Sauter Jahrgang 1956 - gewöhnungsbedürftiger Klang?

Ich drücke Dir die Daumen, Nicola, daß klaviermacher sich vielleicht doch ein bisschen verguckt hat!

(Sorry klaviermacher! ;) )
 
Nein nein, laß nur, damit andere nicht auch so einen saublöden Anfängerfehler begehen wie ich.....

Fricke hab ich schon angerufen, gleich nachdem das Sauter geliefert wurde. Das sind die, die ein bißchen sammeln bevor sie ihren Klavierstimmer losschicken, soll heißen, irgendwann in den nächsten 3 Wochen. Ist mir zu lang.
Ich rufe morgen den anderen an, immerhin sitz ich hier auf heißen Kohlen, auch wenn ich lieber am Klavier sitzen würde, aber es klingt soooo schräg.... *heul*
 
Wie wirkt sich nun so etwas auf das Klavier aus?
Hält die Stimmung nicht?
Klingt es deshalb so schepps?
Außerdem geht laut spielen irgendwie nicht gut, ich hab das Gefühl die Lautstärke bleibt eher gleich, es sei denn ich haue richtig in die Tasten.

Einen Klavier-Reparateur/Restaurateur/Stimmer habe ich nun gefunden, ich rufe morgen an.
Die Risse am Resonanboden können Nebengeräusche machen (scheppern), dass muss aber nicht unbedingt sein. Wenn es scheppert, kann es auch andere Gründe haben. Mit der Stimmhaltung haben die Risse auch nichts zu tun. Die Risse wirken sich mitunter etwas auf die Lautstärke aus. Es könnte aber auch sein, dass das Klavier schlecht reguliert ist und deswegen nur bei festem Anschlag laut klingt. Mach Dir jetzt mal keine Kopfzerbrechen, Du wirst ja sowieso bald einen Fachmann vor Ort haben, der Dir das Weitere berichten wird.

LG
Klaviermacher
 
Oh, sorry, Umgangssprache (wohl Fränkisch ;-))
Meinte mit "schepps" nicht scheppern, sondern schief klingen.

Danke Euch nochmal für Eure Hilfe.
Mein Bauchgefühl sagt aber: vom Fachmann bestätigen lassen daß das Klavier nicht so ohne Weiteres gut spielbar ist und zurückgeben.
Und dann nach etwas anständigem Ausschau halten.
Wenn's denn so einfach ist.....
 
Liebe Nicola,
trink jetzt den Kinderpunsch mit einem Schuß Wodka oder ähnliches. :kuss:
und laß das blöde arme Klavier in Ruhe, auch nicht hingucken!!!
kulimanauke
 
ja, Kulimanauke hat recht - kipp noch nen Schuss hinterher...
 
So, hatte den Klavierstimmer vom Musikhaus diesmal direkt am Telefon - er kommt morgen 8:30 Uhr und sieht sich die "Bescherung" mal an, danach wird entschieden, ob wir es zurückgeben, reparieren lassen oder was auch immer....

Sein Tenor war aber so ziemlich der selbe wie von Euch Klavierbauern: ein 102 cm hohes Sauter klingt auch nach dem Stimmen nicht wirklich brillant. In den 60er Jahren wurde da eher auf Optik gesetzt, daß es schön ins Wohnzimmer paßt etc.
Seufz.

Ich berichte morgen, es bleibt spannend ;-)
 
Siehste, morgen kommt er schon, der Klavierstimmer und nicht erst Ende Januar. Lichtblick! :bongo:

Und nun wart mal schöööön ab, Nicola.
 
