Sex sells - legitim bei Pianistinnen?

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die Musik sollte im Mittelpunkt stehen und der Künstler hat sich so weit zurück zu nehmen, dass er ihr keine Aufmerksamkeit stiehlt, die er bewusst auf andere Attribute lenkt.
Na da hat der Künstler aber Glück, dass er das machen kann wie er will. Nicht dass es am Ende noch verboten wird, überhaupt in irgend einer Weise besonders zu sein ... könnte ja ablenken. :-)
 
Gott schuf Himmel und Erde, er schuf Tag und Nacht und er schuf die Sprache und die Stille.
;-)
Apropos Sprache: (kopiert aus der Witzeecke:)
der Herrgott erschuf die Menschen. Gerade war er fertig, da dachte er sich, dass nicht alle Menschen ein und dieselbe Sprache sprechen sollten. Also sagte er zu den Franzosen: "Ihr sollt französisch sprechen". Und zu den Engländern: "Ihr sollt Englisch sprechen". und so weiter und so fort. Als er fertig war, sah er sich um und plötzlich merkte er, dass er die Bayern vergessen hatte. Und da sagte er: "des passt scho. Ihr red´s ja eh wia i."
 
Eine bemerkenswert klare und deutliche Position zum Thema "Werbung für Musik" vertritt der Pianist Herbert Henck, hier nachzulesen:
http://www.herbert-henck.de/Internettexte/Markt/markt.html
Zwei Kernzitate: "Diese Beziehung zwischen dem, der Kunst erschafft, und dem, der sie wahrnimmt, duldet im Grunde keine werbenden, irgend Zufriedenheit verheißenden Vermittler, die das Ergebnis vorwegnehmen, die Pointe stehlen und marktschreierisch für ihre Zwecke ummünzen oder doch zumindest beeinträchtigen. Die flotten Sprüche, gestelzten Parolen und gezierten Photos verzerren, verraten auch noch in ihrer dezentesten Form die Kunst; und der Künstler, der sich ihnen willig unterordnet oder sie ohne Not für seine eigenen Interessen bemüht, macht sich selbst zum Gecken, der mit der Linken zerstört, was er mit der Rechten errichtet." (Fettdruck von mir hinzugefügt)
"Die beste Werbung liegt noch immer in der Arbeit selbst, denn sie spricht für sich. Oder?"
Es empfiehlt sich natürlich, den gesamten Text zu lesen. Aber die Diskussion im Faden muss ja nicht nochmal neu aufgerollt werden.
 
- Opern: Hier stehen die Protagonisten im Vordergrund und erzählen eine "Geschichte", sie kostümieren sich und stellen bestimmte Charaktere dar; natürlich ist der Gesang sehr wichtig, aber Du kannst das doch nicht mit einem Klavierkonzert vergleichen!

Quatsch! Hier geht es nur um das sehen und gesehen werden! Da wird der teuerste (nicht gleichzusetzen mit dem schicksten) Fummel aus dem Schrank geholt! Vielen Leuten ist doch die Oper egal, Hauptsache sie sind dabei! Übrigens, vorgestern lief eine Frau durch die Oper, mit Schuhen fast 2 Meter große, in einem hautengen Minikleid mit Schlangenmuster... Die sah nicht aus als hätte sie Ahnung, aber jeder hat sie beachtet!
 
@Pianojayjay
Ich finde sehr große Frauen mit High Heels, die sich geschmackvoll kleiden (also nicht gerade genanntes Kleid) und selbstbewusst ihre Größe zeigen, wirklich toll. Direkt anziehend. Und das sage ich als Frau...
Aber stimmt schon, bei manchen Konzertbesuchern ist es wirklich auffallend, wie auffallend sie sich kleiden.
:-)
Unlustig wird es, wenn sich Konzertgäste auffallend parfümieren. Ein Grund, warum meine Schwiegermutter nicht mehr ins Konzert geht. Sie ist sehr empfindlich, und wenn jemand in ihrer Umgebung "laut" parfümiert ist, hustet sie schon mal das Konzert durch. Und bleibt dann lieber draußen, weil sie die Zuhörer nicht belästigen will.
 
