Stirbt klassische Musik irgendwann aus?

Augenroll!! Sag mal, hast Du noch mehr solche Klopfer parat? Wo hast Du solche Märchen her, dass arme Künstler von bösen Managements gezwungen werden??

Meine Güte, Du siehst echt nur schwarz weiß, das ist extrem ermüdend, weil man Dir alles erklären muss, wie einem kleinen Kind.
Also: Forciert heißt 1. nicht, dass sie gezwungen wurde. Und 2. war sie eine junge Künstlerin, die eben bekannt werden wollte und logischerweise schnöden Mammon verdienen, und dass geht eben eher mit Pop als mit Jazz. 3. war ihr das sicher klar. Und 4. hab ich keinen Bock mehr.

Für alle anderen (@Bastly, zu Deinem Video) , das ist sehr gut, Gaga und Sting:


(Ich finde es lustig, wie es sie am Klavier fast zerreißt, und er am Ende durchschnauft)
 
@chopin123
Aber gibt es popular Musik, die es an zB. Komplexität mit Bach aufnehmen kann?
Gewiss nicht mit jedem Werk von Bach. Aber es gibt in allen Genres Werke, die z.B. das Präl in C toppen...

Ich habe jetzt nicht die Zeit, explizit Stücke zu suchen, die ähnlich komplex wie Klassik sind, aber ich bin (sorry, bin halt schon 50+) überzeugt, dass man bei folgenden "Klassikern" fündig wird (Nicht per se, sondern auf einzelne Stücke bezogen): Pink Floyd / Emerson, Lake & Palmer / Jean Luc Ponty / Beatles (ja, auch!!! - Strawberry Fields?) / Zappa / Prince usw.) Und - um das mal nicht zu unterschlagen, da sind Leute dabei, die ganze Genres erst quasi erfunden haben. Hat Bach Barockmusik erfunden? Nene, der ist höchst artistisch auf der großen Welle gesurft ;-).

N.B. JSB ist für mich dennoch der Größte! Aber dass die oben genennten Beispiele gegen so manches Klassik-Gedudel nicht anstinken können, ist lächerlich. Denn auch in der klassischen Musik gibt es Hui und Pfui (oder zumindest "weniger Hui")

PS. Dabei habe ich noch gar keinen Jazzer dabei - @hasenbein, Du wirst doch nicht behaupten wollen, dass z.B. das Köln Concert weniger komplex ist als ein einfacher Chopin-Walzer???
 
Und noch so ein Irrtum: der, zu glauben, wenn Fachleute über die Qualität der klassischen Musik reden, sei "Komplexität" das, worum es ginge.

Es gibt sehr komplexe, aber künstlerisch uninteressante bzw. kompositorisch wenig schlüssige Musik.

Und es gibt wenig komplexe, aber musikalisch-künstlerisch hoch gehaltvolle, äußerst gelungene Musik.

Leutchen, das ist doch wie in der Malerei: Ob ein Bild mit ausgefeilter Technik gemalt ist oder ob auf dem Bild "viel los" ist, ist doch kein Kriterium für seinen künstlerischen Rang...

Nö, klar, und zwar, weil Du argumentativ und formulierungstechnisch einfach nicht Deinen stärksten Tag hast. Nicht schlimm, es kommen auch wieder andere Tage :-)
Der versuchte Trick, die Pose einzunehmen, dass ich angeblich derjenige sei, dem man was erklären müsse, rettet Dich leider auch nicht. Lass es mal einfach für heute und schlaf Dich erstmal richtig aus :coolguy:
 
Lady Gaga und Sting - ziemlich cooles Video. Ich bin beeindruckt. Da ich eigentlich nie Radio höre und mich auch nicht mehr in Diskos usw. herumtreibe, habe ich mit der guten Dame immer nur "Pokerface" assoziiert. Dem man sich nirgends entziehen konnte und das (und dafür muss ich jetzt, glaube ich, kein Musikprofi sein!) auf der Liste der "nervigsten Songs aller Zeiten" ja wohl einen Spitzenplatz verdient hat. Dass sie auch anders kann, wusste ich nicht!

(Edit: hatte doch glatt die Songs "Pokerface" und "Superstar" verwechselt. Hm. Wie banausenhaft.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Lady Gaga und Sting - ziemlich cooles Video. Ich bin beeindruckt. Da ich eigentlich nie Radio höre und mich auch nicht mehr in Diskos usw. herumtreibe, habe ich mit der guten Dame immer nur "Superstar" assoziiert. Dem man sich nirgends entziehen konnte und das (und dafür muss ich jetzt, glaube ich, kein Musikprofi sein!) auf der Liste der "nervigsten Songs aller Zeiten" ja wohl einen Spitzenplatz verdient hat. Dass sie auch anders kann, wusste ich nicht!

