Sollte man Noten singen?

S

Sypie

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Moin,
So ne app will, dass ich Intervalle singe, hilft das bei der Gehörbildung oder so? :O
 
Ich kenne Deine App ja nicht. Aber ich weiß, wie ich die ersten Intervalle gelernt habe:
Hören, nachsingen, benennen, lesen, aufschreiben (also in Notentext) und das alles in verschiedenen Kombinationen und Reihenfolgen und natürlich in einer angenehmen Lage.
Später: Einfache geläufige Kinderlieder hören, singen, Intervalle benennen...
 
Gehörbildungs-Apps nützen nur bedingt etwas. Sie sind sicherlich besser als gar nichts, aber für die Anwendung auf echte Musik sind sie keine echte Hilfe, weil hier akustische Phänomene wie Obertöne, Schwebungen usw. fehlen, die musikalische Klänge mitgestalten. Man sollte also keineswegs nur mit Apps Gehörbildung üben.
 
Ich hab singend Intervalle mit Kinderliedern gelernt. Intervall XY - Lied XY fängt so an. "Trara, das tönt wie Jagdgesang" - fängt mit einer Quarte an. Da ich das Lied kenne, kann ich die Quarte über diese Eselsbrücke leicht erkennen.

Da du Klavier spielen lernen willst, würde ich das entweder singend oder eben am Klavier üben, nicht in einer App....
 
Und als Ergänzung zu "Eselsbrücken" ist es sinnvoll, jedem Intervall einen bestimmten Klangcharakter bzw. eine bestimmte Klanggeste zuzuordnen.
 
Ich hab singend Intervalle mit Kinderliedern gelernt. Intervall XY - Lied XY fängt so an. "Trara, das tönt wie Jagdgesang" - fängt mit einer Quarte an. Da ich das Lied kenne, kann ich die Quarte über diese Eselsbrücke leicht erkennen.

Da du Klavier spielen lernen willst, würde ich das entweder singend oder eben am Klavier üben, nicht in einer App....
So hab ich das auch gelernt 👍🏻
 
Und als Ergänzung zu "Eselsbrücken" ist es sinnvoll, jedem Intervall einen bestimmten Klangcharakter bzw. eine bestimmte Klanggeste zuzuordnen.

Kannst du das bitte mit Beispielen weiter erläutern? Ich kann mir z.B. unter Klanggeste absolut nichts vorstellen. Und bei Klangcharakter habe ich nur eine Ahnung, was damit gemeint sein könnte.
 

Oh, Verwirrung ausgelöst.,,
Was ich meinte, ist, dass die Intervalle nicht dauerhaft an bestimmte Liedanfänge gekoppelt werden sollten, sondern in ihrem eigenen, ganz spezifischen Charakter wahrgenommen werden können. Das geht z.B., indem man ihnen subjektiv wahrgenommene Adjektive zuschreibt, z.B. klingt die große Sexte für mich warm und offen. Auch die Klanggesten sind subjektiv unterschiedlich: Man kann ja mal die ersten beiden Töne der ersten Arie des Tamino aus der Zauberflöte singen und eine bestimmte Geste dazu machen.
 
Ich hab singend Intervalle mit Kinderliedern gelernt. Intervall XY - Lied XY fängt so an. "Trara, das tönt wie Jagdgesang" - fängt mit einer Quarte an. Da ich das Lied kenne, kann ich die Quarte über diese Eselsbrücke leicht erkennen.

Da du Klavier spielen lernen willst, würde ich das entweder singend oder eben am Klavier üben, nicht in einer App....

Ich schlage mich da auch gerade mit herum. Melodische Intervalle erkenne ich entschieden besser, wenn ich sie singe, deshalb gehen die Probleme dann los, wenn sie die eigene Sangeslage verlassen (z. B. sehr tief sind). Das kann man sich wirklich gut über Liedanfänge merken, aber wie sieht es mit den harmonischen Intervallen aus?
 
Jo, unter "Klanggesten" hätte ich jetzt auch eher an sowas wie die Solmisations- oder Jale-Handzeichen gedacht
 
Worauf ich hinaus wollte, ist die Entwicklung eines bestimmten, sinnlich erfahrbaren Körpergefühls in Verbindung mit bestimmten Intervallen. Der Begriff der Klanggeste in diesem Zusammenhang stammt auch nicht von mir, sondern aus der Zeitschrift „Üben & Musizieren“, und zwar, wenn ich mich richtig erinnere, von Getrud Meyer-Denkmann.
 
Das geht z.B., indem man ihnen subjektiv wahrgenommene Adjektive zuschreibt, z.B. klingt die große Sexte für mich warm und offen.
Subjektiv, mag sein, aber neben der großen Terz wimmert die große Sechste schon extrem schnell (so das Instrument richtig gestimmt ist).

Sind nebst der kleinen Sekunde, verminderten Quinte und der großen Septime mit die scheußlichsten Intervalle.
 

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