Quatsch! Hier geht es nur um das sehen und gesehen werden! Da wird der teuerste (nicht gleichzusetzen mit dem schicksten) Fummel aus dem Schrank geholt! Vielen Leuten ist doch die Oper egal, Hauptsache sie sind dabei! Übrigens, vorgestern lief eine Frau durch die Oper, mit Schuhen fast 2 Meter große, in einem hautengen Minikleid mit Schlangenmuster... Die sah nicht aus als hätte sie Ahnung, aber jeder hat sie beachtet!

Häh? Ich sprach doch von den Darstellern, nicht von den Zuschauern. Im Stück bzw in der Darbietung spielt die Musik eine zentrale Rolle in der Oper.
Was die Zuschauer davon mitnehmen, ist ihr Bier, auch, wenn ich es manchmal schade finde, was man dort beobachten kann.
 
Das Kleidungs-/Kostümproblem haben sie kürzlich in Nürnberg bei Rameaus Les Indes Galantes ganz einfach gelöst. Im Prolog wird der Garten Eden dargestellt, und in der Inszenierung wurden die Menschen wie bei Lucas Cranch (so der Dramaturg) präsentiert, nämlich splitterfasernackt. Da baumelten dann halt mal eine halbe Stunde Gemächt und Gemelk.
 
@Pianojayjay
Ich finde sehr große Frauen mit High Heels, die sich geschmackvoll kleiden (also nicht gerade genanntes Kleid) und selbstbewusst ihre Größe zeigen, wirklich toll. Direkt anziehend. Und das sage ich als Frau...
Aber stimmt schon, bei manchen Konzertbesuchern ist es wirklich auffallend, wie auffallend sie sich kleiden.
:-)
Unlustig wird es, wenn sich Konzertgäste auffallend parfümieren. Ein Grund, warum meine Schwiegermutter nicht mehr ins Konzert geht. Sie ist sehr empfindlich, und wenn jemand in ihrer Umgebung "laut" parfümiert ist, hustet sie schon mal das Konzert durch. Und bleibt dann lieber draußen, weil sie die Zuhörer nicht belästigen will.

Das war nicht geschmackvoll, das sah einfach billig aus, fast wie eine prostituierte..., aber alle haben Sie beachtet
 
Meine bescheidene Meinung, als mehrfach Betroffene:

Es gibt Kunst und es gibt Kunst und es gibt Nicht-Kunst.
1. Bei der Kunst hat Ablenkung nichts verloren, darum sind Fummel fehl am Platz.
2. Bei der Kunst, wo der Fummel dazugehört, ist er nicht fehl am Platz.
3. Wenn die Kunst nur so tut als wäre sie Kunst, ist aber in Wirklichkeit keine (sondern schiebt nur vor welche zu sein, um einen anderen Zweck zu erfüllen), kann man sowieso tun und lassen, was man will.

Aus dem Faden hier folgt außerdem: Es gibt Leute, die sich im Konzert bei 1, bei 2 und bei 3 sehen. Folglich werden auch Konzerte nach 1, 2 und 3 angeboten. Man sollte also zusehen, dass man sich in der richtigen Kategorie wiederfindet, wenn man Wert darauf legt. Ansonsten hilft: Augen zu und durch.
 

Auch wenn es ablenkt: Mir ist es lieber eine Pianistin in einem schönen Kleid zu sehen, oder z.B. in einem roten, das - wie eine Clavionistin treffend geschrieben hat - wie ein aufgeplatztes Sofakissen ausgesehen hat. Dieses Kleid hat auch von der Pianistin und der Musik abgelenkt (oder Buniatishvili in hautengem roten Paillettenkleid).

