Schumann Kind im Einschlummern

[rolf]

In Träumerei sehe ich keine Dezime

wirklich nicht?
schau mal in der linken Hand Takt 1-2 und analoge Stellen...
rechte Hand sechster Takt...
beide Hände drittletzter Takt...

...und nach dem nachschauen dolle bibbern, dass der Nikolaus hiernicht mitliest, denn sonst klatscht die Rute in Bälde vehement auf deine vier Buchstaben

 

[elli]

In Träumerei sehe ich keine Dezime, der Schlussakkord ist ganz simpel. Der Schluss von Der Dichter spricht wird auch von manchen Konzertpianisten links arpeggiert.

Manchmal hilft Notenstudium......

 

[Klimperline]

Der zweite wichtige Punkt ist das Ende des Stücks "Kind im Einschlummern", das eine besondere Atmosphäre erzeugt, aus der der Dichter dann spricht. Deswegen meine ich, liebe Klimperline, dass du zumindest ansatzweise auch dieses Stück lernen solltest

Und genau das hatte ich mir für die Osterfeiertage auch vorgenommen. Kurzes Stück mit vielen Wiederholungen, das sollte schnell zu lernen sein, dachte ich.... Und nun verbringe auch ich bei den Takten 17-20 mehr Zeit als gedacht.

Takt 17 wurde in diesem Faden bereits ausführlich auseinandergenommen, daher beschränkt sich meine Frage auf 18 bis 20. Stimmen die jeweils rechts zu spielenden Töne so?

Takt 18: e neu, h,a -> e,h, neu dazu gis -> e, neu dazu cis, a
Takt 19: neu a, fis, cis -> gis neu, weiter gehalten fis, cis -> gis gehalten, e neu, cis gehalten
Takt 20: ais und gis neu, e und cis weiter gehalten -> ais,e und cis gehalten, fis neu -> fis gehalten, h und dis neu


Zur weiteren sicheren Abklärung: Welche Töne bilden die Oberstimme? Gehören das d in Takt 17 sowie das cis in Takt 18 dazu?

Edit: Der Pedaleinsatz bei nur zwei vorhandenen Pedalen wäre auch noch interessant. Wenn ich z.B. einen Ton ändere, zwei weitere aber liegen lasse, dann verschwinden letztere, wenn ich das Pedal wechsle. Lasse ich das Pedal aber liegen, dann klingt auch der Ton weiter, der eigentlich nicht mehr dabei ist.

 

[Ellizza]

Der Pedaleinsatz bei nur zwei vorhandenen Pedalen wäre auch noch interessant.

Du hast doch "Fingerpedal", wenn ein neuer Ton hinzukommt und ein alter wegmuss, aber ein dritter noch gehalten werden muss, dann bleibt der Finger auf der betr. runtergedrückten Taste während des Pedalwechsels liegen.
(Deswegen gab es die Empfehlung, erst ohne Pedal diese mehrstimmigen Kleinode von Schumann zu üben, um sauber zu greifen und nicht zu früh Tasten loszulassen.)
Gerade das "unsichtbare" Pedalspiel erfordert genaue Ausführung, damit eben kein Klangbrei entsteht, bzw. die Stimmen verwischen. Ein anderer Tipp war, da das Pedal häufig gewechselt wird, es nicht ganz hoch kommen zu lassen, sondern gerade soweit, dass die Dämpfer abheben. Das erleichtert das Treten und verhindert "Klappern" der Vorrichtung.

 

[Ellizza]

Takt 18: e neu, h,a -> e,h, neu dazu gis -> e, neu dazu cis, a
Takt 19: neu a, fis, cis -> gis neu, weiter gehalten fis, cis -> gis gehalten, e neu, cis gehalten
Takt 20: ais und gis neu, e und cis weiter gehalten -> ais,e und cis gehalten, fis neu -> fis gehalten, h und dis neu

Sieht gut aus,hab mit meiner Wiener Urtext Ausgabe verglichen.

Zur weiteren sicheren Abklärung: Welche Töne bilden die Oberstimme? Gehören das d in Takt 17 sowie das cis in Takt 18 dazu?