Von einem nur metergroßen Pianino darfst Du keine Weltwunder bez. Lautstärke und Klang erwarten; solange sich nicht auch die Versteifungsrippen neben den Rissen vom Resonanzboden gelöst haben würde ich auch keine gravierende Einbuße bez. Lautstärke befürchten.
Nachdem ich mal vermute, das einem Markenhersteller wie Sauter doch eher die Klangqualität wichtiger als die Lautstärke war (wofür auch die nicht ganz ausgenützte Fläche für den Resoboden spräche - ein Teil oben und unten wurde ja ausgerahmt) ist das Instrument dann eben relativ leise; dies muß in einer Wohnung aber auch nicht unbedingt ein Nachteil sein.
 
Sooo, der Klavierstimmer bzw. -bauer war da!

Wie befürchtet, sind nicht nur viele Risse am Resonanzboden, sondern auch zwei am Baßsteg. Die Stimm....... - ooooh wie heißt das oben, wo gestimmt wird und die Saiten dranhängen....- das ist auf jeden Fall auch sehr locker.
Eine Reparatur von allem ist natürlich möglich (Resonanzboden instandsetzen, neue Saiten etc.) - Kostenpunkt allerdings um die 3000 Euro!?!!!
Wenn es ein Familienerbstück wäre wo unser Herz dran hängt, würde er es reparieren, aber so ist eine Rückgabe doch wohl die bessere Alternative.

Er hat uns dann vorgeschlagen, für 35,-/MOnat eins zu mieten (gebraucht, mit Garantie) oder ein neues für ca. 50,-/Monat.
Hm.
Eigentlich sind wir aus der "Probephase" ja draußen, da ich seit 25 Jahren (mit Unterbrechungen) spiele und mein Großer aufs musische Gymnasium mit Klavierunterricht geht.

Werde nochmal mit Eltern/Schwiegermutter ein paar Takte reden, da es unter 2000 Euro auch gebraucht nichts vernünftiges zu geben scheint. Schade ;-(

Nun werde ich einen Brief aufsetzen daß wir vom Kaufvertrag zurücktreten, und unser Kawai Digi wieder ins Wohnzimmer schleppen.
Seufz!
 

"Glückwunsch" :-(

Das ist wie befürchtet.



..da ich seit 25 Jahren (mit Unterbrechungen) spiele und mein Großer aufs musische Gymnasium mit Klavierunterricht geht.

Ehrlich gesagt kapiere ich dann aber nicht, wie Ihr ungesehen und ungehört ein Klavier bei ebay von einem Antiquitätenhändler ersteigern könnt. Für den ist das Klavier ein Möbel und wenn es gut aussieht, dann schreibt er "guter Zustand" und meint es vermutlich gar nicht böse.

Ich bin gegen Blindkäufe von Musikinstrumenten, v.A., wenn man selbst schon länger ein Instrument spielt und genaue Vorstellungen hat.
Wenn Ihr schon ungesehen kauft, dann nur im Klavier-Fachgeschäft, wo Ihr Euch zumindest auf die Beschreibung und den technischen Zustand verlassen könnt.

Eine Rückgabe finde ich nicht sehr fair, wenn auch rechtlich möglich:
Auf den Bildern waren die Schäden ersichtlich, die Auktion lief 10 Tage und jeder konnte sich selbst ein Bild von dem Instrument machen und frei entscheiden, wieviel er bereit ist, für das Instrument im aktuellen Zustand zu zahlen.

Erst zu kaufen, liefern lassen und dann nach Besichtigung zu überlegen, ob man das Instrument haben möchte, ist die falsche Reihenfolge.

Aber genug jetzt. Dass die Aktion ein Fehler war, wißt Ihr jetzt auch ohne meinen Anschiß.
 
Hallo Klavierbaumeister; nachdem Du jetzt vermutlich die eine oder andere kritische Bemerkung zu Deinem klaren Post erhalten wirst, möchte ich Dir nur sagen, dass ich es prima finde, wie deutlich und ethisch sauber Du hier Stellung beziehst. Ich gehe 100%-ig konform.