Das ist aber doch alles harmlos im Gegensatz zu
den Nackedeis auf den Theaterbühnen. Ich bin auch nicht prüde, aber mich nerven nackte Menschen auf der Theaterbühne und deshalb mag ich nicht hingehen. Aber vielleicht verstehe ich ja nicht genug von der Materie.
;-)

http://www.westfalen-heute.de/mitteilung.php?23881

http://www.spiegel.de/kultur/gesell...er-die-blut-und-hoden-ideologie-a-736214.html
 
Ist ein "Insider" - Chopinne kanns Dir erklären. Aber davon abgesehen: Nackerte und Halbnackte beiderlei Geschlechts auf Pferden findest Du zuhauf...

Ach jaa....ich habe vor einigen Monaten mal im Pferdethema, als KEINER sich beteiligte außer Barratt und mir selbst und wir beide noch keine Mailadressen ausgetauscht hatten, ein Bild von mir neben (!!!) meinem Pferd gepostet, auf dem ich eine durchsichtige Bluse mit Bikinioberteil trug.
Hatte vorher angekündigt, dass es ein Shooting mit meinem Pferd gibt und wollte Barratt das Ergebnis zeigen. Daraufhin war plötzlich viel los im Pferdefaden inklusive Witzchen und ich habe das Bild gleich wieder raus genommen, weil ich auch gar nicht wollte, dass es rum geht. :rauchen:
Wie ich schon sagte
1. Hat das nichts mit der Thematik zu tun, weil ich nicht öffentlich auftrat und auch keiner anderen künstlerischen Komponente ihren Anspruch nehmen konnte...es war ein Beautyshooting
2. Würde ich, wenn das Thema "Reiten" lautet, niemals sowas tragen. Wenn es ums Reiten ging, also auf Turnieren, trug ich weiße Reithose, polierte Stiefel, Bluse und schwarzes Jacket. Haare zum Knoten im Nacken zusammen gebunden. So gehört sich das nämlich auf Turnieren (die man als Äquivalent zu den Konzerten betrachten könnte). :-)
 
Nein, sorry. Formate wie Rockkonzerte, Opern und Co haben ein ganz anderes Konzept und eine ganz andere Intention.
Bei diesen Formen der musikalischen Darstellung ist die optische Inszenierung ein ganz zentraler Bestandteil einer gelungenen Darbietung.
- Rockkonzerte: Leben zu einem Großteil von der Atmosphäre, von optischen (Licht-)effekten, Skandalen usw
- Opern: Hier stehen die Protagonisten im Vordergrund und erzählen eine "Geschichte", sie kostümieren sich und stellen bestimmte Charaktere dar; natürlich ist der Gesang sehr wichtig, aber Du kannst das doch nicht mit einem Klavierkonzert vergleichen!

Sorry, Chopinne, aber das ist nun wieder DEINE Interpretation - die sich halt leider (Du solltest in Deinem Alter etwas revolutionärer sein) mit dem arrivierten Kunstverständnis der (weiblichen?) Konzertbesucheraristokratie deckt. Wenn wirklich nur die Musikkunst zählen würde, dann wären auch Frack und schawrze Kleidchen obsolet. Dann sollte jeder Musiker möglichst unauffällig auftreten: Was heute wohl Jeans und Polo bedeudeten würde. DIESEM Gedankengang könnte ich gerne etwas abgewinnen. Nicht jedoch der Zwangsuniformierung mit "fließenden Grenzen" (Dekollete ja, aber nir bis zum Punkt x, Rocklänge nur bis Punkt y..., usw.)

Lasst den Interpreten doch bitte Ihren Stil! ICH möchte Fazil Say nicht im Frack sehen, sein samtenes Schlabberjackett ist glaubwürdiger und mir lieber. Lasst Gabriela Montero das üppige Dekollete und das bunte lange Kleid - es passt zu ihr. Und lasst der Langbeinigen (Name schon vergessen) ihr "billiges" Kleidchen - es ist IHR Stil! Es muss auch nicht gefallen! Bleibt halt dem Konzert fern, wenn Euch das ablenkt! ;-)

Klassische Pianisten müssen nach Noten spielen, das Metrum ist Ihnen vorgegeben und selbst Interpretationen sind durch allgemeinen Konsens sehr enge Grenzen gesetzt. Dabei sind das eben keine Spielroboter, sondern Künstler, die sich eben auch ein wenig "verwirklichen" oder herausheben wollen.

