Riss im Resonanzboden

voigt2

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ich hab letztes Jahr im Oktober ein Grotrian Steinweg- Klavier von 1886 145cm gekauft, da ich mich in den Klang verliebt habe. Mechanik wurde erneuert, ect.
Gestern wurde festgestellt, dass der Resonanzboden gerissen ist. 2 Risse, die jedoch nicht auf der Rückseite zu sehen sind. Mein Klavierstimmer sagte, dass eine Hydrocellstange ausreichend ist, es wurde unten sogar eine zweite eingebaut. Außerdem eine dicke Dämmmatte, denn wir haben Fußbodenheizung. Im Moment ist eine Luftfeuchtigkeit von unter 40%, was natürlich sehr wenig ist.
Frage: weiß jemand sicher, ob das mit einem Klimagerät hätte verhindert werden können, bzw. wie schnell können solche Risse entstehen?
Ich habe alles gemacht, was der Profi mir geraten hat. Wer haftet da? Ich habe ja Garantie für 5 Jahre. Wie sieht die Sache aus?
Und wie schnell muss so ein Riss repariert werden?
 
Zu den rechtlichen Fragen kann ich dir nichts sagen, ich vermute aber, dass es u.a. schwierig wird, den Nachweis zu führen, dass der Stab regelmäßig mit Wasser befüllt wurde.

Generell ist so ein Stab aus meiner Sicht eher fragwürdig und wenn die Luftfeuchtigkeit unter 40% liegt, ist es für so ein altes Klavier auf jeden Fall gefährlich. Es können auch andere Möbel aus Holz dadurch kaputt gehen oder Risse bekommen.

Klanglich ist ein Resonanzbodenriss in den meisten Fällen nicht auffällig, es gibt sehr gut klingende Instrumente mit z.T. mehreren Rissen. Es muss also nicht unbedingt sofort repariert werden, bei einem Haarriss ist es eher ein optisches Problem und man kann es einfach so lassen. Du solltest aber dringend Maßnahmen ergreifen, um dein Klavier vor dem zu trockenen Klima zu schützen.

Fußbodenheizungen sind in den meisten Fällen für Klaviere sehr belastend. Ich würde dir zu eine Life-Saver-System raten. Dieses kann aber auch nur funktionieren, wenn es regelmäßig gewartet wird. Alternativ kannst du auch den gesamten Raum mit befeuchten, was jedoch je nach Raumgröße eine Menge Energie verbrauchen kann und insbesondere bei sehr kalten Wintern musst du auch sehr viel Wasser ständig nachfüllen. Ein Vorteil dieser Lösung ist jedoch, dass es auch der Atemluft zugute kommt.

Im Zweifel und als Sofortmaßnahme hilft nur, die Raumtemperatur abzusenken, bis die Luftfeuchtigkeit wieder über 40% steigt.
 
Da hast du bestimmt Recht, Danke für deine Infos! Ich werde mich um so ein life-saver-System bemühen. Warum empfiehlt das ein Klavierbauer nicht generell? Wäre doch für alle am besten.
 
Der Winter ist eher nicht das Problem. Die Schäden treten im Sommer auf. Der Resonanzboden quillt auf und die Jahrringe quetschen sich zusammen, d.h. die Materialfestigkeit wird angegriffen. Im Winter sind die Quetschungen dann die Schwachstellen.
Also wenn es unbedingt notwendig ist, einen DamppChaser. Dieser bewirkt eine konstante Feuchtigkeit im Sommer sowie Winter ( soweit dieser nicht extrem ausfällt ) von 48%.
Ein Resonanzbodenriss ist kein Todesurteil. Solange die Stimmung hält und nix klappert würde es mich bei so einem alten Stück nicht stören.
 

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