Steinway-Preisliste 1985

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Man manche es wie der Klaviermacher selig einst. Der hatte eine ansehnliche Sammlung abgeknibbelter Elfies greifbar, und wäre damit in der Lage gewesen, jedwede Flügelklaviatur zu sanieren.
Jede Werkstatt hat so eine gut sortierte Schublade voll damit und kann eine Klaviatur damit zurecht pfuschen. Aber es gibt auch Gründe, warum das nicht so toll ist: auf jeden Fall wird man Unterschiede zwischen alt nund neu sehen. Und in der Preisklasse ist es tatsächlich sinnvoller, einen neuen Belag drauf zu machen. Die meisten Kunden wollen einen durchgehend ansehnlichen und vor allem gleichmäßigen Belag. Die Plättchen haben Risse, unterschiedliche Dicke, Dichte, Maserung und manche haben durch massives Spielen im Laufe von über 100 Jahren Rundungen, so dass sie mittig weniger Material haben als am Rand. Die unterschiedlichen Färbungen bekommt man durch Bleichen und Polieren oftmals halbwegs angeglichen. Aber halt nicht perfekt. Perfektion ist aber beliebt.

Aber das Thema hat sich ja jetzt tatsächlich erledigt. Wie du schon sagst: ist gleichzusetzen mit Heroin und Kokain :020:
 
Der Mann von Welt kauft die nie einzeln, sondern immer als Pärchen. Während er das Federvieh vom Himmel holt, kann der Jagdgehilfe die Nr. 2 laden und ihm reichen ... ;-). Und, nein, solche Leute gibt es wirklich :blöd:

Das erinnert mich an eine Szene aus meiner Kindheit.

Als junge Buben haben ein Schulkamerad und ich uns Softair Pistolen besorgt. Er das Modell Glock, ich eine Sig Sauer 228. Damit haben wir alles mögliche angestellt, von harmlosen Schießübungen bis hin zur Vogeljagd.
Nachdem ich einen kleinen Vogel mit einem Schuss vom Baum zu holen wusste, wurde ich aber sogleich von Schuldgefühlen heimgesucht. Das klein wild Vögelein sang nun nicht mehr, es war vermutlich tot und ich war sein Mörder. Ein Nachbar hatte dies beobachtet und gerufen, was wir dort anstellten. Mein Kamerad und Jagdgehilfe ergriff ohne zu zögern das reglos am Boden liegende Federvieh und wir suchten das Weite.
 
Marlene, DU hast hier die schlimmen Gedanken! Marteletti hat recht und er scheint sich auszukennen: Büchsen sind Gewehre die Kugeln/Projektile verschießen - und die "hat man" als Einzelstück. Im gegensatz zu den Flinten fürs fliegende Federvieh und Hasen - die verballern Schrotladungen und der Herr Graf pflegt davon stets Pärchen zu besitzen, weil Butler usw...
 
Nicht nur Flinten besitzt der Herr Baron pärchenweise, sondern - so er auf sich hält - auch Duellpistolen. Immer schön zwei im Kästchen samt sämtlichem Zeug und Zubehör. Und der Butler pflegt sie immer schön regelmäßig, man weiß ja nie, wann man sie mal von jetzt auf gleich braucht. Kann schneller gehen, als man denkt: ein falscher Blick, ein falsches Wort - und schon gibt's den Puschkin-Effekt, im Morgengrauen, am Waldrand oder am Flussufer vor der Stadt, alle in Frack und Zylinder ... Also, @Marlene mit deinem potenziell blaublütigen* Hoflieferant-seiner-Majestät-Klavier, Vorsicht bei KL oder KS aus dem Kleinadel mit umso heftigerem Standesdünkel ... Und beim Hochadel sowieso, der hat noch ganz andere Waffen und eine noch entschiedenere Entourage, siehe Prinz Reuß der soundsovieltedreiviertel usw.

*Wenn der von 1904 ist, wie du sagst, sollte er doch ursprünglich azurblaue Filze gehabt haben? Vermutlich im Kontext der Republik oder der Restauration - pardon: einer Restaurierung, mein ich natürlich - dann upgedatet?
 
*Wenn der von 1904 ist, wie du sagst (...)

Falls er nicht monatelang im Werk herumgestanden hat, wurde er 1904 produziert. Die Archivbuchseite von Bechstein offenbart, dass "Flügel 5" am 15. Mai 1904 an den Kunden ausgeliefert wurde.

(...) sollte er doch ursprünglich azurblaue Filze gehabt haben?

Das weiß ich nicht.

Vermutlich im Kontext der Republik oder der Restauration - pardon: einer Restaurierung, mein ich natürlich - dann upgedatet?

Was die Filze betrifft weiß ich nur, dass die Dämpfung neu befilzt wurde.
 

Nee, Blüthnerblau = eher Preußischblau oder so (obschon Leipzig = nicht wirkl. Preußen ...). Aber die alten Bechsteine hatten eben so ein eher ins Azzurro gehendes Blau, und ich bilde mir ein, mal irgendwo gelesen zu haben, Bechstein hätte 1910 umgestellt. Deshalb dachte ich immer, ich hätte mit meinem 1910er einen der ersten grünen - was ich eigentlich immer schade fand, weil das Blau schöner ist als diese Militärfarbe - hatte ich 15 Monate lang nonstop um mich herum, da reicht's dann auch wieder ...
Ich hab hier im Clavio auch schon mal diesbezüglich gefragt, aber da hat keiner geantwortet. Deshalb neuer Versuch, v. a. @Öfeu, der sich ja bei Bechsteins offenbar bestens auskennt und sich dann auch noch dem Unverbastelt-Fetisch Hingibt: Wie schaut's also aus, was weiß man über erst blau und dann grün bei Bechstein, Berlün ... wieder so ein Limmerick ...
 
Das wär so einer: Screenshot_20230206-080306.png
 
Und zum Thema 202: Wenn man beim Restaurieren rundrum die Abstoßungen egalisiert und entsprechend wegschmirgelt, dann kann da schon gut 1 cm draufgehen ... :003:
 
1930 eh klar: grün. Ich sagte ja nicht BIS 1910 grün, sondern AB 1910 Umstellung von blau auf grün - so denn der Zeitpunkt stimmt, was noch abzuklären wäre ...
 
1930 eh klar: grün. Ich sagte ja nicht BIS 1910 grün, sondern AB 1910 Umstellung von blau auf grün - so denn der Zeitpunkt stimmt, was noch abzuklären wäre ...
Hier ein "grüner" von 1896.
Und ein "blauer" von 1890.
 

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