Takumi - Handwerkliche Perfektion


:konfus:

Drei Eskalationsstufen unterhalb von "Verschwörung" täte es auch. Zum Beispiel: Die normative Macht des Faktischen – dass bei solchen Workshops womöglich nur an der Oberfläche gekratzt wird/werden kann (nicht buchstäblich, natürlich, sondern nur im übertragenen Sinn ;-)) und für die kniffligen Feinheiten keine Kapazität besteht.

Nevertheless, aus eigener Erfahrung weiß ich es nicht, nur aus Erzählung eines interessierten, engagierten und gut beleumundeten Mitarbeiters eines SEHR renommierten Herstellers.
 
Drei Eskalationsstufen unterhalb von "Verschwörung" täte es auch. Zum Beispiel: Die normative Macht des Faktischen – dass bei solchen Workshops womöglich nur an der Oberfläche gekratzt wird/werden kann (nicht buchstäblich, natürlich, sondern nur im übertragenen Sinn ;-)) und für die kniffligen Feinheiten keine Kapazität besteht.

Nevertheless, aus eigener Erfahrung weiß ich es nicht, nur aus Erzählung eines interessierten, engagierten und gut beleumundeten Mitarbeiters eines SEHR renommierten Herstellers.

Du hattest das ja angesprochen mit "Wissen ist Macht" und Geheimwissen und so. Wie gesagt: ich habe solche Seminare bisher bei Bechstein, Grotrian Steinweg, Steingraeber und Seiler mitgemacht. Und dort waren alle sehr bemüht, ihre "Geheimnisse" weiter zu geben. Aber es stimmt: auch ich bin frustriert nach Hause gefahren. Aber nicht, weil ich das Gefühl hatte, dass jemand sein Wissen zurück hält, sondern einfach weil ich erkannt habe, welch kleines Licht ich doch bin. Gut möglich also, das der Kollege, auf den du dich berufst, sogar in den selben Seminaren wie ich war und wir uns dort getroffen haben.

Da wird auch nicht an der Obefläche gekratzt. Aber da geht es auch viel um Gefühl. Ein Beispiel: um abzuschätzen, wie viel Intonationsstiche ein Hammer zum Vorintonieren braucht, quetscht man mit Daumen und Zeigefinger den Hammer zusammen. Dann fühlt man schon mal vorab, was der Hammer braucht. Leider gibt es dafür kein objektives Maß, sondern dafür braucht es Erfahrung, die man auf einem Seminar nicht vermitteln kann. Trial and Error halt. Beim Intonieren selbst geht es dann weiter: wenn man saugend in den Hammer sticht, kann man fühlen, wie elastisch er ist und wie viel Stiche er noch braucht. Auch dafür gibt es kein Maß, das muss man sich halt erarbeiten. Und wenn man dann sieht, wie der Lehrgangsleiter das mit schlafwandlerischer Sicherheit macht, dann kann man schon frustriert sein. Aber nochmal: die haben sich meiner Erfahrung nach alle Mühe gegeben, ihr Wissen weiter zu geben. Ergibt ja auch Sinn: die wollen, dass da draußen gute Techniker rum laufen, die nicht die Edelinstrumente ihres Arbeitgebers verhunzen.

Insgesamt gibt es innerhalb der Branche übrigens eine große Offenheit. Die meisten Hersteller haben mir bei meinen Besuchen oder Seminaren deutlich gesagt, dass sie keine Geheimnisse haben. Lediglich, dass sie manche Dinge nicht morgen im Internet lesen wollen. Und bei manchen Produktionsschritten wurde ich auch schon mal gebeten, das nicht zu fotografieren bzw. nicht ins Internet zu stellen. Aber alle meine Fragen wurden beantwortet. Nur bei einem Hersteller wurden manche sehr detaillierte Fragen damit beantwortet, dass das Geschäftsgeheimnis sei. Aber das betraf nie die Seminarinhalte, sondern Produktionsdetails.
 
"Saugend in den Hammer stechen" :super::super::super:
 
@Tastenscherge

Dann reden wir sowieso aneinander vorbei. :001: Ich dachte, es gehe @OE1FEU speziell um Konzertstimmer.
 

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