Start mit 30, was ist noch drin?

  • Ersteller des Themas Blumenhaendler
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ich weiß nicht, was ein altes p-90 ist (irgendein Elektro-Ding?)
aber erstaunlich: du kannst da, mit Pedal, die Taste loslassen, stumm fassen, Pedal weg - und der Ton ist noch da (klingt weiter)? ...sapperment, das können ein paar teure angebliche "Flügelalternativen" nämlich nicht...
Sogar mein 270-Euro NP-31-Piaggero-Keyboard kann das und das bietet sonst nur ein Sample pro Terz. Das mehr als doppelt so teure ES100-DP scheitert daran. Sprich: Da hat jemand einmal mitgedacht und ein anderes mal nicht.

Was man beim DP-Bashing berücksichtigen sollte:

Unterschiedliche Tastatur-Mechaniken gibt es Dutzende. Es hat sich da noch kein Goldstandard herausgebildet. Wer also eine Mechanik probespielt und sich mit dieser nicht wohlfühlt, sollte keine voreiligen Schlüsse über DPs generell machen.

Die Klangerzeugung in den gegenwärtigen DP spiegelt nicht den Stand der Technik wider, sondern ist diesem mehrere Jahre hinterher. Das liegt vielleicht auch daran, daß die Hersteller sich mit ihren DPs nicht ihre Einsteigerklaviere kannibalisieren wollen. Auch die AvantGrand-Geräte sind nicht auf dem neuesten Stand und Yamaha wird da einen Teufel tun, die Käufer dieser Geräte mit Modellwechseln zu verärgern.

Die führende Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Klangerzeugung findet gegenwärtig auf dem PC statt, dort liefern sich Sampling und Modeling (und beliebige Kombinationen davon) einen Wettbewerb und liefern einen Ausblick auf das, was künftig möglich sein wird. Und das ist auch gut so, denn es zwingt die DP-Hersteller dazu, hier mal nachzuziehen. Daß das Kawai VPC1 - eine Tastatur ohne jegliche Klangerzeugung - überall ausverkauft ist, hat schon seinen Grund.
 
"weil ich schon so alt bin, fast ein Opa, die Finger gichtig, die Augen trüb' und müd', die Bewegungen fahrig, die Pedalfüße zittrig, die Wirbelsäule verknorpelt und puckelich, die Hände krallig, und die Skalen da kann ich nur 1 Ton pro 3 Sekunden spielen, weil das Alter mich gegerbt hat - wo ist mein Stütz-Stock, aus Eichenholz mit Hirschhorngriff, zum Stützen | kräächz...| bin greise und mein Leben ist verwelkt...:cry2::cry2:"

Wundervolle Ausdrucksweise... habe mich sehr gefreut und amüsiert. Bin 50 ,-)
 
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Falls @Blumenhaendler noch nicht entnervt aufgegeben hat, seinen Thread quer durch alle Stimmungen, Schwebungen und Zwistigkeiten zu verfolgen, ist es doch immerhin ein schönes und weiterführendes Ergebnis:

Ohne nennenswerten Widerspruch scheint das Kawai CS-10 dasjenige Digitalpiano zu sein, dessen Anschaffung zumindest wohlwollend in Erwägung gezogen werden sollte.

Ich hätte es auch gern gekauft. Fürs Wohnzimmer. Das Projekt ist am Veto meiner definitiv vernünftigeren besseren Hälfte gescheitert...
 
"weil ich schon so alt bin, fast ein Opa, die Finger gichtig, die Augen trüb' und müd', die Bewegungen fahrig, die Pedalfüße zittrig, die Wirbelsäule verknorpelt und puckelich, die Hände krallig, und die Skalen da kann ich nur 1 Ton pro 3 Sekunden spielen, weil das Alter mich gegerbt hat - wo ist mein Stütz-Stock, aus Eichenholz mit Hirschhorngriff, zum Stützen | kräächz...| bin greise und mein Leben ist verwelkt...:cry2::cry2:"

Wundervolle Ausdrucksweise... habe mich sehr gefreut und amüsiert. Bin 50 ,-)

Jah, Gerald, da müssen wir dem Zahn der Zeit ins bleiche Gesicht blicken, der uns das graumelierte Haar einfach vom Kopfe weht, :-Dwährend wir vorm Seniorenheim stehen und abgewiesen wurden: "zu alt!" , :-D, Passanten blicken uns neugierig hinterher und fragen sich: "immer noch?" ...:lol:, und spielende Kinder halten inne, zeigen auf uns und sagen: "meine Uroma sah auch so aus," :drink:Rollator-Vertreter klingeln nicht bei uns, sie rufen vorher an, ob wir den Weg zur Tür noch schaffen, und..[...] :denken:"

...aber ich glaube das alles nicht so recht. ;-) Daher auch meine aufmunternden Texte!!