Die Argumentation, dass es doch schade sei, wenn in der Pause satt über Musik nun über die Rocklänge diskutiert wird, zeigt vor allem eines: Die Oberflächlichkeit des Publikums.
 
So gehört sich das nämlich auf Turnieren (die man als Äquivalent zu den Konzerten betrachten könnte).
Ja, ich weiß. hatte erst vor eineigen Tagen entsprechnede Diskussionen mit Tochter und Freundinnen. Das Reiten scheint die letzte Bastion des Zwang-Stils und Markenfetischismus zu sein, nachdem die Dresscodes auf Tenniscourt und Golfplatz liberalisiert wurden. Ich bitte Dich: Was hat z.B. die Stiefelfarbe damit zu tun, ob ich nun eine Dressur gut oder schlecht reite? Verwirrt die falsche Farbe (ich rede hier nicht von knallrot!) die Richter derartig, dass sie nicht mehr sauber werten können? Ich finde den ganzen Reit-Zirkus inzwischen echt zum K...
Der Parcours muss mit Helm abgelaufen werden? Wieso lassen sich Menschen so gängeln und zum Affen machen?
 
Man, da hab ich ein Thread verpasst - muss ich mir gleich alles durchlesen :-D


Aber der Vorteil an aufreizender Kleidung: Ist die Interpretation nicht schön, so ist es wenigstens die Interpretin :geheim::-D

Frau kann also nur gewinnen :-D:lol::drink:
 
Ja, ich weiß. hatte erst vor eineigen Tagen entsprechnede Diskussionen mit Tochter und Freundinnen. Das Reiten scheint die letzte Bastion des Zwang-Stils und Markenfetischismus zu sein, nachdem die Dresscodes auf Tenniscourt und Golfplatz liberalisiert wurden. Ich bitte Dich: Was hat z.B. die Stiefelfarbe damit zu tun, ob ich nun eine Dressur gut oder schlecht reite? Verwirrt die falsche Farbe (ich rede hier nicht von knallrot!) die Richter derartig, dass sie nicht mehr sauber werten können? Ich finde den ganzen Reit-Zirkus inzwischen echt zum K...
Der Parcours muss mit Helm abgelaufen werden? Wieso lassen sich Menschen so gängeln und zum Affen machen?

Beim Punkt klassisches Konzert brauchen wir nicht mehr diskutieren - wir sind uns einig, dass wir uns nicht einig sind. Aber es verhält sich so ähnlich bei den Reitturnieren...
Für mich persönlich ist es einfach ein Zeichen von Respekt, dass man ordentlich und adrett auf dem Pferd sitzt, und ja, auch ein wenig an Konventionen festhalten, die sich etabliert haben und die besondere Atmosphäre ausmachen.
Es mag lächerliche Regeln geben (zB das Ablaufen mit Helm), aber die Kleiderordnung an sich finde ich sehr schön und auch praktisch. Sie dient ja auch u.a. dazu, dass die Richter den Sitz perfekt beurteilen können (in der Dressur). Beim Springreiten ist das mittlerweile ja lockerer; ich erinnere mich, wie fasziniert ich vor über 10 Jahren war, als Leute da mit braunen Stiefeln eingeritten sind. Heute ist das oft Usus.
Dass alle das Gleiche tragen, hat doch auch psychologisch eine Funktion und außerdem kann sich so keiner durch die "neueste Mode" abheben von Teilnehmern, die dazu nicht in der Lage sind oder es nicht wollen.

Ich erinnere mich zB, wie es Mode wurde, (sauteure) bunte Reithosen einer gewissen Marke und Swarovski - Steinchen an Helm, Stiefeln und Steigbügeln zu tragen. Muss das wirklich sein?! Und das würde passieren, wenn man die Kleiderordnung lockert, weil das Gros der Jugendlichen einfach (noch?) einen schlechten Geschmack hat.

Meine Meinung.
 
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