Rode NT5 oder Oktava MK 012 ?

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Marlene

Marlene

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Hallo,

in verschiedenen Themen sind zwei Namen aufgetaucht: „Rode NT5“ und „Oktava MK 012“.

Eigentlich habe ich bereits eine Vorstellung welche ich mir kaufen möchte aber Eure Erfahrungen können mir dabei helfen die (hoffentlich) richtige Wahl zu treffen.

Für welche Mikrofone habt Ihr Euch entschieden und was hat Euch zu der Überzeugung kommen lassen, dass es die richtigen sind? Seid Ihr mit den Mikrofonen zufrieden oder schwächelt das ein oder andere beim Klavierklang?

Wonach richtet sich die Kabellänge (reichen fünf Meter oder sollten es besser zehn sein um „Reserve“ zu haben)?

Warum Thomann in aller Mund ist verstehe ich nicht, denn auf deren Seiten etwas zu suchen ist äußerst frustrierend weil trotz gezielter Suchbegriffe (Mikrofonständer) auch andere Dinge angezeigt werden (z.B. Notenpultleuchten). Die Suche in „Amazonien“ dagegen war fast schneller als ich tippen konnte.

LG,
Marlene
 
Ich würde an deiner Stelle ggf. auch mal den hässlichen MusicStore-Würfel besuchen fahren, den es in deiner schönen Stadt irgendwo auf der grünen Wiese gibt... riesiger Laden, wie gut die Beratung allerdings ist, müsstest du testen.

Zu den beiden Mikros kann ich persönlich nichts sagen, es gibt aber Bonedo-Tests:

http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/oktava-mk-012-msp6-test.html
http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/rode-nt5-test.html

Thomann ist vor allem beliebt, weil sie alles mögliche "da" haben, wenn man recht genau weiß was man will, niedrige Preise und eine Logistik, die Amazon mitunter reichlich alt aussehen lässt. Die Suchfunktion ist aber tatsächlich eher mau. Man kann dort aber anrufen und sich in die Fachabteilungen verbinden lassen (das geht "in Amazonien" ja eher nicht), und die Leute sind auch tatsächlich meistens nett und hilfsbereit.

(Und trotzdem werde ich meinem lokalen JustMusic vor der Tür meist nicht untreu, es sei denn Sortiments-Unterschiede zwingen mich. ;-) )
 
Den besagten Musikwürfel werde ich ganz bestimmt nicht mehr betreten denn was mir dort mehrmals widerfahren ist (insbesondere beim Aussuchen und Kauf meines Digitalklaviers) ist mit gutem Kundendienst nicht zu vereinbaren.

Was ist denn mit den Kapseln gemeint? Warum gibt es die nicht bei den Rode Mikros?
 
Die Kapsel eines Mikros ist normalerweise der Teil, der die Luftschwingungen aufnimmt. Das Oktava scheint modular zu sein, so dass du unterschiedliche Aufnahmecharakteristiken und -geometrien durch Tausch der Kapsel erreichen kannst. Ob das bei einer Mikrofonierung eines Klaviers eine große Geige spielt, keine Ahnung, ich bin kein Tontechniker und habe nur eine eher vage Vorstellung davon, wie man Klaviere mikrofoniert. Im Nahbereich dürfte die genaue Form der Keule vermutlich eine kleinere Rolle spielen als bei Raum-Aufnahme. Wenn man aus größerer Entfernung aufnimmt, entscheidet die Geometrie vermutlich recht entscheidend darüber, wieviel "Raum" und wieviel "Instrument" du gemischt aufnimmst.
 
Für welche Mikrofone habt Ihr Euch entschieden und was hat Euch zu der Überzeugung kommen lassen, dass es die richtigen sind?
Ich habe mich für die MKII entschieden. Grund war die etwas bessere Aufnahme der tiefen Frequenzen und ausgewogener Mitten laut einigen Testberichten. Ob ich persönlich in der Praxis einen Unterschied zu den Rode NT5 bemerkt hätte, weiß ich nicht.
Fazit vieler Tests: Die Mikros sind gleichwertig. Die Oktava haben etwas Stärken in den Bässen, die NT5 in den Höhen. Je nach Instrument kann das eine oder das andere das Bessere sein.
Korrekt und man kann die auch mit mehreren Kapseln im Set beziehen. Im normalen Set ist "nur" die Niere dabei.
Die mitgelieferten Halterungen sind übrigens totaler Mist. Nur mit Schraubendreher festzustellen und selbst dann noch nicht fest. Habe mir 2 normale 2,50€-Halterungen bestellt.

