Spielt hier jemand Kontrabass?

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Hallo,

ich habe in letzter Zeit meinen E-Bass mal wieder öfter ausgepackt, und mich dann erinnert, dass das erste Instrument, was ich lernen wollte, eigentlich der Kontrabass gewesen ist. Der Klang hat mich irgendwie schon seit meiner Kindheit sehr beeindruckt, besonders im Jazz-Bereich. Viele Jahre später als ich Klassik und Orchestermusik für mich entdeckt habe (und gehört habe dass Jazzer auch ofter streichen als gedacht), fand ich die klassischen Spielweisen auch extrem cool (u.a. Arco und so).

Leider wurde nie was daraus Kontrabass zu lernen, damals als ich ein Kind war, war das meinen Eltern scheinbar zu teuer und hier in der Dorfgegend gab es keine Lehrer, deswegen habe ich einen E-Bass geschenkt bekommen, den mag ich zwar auch sehr, aber immer wenn ich ihn spiele, kommt mir in den Kopf, was ich eigentlich machen wollte .-.

Ich würde auch wirklich gerne in einem Amateur-Orchester spielen, finde das total faszinierend in so einer großen Gruppe von Leuten zusammen zu musizieren, mit Klavier und Lagerfeuergitarre ist das ja leider nicht so einfach. Aber Bassisten werden immer gesucht, und das Instrument ist sonst auch sehr flexibel, man könnte genau so gut Jazz, Rockabilly oder einige andere Stile machen (die mir auch gefallen).

Leider ist das hier auf dem Land mit Real-Life Lehrern so ein kleines Problem, aber da mittlerweile viel Online-Unterricht angeboten wird, denke ich dass ich dadurch halbwegs Unterstützung bekommen kann, denn alleine würde ich mir das streichen lernen ect. nicht wirklich zutrauen.

Leider habe ich auch nicht so viel Geld, deshalb werde ich wohl einen elektrischen Kontrabass, oder einen gesperrten kaufen müssen fürs erste... Obwohl momentan noch gar nicht feststeht dass ich Kontrabass lerne, momentan mache ich das so, dass ich E-Bass und Klavier übe, und je nachdem welches Instrument mir besser gefällt, werde ich mir Unterricht suchen. Aber trotzdem dachte ich dass es eine lustige Idee ist einfach mal zu fragen ob hier jemand Kontrabass spielt.
 
Ich habe eine ganze Zeit Kontrabass gespielt. Das ist ein Wahnsinnsinstrument und was Könner da alles herausholen, ist schon sagenhaft. Ich empfehle nachdrücklich als Lektüre "Der Kontrabass" von P. Süsskind oder den Besuch des gleichnamigen Theaterstückes, falls das noch irgendwo läuft.

Das ging so lange, bis ich merkte, dass Intonation nicht mein Ding war, wahrscheinlich war ich auch zu faul. Ich bin dann zum bundierten Ebass gewechselt. Den spiele ich noch heute. Der Ebass hat sich in den letzten vierzig Jahrrn seit J. Pastorius enorm entwickelt. Die frühere Spielweise mit undefiniertem Tiefgebrumm ist Gottseidank seit langem vorbei.

CW
 
Gibt sogar weltberühmte Kontrabassisten, bei denen "Intonation nicht deren Ding" ist/war... Räusper... Gary Peacock... Hust... oder... ähem... Ray Brown, wenn er gestrichen hat... husthust... :005:
 
Gibt es überhaupt witzige Opern? Kann ich mir kaum vorstellen.
Dann sind es vermutlich schon Operetten.

Schülerstilblüte zum Thema: "Die Operette hat immer ein Happyend, während am Ende einer Oper noch lange nicht alle happy sind". Stimmt übrigens nicht.

Noch mehr Schülersprech: "In der Oper können die Solisten singen. In der Operette singen sie, wenn sie können". Ist ebenfalls Unsinn.

Ein paar Vergleiche wichtiger Werke von Puccini und Lehár miteinander genügen bereits, um diese Aussagen zu widerlegen. Übrigens kannten und schätzten sich beide.

LG von Rheinkultur
 
Dass "en reenen Ton up den Kunterbaß" eher Glückssache sei soll doch schon Johannes Brahms' Vater, seinerzeit Bassist in der im Orchester des Hamburger Stadttheaters behauptet haben.
 
Man kann aus einem Kontrabass keinen schönen Ton 'rausholen, weil keiner darin ist.

