...von diesem quasi-meditativen zu einem eher selbstverloren Gefühl...
Hm, das sind für mich ziemlich ähnliche Dinge.(?)
Gerade habe ich's mir nochmal angehört, denn ihr habt mich angefixt: hab's mir als nächstes vorgenommen, aber das dauert noch...
Rodrigo: das schnellere Tempo entspricht mehr meiner Vorstellung, aber ich empfinde keinen "gesanglichen Fluß", insbesondere die Noten mit Vorschlag finde ich zu markant, Richtung "hämmernd". Dabei assoziiere ich mit ihnen eher etwas leichtes, fast ein tänzerisches Hüpfen, das die etwas melancholische Grundstimmung bisserl aufhellt.
Marcus: sind die kurze Vorschläge kurz genug? Aus
http://de.wikipedia.org/wiki/Verzierung_(Musik) werde ich nicht ganz schlau: einerseits nimmt der kurze Vorschlag keine Zeit in Anspruch, andererseits wird unterschieden, ob jetzt Vorschlag oder Hauptnote auf die Zählzeit fallen.:confused: Im Vergleich zu Rodrigo finde ich Dein Spiel zwar (für meinen Geschmack zu) langsam, aber doch gesanglicher.
Bei beiden bisherigen Interpretationen habe ich das Gefühl, dass da noch der Kopf zwischen Bauch und Händen, d.h. (mentale) Mühe zu spüren ist. Ich bin sicher, dass es sich mittlerweile viel "freier" und expressiver anhört und würde mich freuen, wenn ihr auch neuere Versionen posten würdet, wenn ihr noch dran arbeitet.
Nochmal zu den Vorschlägen: mich würde interessieren, welche Klangvorstellungen/Bilder ihr dazu habt. Ich denke da eher an hüpfende Farbtupfer, die mühelos und leicht klingen - und ahne, dass es ein hartes Stück Arbeit sein wird, bis einer wie der andere tupft.:rolleyes:
Naja, ich bin immer noch am ersten Takt... :D
Wer's nicht weiß: Satie hat's ohne Takteinteilung komponiert. Soll wohl den ununterbrochenen Fluss unterstreichen, vielleicht war er auch nur ein Schelm. Ich habe mir jedenfalls (in die Version von
http://imslp.org/wiki/Gnossiennes_(Satie,_Erik) Taktstriche hineingemalt -ich brauchte die, um so schneller wird's flüssig...
@fisherman: gibt's 'ne Weihnachtsüberraschung für uns?
Nachtrag:
Ich kann Null Französisch (Restbestände vom großen Latinum preisgünstig abzugeben...) Bei meiner Ausgabe stehen zum Glück englische Übersetzungen dabei, das geht, aber unterscheidet sich z.T. erheblich von den von fisherman zitierten deutschen Übersetzungen. Ich habe darum seine Zitate im folgenden zusätzlich noch mit meinen englischen versehen. Wäre schön, wenn ein Wissender urteilen würde, was bei den
Diskrepanzen eher dem Original entspricht:
A: ---
B: Sehr leuchtend, sehr glänzend
shining
C: Fragen Sie
! questionning
B: ---
A Variante: Vom
Ende des Gedankens
from the tip of the thought
B: ---
C:
Fordern Sie sich selbst
! (2.Wdh: Schritt für Schritt)
wonder about yourself (2: step by step)
B (2.Wdh) Auf der Zunge
on the tip of the tounge
Ich bin noch lange nicht so weit, an der Interpretation zu feilen, arbeite noch an "flüssig" und "gleichmäßig" (besonders die Vorschläge...), aber die "Schrei-Balken" (=Ausrufungszeichen) kann ich kaum unterbringen, "questionning" scheint mir eher etwas unsicheres, fragiles als ein plumpes "ey sach mal" und ob ich mich fordere oder mich wohlwollend mal wieder "über mich wundere" ist auch ein Unterschied...
Bin gespannt. Manchmal sagt einem ja auch die Musik selber, wie sie gespielt werden möchte...
Nachtrag zum Nachtrag:
Ist Quatsch mein Bestreben, die Vorschläge möglichst gleichmäßig hinzukriegen, sie müssen "nur" zur aktuellen Stimmung passen bzw. können diese als Stilmittel noch unterstreichen, so wie in:
http://www.youtube.com/watch?v=WIVp05sEPhE&feature=fvw
Liegrü
Hanfred