Schubert: Sonate A Dur D 959

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Pianojayjay

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Nach langer Zeit einmal wieder eine neue Aufnahme von mir:

Als die Planung des ersten Schubert-Marathons vor ca. einem Jahr begann habe ich mir einen der dicksten Brocken vorgenommen, den ich mir überhaupt hätte vornehmen können, die Sonate A-Dur D 959. Ich habe mit dieser Sonate gerungen, bin teilweise an ihr verzweifelt, war dann aber wieder völlig überwältigt. Ich habe mit den beiden Ecksätzen begonnen und nachher die beiden mittleren hinzu genommen. Immer wieder habe ich neue Dinge an ihr entdeckt, habe an Fingersätzen, Pedal, Dynamik und natürlich Musikalität gefeilt und gearbeitet. Ich habe sie zwischendurch immer wieder beiseite gelegt, freute mich aber schon auf die weitere Arbeit.

Es war am Samstag das erste Mal, dass ich überhaupt so ein großes, langes, zusammenhängendes Werk aufgeführt habe. Sich beim Üben an diese Dimensionen zu gewöhnen ist das eine. Die Aufführung ist dagegen noch einmal etwas ganz anderes! Besonders anstrengend ist der letzte Satz. Er zieht sich über knapp 20 Seiten, nimmt kein Ende und dann kommt noch dieses furiose Finale.... Ich glaube, ich kann mit dem Ergebnis Samstag sehr zufrieden sein. Natürlich, es gibt hier und da Dinge, die hätten besser laufen können. Aber: who cares? Sogar ein Josef Protschka sprach nachher über Dinge, die bei ihm nicht ganz richtig waren. Ich werde die Sonate jetzt wieder beiseite legen und im Herbst sodann auffrischen. Ich denke, sie wird dann nochmals ganz anders klingen. Chiarina sagte mir letzten Samstag, die letzten drei Sonaten sei eine Aufgabe von Jahren.....


View: https://www.youtube.com/watch?v=eU2aBPySYOg&feature=youtu.be
 
Hallo,

@Pianojayjay hat mir erlaubt an dieser Stelle die Live-Aufnahme seiner Schubert Sonate während des Schubert Marathons im Stilwerk Düsseldorf einzustellen.
Das ist genau das Take zu dem Video oben.
https://soundcloud.com/user-522113398/jeremias-mameghani-schubert-sonate-a-dur-d959
 
Zuletzt bearbeitet:
Solange wie diese Sonate ist, so viel Noten habe ich in meinem ganzen Leben noch net gespielt. :party:
Bin beeindruckt, toll!
 
Ja, eine beeindruckende Leistung. Was ist übrigens Dein nächstes Projekt ?
 
Ja, eine beeindruckende Leistung. Was ist übrigens Dein nächstes Projekt ?

danke! Es stehen ja noch 5x Schubert aus, dazu einige Konzerte dieses Jahr. Das Großprojekt 2018 wird "Chopin und seine Zeitgenossen". Zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeit Polens werden die ganzen vergessenen polnischen Romantiker aufgeführt werden!
 
Vielleicht von. Leschetitzky " Die beiden Lerchen ". Ein wundervolles verspieltes virtuoses Stück. Kann man in YT anhören. Wenn ich Zeit finde will ich das auch mal versuchen.
 
NB: Kursiert auch unter " les deux aluettes " op. 2 No. 1.
Noten wie üblich bei ISMLP einsehbar.
 

Und nach dem erhörten Gebet der Fluch der Jungfrau beim positiven SS-Test.:lol::lol:
 
Nach langer Zeit einmal wieder eine neue Aufnahme von mir:

Als die Planung des ersten Schubert-Marathons vor ca. einem Jahr begann habe ich mir einen der dicksten Brocken vorgenommen, den ich mir überhaupt hätte vornehmen können, die Sonate A-Dur D 959. Ich habe mit dieser Sonate gerungen, bin teilweise an ihr verzweifelt, war dann aber wieder völlig überwältigt. Ich habe mit den beiden Ecksätzen begonnen und nachher die beiden mittleren hinzu genommen. Immer wieder habe ich neue Dinge an ihr entdeckt, habe an Fingersätzen, Pedal, Dynamik und natürlich Musikalität gefeilt und gearbeitet. Ich habe sie zwischendurch immer wieder beiseite gelegt, freute mich aber schon auf die weitere Arbeit.