Seid Ihr mit den Mikrofonen zufrieden oder schwächelt das ein oder andere beim Klavierklang?
Ich bin für den Preis voll zufrieden. Aber das wäre ich vermutlich mit den Rode auch (gibt ja genügend Vergleiche auf YT). Das wirklich fummelige ist, eine für sich zufriedenstellende Positionierung zu finden.


Wonach richtet sich die Kabellänge (reichen fünf Meter oder sollten es besser zehn sein um „Reserve“ zu haben)?
Ich habe 10 Meter, obwohl das Audiointerface nur 3 Meter weg ist. Trotzdem wären 5 Meter vermutlich zu knapp geworden, wenn man die Kabel nicht wie Wäscheleinen in der Luft haben will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich für die MKII entschieden. Grund war die etwas bessere Aufnahme der tiefen Frequenzen und ausgewogener Mitten laut einigen Testberichten. Ob ich persönlich in der Praxis einen Unterschied zu den Rode NT5 bemerkt hätte, weiß ich nicht.
Fazit vieler Tests: Die Mikros sind gleichwertig. Die Oktava haben etwas Stärken in den Bässen, die NT5 in den Höhen. Je nach Instrument kann das eine oder das andere das Bessere sein.
Korrekt und man kann die auch mit mehreren Kapseln im Set beziehen. Im normalen Set ist "nur" die Niere dabei.
Die mitgelieferten Halterungen sind übrigens totaler Mist. Nur mit Schraubendreher festzustellen und selbst dann noch nicht fest. Habe mir 2 normale 2,50€-Halterungen bestellt.

Ich bin für den Preis voll zufrieden. Aber das wäre ich vermutlich mit den Rode auch (gibt ja genügend Vergleiche auf YT). Das wirklich fummelige ist, eine für sich zufriedenstellende Positionierung zu finden.


Ich habe 10 Meter, obwohl das Audiointerface nur 3 Meter weg ist. Trotzdem wären 5 Meter vermutlich zu knapp geworden, wenn man die Kabel nicht wie Wäscheleinen in der Luft haben will.

Das sehe ich im Grunde auch so. Die Oktava sollen beim Klavierklang etwas weniger aggressiv und nicht ganz so analytisch sein. Kreisleriana hat wohl auf Empfehlung von Thomann die Røde NT5 und war mit dem Klang dann doch nicht so glücklich. (Mephistowalzer) 5 m Kabel wären mir lieber gewesen. Aber das hängt ja nur davon ab, wo man den Rekorder aufstellen will.

Marlene, ich dachte Du hättest die Oktava schon gekauft. Dann wäre ja ein Probieren und Zurückschicken eines der Beiden nicht mehr möglich.

Gruß
Manfred
 
Liebe Marlene

Du hast den Vorteil, dass Du Aufnahmen (zumindest vom Böis) mit den Mikros von @Moderato kennst. Wenn Dir das zugesagt hat, würde ich nicht viel weiter überlegen.

Ich bin seit Kurzem Besitzer von zwei AKG Perception 420. Mit Klavieraufnahmen habe ich noch nicht viel Erfahrung. Der Unterschied zu den eingebauten Mikros des Zoom ist aber gewaltig. Ich nehme aber auch andere Dinge auf, vor allem für das Quartett, in dem ich mitsinge. Mit diesen Mikros kriege ich auch den Raumklang der Kirche, in der wir aufnehmen, rein (dank der wählbaren "Kugelcharakteristik"). Gestern haben wir uns die Aufnahmen angehört und waren wirklich alle sehr zufrieden. Wenn's nur ums Klavier ginge, hätte ich wohl auch Kleinmembranmikros genommen. Mir haben die Aufnahmen mit Moderatos Oktavas gut gefallen.

Ich habe mir 6m Kabel gegönnt.

Bei Thomann schätze ich die diversen Ratgeber und die Möglichkeit, Testbereichte zu lesen. Nicht, dass ich mich da technisch auskenne, aber man kann diese Berichte ja nach Stichwörtern wie Klavier, Flügel, Ensemble etc. durchsuchen. Ich habe auch schon ein paarmal Fragen gestellt und habe auch als ich noch nichts bestellt hatte immer recht schnell eine Antwort erhalten.

Liebe Grüße
Gernot
 
Marlene,. ich glaube, Du kennst es schon, aber falls doch nicht: Hier noch mal eine Klangprobe des Bechsteins mit den Oktavas:
 
Danke, Peter, das klingt doch recht gut.

Manfred, ich habe die Mikros und das Zubehör noch nicht gekauft, werde es aber vermutlich noch diese Woche bestellen.

