Das Grundstück am Grünen Hügel erhielt Wagner kostenlos von der Stadt Bayreuth. Die architektonische Planung führte
Otto Brückwald aus, wobei Grundzüge der Pläne Sempers beibehalten wurden.
Bereits am 22. Mai 1872 konnte bei strömendem Regen der
Grundstein gelegt werden.
[5] Zu diesem Anlass dirigierte Wagner
Beethovens 9. Sinfonie im Markgräflichen Opernhaus. Doch dann verzögerte sich der Bau aus finanziellen Gründen immer wieder. Der geplante Verkauf von 1000
Patronatsscheinen für je 300
Taler verlief nur schleppend. Bis zum Frühjahr 1876 waren weniger als die Hälfte verkauft. Auch auf den deutschen Kaiser, den Reichskanzler und den Reichstag hoffte Wagner trotz Unterstützung durch
Gräfin Schleinitz vergebens. Finanzielle Hilfe erhielt er vom Osmanischen Sultan
Abdülaziz in Höhe von ungefähr 80.000
Euro nach heutiger Kaufkraft (2020).
[6][7]
Am 2. August 1873 konnte
Richtfest gefeiert werden, doch die für 1873 geplanten ersten Festspiele mussten verschoben werden. 1874 sicherte König
Ludwig II. den Bau durch einen Kredit von zunächst 300.000
Mark, der später noch einmal um 100.000 Mark erhöht wurde. Beide Beträge zahlte die Familie Wagner unter Verrechnung von
Tantiemen später vollständig zurück.