Sorry, Nicola, aber klare Worte gehören zu diesem Forum dazu. Auch ich habe die ganze Zeit gerätselt, wie ein erfahrener Klavierspieler so etwas machen kann...:confused: Wenn Du Dich hier umsiehst, wirst Du viele Fäden finden, in denen Leute lange, lange Zeit nach "Ihrem" Klavier suchen und vieles austesten und hier besprechen.
 
Natürlich dürft ihr Eure Meinung kundtun.

Auch wenn ich 10 Jahre Klavierunterricht hatte (wohlgemerkt ab 10 Jahren bis ca. 20, und ernsthafter Wiedereinstieg letztes Jahr mit 34), bin ich noch lange kein Fachmann.
Das hier war mein 1. Klavier - das Klavier meiner Kindheit war schon da, und dazwischen hatten wir mal ein Clavinova.

Ich wußte ja nicht mal, wo der Resonanzboden ist... :oops:
In den letzten Tagen bin ich nun 100% schlauer als vorher.

Und, ja, es ging ums Geld, keine Frage!
Ich hörte, daß Sauter eine prima Marke sei, mir kam 50 Jahre nicht sehr alt vor für ein Klavier, und ich habe mich auf die Beschreibung des Verkäufers verlassen (guter Zustand, muß lediglich gestimmt werden).

Wenn ich von Privat so etwas verkaufe, MUSS ich mich vorher schlau machen, was genau ich da verkaufe und kann mich nicht herausreden mit "habe ich nicht gewußt". Umso mehr muß das ein Händler. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, so sorry...

Ich bleibe natürlich auf den Transportkosten sitzen und habe 100,- Euro Verlust.
Der Antiquitätenhändler hat nach ERstattung der ebay-Gebühren keine Kosten. Ihr müßt also nicht so arg bedauern ;)

Meiner Meinung nach hätte in die Aktion deutlich hereingehört, daß das Klavier einer gründlichen Instandsetzung unterzogen werden muß und so nicht ohne weiteres spielbar ist.
Würde ICH dieses Sauter nun weiterverkaufen müssen, wäre ich genauso in der Pflicht, das in die Beschreibung mit einfließen zu lassen.
*meine Meinung*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich stimm dir zu. Fair oder nicht fair stellt sich hier nicht zur Debatte.
 
Ich unterstelle dem Antiquitätenhändler auch absolut keine böse Absicht, er war sehr nett sowohl am Telefon als auch bei der Problematik, wie wir es zu uns bekommen, hat es dann für 50 Euro bis ins WOhnzimmer geschleppt.

Trotzdem finde ich nicht, daß ich dafür geradestehen muss, nach dem Gutachten des Klavierstimmers jetzt.

Auch wenn es ein großer Fehler von mir war - aber ich denke, der Stress der letzten Tage plus die 100 Euro sind genug Lehrgeld.....
Wenigstens habe ich daraus gelernt.
 
Wenn ich von Privat so etwas verkaufe, MUSS ich mich vorher schlau machen, was genau ich da verkaufe und kann mich nicht herausreden mit "habe ich nicht gewußt". Umso mehr muß das ein Händler. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, so sorry...

Nö, sehe ich nicht so. Ein Privater darf ruhig dahin schreiben, dass er keine Ahnung hat. Und er muss sich auch vorher nicht erkundigen. Aber ein Händler sollte nicht schreiben: "guter Zustand"
 
Nö, sehe ich nicht so. Ein Privater darf ruhig dahin schreiben, dass er keine Ahnung hat. Und er muss sich auch vorher nicht erkundigen. Aber ein Händler sollte nicht schreiben: "guter Zustand"
Ich möcht auch meinen Senf dazugeben;)
Es stimmt schon, dass sich ein Privater nicht erkundigen muss, aber das sollte dann auch so sein, denn wenn....

Wenn ein Privater schreibt, dass er keine Ahnung hat, obwohl ihm der Fachmann gerade bestätigt hat, dass das Instrument nicht stimmbar und aufwendig gerichtet gehört, dann Tastenscherge, ist das Betrug.