Auch das war einmal gängige Ansicht.

Heute gilt das nicht mehr - nur noch für Blockflöten.

CW
 
Gibt es überhaupt witzige Opern? Kann ich mir kaum vorstellen.

Ja, viele. Wobei eine 3 oder 4-stündige Oper selten von vorne bis hinten nur witzig ist, denn das wäre kaum zu ertragen. Aber wenn du dich amüsieren willst, versuch's mal mit:

Le nozze die Figaro
Il Barbiere di Siviglia
Der Wildschütz
Die lustigen Weiber von Windsor
Die verkaufte Braut
Falstaff
Gianni Schicchi
Die Meistersinger von Nürnberg (Ende des 2. Aktes!)
Der Rosenkavalier
Ariadne auf Naxos
Die schweigsame Frau
Die Nase

etc.pp.
 
Apropos Kontrabass: Was sagt ein Bassist der Bayerischen Staatsoper, nachdem er sein Instrument gestimmt hat?

"Des A stimmt eh ned, und des E stimmt a ned!"
 

Alle Saiten vielleicht, aber nicht alle Seiten, auf denen Noten stehen. Nach dem gemäßigt modernen Jürg Baur mit seiner Kontrabass-Oper fehlt noch die Hardcore-Abteilung der Neuen Musik:



Beim Premierenmitschnitt des WDR von den Wittener Tagen für Neue Kammermusik 1989 fehlt die Rahmenhandlung, die die Leute beim Radiohören damals ebenfalls nicht mitbekommen konnten: Die übrigen Musiker einschließlich Dirigent befinden sich spielbereit auf dem Podium, der Kontrabassist und sein Instrument fehlen. Es entsteht Unruhe, plötzlich knallt eine Saaltür zu und der Kontrabassist stürmt mit seinem noch im Koffer befindlichen Instrument zur Bühne. Während er auspackt und sich einrichtet, bringen die übrigen Spieler akustisch genau das zuwege, was auf der Aufnahme zu hören ist. Kaum drei Minuten später tritt Stille ein, der Dirigent und die Instrumentalisten verbleiben in angespannter Haltung, als ob das Stück noch gar nicht zu Ende sei. Diese Schweigephase dauerte bei der Premiere länger als der tatsächlich gespielte Teil und wurde bei der Ausstrahlung inklusive der Publikumsreaktionen hinterher einfach weggeschnitten. So ändern sich die Zeiten: Instrumentales Theater gehörte in den 1960ern im Gefolge von Cage und Fluxus-Bewegung ins als innovativ angesehene Musikvokabular und brachte in den späten 1980ern schon so manchen zum Gähnen. Gewissermaßen Theo-Lingen-Humor auf der Comedy-Bühne des 21. Jahrhunderts... .

LG von Rheinkultur
 
Da tust Du dem seeligen Theo Lingen aber wirklich Unrecht:005:.
Wenn man Humoristen verschiedener Generationen miteinander vergleichen wollte, gäbe es vermutlich Irritationen in alle Richtungen: Ein Comedian des Jahres 2020 auf einer Kleinkunstbühne im Jahre 1950 wäre vermutlich in Zwangsjacke vom Podium abgeholt und in die Geschlossene zwangseingewiesen worden. Aber auch ein oder zwei Generationen weiter zurück hätte die Geschichte gut ausgehen können:

 
Ich empfehle nachdrücklich als Lektüre "Der Kontrabass" von P. Süsskind oder den Besuch des gleichnamigen Theaterstückes, falls das noch irgendwo läuft.
Vielen Dank, dann muss ich mir das langsam wirklich mal geben, da schon sehr viele Kontrabassisten darüber gesprochen haben.

Geige, Cello oder Bratsche würden mich auch sehr reizen, insgesamt eigentlich Streichinstrumente generell, aber die haben nicht so diese Genrevielfalt, und ein guter Solist werde ich wohl auch nicht mehr werden. Ich suche gerade ein Zweitinstrument, was auch besonders gut dafür geeignet sein soll mit anderen zusammen zu spielen, und da ist der Kontrabass echt ungeschlagen :D

Ich wollte jetzt wie gesagt erstmal bis zum Jahresende schauen, welches Instrument mir beim üben mehr Spaß macht, wenns doch der Bass ist, dann werde ich das auf jeden Fall in Angriff nehmen. Aber Klavierspielen werde ich auch nie aufgeben
 

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