Rock Piano

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pisco

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30. Jan. 2008
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Hey Leute
Ich spiele seit ca 12 Jahren Klavier, jedoch immer nur aus dem Bereich Klassik. Einer meiner Freunde fragte mich ob ich nicht in seiner Band mitspielen würde.
Jedoch hab ich wenig Ahnung von Rock am Klavier. Ergo fällt es mir schwer welchen für die BAnd zu komponieren.

Hat vll jemanf von euch ein gutes Tutorial wie man Rock am Piano/Keyboard komponiert:.

Freu mich schon auf eure Antworten...

greetz
 
Moin pisco

da ist kein Unterschied zum Umgang mit der sogenannten klassischen Musik:

Von den Meistern lernen - also für den Anfang zum Beispiel
Howlin Wolfs London Sessions. Hör Dir an, was Winwood macht,
und versuchs nachzuspielen - eine dringende Empfehlung!
Dann nimm Dir vielleicht nen Hendrix-Song, oder Led Zeppelin,
und mache eine Transkription fürs Klavier: dabei kannst Du sehr
viel lernen.
Und dann schaust Du Dir Rick Wakeman an, und Keith Emerson,
und noch paar andre, die Dir gut gefallen.
Ich halte das Selbst-Abgehörte, und den Versuch des Kopierens
und Aneignens für das allerbeste Tutorial, das Du Dir antun
kannst.

gruß

stephan

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quickrelease.me
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Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
pppetc hat schon eine gute Methode angesprochen. Es gibt noch einen interessanteren Weg, der allerdings etwas steiniger ist - ich gehe davon aus, daß du nicht vorhast, nach Noten zu spielen sondern deine Parts selbst zu arrangieren:

Du fängst einfach mit der Band an und nimmst am besten Aufnahmen der anderen mit nach hause, um in Ruhe ausprobieren zu können, was gut dazu paßt. Das geht natürlich auch mit den anderen zusammen aber so hast du einfach mehr Zeit, und zu Anfang mußt du vor allem Erfahrung sammeln. Gleichzeitig mußt du dir etwas Harmonielehre aneignen, damit du dich mit den anderen besser verständigen kannst und vor allem, damit du auch weißt, was spielbar ist, wenn Harmonien vorgegeben werden. Du mußt also die grundlegenden Akkorde kennen. Die wichtigsten Skaleln - Dur, natürliches Moll, melodisches Moll und auch harmonisches Moll, die Blues-Tonleiter und Pentatonik (nicht exakt das selbe) und möglicherweise auch noch mehr.

Später kannst du mit pppetcs Methode weiter machen und dir die typischen Phrasen und Spielweisen für Rock-Piano aneignen. Einiges wirst du natürlich schon selbst erkennen aber das Repertoire kann nie groß genug sein. Es gibt auch Bücher zum Erlernen von Rock-Piano, die solche Kenntnisse vermitteln. Aber es ist auch wichtig, das eine oder andere Rad neu zu erfinden (ganz egal, ob es schon existierte), denn so kommt man am besten zu seiem persönlichen Stil.

Ganz wichtig in Bands ist es auch, Verantwortung für den Gesamtklang zu übernehmen. Eine typische Band hat z.B. Schlagzeug, eine oder zwei Gitarren, Bass, Gesang und dann eben noch dich als Pianisten oder Keyboarder. Alleine mit Schlagzeug, einer Gitarre und Bass kann man schon einen sehr vollen Klang erzeugen und deswegen muß man ein Gespür dafür entwickeln, Lücken für das eigene Instrument zu finden oder auch mal im Hintergrund zu bleiben und den Gesamtklang einfach nur abzurunden. Hierbei geht es zum einen um die "Stimmlage" und zum anderen um Klangfülle. Wenn die Gitarre voll reinhaut, kann man entweder klanglich abrunden oder in deutlichem Tonabstand ein bischen kommentieren. Frage-Antwort-Schemata sind auch sehr gut, um den Klang nicht zu überfrachten.

Das wichtigste Stilmittel (und das meine ich nicht hämisch, es geht eigentlich kaum anders) in der Rockmusik ist allerdings Hämmern. Immer Forte, deutliche Akzente und die passende rhythmische Betonung. Im Zweifelsfalle lieber übertreiben, feine Nuancen gehen meistens einfach unter. Nur in ausgesprochenen Soloparts, und damit meine ich nicht nur virtuos gespielte Improvisationen sondern auch Stellen, an denen man tatsächlich mal alleine oder fast alleine spielt, lohnt es sich, davon abzuweichen. In der Tat spielt man in einer Band viel weniger als alleine, und zwar sowohl über die Zeit gesehen, wie auch auf einmal. Also wirklich nicht immer links oktavierter Bass und rechts volle Akkorde.