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Ohne nennenswerten Widerspruch scheint das Kawai CS-10 dasjenige Digitalpiano zu sein, dessen Anschaffung zumindest wohlwollend in Erwägung gezogen werden sollte.

Aber nicht wohlwollender, als ein echtes Klavier. Gut, wenn es sich budgetmäßig nun gar nicht einrichten lässt, dann nimmt man zwar das, was eben passt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf dem riesigen Markt an guten gebrauchten echten Klavieren nicht welche gibt, die passen.

LG, Olli!
 
ah..., unterrrichtest du dann auch den Bleifuß?

klingt wie diese mechanischen Aufziehpuppen, die vor manchen Jahrmärkten stehen.

Vichy-Musikautomat-Frau-am-Piano.jpg
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Manchmal kommt es vor, dass man einen Ton anschlagen muss, das rechte Pedal nimmt, den angeschlagenen Ton stumm fasst, das Pedal (das rechte) hoch und runter bewegt (Pedalwechsel) und dass dann der stumm gefasste und über den Pedalwechsel gehaltene Ton weiter klingen soll.

Es ist nicht zielführend, über DPs zu urteilen oder von mir aus auch zu schimpfen, wenn man genau NULL Ahnung hat und offensichtlich noch nie an einem DP gesessen hat.

Mir ist überhaupt kein einziges Modell bekannt, das diese selbstverständliche Funktion nicht hat. Wenn die tatsächlich nicht existiert, hat man entweder gar kein DP (sondern evt. ein keyboard) oder ein Nachkriegsgerät oder ein defektes DP.
 
Ohne nennenswerten Widerspruch scheint das Kawai CS-10 dasjenige Digitalpiano zu sein, dessen Anschaffung zumindest wohlwollend in Erwägung gezogen werden sollte.
Wobei man dieselbe Technik im anderen Gehäuse (CA95) für fast einen Tausender weniger bekommt. Ohne Resonanzboden und mit weniger Feature-Overkill (wer braucht schon 80 Sounds?) tut's auch ein CA65, das kostet dann schon weniger als die Hälfte des CS10, ohne daß man bei der digitalen Klangerzeugung Abstriche machen muß. Und nicht vergessen: So ein DP muß nach wenigen Jahren wieder ersetzt werden, wenn einem dann das Sample auf den Nerv geht. Also nicht zu wuchtig kaufen. ;-)

Mir ist überhaupt kein einziges Modell bekannt, das diese selbstverständliche Funktion nicht hat.
Doch doch, ich habe so ein DP, Modelljahr 2014.
 
Wobei man dieselbe Technik im anderen Gehäuse (CA95) für fast einen Tausender weniger bekommt. Ohne Resonanzboden

Tja. Nur ist eben genau dieser Resonanzboden den Tausender wert. Übrigens HAT das CA95 einen aktiven Resonanzboden. Trotzdem ist das CS10 wegen dem großvolumigen Gehäuse vorzuziehen - und deswegen auch teuerer in der Fertigung. Die paar mehr Stimmen sind nebensächlich.
 
Es ist nicht zielführend, über DPs zu urteilen oder von mir aus auch zu schimpfen, wenn man genau NULL Ahnung hat und offensichtlich noch nie an einem DP gesessen hat.

So sehe ich es auch …. denn solche Funktionen wie Sustain zu realisieren ist für die Sensoren und anschliessende Software nur ein Klacks. Wenn irgendein Hersteller diese Funktionen nicht realisiert hat, dann hat er einfach gewaltig geschlampt. Ebenfalls die Sustain und Dynamik Abstufungen sind heute mit den schnellen Prozessoren kein Problem mehr. Aber solange hier noch einige User meinen, Pedale oder die Tasten nur Ein/Aus Schalter im D-Piano haben, dann verstehen sie von den Materien wirklich nichts. Über den Klang und über die Mechanik kann man einiges sogar, sehr viel beanstanden. Der sterile Klang eines Digis ist halt immer da und wird auch einige Zeit bestehen. Da hat die D-Piano Industrie noch einige Aufgaben zu bewältigen (ob sie das überhaupt wollen, hmm das lasse ich offen). Aber was Sustain und Dynamik betrifft, in diesem Bereich sind die D-Pianos recht weit. Sicher noch nicht perfekt aber fast perfekt.