Ich finds immer schade wenn die durch die Medien so dargestellt werden. Deshalb wollt ich das nur mal erwähnen^^
Ist zwar OT aber hier noch so ein Beispiel (nicht ganz ernst gemeint der Sketch^^ )



Der Junge kann meiner Meinung nach auch deutlich mehr als er zeigt ;)
Außerdem find ich den Sketch gut ;) Die Serie ist übrigens auch so ein Tipp, sehr lustig^^ (Saturday Night Live)

Falls ihr das nicht gucken könnt, einfach bei Youtube in den Einstellungen auf "zusätzliche Funktionen" gehen und bei "Land" auf "Weltweit" stellen. Sollte dann eigentlich funktionieren.

Soorry das es nicht direkt zum Thema beiträgt.

Gruß
Bastly
 
@ Lady Gaga ist doch nur ok, weil sie am Fazioli trällert.
 
Das halte ich für Humbug und finde es unprofessionell, das Komponieren von sehr guter populärer Musik mit dem Komponieren sehr guter klassischer-/Barock-/etc.-Musik überhaupt zu vergleichen.
Ich denke, Mozart wäre von den heutigen - auch technischen - Möglichkeiten, die die Musik bietet, hellauf begeistert. Aber wäre seine Musik weniger wert, denn es wäre ja kein klassisches Meisterwerk, sondern "nur" Popmusik (oder Jazz)?
wie kommst du auf die krude Idee, dass Mozart heute Popsongs komponieren würde?
hat er etwa zu Lebzeiten Dorftanzmusik für die arme Landbevölkerung reihenweise produziert, um diesen was von ihren wenigen Talerchen abzuzocken?

...aus welchem Grund in etlichen Köpfen nicht anzukommen scheint, dass es gänzlich unterschiedliche Musiksorten gibt, ist mir unbegreiflich... und nein, es gibt kein tertium comparationis zwischen der Musik von Mozart oder Bach und heutigen Pop-Events.
(nein, Populärität allein bringt da auch keinen musikalischen Vergleich zustande, denn populär sind auch Modefuzzis, Fußballtreter, Schmalzgeiger, Fastfoodketten - ja solln die alle nun wie Mozart sein?...) ;-):lol::lol:
 
potztausend @fisherman
Nana, Hasi; ich bin sicher - ohne jetzt "Beweise" suchen zu wollen - dass es in nahezu allen Sparten, sei es Jazz, Pop, Rock, Electronica usw, Werke gibt, die es an Innovationskraft, Originalität, Komplexität, Schöpfungshöhe etc. mit vielen (beileibe nicht allen) Werken der Klassik aufnehmen können.
also speziell das fett unterstrichene interessiert mich, weil ich ästhetisch dazulernen will:
nehmen wir ein Stückchen "light classic" a la "Mondscheinsonate" und du demonstrierst anhand von Notenbeispielen aus Pop, Rock, Electronica eine Handvoll Meisterwerke, welche sich sinnvoll und nachvollziehbar mit dem beliebten leichtverständlichen Beethovenevergreen auf rein musikalischer Ebene vergleichen lassen.

Viel Spaß!! :-D:-D:-D
 
Es gab doch auch immer Häretiker, die es vorzogen, in frei gewählter Einsiedelei und Weltentsagung ihre Wahrheiten anzubeten. ;)
gewiß - aber auch da gab´s solche und solche...

@sla019 ich mag den Eremit von Grimmelshausen sehr ("fahr wohl, schnöde Welt, denn du hast den Grind und den Gries...")
...und ok, der Einsiedel von Wilhelm Busch ("mirist alles einerlei / mit Verlaub, ich bin so frei") ist eine immergrüne Lachnummer :-D:drink::-D
 

...aus welchem Grund in etlichen Köpfen nicht anzukommen scheint, dass es gänzlich unterschiedliche Musiksorten gibt, ist mir unbegreiflich... und nein, es gibt kein tertium comparationis zwischen der Musik von Mozart oder Bach und heutigen Pop-Events.

Tja, das ist mir auch unbegreiflich...

Was viele nicht zu wissen scheinen, ist, dass es auch zu Bachs und Mozarts Zeiten bereits jede Menge Unterhaltungsmusiker gab, die halt für's Volk ein bisschen was Nettes zum Tanzen schrieben oder spielten. Und daneben eben (wenige) Kunst-Musiker, die ihr Metier aus ganz anderen Motiven heraus betrieben. Bach und Mozart waren ja in keinster Weise typisch für den Musikbetrieb der damaligen Zeit! Sondern ganz besondere, seltene Leuchttürme!