Und dann gibt es noch ein weiteres sehr wichtiges Phänomen in Bands: Weniger zu spielen hat manchmal den größeren Effekt. Wenn mehr als ein Begleitinstrument vorhanden ist (also z.B. Gitarre und Klavier oder zwei Gitarren), müssen nicht in jedem einzelnen Takt beide Instrumente spielen.

Zuguterletzt sollte man für jeden Abschnitt jedes Stückes eine klare Rollenverteilung auf die Instrumente vornehmen. Z.B. könnte ein ruhiges Stück in den Strophen vor allem vom Klavier begleitet werden, während die Gitarre nur ein paar solistische Einwürfe macht. Für den Refrain könnte man dann diese beiden Rollen tauschen. Das ist eine von unzähligen Möglichkeiten...

Man könnte noch viel mehr schreiben, aber vieles ergibt sich auch aus der Praxis. Ein interessantes Problem ist z.B. sich während der Proben und auch im Konzert selbst hören zu können. Ein anderes Problem ist, daß man nicht der einzige ist, der sich selbst hören können will und wenn man sich nicht abspricht, dreht im laufe einer Übungssession jeder immer weiter auf. Es heißt zwar, Gitarristen wären in dieser Hinsicht die schlimmsten, das stimmt aber nicht! Gitarristen haben aber in Amateur-Bands meistens die besten Möglichkeiten :D

PS: Ich habe auf ähnliche Weise erfolgreich Rock-Gitarre gelernt, auch ein bischen Keyboard in Bands gespielt und viel Erfahrung mit der Bekämfung von "Soundmatsch" gesammelt.

PPS: Es tut mir leid, mein Beitrag ist ziemlich lang geraten. Am besten fängst du nicht mit allem auf einmal an ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi pppetc,

...
Und dann schaust Du Dir Rick Wakeman an, und Keith Emerson,
und noch paar andre, die Dir gut gefallen.
Ich halte das Selbst-Abgehörte, und den Versuch des Kopierens
und Aneignens für das allerbeste Tutorial, das Du Dir antun
kannst.
...

mir hab'n ja schon manchmal Stress miteinander gehabt.

Aber jetzt bin ich total überrascht. Du empfiehlst die alten Heroes meiner Jugendzeit, das ist klasse.

@Guendola: Danke für deinen Beitrag aus der Praxis für die Praxis.

Gruß
 
Siehst Du Dich in der Band eher am Klavier/Stagepiano oder eher am Keyboard ?

Meine Banderfahrungen (wir versuchten uns in Hard-Rock a la "DeepPurple") sind da nämlich leider so, daß Pianoparts eher die Ausnahme waren (hier mal ein Intro, da mal eine solistische Überleitung) während die Hauptaufgabe darin bestand per Keyboard einen Harmonieteppich auszurollen. Rhythmik gibt es in der Band ohnehin reichlich und um die Melodieparts in den gesangsfreien Pausen konkurriert man mit dem Gitarristen (und wenns blöd läuft sogar mit dem Bassisten).

Will damit eigentlich nur sagen, daß die Tastenintrumente in vielen Bands einen schweren Stand haben.

Nichtsdestotrotz ist das Zusammenspielen und auch das gemeinsame Songs zusammenbauen eine tolle Erfahrung, gerade für uns Klavierspieler, die ja in der Regel nicht die Möglichkeiten haben mit oder im Orchester zu spielen.

Have fun!
 
Meine Banderfahrungen (wir versuchten uns in Hard-Rock a la "DeepPurple") sind da nämlich leider so, daß Pianoparts eher die Ausnahme waren (hier mal ein Intro, da mal eine solistische Überleitung) während die Hauptaufgabe darin bestand per Keyboard einen Harmonieteppich auszurollen. Rhythmik gibt es in der Band ohnehin reichlich und um die Melodieparts in den gesangsfreien Pausen konkurriert man mit dem Gitarristen (und wenns blöd läuft sogar mit dem Bassisten).

Da empfehle ich mal Stranglers zu hören, oder auch Nine Inch Nails, The Doors... eigentlich haben viele Rockbands Keyboard zu einem unverzichtbaren Bestandteil ihrer Musik gemacht.