Ich bin kein D-Piano Prediger aber auch kein notorischer Gegner. Ich spiele sehr gerne beides (akustisch und elektrisch), D-Piano mehr zu experimentieren, Üben und z.T. Stücke arrangieren. Manchmal benutze ich gerne Cembalo oder einige Bar-Pianos und und und. Ich benutze nur „stand alone keyboards (Tastaturen), mit nachgeschalteten Software (Virtual Pianos via Midi Schnittstelle). Somit bin ich flexibel und kann das ganze Klanglich auf dem neuesten Stand halten. Irgendwann muss ich die Tastatur ersetzen, falls da was Neues und Besseres auftaucht. Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich auf jede Tastatur, sofern sie qualitativ hochwertig sind. Auch wenn man verschiedene akustische Pianos spielt, braucht man jeweils kurze Einspielzeit. Der gute Horowitz schleppte sein S&S meistens mit, weil er diese Umstellungszeit zum anderen Modelle nicht investieren wollte. Soviel ich weiss, war die Mechanik für ihn speziell getunt.

Gruss Antoine
 
Zuletzt bearbeitet:

Jup, der Horowitz-Flügel war äußerst leichtgängig - so sehr, dass andere Pianisten es sehr schwer fanden, darauf wirklich differenziert zu spielen.
 
Hat das auch einen Namen oder ist der ein Geheimnis?
Ist ein Kawai und wurde in China hergestellt.
Tja. Nur ist eben genau dieser Resonanzboden den Tausender wert. Übrigens HAT das CA95 einen aktiven Resonanzboden.
Deswegen ist ja faktisch identisch zum teureren CS10. Die Verstärkungsleistung ist auch gleich. Man braucht IMHO kein DP, das optisch so tut, als sei es ein Klavier, es wird ja sowieso ein Flügel gesampelt.
 
So sehe ich es auch …. denn solche Funktionen wie Sustain zu realisieren ist für die Sensoren und anschliessende Software nur ein Klacks.
möglicherweise missverstehen wir uns alle hier? Ich habe nicht (!) von der Funktion des mittleren Pedals gesprochen.

man kann ja folgendes Experiment machen:
- rechtes Pedal runter und unten halten
- einen Basston staccato (!) anschlagen
- irgendwas in mittlerer und hoher Lage klimpern
- dann den längst losgelassenen Bass stumm runterdrücken
- und jetzt das rechte Pedal aufheben
und dann gibt es genau zwei Möglichkeiten:
a) hurra, der Bass klingt weiter
b) Mist, das Ding kennt kein stummes greifen.

wenn die Klaviatur das stumme greifen schon angeschlagener, aber unterwegs losgelassener Tasten gestattet, dann ist das erfreulich - wenn nicht, dann fehlt eine Spielart, über welche sämtliche mechanischen Klaviere verfügen. Ich habe ein paar hochpreisige Digis ausprobiert, nicht alle ließen das stumme greifen zu.

und wer noch mehr austesten will, der schaut in ein paar Schoenbergsachen, um zu prüfen, ob auch sowas vom Instrument gestattet wird oder nicht (wer sich im Klavierspiel und der Klavierliteratur leidlich auskennt, wird nicht nachfragen müssen)
 

Das meinte ich schon. Natürlich muss er weiterklingen.

Also mal Butter bei die Fische:

WELCHE Modelle können das nicht? Ich will das jetzt mal wissen. Und bitte nicht "Modell von 2014" sondern Hersteller und Modell. Und bitte konkret selbst probiert und nicht "ich habe gehört, das ist beim dem so" oder ähnlicher Kram.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, um mal ganz genau zu sein: Hat schonmal jemand ein Stück für präpariertes Klavier an einem E-piano aufgeführt, wie z.B. von John Cage?
Oder auch Stücke wie "Hämmerklavier" von Moritz Eggert, die das akustische Instrument als Resonanzkörper und Percussionsinstrument mit einbeziehen?
Kann man mit einem E-piano einen Raum zum schwingen bringen, dass es einem in den Ohren gellt, wie bei manchen Etüden von Ligeti der Fall?

Nein? :coolguy:Ja sowas...
 
WELCHE Modelle können das nicht? Ich will das jetzt mal wissen. Und bitte nicht "Modell von 2014" sondern Hersteller und Modell. Und bitte konkret selbst probiert und nicht "ich habe gehört, das ist beim dem so" oder ähnlicher Kram.
Also mein Roland DP-990 (2 Jahre alt) kanns. Und wenn man das Pedal wechnimmt, hört man sehr schön, wie die Obertöne der mitschwingenden (jaja, simulierten) Saiten weggehen.

Ach, und noch was: Auch wenn mich so was ärgert, weil es ein Softwareproblem ist und sich leicht beheben lassen würde ... wie oft braucht man das? Als Amateur, meine ich, also wenn man in der Zielgruppe für so 'n Stromklavier ist?
 
Also, um mal ganz genau zu sein: Hat schonmal jemand ein Stück für präpariertes Klavier an einem E-piano aufgeführt, wie z.B. von John Cage?
wohl kaum...
das ist auch nicht die Frage, sondern die Frage ist, ob alle guten Digis die bekannten Spieltechniken der Klaviermusik des 19. und frühen 20. jhs. wirklich komplett ermöglichen oder nicht.
 

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