Stell Dir nur vor, Nicola würde es so verkaufen wie Du rätst. Es kauft jemand in der Nähe und bestellt den gleichen Fachmann. Ich würde sagen: Moment, für dieses Klavier habe ich schon einen Kostenvoranschlag gemacht.

Deinen Beitrag muss ich leider an dieser Stelle eher als Aufforderung auffassen, und das gefällt mir nicht.

LG
Klaviermacher
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich hörte, daß Sauter eine prima Marke sei, mir kam 50 Jahre nicht sehr alt vor für ein Klavier, und ich habe mich auf die Beschreibung des Verkäufers verlassen (guter Zustand, muß lediglich gestimmt werden).

Wenn ich von Privat so etwas verkaufe, MUSS ich mich vorher schlau machen, was genau ich da verkaufe und kann mich nicht herausreden mit "habe ich nicht gewußt". Umso mehr muß das ein Händler. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, so sorry...
...
Meiner Meinung nach hätte in die Aktion deutlich hereingehört, daß das Klavier einer gründlichen Instandsetzung unterzogen werden muß und so nicht ohne weiteres spielbar ist.


Sauter ist definitiv ein hervorragender Hersteller, aber der Markenname sagt nichts über den Zustand aus und auch ein Mercedes ist irgendwann mal Schrott.

In der Auktion stand nicht, dass das Instrument lediglich gestimmt werden müsse, sondern, dass es lange nicht gestimmt wurde und Tasten und Pedale funktionieren.
Die Risse waren auf zwei Bildern deutlich zu erkennen.

Was soll denn ein Antiquitätenhändler noch alles machen?
Der verkauft alte Möbel genauso wie Fahrräder, Uhren, Bilder, Musikinstrumente, Schmuck, Bücher, etc.
Ich hätte nicht die Erwartung, dass dieser eine abgeschlossene Ausbildung als Zweiradmechanikermeister, Uhrmachermeister, Malermeister, Klavierbaumeister, Juwelier und Buchhändler hat bzw. alle Artikel von entsprechenden Leuten bewerten lässt.

Wenn ich bei einem Antiquitätenhändler einkaufe, weiß ich nur, dass das Ding alt und in der Regel unrestauriert ist.
Ein berechtigter Reklamationsgrund wäre, wenn anstelle alter Ware billiger Nachbau mit künstlicher Patina verkauft wurde.


50,- Euro für eine Lieferung ins Wohnzimmer sind auch subventioniert und deckt keinesfalls die Kosten für die Dienstleistung des Transportes.

Auch wenn mir manchmal die Antiquitätenhändler mit ihren Klavieren "...im seltenen, absoluten Originalzustand..." (heißt soviel wie: unrestauriert) auf den Senkel gehen, halte ich dieses Angebot für fair und ehrlich.

Dass ich hierfür Prügeln einstecken muss, damit kann ich leben.
 
Liebe Nicola,
Nicola: ...und ich habe mich auf die Beschreibung des Verkäufers verlassen (guter Zustand, muß lediglich gestimmt werden).
lediglich nicht gestimmt! Warum hast du dich vorher beim Fachmann nicht erkundigt, was das Stimmen kosten würde? Dann hätte er dir Fragen gestellt, dadurch wäre es vielleicht gar nicht zum Kauf gekommen. 500 € für ein Klavier - Nachtigall ick hör dir trapsen

Mit 100 € kommst du aber gut weg.

Trotzdem überleg es dir noch einmal. Wenn der Fachmann dir das Klavier für 3000 € instandsetzen kann, hast du ein sehr gutes Klavier mit neuen Garantien. Außerdem kennst du dann in- und auswendig das Innenleben des Instrumentes. Es wird ein Teil von dir sein.

Ein neues K oder gar ein gutes Gebrauchtes bekommst du nicht für das Geld.

Liebe Grüße
kulimanauke
 

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