Es war am Samstag das erste Mal, dass ich überhaupt so ein großes, langes, zusammenhängendes Werk aufgeführt habe. Sich beim Üben an diese Dimensionen zu gewöhnen ist das eine. Die Aufführung ist dagegen noch einmal etwas ganz anderes! Besonders anstrengend ist der letzte Satz. Er zieht sich über knapp 20 Seiten, nimmt kein Ende und dann kommt noch dieses furiose Finale.... Ich glaube, ich kann mit dem Ergebnis Samstag sehr zufrieden sein. Natürlich, es gibt hier und da Dinge, die hätten besser laufen können. Aber: who cares? Sogar ein Josef Protschka sprach nachher über Dinge, die bei ihm nicht ganz richtig waren. Ich werde die Sonate jetzt wieder beiseite legen und im Herbst sodann auffrischen. Ich denke, sie wird dann nochmals ganz anders klingen. Chiarina sagte mir letzten Samstag, die letzten drei Sonaten sei eine Aufgabe von Jahren.....


View: https://www.youtube.com/watch?v=eU2aBPySYOg&feature=youtu.be

alle Achtung! hätte man mir diesen Flügel hingestellt, hätte ich den Stimmer mit dem Stimmhammer umgebracht:angst:;-)
 
Hallo Pianojayjay,
ich arbeite jetzt auch schon eine Weile an diesem irrsinnigen Stück. Große große Liebe, aber viel Arbeit! Vielleicht kann man sich ja ab und zu mal austauschen?
Gerade habe ich mal eine ganz profane Fingersatz-Frage. Wie machst Du den 3./4. Takt der Presto-Stretta? Meine Weismann/Erber-Ausgabe schlägt daumenaufschwarzvermeidend vor:
20170724_151946.jpg
...kommt mir aber trotzdem recht wurschtelig vor. Was meinst Du?
LG, Christoph
 
@KlimperBerlin: So ähnlich sah mein Fingersatz auch aus aber ich spiele zwischen die in D-Dur mit 1-2-4-1-2-4 und die anderen jeweils mit 2-3-5-2-3-5. Diese letzten zwei Seiten machen einen immer völlig fertig, da hat man dieses riesige Stück fast bewältigt und am Ende muss man nochmal so einen Endspurt hinlegen... hab die Sonate seit März nicht mehr gespielt, werde sie aber für einige Konzerte im Herbst wiederholen...
 
Ich spiele die Sonate zwar nicht, aber ich habe die Stelle gerade mal ausprobiert. Grundsätzlich bevorzuge ich bei gleichbleibenden Figuren meist gleichbleibende Fingersätze; für mich käme entweder 121235 oder 231234 in Frage. Letzteren finde ich sehr angenehm, man kann nämlich übungshalber den Daumen zunächst immer auf dem a'' liegen lassen (Beispiele für sowas gibt es u.a. in den Brahms-Übungen) und damit eine Position des Ellbogens finden, bei der der Arm um den Daumen rotiert und sich fast nicht seitlich bewegen muss. Wenn man diese Position gefunden hat, geht die Stelle ohne Hinsehen beinahe von allein. Man hat den Kopf frei für die linke Hand - in der passiert ja schließlich musikalisch viel Wichtigeres.

Aus einem weiteren Grund ist der zweite Fingersatz besser als der erste: er verhindert zuverlässig, dass die Figur mit einer ungewollten Betonung beginnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, auf jeden Fall den mit 23 beginnenden Fingersatz! Neben den von Mick genannten Aspekten hat der mit 12 beginnende den gravierenden Nachteil, dass nach nur 1 "Zwischenton" gleich nochmal der Daumen "drankommt". Da ist die "Clumsiness" schon vorprogrammiert.

Schwierig finden kann man den 23-Fingersatz nur, wenn man bestimmte falsche Technik-Ansätze hat wie z.B. den Ellenbogen nicht ausreichend weit nach außen zu halten oder "Fingerlegato" zu spielen.
 

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