Mithin genauso eigentlich wie heute, nur dass damals die U-Musiker in der Regel arme Würstchen waren, heute hingegen machen sie in einigen Fällen richtig Kohle und haben Industrie, Medien und Deutungshoheit fest in der Hand.
 
Mithin genauso eigentlich wie heute, nur dass damals die U-Musiker in der Regel arme Würstchen waren

Nettes Beispiel gefällig?

www.youtube.com/watch?v=5KIjaV251o0
Ein Zeitgenosse Mozarts. Endete unrühmlich.

Noch eins, eher zu Bachs Zeiten entstanden:

www.youtube.com/watch?v=DEHJLd8QRz8
War Ende des 18. Jh. noch immer ein Gassenhauer. Die Songs hatten mitunter eine Halbwertszeit wie große Songs von den Stones.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwie habe ich den Faden zum Anfangsposting verloren.
Was genau war denn die Ursprungsthese zu Geschmack != Qualität, an der man sich gerade abarbeitet?

Dass teils triviale Dinge einen breiten Geschmack ansprechen können - yo, ist halt so, na und?
Das durch Experten anerkannte Dinge hoher Qualität kaum auf ein breites Echo treffen - kommt auch oft genug vor.

Mal aus meinem Expertengebiet: Habe schon wunderschöne Computerprogramme im Quellcode gesehen, die eine innere Eleganz und Genialität aufweisen - das interessiert keine Sau solange das Programm mit seinen Funktionen keine Anwenderschaft findet. Ich werfe auch keinem vor, dass er Facebook toll findet.


Das Anfangsthema war ja ein anderes und aus gegenwärtiger Sicht eher zu verneinen. Klassik lebt doch ganz gut, auch Klavier/Instrumente scheinen inzwischen wieder mehr Kinder zu lernen, wo ja auch oft automatisch Brücken zur Klassik gebaut werden.

Musik ist einfach auch viel breiter geworden - heute eine unfassbare Menge von Stilrichtungen, Klassik letztlich nur eine davon - dafür kann sichs doch super behaupten?!

Interessant dürfte es sein, was in 200 Jahren als Klassik gilt, also welche heutigen Künstler evtl. doch aufgenommen werden.
 
stell dir vor: das darf man jederzeit :-)
und man darf auch ketzerische, ja sogar häretische Ansichten vertreten - wenn diese dann allerdings auf Kernsätzen wie "mir geht Mozart auf den Keks" beruhen... hm, dann wird eine solche Häresie wohl kaum eine breitflächige Reformationsbewegung auslösen ;-):-D

Moin!

Prima, ich darf also mitreden. :-)

'Mozart geht mir auf den Keks' ... ich wusste nicht, dass das als Kernaussage rüberkam. Ebenso könnte es es sein, dass ich Bach sehr schätze oder Ravel/Debussy-Fan bin und die beiden mich zum jazz gebracht haben. Vielleicht muss ich, um mich differenzierter auszudrücken, noch längere Texte schreiben!

Grüße
Häretiker
 
Das Anfangsthema war ja ein anderes und aus gegenwärtiger Sicht eher zu verneinen. Klassik lebt doch ganz gut, auch Klavier/Instrumente scheinen inzwischen wieder mehr Kinder zu lernen, wo ja auch oft automatisch Brücken zur Klassik gebaut werden.
jepp

Musik ist einfach auch viel breiter geworden - heute eine unfassbare Menge von Stilrichtungen, Klassik letztlich nur eine davon - dafür kann sichs doch super behaupten?!
Bist du tatsächlich der Ansicht, dass das Vorhandensein unterschiedlicher Musiksorten lediglich eine Frage der Stilistik ist? Wenn ja, dann müsste unter dem abstrakten Oberbegriff "Musik" alles prinzipiell gleichwertig sein, also Bach & Heino wären nur stilistisch verschieden... Hast du das so gemeint?
________________

Ein ganz elementarer Fehler funktioniert auf diese Weise:
1. man stellt fest, dass es so genannte Kunstmusik gibt
2. man stellt fest, dass es darüber hinaus noch vielerlei andere Musik gibt
3. man bemerkt nicht, dass die meiste Musik gar keinen Kunstanspruch erhebt
4. man ärgert sich und will, dass die eigene Lieblingsmusik auch Kunst sein soll
5. deshalb argumentiert man schlau: alle Musik ist Musik, und deshalb ist mein Lieblingsheino nunmal auch Kunst. Ätschi. Kann ja eh keiner bestimmen, was Kunst ist und was nicht und Qualität und Schöpfungshöhe und so. Also ist Heino auch ein Mozart.