Grundsätzlich, die Oberstimme hat meist die Notenhälse nach oben (nur meist, weil zum Druckbild auch mal andere Stimmen zum Auseinanderhalten die Hälse nach oben haben insbesondere wenn die Notenlänge eine andere anzeigt - es kann sogar der gleiche Ton ( bloß) zu unterschiedlichen Stimmen mit ev. unterschiedlicher Länge durch 2 Hälse angezeigt gehören) : Also Takt 17 richtig, d gehört dazu. Aber Takt 18 hat in der Oberstimme das halbe e, das ausTakt 17 weiter gehaltene h ist 2. Stimme, welche weiter mit cis führt. Cis gehört also nicht zur Oberstimme*.
* so im Wiener Urtext, jetzt habe ich die Godowsky Ausgabe zu Rate gezogen und da ist ein anderes Bild:


Allerdings würd ich meinen gehört das cis in Takt 18 zur 2. Stimme.....

 

[Alter Tastendrücker]

Als Organist hat man dann, wenn man die Töne richtig niederdrückt und loslässt wenigstens die Befriedigung, dass alles einigermaßen richtig zusammen klingt.
Als Pianist hat man den zusätzlichen Aufwand, dass man durch feine Anschlagsdynamik dafür sorgen muss, dass die Töne und die Zusammenklänge auch klingen. Also z. B. die Viertel d'-cis' der Oberstimme leicht hervorgehoben und die Halbe e' so haltbar, dass man nicht das cis' der mittleren Stimme auf zwei als Melodiefortsetzung hört!
Margulis grüßt von Ferne!

 

[Ellizza]

Halbe e' so haltbar, dass man nicht das cis' der mittleren Stimme auf zwei als Melodiefortsetzung hört!

Danke!!

Welcher Margulis? Vitaly?

 

[Klimperline]

Grundsätzlich, die Oberstimme hat meist die Notenhälse nach oben (nur meist, weil zum Druckbild auch mal andere Stimmen zum Auseinanderhalten die Hälse nach oben haben insbesondere wenn die Notenlänge eine andere anzeigt - es kann sogar der gleiche Ton ( bloß) zu unterschiedlichen Stimmen mit ev. unterschiedlicher Länge durch 2 Hälse angezeigt gehören) : Also Takt 17 richtig, d gehört dazu. Aber Takt 18 hat in der Oberstimme das halbe e, das ausTakt 17 weiter gehaltene h ist 2. Stimme, welche weiter mit cis führt. Cis gehört also nicht zur Oberstimme*

Dass die Oberstimme in der Regel mit dem Hals nach oben notiert wird, ist auch meine Information, allerdings eben nur in der "Regel", nicht immer. Daher die Nachfrage.
Nachdem ich mich mit dieser Passage gestern aber auch am Klavier beschäftigt habe, gehe ich ebenfalls davon aus, dass das Cis in Takt 18 nicht zur Oberstimme gehört, trotz der abweichenden Notation durch Godowsky.

Als Pianist hat man den zusätzlichen Aufwand, dass man durch feine Anschlagsdynamik dafür sorgen muss, dass die Töne und die Zusammenklänge auch klingen. Also z. B. die Viertel d'-cis' der Oberstimme leicht hervorgehoben und die Halbe e' so haltbar, dass man nicht das cis' der mittleren Stimme auf zwei als Melodiefortsetzung hört!

Genau dieser Umstand scheint mir das Schwerste an diesem Stück zu sein, das mich noch viel Zeit kosten wird. Wie schafft man es, die Melodieführung singend zu bekommen, obwohl man einzelne Töne so stark anschlagen muss, dass sie lang genug nachklingen und nicht von der Mittelstimme erdrückt werden? Gemeinerweise soll diese Stelle auch noch pp gespielt werden!
Gestern war ich aber zunächst hauptsächlich damit beschäftigt, den Knoten in meiner rechten Hand lockerer zu bekommen...

Welcher Margulis? Vitaly?

Eher sein Medium! Jura könnte es sein, aber dann wäre er nicht "alt"...

 

[Alter Tastendrücker]

Welcher Margulis? Vitaly?

Ja!

 

[Alter Tastendrücker]

Eher sein Medium! Jura könnte es sein, aber dann wäre er nicht "alt"...

????????

Der Verweis auf Vitaly Margulis hing damit zusammen, dass eines der immer wiederkehrenden Themen seines Unterrichts das reale Hören der Noten bis zum vom Komponisten vorgeschriebenen Ende war. Also e' zwei volle Viertel real hören!