu ist der da?", fragt der Arzt und zieht den Stöpsel heraus. Es ertönt John Denvers Stimme: "Country roads, take me home...". Verwundert steckt er ihn wieder herein und zieht ihn nochmals heraus. Es ertönt erneut die bekannte Stimme: "...to the place I belong: West Virgi..." . Staunt der Arzt: "Mensch, das ist ja unglaublich!" - daraufhin meint der Patient: "Wirklich? Das ist doch nichts Besonderes: Jedes Arschloch kann Country-Songs singen...!!!"

Der Song zum Witz:



LG von Rheinkultur
 
Da muss man unterscheiden zwischen Stimm- und Instrumentalaufnahmen. Bei Instrumenten ist in der Tat fast alles möglich, auch und gerade bei Klavieraufnahmen. Oft genug kann man ja bei Aufnahmen von Digitalpianos nicht auf Anhieb sagen, ob es digital oder analog aufgenommen wurde. Mit etwas Arbeit kann man da aus einem Midi einen Track erstellen, der mit einem echten Pianisten verwechselt werden kann. Aber schon bei Blas- und Streichinstrumenten wird es komplizierter. Die klingen aus dem Computer schon deutlich künstlicher, weil ihre Methode der Klangerzeugung schon schwieriger im Computer nachzustellen ist. Bei menschlichen Stimmen werden wir wohl noch die längste Zeit warten, bis sie in digitaler Form wirklich echt klingen. Es gibt meines Wissens keinen digitalen Paul McCartney, den man nicht vom Original unterscheiden kann, und ebenso keine Software, die eine Stimme beliebig in der Tonhöhe verändern kann, ohne dass es auffällt.

Natürlich kann ich jede einzelne einzeln Tausendstelsekunde bearbeiten, und sogar noch etwas genauer (bei Audacity sehe ich in der Waveform ein paar Dutzend Punkte pro Tausendstelsekunde). Aber gerade das verdeutlicht ja die Komplexität des Problems ...

Ich bin kein Experte in dem Gebiet in irgendeiner Form (falls das jetzt so geklungen haben sollte), und wenn es da in letzter Zeit Entwicklungen gegeben hat, von denen ich nichts mitbekommen habe, dann möge man mich aufklären. Es ist nur die ursprüngliche Aussage von cwtoons, für die ich keinen Beweis sehe.
 
Ich kann aus meiner Erfahrung eines sagen. Ich und viele in der Musikbranche tätigen Leute sind mit CD Aufnahmen von Musikern schon gewaltig auf die Schnauze gefallen, live eine Katastrophe. Ja noch schlimmer grosse Preise werden anhand von CD Aufnahmen verliehen. Wen wunderts , wenn die Mehrzahl der Konzertveranstalter nur noch auf bekannte Stars setzen, die sich in den Konzertsälen einen Namen gemacht haben.
Hat nicht auch dieser Perfektionswahn zur der Krise in der klassischen Musik dazu beigeholfen in der wir schon seit langem drinn stecken. ???


Perfektion ist Lähmung.

Winston Spencer Churchill (1874-1965)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Nachbearbeitung der vorliegenden Studio-Takes dient der Optimierung des vorliegenden Potenzials, nicht aber dem zweifelhaften Vorsatz, aus einem Nichtskönner einen Alleskönner zu machen. Aus nichts die Welt erschaffen, das gelang vermutlich nur Gott, egal, ob man an ihn glaubt oder nicht. Wer bei einer Studioproduktion eine schwierige Stelle wiederholt in den Sand setzt, vernimmt aus dem Off irgendwann die süffisante Bemerkung des Aufnahmeleiters/Tonmeisters, dass man doch wenigstens eine richtige Version innerhalb der begrenzten Aufnahmezeit zustandebringen möge, um diese beim Schnitt einfügen zu können.

Das ist natürlich wahr, und ich hoffe, ich habe mich nicht so ausgedrückt, dass das Gegenteil verstanden werden könnte.
 
Ich bin kein Experte in dem Gebiet in irgendeiner Form (falls das jetzt so geklungen haben sollte), und wenn es da in letzter Zeit Entwicklungen gegeben hat, von denen ich nichts mitbekommen habe, dann möge man mich aufklären.

Antares AutoTune war vorgestern. Heute ist Melodyne: ein Hexenwerk, das eigentlich verboten gehört. Und das geht bestimmt auch noch besser in einigen Jahren.
 

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