Richtig, Gernot, ich kenne den Klang vom Bösendorfer von Manfreds Aufnahmen aber er sagt mir nicht wirklich zu. Mir erschließt sich vor allem nicht, warum die Mikrofone am Ende des Flügels gestanden haben. Vielleicht empfinde ich den Klang deshalb in den hohen Tönen teilweise als "spitz". Ich bin in diesen Dingen absoluter Laie aber von der Logik her würde ich die Mikrofone irgendwo seitlich in Höhe der "Flügelbucht" aufstellen.

Ich habe mir jetzt mal einige von den Stücken angehört die Tobias und Jeremias im Februar gespielt haben. op. 110 Nr. 1 (von Tobais gespielt) ist meiner Ansicht nach ein gutes Stück zur Beurteilung des Klanges weil es da so schön rauf und runter geht. Meine Wahrnehmung davon ist diese: angenehme Bässe aber spitze Höhen. Ich wollte es in die Soundcloud laden aber Firefox stürzt beim Hochladen immer wieder ab.

Der Deckel ist ja meist geschlossen oder nur leicht geöffnet. Dann muss ich ja wohl keine Ständer mit Galgen kaufen, oder?

Peter, was sind das für Mikrofonhalter (für 2,50)?
 
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Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es verschiedene "übliche" Mikrofon-Positionen. Tatsächlich kann man z.B. in meiner Klaviersoftware daran frei herumdrehen, ich kann aber mal bei Interesse nachsehen, wie die da die Standardpositionen sind (AB- bzw. BA-Mikrofonierung heißt das dann glaube ich).
 
Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es verschiedene "übliche" Mikrofon-Positionen. Tatsächlich kann man z.B. in meiner Klaviersoftware daran frei herumdrehen, ich kann aber mal bei Interesse nachsehen, wie die da die Standardpositionen sind (AB- bzw. BA-Mikrofonierung heißt das dann glaube ich).
oder XY oder eine parallele Reihe mehrerer Mikes.
 
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Das hier ist die "Standard"-Konfiguration, die Pianoteq mir für sehr viele Mikrofonierungen anzeigt (AB bzw. BA). Wie "real" das ist, weiß ich natürlich nicht, aber da das Programm hier zumindest vorgibt, übliche Aufnahme-Gepflogenheiten abzubilden (und sich als Zielgruppe genau durch diese Möglichkeiten an die entsprechenden Profis richtet), hoffe ich mal, dass es etwas mit der Wirklichkeit zu tun hat. :-)
mic_AB_top.PNG mic_AB_front.PNG
Bei AB/BA hat man jedenfalls zwei gerichtete Mikros (hier im Bild Achten bis moderate Keulen, so wie's ausschaut), recht nahe neben dem Flügel aufgebaut. Bei AB ist das erste Mikro "unten" im Bild, bei BA anders herum. Es wird auf die Ausgangs-Kanäle jeweils Mikrofon A und B gemeinsam gemischt, wobei immer das "andere" Mikrofon mit -8 bis -10 dB abgedämpft ist, und um ca. 20-30ms phasenverzögert.
 
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Das hier nennt Pianoteq "close", also nahe Mikrofonierung. Recht ähnlich zur AB-Konfiguration. Ich vermute, das Ergebnis dürfte etwas weniger höhenbetont sein.
mic_close_top.PNG mic_close_front.PNG
 
Und dann hätten wir noch eine sehr direkte Variante, heißt auch passenderweise "unter dem Deckel". :-D Das wird wohl nur mit Galgen machbar sein. Das zweite Mikrofon hängt höher, ich vermute mal, das hängt damit zusammen, wie höhenbetont das Ergebnis sein soll. :denken:
mic_lid_top.PNG mic_lid_front.PNG
 
Ja, aber das ist dann doch schon etwas komplexer und für den Hausgebrauch dann doch etwas überzogen.
 
Was mir gerade noch bei dem Video-Vergleich weiter oben aufgefallen ist: die Stereobreite ist enorm unterschiedlich, und das dürfte mit Phasendifferenzen zusammen hängen. Laut Auskunft im Video war die Wiedergabe jedenfalls komplett "trocken".

Ich sehe hier in der Software, dass mit leichten Verzögerungen zwischen den Stereoseiten gearbeitet wird... immerhin entspricht ja 1m Schallstrecke auch ca. 3ms Phasendifferenz. Da lässt sich denke ich nach der reinen Aufnahme in der Abmischung noch viel machen, aber vermutlich muss man da auf jeden Fall noch dran drehen, um ein ausgewogenes Ergebnis zu bekommen. :denken:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Videos zum setup der Mikrofonierung:





Rode NTG2 vs. Oktava MK 012:

 

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