Sind Gitarrenspieler unter euch?

G

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GuTen Abend.

gibt es hier gitarristen unter den clavio mitgliedern?

Seit längerem versuche ich JA schon ein bisschen auf der Klampfe herum zu zupfen.
Allerdings fällt mir das zugegebenermaßen außerordentlich schwer!

Was mich am meisten stört ist, dass ich keinen Plan habe wie ich "Akkorde" zupfe. bzw. anschlage.
Die rechte Hand bereitet mir weniger Probleme als die Linke.

Ich hab keine Ahnung wann man welchen Ton in welchem Akkord auf welchem Bund und welcher Saite benutzen soll. Zwar weiss ich mittlerweile immer besser "unter welchem "Griffplatz/-stelle"" welcher Ton liegt, aber richtig fließend kann ich diese (zumindest nicht zweistimmig) ansteuern.

Dabei würde ich gerne meine Intuition 1:1 vom Klavier auf die Saiten übertragen.

Es ist mir schon klar, dass ich hier nicht erwarten kann das binnen weniger Wochen plötzlich zu können, wofür andere Jahrzehnte lange üben.

Aber mir kommt es oft so vor als sei ich als Pianist besonders gehandycapt bei diesem Instrument. "Es sehen alle Saiten gleich aus." ^^

(Ja ich hatte schon Unterricht, wenn auch nur rudimentär. Aber auch hier: Ich wollte zwanghaft "Synergieeffekte" zwischen Pianistik und Gitarrenspiel erzielen. Was der Lehrer halt auch nicht bewerkstelligen konnte. (Verständlicherweise)

Von daher... auf diesem Wege.


Vielleicht gibt es ja hier auch Gitarristen die davon Ahnung haben und mir Ratschläge geben könnten oder (ähnliche) Erfahrungen machen mussten.


Grüße in die Runde
 
Mein "intuitives Spiel" ... wenn man in diesem Forum von "freiem Spiel" oder "Improviastion" spricht kommen wieder alle an mit Mistgabeln und jagen einen aus dem Dorf und kreischen "Sakrileg" und "Blasphemie" und "Wir haben eine Hexe gefunden" ...

Ich will schlichtweg ein kleine Melodie (was mir auch immer grade einfällt), mit einem passenden zweiten, meist tieferen Ton (unausversehen) versehen.

Bei der Melodie klappt das mEn schon ganz okay, allerdings gehen mir bisweilen die Finger der linken Hand aus, oder sie verknoten sich, blockieren sich oder stehn sich selbst im Weg.

Das passiert mir am Klavier nicht. Da kenn ich "die Laufwege", da weiß ich wie ich Knoten etc. vermeide. Ich spiele Dreiklänge nicht mit den erstbesten drei Fingern oder Oktaven nicht mit Mittel- und Zeigefinger.

Und ich gehe einfach mal davon aus, (oder vielmehr hoffe ich das), dass es bei der Gitarre eben auch Konventionen oder zumidest irgendwelche Übereinkünfte paktischerer Griffbilder/ -abfolgen gibt.

Es fühlt sich so chaotisch an auf der Gitarre wenn ich versuche aus dem Griffbrett eine Klaviatur zu machen. (Vielleicht ist das mein Fehler)

Weil ich habe dann 5x die gleichen Töne (gefühlt) nebeneinander oder zumidnest in Reichweite, die ich aber nur mit extrem viel Denkaufwand um Hand "unlogisch" zu verformen, erreichen kann.

Und reproduzierbar ist das dann auch nicht immer wirklich. (Aber wenn man etwas nicht verstanden /nachvollzogen hat, nützt die stumpfe Repetition rein jar nüscht.)


Ich weiss, dass ich bei dem Melodieton grade ein G als 2. Ton drunter haben will. Spiele ich dann aber "nach oben" und brauche ich wieder "dieses" G, komme ich da nicht mehr dran. ...

Kurz: ich habe keinen blassen Schimmer.
 
Du kannst das Klavierspiel nicht 1 zu 1 auf die Gitarre übertragen, weil beim Klavier je fünf Finger an zwei Händen unabhängig zum Drücken von Tasten zur Verfügung stehen und bei der Gitarre normalerweise ein Ton (oder auch mehrere) unter gleichzeitiger Verwendung von zwei Händen erzeugt wird, weil die Linke einen Ton greift und die Rechte die entsprechende Saite anschlägt. Eine Ausnahme wäre hier beidhändiges Tapping, wo l.H. u. r.H. jeweils unabhängig Töne spielen können.

Also löse dich von dem Gedanken, gewohntes vom Klavier sofort auf die Gitarre übertragen zu wollen und lerne aus mehrstimmiger Gitarren-Literatur Muster kennen, die du übernehmen kannst oder spiele ganz langsam das, was dir einfällt und schaue ob es geht und gut ist. Das was geht oder wofür du alternative Lösungen gefunden hast, z. B. statt den Grundton die Quinte im Bass zu spielen, wenn der Grundton zu weit weg ist, merkst du dir, wiederholst es und nimmst es als Baustein im Gedächtnis mit und das was nicht geht, vergisst du eben wieder. Wichtig wäre dabei, sich die Lösungen und Wege bewusst zu machen und an Stellen, die nicht funktionieren nach Lösungen zu suchen, statt ständig mit verknoteten Fingern weiter zu spielen.
 
