Schüler zu gut für einen Lehrer

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reymund

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Hallo
Ich hab mal eine Frage, bei uns ist es üblich wenn ein Reitschüler so gut ist das wir ihm nicht mehr fördern können, dann empfehlen wir den Schüler zu einem anderem Reitlehrer zu gehen.
Wie ist bei Klavierlehrern seit Ihr so ehrlich dem Schüler zu empfehlen einen andern Lehrer zu nehmen der ihn oder sie weiterfördernd kann?.
 
Es gibt viele Gründe einem Schüler zu empfehlen, er möge sich einen anderen Lehrer suchen (strenger Körpergeruch, schwierige Kommunikation, abweichende Vorstellungen über das weitere Repertoire, .... ) und natürlich auch - wenn man ehrlich ist - dass man nicht mehr im Stande ist diesen Schüler angemessen weiter zu fördern. Insbesondere bei der Vorbereitung auf ein Musikstudium ist das nicht so selten.
 
Es gibt viele Gründe einem Schüler zu empfehlen, er möge sich einen anderen Lehrer suchen (strenger Körpergeruch, schwierige Kommunikation, abweichende Vorstellungen über das weitere Repertoire, .... ) und natürlich auch - wenn man ehrlich ist - dass man nicht mehr im Stande ist diesen Schüler angemessen weiter zu fördern. Insbesondere bei der Vorbereitung auf ein Musikstudium ist das nicht so selten.

Also an der Musikschule, an welcher ich als Kind Geigen- und Klavierunterricht hatte, war das ein gängiges Procedere. Dort gab es sehr bekannte Instrumentalpädagogen (die auch zum Teil sehr bekannte Musiker im Kindesalter unterrichtet hatten) und es war üblich, dass Schüler – wenn abzusehen war, dass sie/er durch die eigentliche Lehrkraft nicht angemessen unterrichtet werden kann – "weitergegeben" wurden.

P.S. Das war aber auch wirklich eine traumhafte (städtische) Musikschule!
 
Wie ist bei Klavierlehrern seit Ihr so ehrlich dem Schüler zu empfehlen einen andern Lehrer zu nehmen der ihn oder sie weiterfördernd kann?.

Schüler welche zu gut für mich wurden, habe ich an die Musikhochschule verwiesen - viele waren es allerdings ned...im Grunde genommen nur einer. Ein Großteil der Schüler war leider derart unbegabt, daß ich absolut keine Lust mehr hatte zu unterrichten. Wenn ich beständig Klaviere mit finalen Plattenbruch stimmen müßte, hätte ich auch diesen Beruf an den Nagel gehängt.
 
Meine Musikschule und Musiklehrer haben mich in meiner Zeit dort sehr gefördert (u.a. mehrere Jahre doppelte Unterrichtszeit ohne Mehrkosten, zwei organisierte Klavierabende für mich, selbstverständliche Begleitung zu Wettbewerben). Dennoch hat mein Lehrer dort es wohl nicht übers Herz gebracht, mich irgendwann weiter zu schicken. Ich bin dann (auf behutsames, aber hartnäckiges Anraten meiner Mutter hin) irgendwann von selbst an die Hochschule abgewandert, zunächst mit Privatunterricht. Ohne diese Privatstunden hätte ich die Aufnahmeprüfung ziemlich sicher nicht bestanden, denn ich hatte nie gelernt, was wirklich professionelles Klavierspiel ausmacht. Leider will besagter Musikschullehrer von mir heute nichts mehr wissen. Warum, weiß ich auch nicht so genau und ich finde das sehr schade.
 
Ich finde das ein Lehrerwechsel oft gar nicht schlecht ist/wäre. Ein neuer Lehrer kann viele neue Impulse bringen und dies kann einen Schüler extrem weiter bringen. Kenne eine Privatschule dort wechseln tatsächlich jährlich die Lehrer in den Hauptfächern. Das funktioniert.
Jährlich halte ich aber für Klavier übertrieben und einen richtigen Klaviermeister wird man auch nicht hergeben.
 
Meine Frau auf A , dann haben wir noch einen Reitlehrer der bis M und S auf Vielseitigkeit ausbildet.
 

Mein Geigenlehrer war auch ein Mann, aber gar nicht eitel. Ich wollte unbedingt bei ihm bleiben, der hätte mich auch kostenlos unterrichtet, mir aber trotzdem dringend geraten, wegen dem Abschluss an der Musikschule zu bleiben.
 
Wie ist bei Klavierlehrern seit Ihr so ehrlich dem Schüler zu empfehlen einen andern Lehrer zu nehmen der ihn oder sie weiterfördernd kann?.

Wer wird sich jetzt hinstellen und 'Nein!' schreiben? :-)
Letztlich ist es wie bei allen erzieherischen Bemühungen: Ich kann stolz darauf sein, wenn es mir gelungen ist, einen Teil zur Entfaltung eines Talents beizutragen. Natürlich erwächst dadurch häufig eine - beiderseitige - Anhänglichkeit, die den Abschied erschweren kann. Aber wenn ich deshalb die weitere Entwicklung 'meines' Schülers behindere, handele ich grob falsch.
 
Ich schicke Schüler zu anderen Kollegen, wenn ich merke, daß sie bei mir - aus welchen Gründen auch immer - nicht gut aufgehoben sind.
Die, die sehr gut werden, schicke ich an die Hochschule.
So ist der Gang der Dinge
 

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