______________________

ach ja, kürzlich im Radio gehört:
Helge Schneider soll in einem Interview auf die Frage, ob er einen seiner Kindheitsträume verwirklich habe, geantwortet haben "ja: ich wollte aus Scheiße Geld machen" :lol: (ob er damit nur sein "Katzenklo" oder nicht doch viel mehr gemeint hat, ging aus der Sendung nicht hervor)
 
Ah, jetzt könnte es die ebenfalls alte 'Kunst vs. Kommerz'-Diskussion werden. :-)

Es gibt ganz viele 'Kunstmusiken', unserer westliche 'Klassik' ist ja nur eine. Eine sehr bedeutende, aber nur eine. Und ich vermute ganz stark, dass diese Kunstmusiken auch in Zukunft noch existieren werden.

Zum Glück ist Kommerz ja nicht alles.
Und vielleicht auch: Zum Glück ist ja nicht alles Kunst!

Grüße
Häretiker
 
Bist du tatsächlich der Ansicht, dass das Vorhandensein unterschiedlicher Musiksorten lediglich eine Frage der Stilistik ist? Wenn ja, dann müsste unter dem abstrakten Oberbegriff "Musik" alles prinzipiell gleichwertig sein, also Bach & Heino wären nur stilistisch verschieden... Hast du das so gemeint?
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Ein ganz elementarer Fehler funktioniert auf diese Weise:
1. man stellt fest, dass es so genannte Kunstmusik gibt
2. man stellt fest, dass es darüber hinaus noch vielerlei andere Musik gibt
3. man bemerkt nicht, dass die meiste Musik gar keinen Kunstanspruch erhebt
4. man ärgert sich und will, dass die eigene Lieblingsmusik auch Kunst sein soll
5. deshalb argumentiert man schlau: alle Musik ist Musik, und deshalb ist mein Lieblingsheino nunmal auch Kunst. Ätschi. Kann ja eh keiner bestimmen, was Kunst ist und was nicht und Qualität und Schöpfungshöhe und so. Also ist Heino auch ein Mozart.

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ach ja, kürzlich im Radio gehört:
Helge Schneider soll in einem Interview auf die Frage, ob er einen seiner Kindheitsträume verwirklich habe, geantwortet haben "ja: ich wollte aus Scheiße Geld machen" :lol: (ob er damit nur sein "Katzenklo" oder nicht doch viel mehr gemeint hat, ging aus der Sendung nicht hervor)


Der Helge macht das genau richtig, die eigentlich unwichtigen oder komplexen Themen dieser Welt wischt er mit einem entwaffnenden Spruch zur Seite ;)

Für mich ist Klassik erst mal eine Musikrichtung/ein Stil wie Volksmusik, Metal, Electro, Rap, Industrial, Jazz etc. - jeweils recht breite Genres mit x teils extrem verschiedenen Subvertretern. Und in der Tat existieren all diese Musikrichtung nur, weil es jeweils genug Leute gibt, denen das gefällt.

Dass jemand, der musikalisch/musiktheoretisch geschult ist, die eine Stilrichtung für qualitativ viel hochwertiger als die andere hält und sicher auch gute Argumente dafür hat, glaube ich gern.
(Wobei ich nicht immer glaube, dass diese Leute auch alles kennen und mit gleichen Maßstäben unvoreingenommen bewerten, es gibt glaub ich ziemlich komplexes/anspruchsvolles Electro-Zeugs)

Ich habe auch gute Argumente, warum ein Computerprogramm qualitativ viel besser als das andere ist.
Ich frage mich aber durchaus auch mal, wenn alle Anwender das andere (blöde) Ding da viel besser finden, sind evtl. meine angelegten Qualitätsmaßstäbe nicht optimal? Die selbe Frage sollten sich Architekten, Musiker und viele Experten anderer Fachdomänen ruhig abundzu mal stellen, es wird zu selten gemacht und zu oft pauschal als Ketzerei abgetan ;)

Welche Stilrichtung nun Kunst ist oder nicht, was "Kunst" überhaupt ist - das weiß ich nicht, damit habe ich mich nie auf der Metaebene auseinandergesetzt.
Manche Leute schmeißen einen Haufen Dreck in die Ecke und sagen, das ist Kunst (Hurz!) - und verlachen andererseits Volksmusikanten. Mir fehlen hier wirklich die Maßstäbe, was genau Kunst bedeutet- eine Bildungslücke :)
 

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