Erst mal: Ist die Diagnose gesichert oder eine Selbstdiagnose?
Am Handgelenk gibt es dorsal und palmar(also oben und unten) mehrere Sehnenscheidenfächer,dorsal für die Fingerstrecksehnen und getrennt davon für die Daumenstrecksehen,palmar für die Beugesehen.Differentialdiagnostisch kommen Überbelastungen des Handgelenkes sowie (sehr seltene) ossäre Fehlstellungen wie Reduktionsdefekt der Ulna,Enthesiopathien also Muskelansatzentzündungen des musculus extensor radialis und ulnaris,bei Männern auch Gicht Arthritiden in Frage.
Relativ harmlos sind Überbelastungen des Handgelenes nach schweren körperlichen Tätigkeiten(schifahren-Stockeinsatz,hämmern,stemmen etc),die klingen mit ein wenig Schonung und entzündungshemmenden Salbe normalerweise rasch ab,die Enstehung eines Ganglions(irreführend "Überbein") kann bei entsprechender Anlage die normalerweise harmlose Folge sein.
Bei jedem entzündlichen Geschehen jedoch,das durch chronische Fehlbelastung entsteht,ist anfangs absolute Schonung und eventuell auch Ruhigstellung mit Schiene oder sogar Gips das erste Mittel(auch wenn diese Maßnahme immer wieder in Fachkreisen diskutiert wird).Langfristig sind dann jedoch Dehnungsübungen zu empfehlen begleitet von passiven Physiotherapien wie Ultraschall und Iontophorese,sowie systemisch entzündungshemmende Medikamente(unter Magenschutz).
Nach Abklingen der Beschwerden ist der wichtigste Punkt,die ursächliche falsche Bewegung zu lokalisieren und zu vermeiden,um Rezidive und Chronifizierung zu verhindern,das wird dann nämlich oft wirklich schwierig zu therapieren.
Apropos: Schumanns Finger-Erkrankung war ziemlich sicher keine Sehnenscheidenentzündung(oder zumindest nicht nur)