"wenns blöd läuft..." - wenn man sowas nicht bespricht, ist man selbst blöde, man muß natürlich die passenden Argumente haben. Eine Band mit Keyboard/Klavier sollte deutlich anders klingen als die selbe Band ohne, sonst kann man sich das Instrument gleich sparen. Das ist zwar offensichtlich aber es kratzt auch am Selbstverständnis einiger Musiker.
 
hey leute

@Guendola
PPS: Es tut mir leid, mein Beitrag ist ziemlich lang geraten. Am besten fängst du nicht mit allem auf einmal an

nein nein keineswegs. ganz im Gegenteil SUPER ARBEIT :trompete:

@Monaco
Siehst Du Dich in der Band eher am Klavier/Stagepiano oder eher am Keyboard ?
definitiv amkeyboard

Meine Banderfahrungen (wir versuchten uns in Hard-Rock a la "DeepPurple") sind da nämlich leider so, daß Pianoparts eher die Ausnahme waren (hier mal ein Intro, da mal eine solistische Überleitung) während die Hauptaufgabe darin bestand per Keyboard einen Harmonieteppich auszurollen. Rhythmik gibt es in der Band ohnehin reichlich und um die Melodieparts in den gesangsfreien Pausen konkurriert man mit dem Gitarristen (und wenns blöd läuft sogar mit dem Bassisten).

Will damit eigentlich nur sagen, daß die Tastenintrumente in vielen Bands einen schweren Stand haben.ich hoffe das kann ich dann mit unserer Band ändern ;-)


Nichtsdestotrotz ist das Zusammenspielen und auch das gemeinsame Songs zusammenbauen eine tolle Erfahrung, gerade für uns Klavierspieler, die ja in der Regel nicht die Möglichkeiten haben mit oder im Orchester zu spielen.

Have fun!

Werde mir ein masterkeyboard kaufen und dann hab ich ja eigentlich ein komplettes Orchester auf der Bühne. Dadurch werd ich dann denke ich fast scho zu einem "DJ" für unsere Band.


Welche Erfahrungen habt ihr mit Masterkeyboards?

schon wieder @Guendola ;-)
Eine Band mit Keyboard/Klavier sollte deutlich anders klingen als die selbe Band ohne, sonst kann man sich das Instrument gleich sparen. Das ist zwar offensichtlich aber es kratzt auch am Selbstverständnis einiger Musiker.
Yep der Meinung bin ich auch

greetz
pisco
 
Hi pisco,
...
Welche Erfahrungen habt ihr mit Masterkeyboards?
...

die Lösung Masterkeyboard hat ja eigentlich erstmal nichts mit dem Stil zu tun, den man spielen will, sondern ist ja nur eine technische Lösung um die gewünschten Keyboard Sounds (Klavier, E-Piano, Organ, etc.) zu erzeugen.

Mit einem Masterkeyboard bist du halt flexibler. Ich hab mir während meiner Band Zeit ein Döpfer Masterkeyboard gekauft und war damit sehr zufrieden. Es ist extrem kompakt und nicht sehr schwer und hat trotzdem eine gute Hammermechanik-Tastatur.

Du brauchst dann zusätzlich die entsprechenden Expander. Ich hab' mir dann immer alle 1-2 Jahre die neuesten Geräte (Sounds) gekauft. Die (teure) Tastatur blieb aber immer die selbe. Die Expander waren in einem mobilen 19'' Gehäuse eingebaut und über Midi mit dem Masterkeyboard verbunden. Zusätzlich hatte ich 2 analgo Lautstärke-Pedale mit dem einen konnte ich die Gesamtlautstärke des Setups, mit dem 2. nur den Solo-Sound regeln. Das war sehr gut und praktikabel.

Aber Vorsicht, mit einer Hammermechanik-Tastatur kannst du relativ schlecht Rock-Hammond-Orgel Sounds ala Jon Lord spielen. Sie ist mehr für E-Piano oder Klavier Klänge geeignet. Wenn du nur (oder viel) E-Orgel Sounds spielen willst, dann solltest du eher eine nicht-Hammerklavier Tastatur (oder zusätzlich) nehmen.

Gruß
 
Aber Vorsicht, mit einer Hammermechanik-Tastatur kannst du relativ schlecht Rock-Hammond-Orgel Sounds ala Jon Lord spielen. Sie ist mehr für E-Piano oder Klavier Klänge geeignet. Wenn du nur (oder viel) E-Orgel Sounds spielen willst, dann solltest du eher eine nicht-Hammerklavier Tastatur (oder zusätzlich) nehmen.

Wenn man viele Sounds zur Verfügung haben will, empfiehlt sich sowieso die Anschaffung mehrerer Keyboards - "Keyboard" hier im Sinne von "Tastatur mit Anschluß für Klangerzeuger" oder "Masterkeyboard". Man hat zwar Presets und kann die Klaviatur durch Splitting gleichzeitig mit zwei Sounds belegen, aber Umschalten sollte nicht zur Hauptaufgabe werden. Das sind aber Dinge, mit denen sich ein Einsteiger eigentlich noch nicht befassen muß.
 

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