Und ich gehe einfach mal davon aus, (oder vielmehr hoffe ich das), dass es bei der Gitarre eben auch Konventionen oder zumidest irgendwelche Übereinkünfte paktischerer Griffbilder/ -abfolgen gibt.
Gibt es, aber völlig anders als beim Klavier.

Es gibt einen Vlog von Kauker im Internet, bei dem Du täglich "mitüben/mitmachen" kannst. Er hat jede einzelne Minute (im Schnitt 20 min / Tag) Gitarren-Übezeit aufgenommen, bei null angefangen (als Pianist). Seine Ansichten, Eindrücke usw. sind recht interessant, aber natürlich auch sein Fortschritt. Nach genau einem Jahr war er in der Lage, diverse Songs zu spielen, zu verzieren und auch zu improvisieren (was man nach einem Jahr halt erwarten kann).

https://www.youtube.com/playlist?list=PLwvkeWUzcoZgpoFqnn2dB4C-WA1JgXlnf

Ich fand den Vlog spannend.

Hier noch mal richtig sortiert:
https://www.youtube.com/user/soundVlog/videos?flow=grid&view=0&sort=da
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt vollkommen darauf an, was du machen willst.
Möchtest du nur ein paar Lieder "runterschrammeln", dann such dir Grifftabellen , lerne die Akkorde, übe umgreifen und probiere einfach ein paar Schlagrythmen aus.
Wenn du nun aber nach Noten spielen willst, wird es etwas schwieriger. Du musst dir einprägen, wo welcher Ton liegt und dann musst du im Grundegenommen die Saite greifen, in dem Bund ,wo der TOn liegt, und anzupfen -Das ist natürlich jetzt sehr vereinfacht (auch, weil ich das selbst nicht so besonders gut kann)
Sicher bietet Youtube einige gute Tutorials
 
Erarbeite dir mal die elementaren Grundlagen. Besorge dir eine / mehrere Gitarrenschulen und fange an, sie durchzuarbeiten. Paß auch auf die Haltung der Hände auf.
Ja, es dauert erst mal ein wenig, bevor du richtig loslegen kannst rumzuklimpern. Aber dann macht's Spaß!
 
Danke für die Antworten schonmal.

Also Lagerfeuer - Mucke ist nicht meins. Stehe eher auf Renaissance Lauten Musik.

Ich glaube mein größter weißer Fleck (auf der ohnehin kontrastarmen Mindmap) ist die Tatsache, dass es ja irgendwelche Vorschriften geben muss.

Wann spiele ich eine Melodie nur auf einer Saite? Wann auf zwei? Wann spiele ich sie auf allen Saiten?
Je nachdem habe ich ja eine unterschiedliche Ausgangslage für die zweiten oder dritten Töne die ich dazu spielen könnte.

Beispielsweise frage ich mich auch, ob ich mehr akkordisch denken müsste. Will meinen: ich greife einen Akkord, wenn ich weiß dass ich da ohnehin drei Töne von spielen möchte (in der Melodie)

Bisher greife ich jeden dieser Töne einzeln dann wenn ich ihn brauche. Auch einen zweiten Ton dazu suche ich mir einzeln.

"Wie denkt man Gitarre"?

Es ist halt irgendwie frustrierend. Fingerunabhängigkeit und Geläufigkeit sind halt vom Klavier schon vordefiniert bzw. ein Stück ausgeprägter aber, ja... Das schwächste Glied eben ...
 
also keine Synergien :(
 

Spiele ein Arrangement für Gitarre der Suite Espańola Op. 47 von Albeniz (Empfehlung: Giuseppe Feola), dann weißt du wie man Klavierspiel auf die Gitarre überträgt.
 
Also Lagerfeuer - Mucke ist nicht meins. Stehe eher auf Renaissance Lauten Musik.

Ich glaube mein größter weißer Fleck (auf der ohnehin kontrastarmen Mindmap) ist die Tatsache, dass es ja irgendwelche Vorschriften geben muss.

Wenn du diese Musik annehmbar spielen willst, kommt du nicht darum herum, dir die klassische Gitarrentechnik anzueignen. Schau dir mal die Etüdensammlungen und das Lehrbuch von Käppel an, wenn du es im Selbststudium versuchen willst. Da wirst du dann auch deine "Vorschriften" bekommen.

Ich erinnere mich gerade an einen Kollegen, dem ich eine einfache Bearbeitung auf der Gitarre vorspielte und danach die Noten gab. Er (Geiger und auch schon Schrammelgitarrist) versuchte sich da durchzuwursteln und entspechend holprig klang es.

Albeniz wirst du ohne jahrelange Übung sicher nicht spielen können, es sei denn du bist ein gitarristisches Wunderkind.

Klassische Gitarre erfordert einen hohen Übeaufwand. Andererseits kann man ihr auch als Anfänger schon recht bald schöne Klänge entlocken. Ich empfehle nach Erarbeitung der Grundlagen, mal die Lautensuite von J.A. Logy anzugehen.


View: https://www.youtube.com/watch?v=J4oZ8c6v0FQ
 
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Ich habe früher Klavier gespielt und jetzt habe die Gitarre ausprobiert.
Es gibt ganz viele schöne Bücher für Anfänger, besonders Kinderbücher.

wenn ich Gitarre mit dem Klavier vergleiche,
stelle ich mir 6 Tastaturen parallel vor
 

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