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LuMo
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- 1. Aug. 2016
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- 6
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Liebe Clavio-Community,
Ihr kennt doch sicher alle diese Momente: Ihr sitzt mit Freunden bei euch zu Hause oder sonstwo wo zufällig ein Tasteninstrument herumrumsteht und jemand sagt: "Du kannst doch Klavierspielen - Spiel mal was".
In dieser Situation gibt es zwei Arten von Klavierspielern:
1. die einen können spontan "drauflos-spielen". Eine gefällige Akkordfolge in einem lässigen Rythmus/Muster angeschlagen, ein einfaches Arpeggio oder ein paar Ausschnitte der Melodien der neusten Chart-Hits - und schon kann man für 10-Minuten den Alleinunterhalter geben, ohne dabei ein konkretes Stück durchexerzieren zu müssen.
2. die anderen können in diesem Moment genau die paar Stücke, die sie zuletzt noch intensiv geübt haben - und zwar auch genau so, wie Sie diese kennen: steng nach Vorgabe des Notenblatts und ggf. den Interpretationsansätzen die Sie mit Ihrem Klavierleher o.ä. erarbeitet haben. Blöd ist dies insbesondere dann, wenn man zuletzt einen wunderschönen aber leider furchbar traurigen Trauermarsch in F-Moll einstudiert hat, der im Hier und Jetzt garantiert jegliche gute Stimmung zunichte macht.
Sicherlich ist der Schritt von Gruppe 2 zu Gruppe 1 auch eine Sache der Erfahrung. Wenn man erst einmal viele Jahre Übung hinter sich und eine große Anzahl eingeübter Stücke parat hat, fällt es sicher leichter auch mal "spontan zu sein".
Meine Frage ist dennoch: Kann ich den Weg zu Gruppe 1 irgendwie gezielt fördern? Gibt es Übungen oder Lernkonzepte die konkret ein "freies Spiel" auch für Anfänger gezielt zugänglich machen? Oder muss ich mich darauf verlassen, dass so etwas sich mit fortschreitender "klassischer Ausbildung" von selbst ergibt? Ist es vielleicht sogar ein gewisses "Talent" im Sinne einer vorhandenen (oder eben auch nicht vorhandenen) Musikalität, ohne welches es ggf. nie wirklich gelingt?
Nur zur Info: Ich bin Anfänger und Späteinsteiger am Klavier (habe lange heimlich geträumt und mit knapp 30 endlich den Mut gefasst es zu probieren) und erwarte nicht, binnen weniger Jahre perfekt Improvisieren zu können. Zunächst den klassischen Weg zu gehen (ich habe eine Lehrerin mit sehr klassichem Fokus) hilft mir sicher dabei zunächst einmal fließend Noten zu lesen und das Instrument richtig kennzulernen.
Der Punkt ist jedoch, dass ich nicht anstrebe irgendwann 90-minütige Chopin-Konzerte geben zu können. Wenn ich irgendwann an dem Punkt bin, an dem ich spontan selbst-interpretieres Medley der aktuellen Chart-Hits aus dem Hut zaubern kann - am Besten so ungezwungen, dass alle sich animiert fühlen mitzusingen - bin ich viel eher an meinem Ziel. Der klassische Weg wird mich auf mittlere Frist dort jedoch vermutlich nicht hinführen. Die Frage ist also: Was sind die Alternativen?
Danke und Gruß LuMo
Ihr kennt doch sicher alle diese Momente: Ihr sitzt mit Freunden bei euch zu Hause oder sonstwo wo zufällig ein Tasteninstrument herumrumsteht und jemand sagt: "Du kannst doch Klavierspielen - Spiel mal was".
In dieser Situation gibt es zwei Arten von Klavierspielern:
1. die einen können spontan "drauflos-spielen". Eine gefällige Akkordfolge in einem lässigen Rythmus/Muster angeschlagen, ein einfaches Arpeggio oder ein paar Ausschnitte der Melodien der neusten Chart-Hits - und schon kann man für 10-Minuten den Alleinunterhalter geben, ohne dabei ein konkretes Stück durchexerzieren zu müssen.
2. die anderen können in diesem Moment genau die paar Stücke, die sie zuletzt noch intensiv geübt haben - und zwar auch genau so, wie Sie diese kennen: steng nach Vorgabe des Notenblatts und ggf. den Interpretationsansätzen die Sie mit Ihrem Klavierleher o.ä. erarbeitet haben. Blöd ist dies insbesondere dann, wenn man zuletzt einen wunderschönen aber leider furchbar traurigen Trauermarsch in F-Moll einstudiert hat, der im Hier und Jetzt garantiert jegliche gute Stimmung zunichte macht.
Sicherlich ist der Schritt von Gruppe 2 zu Gruppe 1 auch eine Sache der Erfahrung. Wenn man erst einmal viele Jahre Übung hinter sich und eine große Anzahl eingeübter Stücke parat hat, fällt es sicher leichter auch mal "spontan zu sein".
Meine Frage ist dennoch: Kann ich den Weg zu Gruppe 1 irgendwie gezielt fördern? Gibt es Übungen oder Lernkonzepte die konkret ein "freies Spiel" auch für Anfänger gezielt zugänglich machen? Oder muss ich mich darauf verlassen, dass so etwas sich mit fortschreitender "klassischer Ausbildung" von selbst ergibt? Ist es vielleicht sogar ein gewisses "Talent" im Sinne einer vorhandenen (oder eben auch nicht vorhandenen) Musikalität, ohne welches es ggf. nie wirklich gelingt?
Nur zur Info: Ich bin Anfänger und Späteinsteiger am Klavier (habe lange heimlich geträumt und mit knapp 30 endlich den Mut gefasst es zu probieren) und erwarte nicht, binnen weniger Jahre perfekt Improvisieren zu können. Zunächst den klassischen Weg zu gehen (ich habe eine Lehrerin mit sehr klassichem Fokus) hilft mir sicher dabei zunächst einmal fließend Noten zu lesen und das Instrument richtig kennzulernen.
Der Punkt ist jedoch, dass ich nicht anstrebe irgendwann 90-minütige Chopin-Konzerte geben zu können. Wenn ich irgendwann an dem Punkt bin, an dem ich spontan selbst-interpretieres Medley der aktuellen Chart-Hits aus dem Hut zaubern kann - am Besten so ungezwungen, dass alle sich animiert fühlen mitzusingen - bin ich viel eher an meinem Ziel. Der klassische Weg wird mich auf mittlere Frist dort jedoch vermutlich nicht hinführen. Die Frage ist also: Was sind die Alternativen?
Danke und Gruß LuMo
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